Dienstag, 30. Juni 2020

乱 - Ran (1985)

https://www.imdb.com/title/tt0089881/

Lord Hidetora (Tatsuya Nakadai) sehnt sich nach einem ruhigen Ausklang seiner Herrschaft und beschließt, sein Reich unter seinen drei Söhnen Taro (Akira Terao), Jiro (Jinpachi Nezu) und Saburo (Daisuke Ryu) aufzuteilen. Da das Reich auf Lügen, Verrat und Mord aufgebaut wurde, glaubt Saburo nicht, dass der Plan des Vaters aufgeht und ein friedliches Regieren möglich ist. Daraufhin verbannt der erboste Vater seinen jüngsten Sohn, doch Saburo scheint Recht zu behalten. Taro und Jiro beanspruchen die Macht für sich und intrigieren gegeneinander. Hidetora verfällt dem Wahnsinn, als durch seine Entscheidungen die gesamte Familie gespalten wird und ein Krieg in seinem ehemaligen Reich ausbricht...

"Ran" ist eine Neuinszenierung von Shakespeares "King Lear" und Altmeister Akira Kurosawas letztes Monumentalepos. Das Drama besticht dann neben seiner tragischen Handlung vor allem durch die perfektionistische Produktion, die dem Film in jeder Hinsicht anzusehen ist. Die Inszenierung mit 1400 Statisten, 500 Pferden und die Oscar-prämierten Kostüme verschlangen mit 12 Millionen Dollar das bis dahin höchste Produktionsbudget eines japanischen Films. Neben den aufwändig choreographierten Schlachtszenen beeindrucken vor allem die Darsteller durch intensives Spiel, allen voran Hauptdarsteller Tatsuya Nakadai. Die Bildersprache ist grandios, nahezu jedes einzelne Bild könnte auch ein Gemälde sein. Im Kontrast zu absoluten Momenten von Stille, Gewaltausbrüchen, einer Massenschlacht bis hin zu einem surrealen Massaker in der Mitte des Films gibt Kurosawa dem Zuschauer visuell mal wieder einiges zum verdauen. Die Natur und das Panorama stehen für die Stimmung der Figuren und jede Figur ist einer Farbe zugeordnet , damit man sie auseinander halten kann.

Die Länge von über zweieinhalb Stunden schreckt anfänglich ab und ist möglicherweise nicht jedermanns Geschmack, zumal Kurosawa wie häufig in seinen Filmen einen Schwerpunkt auf die Dramaturgie der Charaktere legt und nicht eine actionreiche Handlung im eigentlichen Sinne in den Mittelpunkt stellt. Wie auch die Vorlage von Shakespeare ist "Ran" eine reinrassige, klassische Tragödie, eine Parabel von dem Missbrauch von Macht, wie er in der heutigen Welt nicht selten vorkommt. Der Zuschauer wird in eine Welt entführt in der keine Figur als Identifikation dient. Keine Figur ist heroisch. Der Film schafft es durch Dialoge extreme Emotionen oder Spannung aufzubauen. Gefilmt wie im klassischen Theater kommen hier keine Großaufnahmen von Gesichtern vor. Alles ist von einem gewissen Abstand gefilmt und die emotional packende Geschichte mit offenen Fragen über den menschlichen Charakter aus Brutalität, Gier und Wahnsinn lässt den Zuschauer nachdenklich zurück. Wer sich darauf einlassen kann, erfährt, was Kino eigentlich einmal sein sollte: Nicht nur bloße Unterhaltung, sondern ein Medium, dass unser Menschsein reflektiert und dadurch die Welt vielleicht ein klitzekleines Bisschen verbessert. "Ran" fordert Ansprüche. Wer diese aber erfüllen kann wird mit einem alles überragendem Meisterwerk epischer Qualität belohnt.

8,5/10

Montag, 29. Juni 2020

[KINO] Guns Akimbo (2019)

https://www.imdb.com/title/tt6902676/

Miles (Daniel Radcliffe) ist ein echter Loser, der bislang einfach nur in den Tag hineingelebt hat. Doch das ändert sich, als er von der gnadenlosen Organisation "Skizm" gezwungen wird, in einem modernen Gladiatorenkampf mitzumachen, bei dem Menschen sich gegenseitig bekämpfen müssen, während die brutalen Kämpfe live im Internet übertragen werden. So wird auch bei ihm eine automatische Waffe an jeder Hand befestigt und schon sieht er sich auf einmal der tödlichen Gladiatorin Nix (Samara Weaving) gegenüber, die er töten muss, wenn er nicht selbst sterben will. Statt zu kämpfen tritt Miles zwar zunächst lieber die Flucht an, aber weil er seine Ex-Freundin Nova (Natasha Liu Bordizzo) retten will, ist er schlussendlich doch gezwungen, bei dem Kampf auf Leben und Tod mitzumischen...

Allein schon die Grundprämisse von "Guns Akimbo" macht deutlich Lust auf mehr, denn man stelle sich vor: Eines Morgens wacht man auf und jemand hat einem dicke Schrauben durch die Fingergelenke gebohrt, um damit zwei fette Knarren - mit jeweils exakt 50 Schuss Munition - an den Händen zu befestigen. Und als wäre das nicht schon genug, sind damit alltägliche Dinge, wie Hosen anziehen, Türen (an denen nur ein Knauf befestigt ist) öffnen oder nur ein Handy bedienen, plötzlichr richtig kompliziert. Aber der wahre Albtraum beginnt ohnehin erst auf der Toilette: Nicht nur kriegt man seinen Penis nicht richtig zu fassen, man muss auch höllisch aufpassen, sich nicht selbst die Kronjuwelen wegzuschießen. Mehr als zehn Jahre nach "Crank" und "Shoot 'Em Up" legt der neuseeländische Filmemacher Jason Lei Howden mit "Guns Akimbo" nun einen eigenen hyperkinetischen, superbrutalen High-Concept-Actioner vor, der zunächst einmal mit seiner völlig abgefahrenen Pistolenhand-Prämisse aufhorchen lässt. Aber selbst wenn die folgenden eineinhalb Stunden mit einigen schön kranken Ideen und einer kaum noch nachzuvollziehenden Anzahl von Kopfschüssen aufwarten, erreicht "Guns Akimbo" niemals ganz diesen unwiderstehlichen frenetischen Fluss, der die oben genannten Vorbilder auszeichnete.

Der Film spielt in "Shrapnel City" - angelehnt an die gleichnamige fiktive Stadt aus dem Ego-Shooter "Duke Nukem 3D". Trotzdem erinnert die erste Szene, in der Nix und ihre "Skizm"-Gegner aus Autos unter anderem mit einer Minigun herumballern, viel mehr an die neueren Vertreter des Mega-Franchises "Grand Theft Auto". Selbst wenn im Wohnzimmer von Miles ein "Rambo II"-Poster hängt und ihm ein Van Damme-Actioner an anderer Stelle sogar das Leben rettet, zelebriert Jason Lei Howden auf anderem visuellen Level vor allem die gängigen Stilmittel von Videospielen - von freidrehenden Kamerafahrten über virtuelle Einblendungen bis hin zu extremen Zeitlupen. Dies aber geschieht etwas uneinheitlich und so entwickelt sich kaum ein durchgängiger inszenatorischer Fluss. Auch die viel zu hektischen Schnitte lassen den Zuschauer mehr als einmal die Orientierung verlieren. Die Videospiel-Ästhetik hingegen wird auch bei den Gewaltdarstellungen übernommen - so spritzen in den Shootout-Szenen meist sich stark ähnelnde CGI-Blutfontänen durch die Luft. Grundsätzlich passt diese Entscheidung sicherlich ins visuelle Konzept, aber so nutzt sich die Provokation natürlich auch ziemlich schnell ab und nach dem fünften Kopfschuss verliert die ausgestellte Hypergewalt drastisch an Wirkung. Was nicht heißt, dass "Guns Akimbo" deswegen schlecht ist, nur gänzlich neue Ideen bleiben aus.

