Freitag, 3. Juli 2020

The Whole Ten Yards - Keine halben Sachen 2: Jetzt erst recht! (2004)

https://www.imdb.com/title/tt0327247/

Ein Bungalow in Mexiko. Hier genießt Ex-Killer Jimmy 'Die Tulpe' Tudeski (Bruce Willis) sein neues Leben als Hausmann und Hühnerfan, während Frau Jill (Amanda Peet) von seinem alten träumt und dabei versucht, sich selbst im Auftragskiller-Geschäft durchzusetzen. Doch Jimmys geliebte Ruhe ist nicht von Dauer. Völlig überraschend fällt Zahnarzt Nicholas ‘Oz’ Oseransky (Matthew Perry) in das kleine Paradies ein. Der Mann, der dafür sorgte, dass Jimmy für tot erklärt werden konnte und ihm damit unterzutauchen half.
Aber auch der Mann, dem Jimmy nachdrücklich jede weitere Kontaktaufnahme verboten hatte. So begrüßt Jimmy nicht unerwartet den Eindringling mit Kugeln, doch Oz kontert mit schlechten Nachrichten. Clanchef Lazlo Gogolak (Kevin Pollak), den Jimmy in den Knast und um Lieblingssohn Yanni brachte, ist wieder auf freiem Fuß. Der alte Gangster bezweifelt, dass ‘Die Tulpe’ wirklich verblüht ist und hat Oz’ Frau Cynthia (Natasha Henstridge), Jimmys Ex, entführt, um den Zahnarzt aufzuschrecken und seiner Spur zu folgen. Natürlich führt sie zu den Tudeskis und zu einem Feuergefecht mit Lazlos Gang, dem Jimmy, Jill und Oz gerade noch entkommen. Zurück in Los Angeles bereitet das Trio Cynthias Befreiung vor, doch Jills Eifersucht und Jimmys Stimmungswechsel zwischen Jähzorn und Melancholie stören jede geordnete Strategie. Chaos breitet sich aus - und Oz fragt sich besorgt, ob er zuerst Jill, seinen Verstand oder sein Leben verliert...

Der clever konstruierte, urkomische Comedy-Hit "Keine halben Sachen" musste scheinbar zwingend fortgesetzt werden, das Resultat ist so dürftig wie zu erwarten. Immerhin konnte der Cast zusammengehalten werden, was insgesamt auch nicht das allergrößte Kunststück darstellt. Bruce Willis war schwer im Karrieretief, Matthew Perry hatte jegliche Ambitionen kurz nach dem Erstling aufgrund seiner Alkohol- und Tablettensucht vergessen, Amanda Peet und Natasha Henstridge brauchten die Jobs und was Kevin Pollak zu diesem peinlichen Auftritt geritten hat, weiß er maximal selbst.

Selten wirkte ein Sequel so erzwungen wie hier. Es scheint, als konnte die Kuh noch irgendwie gemolken werden, also keine falsche Scheu an den Tag legen, frei nach dem Motto: Irgendwie lassen sich der hektische Zahnklempner Oz und sein abgebrühter Gegenpart Jimmy schon wieder zusammenführen, das passt schon. Leider nicht. Das Drehbuch stammelt sich peinlich bemüht von A nach B, das perfekte Timing der Vorlage wird nicht ansatzweise erreicht, eigentlich hält nur der routiniert auftretende Bruce Willis die Story halbwegs zusammen. Speziell Matthew Perry, dem Highlight im Original, ist der Verfall anzusehen. Schauderhaft versucht er an seine alte Form anzuknüpfen, wirkt dabei wie eine billige Kopie seine alten Ichs, ein einziges Trauerspiel. Ab und an wird ihm mal eine halbwegs lustige Zeile in den Mund gelegt, doch was ist das im Vergleich zum Vorgänger? Nicht mehr als Leichenschändung. Alles erscheint erschreckend unbeholfen, notdürftige zusammengeschustert, an den Charme vergangener Tage erinnert kaum etwas. Sicher gibt es noch kurze Momente, das ist bei der Konstellation ja schon unvermeidlich, nur alles so grobschlächtig, holperig und einfach nur aufgewärmt, braucht wohl kein Mensch.

"Keine halben Sachen 2" schreit vom ersten Moment an seine Hilflosigkeit laut heraus und wird leider im Verlauf nur bestätigt. Die Fortsetzung ist ein mit ganz heißer Nadel gestricktes Sequel im Fahrwasser eines kleinen Höhepunktes im oft so belanglosen Komödien-Genre. Ging vollkommen zurecht gnadenlos unter und bedarf auch nicht mehr Worte. Zumindest Bruce hat die Kurve im Anschluss wieder gekriegt, um Perry ist es schade.

5/10

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