Zum Glück nimmt sich "Guns Akimbo" aber selbst zu keiner Sekunde ernst - vor allem nicht, wenn man Miles mit Pistolenhänden zwischen einer ausgeleckten Meth-Packung und einem gebrauchten Kondom nach einem halben weggeworfenen Hotdog stochern sieht. So ist das Ganze angemessen kurzweilig, auch wenn einige Albernheiten wie etwa das Unterlegen der Actionszenen mit bewusst unpassenden Popsongs ganz schön strapaziert werden und Gags, in denen einer der Beteiligten gar nicht mitbekommt, wie um ihn herum das ganze Büro in Einzelteile zerballert wird, während er sich in voller Lautstärke "You Spin Me Round" anhört, auch nicht mehr ganz frisch sind. Daniel Radcliffe nimmt man den Part als programmierender Popkultur-Nerd definitiv ab, zudem ist Miles lange Zeit glaubhaft überfordert mit den Pistolen an seinen Händen - auch wenn er später bei der Stürmung des "Skizm"-Unterschlupfs plötzlich und ohne Erklärung präzise einen Kopfschuss nach dem anderen setzt. Auch hier etablieren sich spätestens weitere Filmfehler, über die man bisher noch großzügig hinwegsehen konnte. "Ready Or Not"-Shooting-Star Samara Weaving hat hingegen eine ziemlich undankbare Rolle: Nachdem Nix erst einmal als Bad-Ass-Braut mit Minigun etabliert ist, wird ihr auf der Zielgeraden noch ein dramatischer Hintergrund angedichtet, den der Film aber selbst nicht ernst nimmt, weshalb die angepeilte Tragik vollkommen wirkungslos direkt wieder verpufft. Am ehesten in Erinnerung bleibt deshalb der krass tätowierte Charakterkopf von Ned Dennehy, der sich hier nach seinem Part als Brother Swan in dem psychedelischen Fiebertraum "Mandy" nachdrücklich für weitere Psycho-Rollen empfiehlt.

7/10

Der Film ist von LEONINE auch im limitierten Mediabook erhältlich:

Quellen
Inhaltsangabe: Leonine

Sonntag, 28. Juni 2020

The Nightingale (2018)

https://www.imdb.com/title/tt4068576/

Anfang des 19. Jahrhunderts lebt die Irin Clare (Aisling Franciosi) nach ihrer Verurteilung als nahezu Rechtlose in der britischen Strafkolonie Van Diemen's Land, dem heutigen Tasmanien. Mit ihrem Ehemann Eddie (Charlie Shotwell) hat sie eine gemeinsame Tochter und hofft darauf, dass der englische Leutnant Hawkins (Sam Claflin) ihr bald die Freiheit gewährt. Hawkins begehrt Clare allerdings viel zu sehr als seine "singende Nachtigall" und will sie trotz Versprechungen im Gegenzug für sexuelle Gefälligkeiten nicht gehen lassen. Nachdem der Leutnant deswegen mit Eddie aneinander gerät und dadurch um seine eigene Beförderung gebracht wird, töten er und seine Kumpane kurzerhand Mann und Baby-Tochter und vergewaltigen die hilflose Clare anschließend gemeinsam. Traumatisiert und besessen von Rache verfolgt Clare die Offiziere mit der Unterstützung des fährtenlesenden Aborigines Billy (Baykali Ganambarr) in den wilden Busch Australiens und gerät so in dem gnadenlosen Konflikt zwischen den vertriebenen Ureinwohnern und weißen Siedlern zwischen die Fronten...

Die in Australien geborenen Filmemacherin Jennifer Kent feierte mit dem Horrorfilm "Der Babadook" ein angesehenes Spielfilmdebüt. Mit ihren zweiten Langfilm widmet sich sich nun einer sehr dunklen Zeit der australischen Geschichte, die zu häufig in Vergessenheit gerät. Ihre Handlung ist im Tasmanien des 19. Jahrhunderts angesiedelt. Die Insel südlich von Australien diente den Engländern damals als Strafkolonie, in dessen Zuge die Ureinwohner in einem immensen Tempo abgeschlachtet wurden. Genau in diesem Zeitraum platziert Kent ihre Geschichte. Im Zentrum von "The Nightingale" steht Clare, eine Irin, die nach ihrer Verurteilung dem Willkür eines englischen Offiziers ausgesetzt ist. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihrem Baby hofft sie aber, demnächst ihre Freiheit zu erlangen. Nachdem ihr Mann sich dem erniedrigenden Verhalten des Offiziers nicht mehr unterwerfen möchte, eskaliert die Situation, in dessen Folge Claire ihren Mann und ihr Baby verliert.
Nach den Gräueltaten zurückgelassen beschließt Claire sich mit der Hilfe eines Aborigines auf die Jagd nach den Soldaten durch die tasmanische Wildnis zu machen. Kent, die abermals für das Drehbuch wie die Regie verantwortlich war und darüber hinaus auch noch als Produzentin in Erscheinung trat, konnte für ihr Thriller-Drama unter anderem Aisling Franciosi, Damon Herriman, Sam Claflin und den noch recht unbekannten Baykali Ganambarr als Darsteller gewinnen.

Kent bietet gleich in der Anfangsphase von "The Nightingale" eine Reihe von äußerst schwer verdaulichen Szenen. Neben mehreren schweren sexuellen Übergriffen gegenüber der Hauptfigur Claire sind aber auch der Mord an ihrem Mann und vor allem an ihrem Baby von solch einer rauen Intensität, dass es wahrlich nicht einfach zu ertragen ist. Dabei muss man der Filmemacherin aber zugestehen, dass sie all diese Gewalttaten ohne jeglichen Voyerismus inszeniert und auch auf allerlei inszenatorische Spielereien verzichtet. Aber gerade durch diese Direktheit fahren diese Szenen durch Mark und Bein. Und auch bei den noch kommenden brutalen Geschehnissen verzichtet Kent darauf Gewalt zu zelebrieren. Sie wir ungeschönt dargelegt, aber verkommt dabei niemals zum Selbstzweck. Selbst wenn Claire bei ihrem Rachefeldzug ihr erstes Opfer in die Finger bekommt, ist es kein Zufall, dass die blutigste Hinrichtung gerade denjenigen trifft, der von den Tätern noch am meisten Menschlichkeit in sich trägt. Danach folgt sie zwar weiterhin ihrem gewaltbereiten Pfad, doch wird auch deutlich, dass der Mord an einem ihrer Peiniger ihr nicht die emotionale Erleichterung gegeben hat, die sie sich erhofft hat. Gerade ihre blinde verzweifelte Wut treibt sie in ihrem Handeln weiterhin unangefochten an, bis diese erst nach geraumer Zeit einen Wandel erfährt.


Auch wenn Claires Schicksal einen Einblick in die Situation der Strafkolonien wirft, gibt sich Kent damit nicht zufrieden. Durch Claires Führer Billy, den sie engagiert, um der Fährte ihrer Gejagten durch das dichte Dickicht der tasmanischen Wildnis folgen zu können, wird auch ein Eindruck von dem vermittelt, wie mit den Ureinwohnern umgangen wurde. Auch wenn die entsetzlichen Taten, die die Einwanderer den Aborigines zufügten, noch bei weitem das in "The Nightingale" Gesehene übersteigen, so gelingt es der Regisseurin dennoch ein beängstigendes und abstoßendes Gefühl davon zu vermitteln. Mit welcher Abscheu die Weißen den Schwarzen gegenübertreten, mit welcher Erniedrigung Claires Begleiter Billy immer wieder konfrontiert wird, zeigt sich in dezenten und den ebenso offen wie direkten Augenblicken. Dabei macht es sich Kent allerdings nicht so leicht und lässt Claire als Gutmenschen gegenüber der Aborigines auftreten, sondern auch sie muss erst lernen, diese als menschliche Wesen zu sehen. Ebenso tritt aber auch Billy mit Abneigung, Misstrauen, ja sogar Hass ihr gegenüber, wobei aber gerade letztgenanntes Gefühl bezogen auf die Engländer sie schließlich zusammenführt. So gelingt es der Australierin über ihre Rachegeschichte mit historischer Momentaufnahme ebenso noch eine Geschichte über eine ungewöhnliche Freundschaft zu erzählen. Und diese meistert sie ohne ausgetretene Klischees zu bedienen.

Wo die Soldaten auf dem Weg durch die beängstigende Natur Tasmaniens selbst noch Gräueltaten an Eingeborenen verüben, begegnen Claire und Billy nicht nur die Schauplätze der Auseinandersetzungen von Aborigines und Weißen, sondern sehen sich auch immer wieder mit Menschen konfrontiert, die jegliche Hemmschwellen zu unmenschlichen Taten lange überschritten haben. Die stetige herrschende Bedrohung durch die Menschen ergänzt Kent noch zusätzlich durch die Gefahr, die durch die Natur ausgeht. Trotz der teils beeindruckenden Aufnahmen der Wildnis, lässt die Regisseurin ein allumfassendes beklemmendes Gefühl entstehen, das ihr auf der einen Seite durch das ungewöhnliche fast quadratische Bildformat gelingt, aber auch durch die respekteinflössenden riesigen Bäume und das immer wieder undurchdringlich wirkende Dickicht.

Schauspielerisch wird bei "The Nightingale" durchweg hohe Qualität geboten. Auch wenn Baykali Ganambarr und Aisling Franciosi als ungleiches Duo durchaus noch etwas mehr aus ihren Rollen hätten rausholen können. Ganambarr agiert teilweise doch etwas unbeholfen in seiner Körperlichkeit und Franciosi hätte ihrer Wut eventuell ein paar mehr Facetten abgewinnen können, damit ihre emotionale Verfassung in der ersten Hälfte noch etwas einnehmender geworden wäre. Aber das ist auch Kritik auf hohem Niveau. Sam Claflin hingegen ist als in seinem Verhalten ekelhafter Offizier erschreckend großartig und gewinnt seiner Figur ungemein viele Nuancen ab. Generell herrscht zwischen den gejagten Soldaten eine starke Dynamik, die durch die Unberechenbarkeit von Claflins Antagonisten an den Nerven kratzt.

"The Nightingale" ist wirklich schwer zu ertragener Stoff. Dennoch übt das Werk eine ungemeine Faszination aus, was in erster Linie der hervorragenden Inszenierung zu verdanken ist. Man hat stets das Gefühl, dass Jennifer Kent ganz genau weiß, was sie erzählen und zeigen möchte. Mit einer bewundernswerten Selbstverständlichkeit meistert sie dieses sensible und erschreckende Material. Unter der Leitung eines Falschen, hätte daraus schnell ein einfach nur abstoßender Gewaltexzess werden können. Doch Kent gelingt ein beängstigendes psychologisches Thriller-Drama zu formen, das einen nicht nur schockt, sondern auch emotional einnimmt. So hallt das Werk noch lange nach.

8,5/10

Von KOCH Films erschien der Film im limitierten Mediabook. Dieses beinhaltet den ungeschnittenen Film auf Blu-ray und DVD, sowie jede Menge Bonusmaterial.

Quellen
Inhaltsangabe: Koch Films

Donnerstag, 25. Juni 2020

El secreto de Marrowbone - Marrowbone - Das Geheimnis von Marrowbone (2017)

https://www.imdb.com/title/tt5886440/

Auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann und ihrer Vergangenheit kommt Rose von England nach Amerika zurück, um dort den alten und marode gewordenen Familiensitz zu beziehen. Zu ihrer aller Schutz beschließt Rose, dass sie und ihre vier Kinder Jack, Jane, Billy und Sam sich fortan Marrowbone nennen, um die offensichtliche Verbindung zu ihrem Mann Simon Fairbairn zu kappen. Doch Rose' Glück um ihre Flucht währt nicht lange. Sie erkrankt und stirbt schließlich, nicht ohne ihrem ältesten Sohn Jack zuvor einzuimpfen, dass sie alle sich versteckt halten müssen, zumindest bis er 21 wird, denn sonst würde man die Geschwister voneinander trennen und womöglich ins Heim stecken. Doch es ist nicht alles trist und schlecht in Amerika und noch vor dem Tod der Mutter haben die Geschwister mit der charmanten Bibliothekarin Allie Freundschaft geschlossen, in die sich Jack zunehmend verguckt, zumal er als einziger – wenn es die Not erfordert – das Anwesen verlässt. Jacks und Allies Zuneigung füreinander ruft aber auch den Anwalt Tom auf den Plan, der ebenfalls in Allie verschossen ist und überdies gerne Jacks Mutter wegen einiger Formalitäten treffen würde. Als wäre diese Lage nicht schon schlimm genug für die vier Geschwister, müssen sie sich zudem aber auch mit der Tatsache herumschlagen, dass ein Geist in Marrowbone umgeht, weshalb sie auch sämtliche Spiegel abgehängt haben. Übernatürliches allerdings kann man nicht so leicht in seine Schranken weisen...

Bei der spanischen Produktion handelt es sich tatsächlich - trotz offenkundiger Anleihen bekannter Motive und so manchem Gruselmoment - nicht wirklich um einen Horrorfilm im eigentlichen Sinne. Das ist auf keinen Fall etwas schlechtes, soll nur die Erwartungshaltung dahingehend dämpfen, dass man besser keinen Geisterhaus-Film im klassischen Sinn erwarten sollte. Kennt man Werke wie "The Others" kommt man der Stimmung in "Marrowbone" nahe. Auch hier steht ganz offenkundig das Wohl und Wehe einer Familie, genauer: Der vier Geschwister Fairbairn im Vordergrund, die sich seit ihrer Emigration aus England Marrowbone nennen, und dergestalt könnte man den Film gar als Familien-Drama bezeichnen. In Anbetracht der durchaus vorhandenen übernatürlichen Elemente und einer alles überschattenden, diffus beklemmenden Atmosphäre würde allerdings auch diese Zuordnung zu kurz greifen, womit sich Sergio G. Sánchez‘ Regie-Debüt als gelungener Genre-Hybrid positioniert, dessen Prämisse und Handlung eben nicht nur Mittel zum Zweck ist, sondern immanenter Bestandteil einer berührenden Familiengeschichte.


Dem zum Trotz gibt es aber auch einiges an Geheimnissen und Mysterien rund um das Haus und die Familie Marrowbone, die man natürlich tunlichst unerwähnt lassen sollte, um nicht den Genuss am Film zu zerstören, denn der lebt tatsächlich in vielen Punkten von seinen Offenbarungen und Twists, die hier zunächst häppchenweise serviert werden, so dass man bereits nach der Hälfte der Laufzeit meint, zu wissen, was vor sich geht, nur um im Nachgang noch mehrere Male überrascht zu werden. Und das - wenn auch manche Versatzstücke genretypisch sein mögen - funktioniert angenehm gut, zumal sich Sánchez einer raffinierten Erzählweise bedient, die um Vor- und Rückblenden sowie Überlappungen nicht verlegen ist. Das bringt natürlich auch eine gewisse Unsicherheit hinsichtlich der Erscheinungen und ihrer Ursprünge mit sich, doch ist das geradewegs beabsichtigt und fügt sich spätestens im Finale zu einem stimmigen Ganzen, auch wenn hier von der zuvor so bewussten Zurückhaltung nicht mehr viel zu spüren ist und Sánchez gerne etwas weniger dick hätte auftragen können.

Das aber ist nur einer von ganz wenigen Wermutstropfen in einem ansonsten dramaturgisch, vor allem aber atmosphärisch gelungenem, teils überragenden Werk, dessen Intention und Auflösung zwar nicht hundertprozentig frisch und innovativ sein mögen, das aber in der vorliegenden Form durch Mark und Bein zu gehen versteht, allerdings auf eine gänzlich andere und weitaus mehr berührende Art als es generische Schocker vermocht hätten. Zu großen Teilen liegt das natürlich auch an der formidablen Besetzung und nicht nur Jack als nomineller Anführer der Geschwister weiß dank des hingebungsvollen Schauspiels seitens George McKay zu überzeugen. Auch der aus "Stranger Things" bekannte Charlie Heaton und der gerade einmal achtjährige Matthew Stagg punkten in ihren Rollen als Billy und Sam, derweil Mia Goth als Jane nach thematisch ähnlich gelagerten Werken wie "A Cure for Wellness" oder "Suspiria" ihr bevorzugtes Genre gefunden zu haben scheint und mit zwar oft zurückhaltendem, aber differenzierten Schauspiel gleichsam überzeugt. Ähnliches gilt für Anya Taylor-Joy, die hier zwar als Allie nicht Teil der Marrowbone-Familie ist, als Bezugsperson und Brücke zur Außenwelt aber durchaus von immenser Bedeutung, gerade in den Augen von Jack, der mehr als nur ein Auge auf sie geworfen hat.


Während also die Geschwister Marrowbone samt und sonders - vor allem im Miteinander - gefallen, gilt selbiges auch für die vorherrschende Atmosphäre und das knarzende, verwinkelte Gebäude, dem man unbesehen abkaufen würde, dass sich ein Geist in dessen Innerem herumtreibt. Und dieser Geist ist oft zurückhaltend, oft unsichtbar, doch stets präsent, während seine Existenz oder Herkunft eng mit der Familiengeschichte verknüpft ist, ohne da jetzt weiter ins Detail gehen zu wollen. Entsprechend sollten Interessierte "Das Geheimnis von Marrowbone" ganz für sich entdecken und bestmöglich ohne Vorkenntnisse an die Sache herangehen, denn es genügt völlig, sich nur von der Erwartung eines genretypischen Haunted-House-Horrors loszumachen, um das sich hier entfaltende, übernatürlich angehauchte und bedrückend bebilderte Familien-Drama in vollen Zügen genießen zu können. Und auch und insbesondere wer kein Freund von Horrorfilmen im Allgemeinen ist, sollte sich überlegen, hier zugunsten der überzeugenden Drama- und Mystery-Aspekte dennoch einen Blick zu riskieren, der sich unbedingt lohnen würde.


Sergio G. Sánchez liefert mit seinem Spielfilm-Regie-Debüt "Das Geheimnis von Marrowbone" weit mehr ab als nur einen profanen Horror- oder Geisterfilm und schafft ein bestechend atmosphärisches Werk, dessen Melancholie von einer hintergründig lauernden Bedrohlichkeit überschattet wird, die einen essentiellen Teil der dramatischen Geschichte der Marrowbone-Geschwister darstellt. Kaum ein Film zum Gruseln, aber ein betörendes Mystery-Drama mit tragischer Note.

8/10

Apprentice To Murder - Die Nacht der Dämonen (1988)

https://www.imdb.com/title/tt0094671/

Pennsylavnia 1927. Das einfache Leben einer Gemeinde wird jäh und grausam von einer Flut unerklärlicher Gewalttaten unterbrochen. Einige glauben, es sei höhere Gewalt, andere, es wären böse Geister. Für den Wunderheiler Reese jedoch ist alles klar: Er weiß, dass das Böse unter ihnen ist! Er kennt die Ausgeburt des Teufels, den Herrscher der Dämonen; es ist sein Erzfeind, der Einsiedler Hoeglin. Ihn will er vernichten, um seinen teuflischen Machenschaften ein Ende zu setzen. Er verwandelt die Farm des Einsiedlers in ein flammendes Inferno. Doch keiner weiß, dass Feuer das Lebenselexier des Teufels ist...

Man darf sich nach der Sichtung des Films mit dem reißerischen deutschen Titel "Die Nacht der Dämonen" durchaus fragen, was daran dämonisch sein soll, bzw. wie es dieser Titel in die Sparte "Horror" geschafft hat. Da wird der Originaltitel "Apprentice To Murder" (in etwa "Der Lehrling des Mörders") einfach mal in "Die Nacht der Dämonen" übersetzt. Dabei hat der englische Titel die Story bereits gut zusammengefasst und hätte keiner Neuinterpretation bedurft. Keine Ahnung, was man sich da wieder bei gedacht hat. Zudem existiert ein "richtiger" Horrorfilm unter demselben Namen ("Night Of The Demons"), der interessanterweise im selben Jahr herauskam. Trotz des reißerischen Titels kann man also "Die Nacht der Dämonen" bestenfalls als ein melancholisches Drama bezeichnen. Selbst ein Folge der Waltons hat wahrscheinlich mehr Horror-Momente zu bieten, als dieser biedere Schinken, der sich laut Texttafel von einer wahren Begebenheit inspirieren ließ, was auch immer das genau heißen soll.

Eine richtige Handlung im eigentlichen Sinne gibt es auch nicht so richtig, sondern eher einen Lebensabschnittsbericht eines 16 jährigen Jungen und seine Beziehung zum örtlichen Wunderheiler, gespielt von Donald Sutherland. Sutherland ist auch das einzig Gute am Film und vermutlich zog sein Name das Interesse vieler Zuschauer auf sich. Umso unschöner ist es, wenn man dann enttäuscht aus dem Film kommt, denn so etwas wie Spannung oder gar Interesse will nie so recht aufkommen. Zwischen den Gesprächen gibt es so etwas ähnliches wie eine Teufelsaustreibung mittels Hexagrammen, aber selbst diese Sequenz ist sehr unaufgeregt gefilmt, das Böse bekommt keine Gestalt und viel mehr als mit einem Buch durch die Gegend zu fuchteln und flotte Bibelsprüche zu murmeln fällt den Guten dabei auch nicht ein. Dabei gibt es noch ein paar Subplots aufzufüllen, wie dem trinksüchtigen Vater und der ersten Liebe, aber alles ist recht langweilig und einfallslos dargeboten, sodass man sich nach Filmende unwillkürlich fragt, womit man die vergangenen 90 Minuten eigentlich verbracht hat. Kaum etwas von Interesse passiert und die Story plätschert arm an Höhepunkten dahin. Das Erzähltempo und die Spannung sind mit unaufgeregt dabei noch sehr wohlwollend umschrieben. Erst ab Stunde eins kommt so langsam etwas Action in die Sache hinein. Bis dahin besitzt der Film eher einen "Unsere kleine Farm"-Charakter und sollte weder als Horrorfilm noch als Thriller bezeichnet werden. Mysterykrimi mit Dramaelementen wäre hier die bessere Genrezuordnung.

Immerhin gab man sich Mühe den Zeitkolorit der späten 20er Jahre einzufangen, Sets und Kostüme wurden angepasst und auch die Darsteller leisten brauchbare Arbeit. Donald Sutherland spielt seinen predigenden Wunderheiler wirklich gut, nur schade das das Drehbuch da nicht Schritt halten konnte, denn das Endergebnis ist leider in etwa so spannend, wie eine Runde Monopoly gegen sich selbst.

3/10

Mittwoch, 24. Juni 2020

Cipolla Colt - Zwiebel-Jack räumt auf (1975)

https://www.imdb.com/title/tt0072785/

Der skrupellose Öl-Magnat Lamb (Martin Balsam) tyrannisiert die texanische Kleinstadt Paradise City. Die ansässigen Farmer werden zum Verkauf ihres Guts gezwungen. Wer sich weigert, wird von Lambs Leuten umgebracht. Doch dann kommt der Revolverheld Zwiebel-Jack (Franco Nero) in die Stadt und der kann nicht nur scharf schießen. Dafür hat Zwiebel-Jack ein sprechendes Pferd mit offensichtlichen Verdauungsproblemen, die Hose voller Knollengewächse und ein Grundstück mit kostbarem Erdöl im Boden. Letzteres interessiert unseren Helden aber weniger. Er will dort nur Zwiebeln pflanzen, im Gegensatz zu den ehrenwerten Herrschaften von der Super-Oil Company...

Das klingt schon doof? Ist es auch. Der Film von Enzo G. Castellari orientiert sich eindeutig an "Mein Name ist Nobody" mit Terence Hill, was in der deutschen Version natürlich durch den Einsatz von dessen Stammsprecher Thomas Dannenberg noch verstärkt wird. Dieser leiht Franco Nero ebenfalls seine Stimme und auch sonst - das ist sogar das Beste am Film - kalauert die berühmte Rainer-Brandt-Synchro munter drauf los. Bei den ulkigen Sprüchen in rotzig-blödem Schnodder-Deutsch muss man gelegentlich einfach grinsen ("Ah, meine Leber." - "Muskelkater angesoffen?"). Dafür kann der Streifen im Original ja nun mal nichts und retten kann es den Kaperkram keineswegs, nur minimal erträglicher machen. Warum auch immer, aber merkwürdigerweise scheint zumindest Nero seinen Spaß an dieser (im Ansatz) völlig dämlichen Parodie von "Spiel mir das Lied vom Tod" zu haben. Hier erbt nicht eine hübsche Witwe, sondern ersteht Zwiebel-Fetischist Jack ein Farmland, hinter dem auch ein skrupelloser Konzernchef her ist. Martin Balsam könnte als "Mann mit dem goldenen Arm" genauso gut auch ein fünftklassiger "James Bond"-Bösewicht sein, sollte vielleicht mal darüber nachdenken, seinen Agenten für solche Rollenangebote zu ohrfeigen, darf aber immerhin einen tuntigen Adolf Hitler (kein Scherz!) seinen Untertanen nennen. Egal wie merkwürdig das klingt, bei "Zwiebel-Jack räumt auf" wird ohnehin alles wirr zusammengeworfen, was man damals nach zwei Flaschen Grappa wohl als komisch eingestuft hat.

Eine affige Italo-Western-Persiflage mit Kindergarten-Humor, eine Prise "Mr. Ed" (warum der Gaul auch immer spricht und warum das komisch sein soll - man weiß es nicht), abgeschmeckt mit Slapstick-Verfolgungsjagden a là Benny-Hill, billigstem Klamauk, zeitgeschichtlichen, deshalb noch lange nicht lustigen Anspielungen und ganz schlimmen, hochnotpeinlichen Schwulen-Witzchen, die man bald schon homophob nennen könnte. Mag man den Machern aber nicht ernsthaft unterstellen, dafür ist das Ganze einfach zu infantil, das könnte ein 8-jähriger geschrieben haben. Das dürfte auch in etwa die Zielgruppe sein. Erwachsene Menschen müssen sich das gesundheitsgefährdend schön saufen und selbst dann... Bei gefühlt 200 alternativen Spencer/Hill-Filmen gibt es echt kaum Argument für diesen Schwachsinn - außer, dass man sich mit diesem überdrehten, hochgradig bescheuerten "Nobody"-Rip-Off als Kuriositäten-Liebhabern "weiterbilden" möchte.

5,5/10

Le passager de la pluie - Rider On The Rain - Der aus dem Regen kam (1970)

https://www.imdb.com/title/tt0064791/

Während ihr Mann Tony (Gabriele Tinti) seinem Job als Pilot nachgeht, tötet seine Frau Mellie (Marlène Jobert) in Notwehr einen Einbrecher, der sie vergewaltigt hat. Anstatt die Polizei zu verständigen, wirft sie die Leiche aus Scham ins Meer. Kurz darauf steht der amerikanische Geheimagent Dobbs (Charles Bronson) vor ihrer Tür, der seinerseits den Gangster verfolgte. Instinktiv ahnt er, das hier etwas vorgefallen sein muss. Mellie schweigt jedoch eisern und zieht sich immer mehr in sich zurück. Selbst ihrem Mann sagt sie nichts. Als Mellie wieder allein ist, greift Dobbs in die Trickkiste. Er konfrontiert Mellie damit, dass in der Nähe eine Leiche angeschwemmt wurde und eine junge Frau als Mörderin beschuldigt wird. Er überzeugt sie, dass eine unschuldige Frau für ihr Verbrechen büßen muss und löst dadurch beinahe eine neue Katastrophe aus...

"Der aus dem Regen kam" ist ein spannender Psycho-Krimi, bei dem der Zuschauer immer auf der Höhe der Ermittlungen ist, manchmal sogar ein Stück weiter. Regisseur René Clément hatte in seinem Alterswerk vermutlich vor, Hitchcock Reminiszenz zu erweisen. Doch so recht will dies nicht gelingen. In einem Film auf B-Movie-Niveau darf eine Figur ganz sicher "McGuffin" heißen, doch Clément, der diesen Begriff für einen seiner Charaktere verwendet, stellt an den Anfang die Vergewaltigung einer ewig kindlichen Alice, aus Lewis Carrolls "Alice im Wunderland", die "im freien Fall genügend Zeit findet, alles wahrzunehmen und zu überdenken". Er will ernst dabei sein und poetisch. Beides misslingt. Und Suspense, wie man es bei dieser Art von Film erwarten würde, gibt es so überhaupt nicht. Dass sich Mellie, das Vergewaltigungsopfer, erfolgreich wehrt, ist nicht so neu. Dass dann aber aus einem Fall zwei werden, der Kommissar ein Zocker ist und eigentlich ein ganz Anderer den Fall aufklären will, das überrascht.

Charles Bronson überzeugt in einer eher ungewöhnlichen Rolle und gibt hier den charmanten, unwiderstehlichen Ermittler, den man auch mal für einen möglicher Erpresser, Auftragskiller oder Polizist halten könnte. Nur am Ende muss er dann doch mal kurz auf seine Art Ordnung schaffen. Marlène Jobert, die sich leider inzwischen von der Leinwand verabschiedet hat, beweist ihre Wandlungsfähigkeit: mutig, witzig, anhänglich, aber auch selbstständig. Hier gibt es gleich am Anfang einen Bezug zwischen Titel und Film (man ist irgendwie gleich zu Hause), wobei ein wendungsreiches Drehbuch mit Pointen aufwartet und wo neben wenigen gewaltsamen Szenen auch komödiantische Passagen vorkommen, die seltsam anmuten, weil sie nicht so recht ins Gesamtgeschehen passen wollen. Unter anderem wird völlig unpassende, fröhliche Musik zu ernsten Szenen gespielt in einer offenen Art der Verachtung der Films eines Hitchcocks. Das reißt in diesen Momenten auch den Zuschauer aus der Story heraus und sorgt für Stirnrunzeln. Doch wer gerne ausgeklügelte, sich langsam entwickelnde Psycho-Duelle mag, der ist hier garantiert richtig.

7/10

ゲゾラ・ガニメ・カメーバ 決戦!南海の大怪獣 - Gezora, Ganime, Kamēba: Kessen! Nankai no Daikaijū - Monster des Grauens greifen an (1970)

https://www.imdb.com/title/tt0065776/

Amöbenähnliche Aliens landen in einer Rakete auf einer abgelegenen Insel, welche gerade auf ihre Touristentauglichkeit geprüft werden soll. Makato, einer der Wissenschaftler, ist in Wirklichkeit der Spion einer Konkurrenzfirma. Bald stellt sich heraus, daß die Außerirdischen die Körper von Krabben und Tintenfischen besetzt und diese auf enorme Ausmaße vergrößert haben. Nur Feuer und Ultraschall können ihnen gefährlich werden. Mittlerweile wird auch Makato von den Aliens kontrolliert. Er soll die Fledermäuse, die den Wissenschaftlern als Ultraschallwaffe dienen, töten. Erst durch das flehendliche Bitten einer Frau erwacht in Makato wieder der Mensch. Bevor er sich selbst in brodelnde Lava stürzt, um das Monster in sich zu töten, zwingt er die Kreaturen dazu, gegeneinander zu kämpfen, bis auch sie von der Lava des Vulkanausbruchs verschlungen werden...

"Monster des Grauens greifen an" siedelt irgendwo zwischen "Godzilla" und "Hier einen beliebigen Trash-Monsterfilm einsetzen" und einem absolut kitschigem Drama an. Dazu mit unterirdischen Darstellern und einem Monster, welches eher niedlich als bedrohlich wirkt. "Monster des Grauens greifen an" hat alles, was ein schlechter Film so braucht: Eine Story, die so rätselhaft und anspruchslos ist, dass man schon nach kürzester Zeit nicht mehr weiß worum es eigentlich gehen soll, völlig unglaubwürdige Figuren (besonders der Japaner, der sich am Anfang mitten im Gespräch ohne Grund gegen den Kopf schlägt), unterirdische Dialoge ohne jegliche Ironie oder Wortwitz, atemberaubend-grottige Spezialeffekte und Spannung auf dem Niveau des Zusehens beim Angeln.

Doch spätestens wenn das tentakelige Gezora-Monster ganze Miniatur-Dörfer in Schutt und Asche legt, kommt immerhin ein wenig B-Monster-Movie-Trash-Feeling auf und bei dem fulminanten Monsterfight zwischen Monsterkrabbe und Schildkröten-Etwas am Ende vor einem Vulkan, der - warum auch immer - plötzlich ausbricht (große Explosionen im Finale sind aber ja immer gut) kann "Godzilla" einpacken. "Monster des Grauens greifen an" oder "Gezora, Ganime, Kamēba: Kessen! Nankai no Daikaijū" ist seltsamer und dämlicher (wenn auch teils etwas langatmiger), unterirdisch schlechter Trash, der aber mit dem richtigen Pegel trotzdem Spaß macht und irgendwie viel Charme versprüht.

8,5/10 auf der Trash-Skala
4/10 auf der realen Bewertung

Dienstag, 23. Juni 2020

6-Headed Shark Attack (2018)

https://www.imdb.com/title/tt8360902/

Um ihrem Beziehungsleben wieder neuen Schwung zu verleihen, besuchen einige Paare ein Trainingscamp auf einer wunderschönen, einsam gelegenen Insel, in der Nähe der mexikanischen Küste. Mit Will (Brandon Auret) kämpft der Leiter des Camps selbst um die Rettung seines Liebeslebens. Doch es zieht ein Sturm mit einem sechsköpfigen Haimonster auf und so wird alles andere schnell zur Nebensache. Der Hai selbst ist das Ergebnis eines militärischen Forschungsprojektes, das eigentlich die heilenden Eigenschaften des Tieres auf den Menschen übertragen wollte. So entstand das unheimliche Wesen in einem geheimen Labor auf der Insel Mexikos. Mit dem Hai kehrt das Monster nun zu seiner Geburtsstätte zurück. Mit seinen unglaublichen sechs Köpfen, zu denen natürlich auch das unheimlich scharfe Gebiss gehört, bringt er nebenbei auch noch außerordentliche Regenerationsfähigkeiten mit, die es fast unmöglich machen, das Wesen zu besiegen.

Wow. Einfach nur wow. Gerade als man dachte "Okay, das wars jetzt, da kommt nichts mehr", "überrascht" einen die Billigfilmschmiede The Asylum und bringt doch noch einen Teil der "Multi-Headed-Sharks" auf die heimischen TV-Geräte. Dass der Wahnsinn der Wissenschaft bisweilen erstaunliche Früchte trägt, wissen wir. Vor allem im Film. Denn seien wir ehrlich: In der Realität würde wohl niemand darüber lachen, wenn Forscher einen 6-köpfigen Hai kreieren würden, der ahnungslosen Urlaubern nach dem Leben trachtet. Wobei natürlich die Frage erlaubt ist, welchen Nutzen ein solches Untier erfüllen soll. Vor allem, wenn es in einem "Forschungskomplex" entwickelt wurde, der grundlegend aus mehreren miteinander vertäuten Flößen besteht, auf denen halb offene Hütten befestigt sind. Aber allein schon der Titel "6-Headed Shark Attack" sagt, dass das Niveau des Streifens nicht verhandelbar ist.

Nachdem der nahezu beschämende Vorgänger, "5-Headed Shark Attack", den ausgelassenen vierköpfigen Killerfisch gleich mit abgefrühstückt hatte, befindet sich die Reihe mit dem insgesamt vierten Aufguss zumindest numerisch wieder in der Spur. Doch nicht nur das: Der von Mark Atkins ("Planet Of The Sharks") als Regisseur, Kameramann und Co-Autor verantwortete Schnellschuss vertreibt durchaus solide die Zeit - und genügt bisweilen sogar mittlerem B-Standard. Das ist, gemessen an den Vorläufern, durchaus überraschend. Allerdings erwächst daraus längst kein überzeugender Film. Man sollte als Zuschauer also auf krassen Unfug geeicht sein, um das ironisch verwässerte Treiben des eher an einen überdimensionierten Seestern erinnernden Hais wertschätzen zu können.

Immerhin bekommt man hier zumindest eine "Origin" vom Monster serviert, die vorherigen Kreaturen waren einfach nur da. Der 6-köpfige Bursche hat es Jahrzehnte nach seiner Schöpfung auf die Teilnehmer eines Bootcamps für kriselnde Ehepaare abgesehen, die unter Leitung des selbst beziehungsgebeutelten Will (Brandon Auret) auf einer kleinen Insel in Baja California gemeinschaftlichen Aktivitäten nachgehen. Deren wichtigste heißt bald überleben. Denn nachdem der über regenerative Fähigkeiten verfügende und selbst zum Landgang befähigte Räuber (zwei Köpfe müssen dabei als Beine herhalten) die ersten Fluchtversuche unterbunden hat, kommt die absehbare Maschinerie aus Rennen und Gefressenwerden in Gang. Neben Will erweist sich einzig die toughe Mary (Thandi Sebe) als imstande, dem Monster beizukommen.

Die überspitzt figurierten Paare verhalten sich beim von blutigen, wiederum ansprechend am Rechner entstandenen Fressattacken gesäumten Überlebenskampf zwar nicht größtmöglich dämlich, aber doch doof genug, um das rettende Boot unverzüglich gegen einen Felsen zu bugsieren. Neben der Erwehrung des Hais halten Konflikte innerhalb der Gruppe die Alibicharaktere beschäftigt. Mehr Tempo hätte "6-Headed Shark Attack" sicher nicht geschadet - gerade gemessen am überdramatisierten, viel zu lang ausgewalzten Finale. Von The Asylum ist man jedoch weit weniger Unterhaltungswert gewohnt. Von daher ist das Ergebnis nicht zwingend herausragend, aber doch immerhin erfreulich solide. Zumindest aus der Warte schmerzbefreiter Trash-Konsumenten.

7/10 auf der Trash-Skala
3/10 auf der realen Bewertung

5-Headed Shark Attack (2017)

https://www.imdb.com/title/tt6719524/

Ein vierköpfiger Hai macht die Küste von Puerto Rico unsicher - und das auch noch bei einem Surf-Wettbewerb. Models, Fotografen, Surfer und Zuschauer werden von dem Biest terrorisiert. Als sich die Polizei und das Aquarium-Team einschalten, ist dem vierköpfigen Hai ein fünfter Kopf an der Schwanzflosse gewachsen und dessen Zähne sind nicht weniger scharf. Wird es den Menschen gelingen, die Bestie zu stoppen?

Im Vergleich zur "Sharknado"-Serie (die mit einem launigen in-joke bedacht wird) ist das "Multi-Headed Shark Attack-Franchise" eins, dass sich als, *hüstel*, ernstes Creature-Feature-Franchise geriert und seine Absurditäten auf seine jeweils titelgebende Kreatur konzentriert. Wer massenhaft Sight Gags, Slapstick-Horror, beabsichtigte Hirnigkeit und Celebrity Cameos erwartet, der muss bei "Sharknado" bleiben - "5-Headed Shark Attack" kann sich als Star gerade mal Chris Bruno, sechs Jahre als Sheriff in der King-TV-Adaption "The Dead Zone" beschäftigt, leisten. Fünf Köpfe, fünf Autoren, kein Funken Verstand. Das ist dennoch die magere Bilanz von "5-Headed Shark Attack". Denn der dritte Film um das mörderische Treiben der mit immer mehr Köpfen beladenen Killerfische gibt sich beschämend einfallslos und hat darstellerseitig nicht einmal ausrangierte B-Prominenz zu bieten. Für einen modernen Monster-Matsch ist das - selbst gemessen am Billig-Standard der Produktionsschmiede The Asylum - leider viel zu wenig. Dafür kommt auch hier der Humor nicht zu kurz. Zunächst lässt uns der Streifen unseren Frieden damit machen, dass Asylum nach dem "2-" und "3-Headed Shark" den vierköpfigen Hai ersatzlos überspringen zu schien - der Killerhai hat tatsächlich zunächst vier Köpfe und gewinnt den fünften erst im Filmverlauf hinzu. Die Continuity ist gewahrt! Yay!

Ansonsten gibt es nichts bahnbrechend Originelles für ihre Variante der Haifischflossensuppe zu verzeichnen. Man hat den fröhlich Menschen mampfenden Hai (der sich in einer Szene aber sogar an einem Buckelwal vergreift), einen bösen Kapitalisten in Form von Mr. Marshall, der letztlich aber nichts böseres tut als seine verblödeten Untergebenen in zwei Selbstmordkommandos zu labern, an denen er sich aber auch selbst beteiligt (und selbstverständlch zu Haifutter wird, was mit Sicherheit keine Spoilerwarnung rechtfertigt), eine Wissenschaftlerin mit hehren Motiven, die einsehen muss, dass es manchmal doch besser ist, ein Monster zu töten anstatt es lebendig zu studieren, und einen wettergegerbten, grobschlächtigen Haijäger mit dem Herz am rechten Fleck. Damit kann man neunzig Minuten totschlagen, wenn alles andere scheitert, bauen wir noch eine unerwähnte Haiattacke ein (so erledigt der Hai z.B. ein Fischerboot und mindestens eine Taucherin einer Wissenschaftlergruppe, die Messungen irgendwelcher Art an einem Korallenriff vornimmt, ohne dass der Plot selbst darauf eingehen würde. War halt Zeit für einen Kill und gerade noch keiner vom Main Cast verfügbar, der gefressen werden könnte). Die Dialoge sind meistens recht dämlich, das Verhalten der Progatonisten entsprechend hirnrissig (besonders das der Praktikanten), aber dafür gibt’s schöne Menschen in engen Neoprenanzügen oder gleich Bikinis, die paradiesische Stimmung Puerto-Ricanischer Strände. Allerdings führt all das ins Nichts, weil der von Debütant Nico De Leon auf unterster Sparflamme gedrehte TV-Billigheimer jeden Aufwand scheut und in seiner akuten Lustlosigkeit zumeist langweilig daherkommt.

Wer aber an den bisherigen vielköpfigen Hai-Filmen seine Freude hatte, wird auch an dem hier seinen Spaß haben, im Umkehrschluss wird das Franchise mit diesem dritten Teil aber auch keine neuen Freunde finden, obwohl er aus handwerklicher und FX-Sicht vielleicht sogar der beste des Trios ist. Andererseits lässt sich nicht abstreiten, dass die Reihe außer der ständig steigenden Zahl der Haiköpfe nichts auf der Pfanne hat, was sie von anderen, spaßigeren Hai-Reißern wie "Supershark", "Sand Shark" oder "Ghost Shark", die sich ihrer Trashigkeit bewusst sind und Schabernack mit immer abgefahrenen Prämissen treiben, absetzen würde. Also was für Asylum-Komplettisten und totale Hai-Fanatiker, die aber kommen auf ihre Kosten.

6,5/10 auf der Trash-Skala
2,5/10 auf der realen Bewertung

Montag, 22. Juni 2020

The Match (1999)

https://www.imdb.com/title/tt0165384/

Im schottischen Dorf Inverdoune haben Teams, die die beiden Pubs des Dorfes repräsentieren - "Benny's Bar" und "Le Bistro" - 99 Jahre hintereinander ein jährliches Fußballspiel ausgetragen. Gemäß den Bedingungen der ursprünglichen Wette muss der Verlierer des 100. Spiels seine Bar an den den Gewinner abgeben. Und nach dem 100. Verlust in Folge wird "Benny's Bar" voraussichtlich an den abscheulichen Besitzer von "Le Bistro", "Gorgeous" George Gus (Richard E. Grant) gehen, der das Grundstück planieren und durch einen Parkplatz ersetzen will. Der Junge Wullie Smith (Max Beesley) kehrt zu diesem Zeitpunkt von der Universität zurück. Wullie besitzt TFR (Total Football Recall) - eine enzyklopädische Erinnerung an Fußballtaktiken und -statistiken - und wäre ein idealer Manager für das "Benny's Bar"-Team, aber er ist durch den Tod seines Bruders während seiner Kindheit traumatisiert und weigert sich. Und ein ehemaliger Fußballprofi (Neil Morrissey), der wegen seiner Reaktion, wenn er zum Spielen aufgefordert wird, als "Fuck-Off" bekannt ist, ist ebenfalls nicht bereit, der Mannschaft zu helfen...

"The Match" ist ein Film der keinem weh tut. Es ist die altbekannte Geschichte über Rivalität und Wetten, schmierige Antagonisten und die Gemeinschaft des Dorfes. Nun spielt die ganze Geschichte in einem schottischen Dorf voller Menschen, die dem Film zufolge den halben Tag in den Pubs herumhängen und sich betrinken, der Name der Bar des Gegenspielers ("Le Bistro") erinnert auch noch "rein zufällig" auch noch an französische Küche und der Fußballprofi, der in Ruhe gelassen werden will, weil vergangene Erfolge auch schon längst vorbei sind... da ist kein weiteres Wort nötig, jeder weiß, wie diese Geschichte enden wird. Und doch ist bei "The Match" der Weg das Ziel. Die Dorfbewohner sind überaus sympathisch - vermutlich auch, weil sie fast Nonstop unter Strom stehen - die Szenerie den schottischen Highlands würdig und die Klischees fast schon zu auffällig, um diese nicht als gewollt abzutun.

Dazu gesellen sich eine paar namhafte Schauspieler und Berühmtheiten. Tom Sizemore, Pierce Brosnan, Samantha Fox und Ian Holm - die man gern sieht und die einem die Mundwinkel nach oben ziehen. Dazu gesellt sich schon sehr früh ein Love-Interest für Wullie, der dem ganzen noch das Gefühl einer RomCom gibt, aber glücklicherweise nie darin ausartet. Hier und da knistert es, doch entweder sind die Bewohner zu ignorant, um das zu bemerken oder es interessiert sie schlicht nicht. Der berühmte schottische Humor kommt in diesem Zusammenhang ebenfalls nicht zu kurz und auch wenn das Konstrukt um die Story schon x-Mal durchgekaut wurde, so ist "The Match" kurzweilige Unterhaltung mit nicht wirklich unerwartetem Ende. "The Match". Macht nichts, tut nichts, unterhält aber prima.

6,5/10

Sonntag, 21. Juni 2020

A Good Woman Is Hard To Find (2019)

https://www.imdb.com/title/tt6624144/

Nach dem Tod ihres Mannes geht es bergab im Leben der verwitweten und überforderten Sarah (Sarah Bolger): Das Jugendamt steht regelmäßig vor der Tür der alleinerziehenden Mutter und dann wird sie auch noch von ihrer eigenen Mutter kritisiert. Es kommt noch schlimmer. Als der Drogendealer Tito (Andrew Simpson) ihre Sozialwohnung kurzerhand zum Drogenversteck umfunktioniert, hat sie zu allem Überfluss auch noch einen lokalen Gangsterboss am Hals. Dabei will sie eigentlich nur eines: Nachdem die Polizei die Ermittlungen im Mordfall ihres Mannes einstellte, will sie die wahren Umstände seines Todes ans Tageslicht bringen. Die widrigen Bedingungen führen dazu, dass die eigentlich zurückhaltende Frau einen anderen Pfad einschlägt, als sie bisher selbst gewohnt war und dabei ganz neue Erkenntnisse gewinnt...

In Drogen-Thrillern sind es meistens irgendwelche Cops, die gegen die bösen Dealer in den Kampf ziehen, damit am Ende das Gute doch noch siegt. Aber es geht auch anders, wie "A Good Woman Is Hard To Find" beweist. Polizisten gibt es hier zwar auch, die würde jedoch niemand wirklich als Freund und Helfer bezeichnen wollen. In einer anfänglichen Szene wimmeln sie Sarahs Anliegen, die Ermordung ihres Ehemannes aufzuklären, als Zeitverschwendung ab. In einer späteren treten sie selbst als bedrohliche Einheit auf, die keinerlei Grenzen kennt und meint, selbst entscheiden zu können, was denn nun Recht eigentlich bedeutet. Tatsächlich zeigt der Film seine Protagonistin als eine von allen Seiten belagerte bis unterdrückte Frau. Mal im Rahmen eines verhängnisvollen Dramas, mal packender Revenge-Thriller. "A Good Woman Is Hard To Find" balanciert auf der Grenze zwischen diesen beiden Genres und macht das auch noch ausgesprochen gut. Während der Anfang des Films vor allem von der Beziehung zwischen Großmutter, Mutter und Kindern erzählt und sich mit den Schwierigkeiten der Armutsgrenze und denen einer alleinerziehenden Mutter befasst, verschiebt sich der Ton des Films immer weiter in Richtung stylischer Thriller.

Auch die Idee, einen Drogendealer in der eigenen Wohnung zu haben, das hat schon was von einem Home-Invasion-Thriller. Aber es bleibt bei einer abstrakten Gefahr, einer wenig gemütlichen Ruhe vor dem Sturm, bevor es dann irgendwann doch einmal zur Sache gehen darf und der Film sich seine Sporen verdient. Regisseur Abner Pastoll versucht, die unterschiedlichsten Genres unter einen Hut zu bekommen. So ganz funktionieren will das aber nicht, "A Good Woman Is Hard To Find" irritiert mehr durch die diversen, wenig kompatiblen Elemente, als dass die Kombination zu einer spannenden Reibung führen würde. Für ein tatsächliches Sozialdrama ist das hier zu gewollt, für einen Thriller etwas zu zahm - da fehlt die Crowdpleaser-Komponente, wenn Sarah irgendwann doch zur Gegenwehr greift.

Dass dieser überkonstruierte Mischmasch aber dennoch anzuschauen ist, das verdankt er in erster Linie Hauptdarstellerin Sarah Bolger. Es dauert keine fünf Minuten, bis der Film und die ausgezeichnete Leistung von Hauptdarstellerin Sarah Bolger es schaffen, den Zuschauer auf ihre Seite zu ziehen. Sie verleiht der Figur der gebeutelten Mutter, die zum Schutz ihrer Kinder über sich hinauswachsen muss, die Art Bodenhaftung, welche das Drehbuch vermissen lässt. Eine Heldin aus Verzweiflung sozusagen. Das aber größte Manko, das der Film mit sich bringt, ist die Zeichnung der Bösewichte, oder Antagonisten. Sarah nimmt es mit einer Gang auf, die im Ort für Angst und Schrecken sorgt und hiesige Junkies mit Drogen versorgt. Im Fokus dieser Gang stehen zwei Handlanger und der Big Boss. Keiner dieser drei Gestalten wirkt auch nur ansatzweise interessant. Während die Handlanger generischer nicht sein könnten, hat man zumindest bei Leo Miller (gespielt von Edward Hogg), dem Kopf der Organisation, versucht, Wiedererkennungswert zu schaffen. Der Film erfüllt aber seinen Zweck und fasst sich einigermaßen kurz. "A Good Woman Is Hard To Find" ist unterm Strich ein hoch stylischer, glaubwürdiger Rachethriller, gemischt mit realistischen, existenziellen Problemen des Alleinerziehens. Gut erzählt und realistisch rüber gebracht, sollte sich kein Genre-Fan diesen Film entgehen lassen. Auch wenn die Darstellung der Bösewichte dünn und nahezu klischeehaft ist, macht das Spiel von Sarah Bolger diesen Aspekt schon fast wieder nichtig. Zartbesaitete Zuschauer sollten an der ein oder anderen Stelle aber vielleicht wegsehen.

6,5/10

Von CAPELIGHT PICTURES erschien der Film hierzulande in einem tollen Mediabook:

Samstag, 20. Juni 2020

3-Headed Shark Attack (2015)

https://www.imdb.com/title/tt4685096/

Ein dreiköpfiger Hai entkommt aus einer Forschungsstation und treibt fortan im Meer sein Unwesen. Als ein Kreuzfahrtschiff durch sein Gebiet fährt, fühlt sich das Geschöpf sofort in seinem Revier bedroht und startet einen gnadenlosen Angriff auf die unerwünschten Eindringlinge. Den Sommerurlaubern an Bord des Schiffes steht ein fürchterliches Blutbad bevor. Da braucht es Männer wie Mike Burns (Danny Trejo), um dem mutierten Monster Einhalt zu gebieten. Der Großwildjäger stellt sich der Fressmaschine furchtlos entgegen. Doch selbst für das hartgesottene Muskelpaket stellt der Kampf gegen das Ungetüm eine kaum zu bewältigende Herausforderung dar. Das dreiköpfige Meeresungeheuer frisst sich mit seinen rasiermesserscharfen Zähnen langsam aber sicher durch das Schiff...

Wer ahnt denn schon, dass der zweifelhafte Erfolg von "2-Headed Shark Attack" zu einem Sequel führen wird? Doch es ist so. Woher der nun mit drei Köpfen bestückte Hai kommt - das weiß keiner. Das ist auch nicht nötig, um einen Trashfilm ala Asylum abzuliefern. Dieser Hai ist sogar cool genug, um mal eben am Strand liegend auf 3 Leuten herumzukauen. Ja, Trashmovies, die sich in der untersten Qualitätsschublade eingenistet haben, erfreuen sich doch immer wieder großer Beliebtheit. Manche von ihnen besitzen Charme und sind dadurch sehenswert. "3-Headed Shark Attack", mit dem inoffiziellem Untertitel "More Heads, More Deads!" ist definitiv unterhaltsam und die knapp 85 Minuten gehen schnell vorbei (zum Glück!). Auch der Auftritt von Danny Trejo ist ganz amüsant. Die Schauspielleistungen sind durch die Bank weg unterirdisch, das Monster etwas besser animiert, aber immer noch furchtbar künstlich, von allen anderen CGI braucht man da gar nicht erst sprechen. Umgebaute Keller dienen als Labore, eine tropische Insel als Kulisse für das ganze Spektakel. Gefühlt wurde der Film an einem Wochenende abgedreht und dann noch 2 Tage für die Post-Produktion "verschwendet". Vielsagend nicken sich Protagonisten zu - während draußen alles vor die Hunde geht. Doch etwas muss man Produktionen - und so auch dieser - aus dem Hause Asylum lassen: sie treten meist voll aufs Gas und lassen kaum wieder los. So lässt auch Regisseur Christopher Ray hier die Räder gleich von Anfang an durchdrehen und verschwendet kaum Zeit mit Liebesschnulzen oder langen Erklärungen. Warum auch? Sogar eine gewisse Seriosität könnte man Asylum in diesem teil unterstellen... hat doch die Meeresbiologin, die auch als einzige im ganzen Film intelligent zu sein scheint, keine Silikonbrüste. Ein echter Schock für Fans von Asylum-Produktionen.

7/10 auf der Trash-Skala
3/10 auf der realen Bewertung

2-Headed Shark Attack (2012)

https://www.imdb.com/title/tt2043757/

Nachdem ein Schiff durch den Angriff eines mutierten Riesenhais mit zwei Köpfen versenkt wurde, retten sich die Überlebenden auf ein verlassenes Atoll. Dabei wollten sie doch nurlernen, wie man auf dem Ozean navigiert. Nun muss die Studentengruppe um Dr. Anne Babish (Carmen Electra) und Professor Babish (Charlie O'Connell) erst einmal warten, bis das Schiff repariert wird. Auf der Insel gibt es nicht viel zu tun, denn sie ist bis auf eine verlassene Hütte und einige veraltete Boote, die nicht mehr benutzt werden können, menschenleer. Zeit sich auszuruhen und zu sonnen bleibt ihnen aber nicht. Denn der Hai attackiert das Korallenriff unter der Insel, wodurch sich die Insel anfängt, langsam zu sinken. Lange werden die Gestrandeten also nicht mehr sicher vor dem zweiköpfigen Monster sein.

Hai-lige Scheiße. Eine Gruppe von "Studenten" muss sich mit einem zweiköpfigen Hai herumplagen. Was diese Schwachköpfe studieren? Man weiß es nicht. Schauspiel wird es wohl eher nicht sein und überhaupt scheinen die alle nur über die Wartezeit in ihren Studiengang gekommen zu sein - über den Notenschnitt wohl kaum. Schon der Anfang von "2-Headed Shark Attack" ist göttlich. Da werden die beiden eben noch hinter einem Motorboot her surfenden Mädels von dem Hai quasi verschluckt, die drei Kerle auf dem Boot wundern sich, drehen um und einer von ihnen tut die ergebnislose 3-Sekunden-Suche mit einem "Ach! (was solls) ab. Carmen Electra (und viele andere der weiblichen Parts) sind wohl auch nur dazu da, um den Film möglichst kurven- und Opferreich aufzuwerten. Charlie O'Connell, der jüngere Bruder von Jerry O'Connell ist dank fast gleichen Aussehens ein Ankerpunkt, nur der handelsübliche Nerd beglückt den Zuschauer durchweg mit seiner bestechenden Logik: Ein Hai mit zwei Köpfen hat doppelt so viele Sinnesorgane und ist somit doppelt so empfindlich für äußere Reize. Also wird er von zwei Booten immer das schnellere angreifen, da es einen besseren und lauteren Motor hat und ihn daher mehr stört. Noch Fragen? Solche und andere Weisheiten kann man jedenfalls bei der Sichtung dieses Machwerks aus der Asylum-Schmiede lernen. Ansonsten das Übliche wie bei fast allen Asylum-Produktionen: Die Dialoge sorgen für so manchen Lacher, die sog. "Effekte" sind lächerlich schlecht und ein Goof reiht sich an den nächsten. Welche davon absichtlich sind und welche purer Dilettantismus, bleibt wie immer ungeklärt und man darf sich auch nicht die Frage stellen, warum der männliche Part in einem sich anbahnenden und bereits halbnacktem Dreier im kristallklaren Wasser den Mega-Hai nicht sieht, wenn seine beiden Gespielinnen in hüfthohem Wasser quasi unbemerkt von einem Vieh gefressen werden, welches aufgrund seiner schieren Größe eben noch ein ganzes Boot terrorisiert hat. Ach, egal. Bier auf, Film ab und Spaß haben.

6,5/10 auf der Trash-Skala
2,5/10 auf der realen Bewertung

Freitag, 19. Juni 2020

Orca - Orca, der Killerwal (1977)

https://www.imdb.com/title/tt0076504/

Nolan (Richard Harris) ist Kapitän eines kanadischen Walfängers und will um jeden Preis einen Orca fangen. Trotz mehrerer Warnungen fährt er mit seiner Besatzung aufs Meer. Als sie auf eine Herde von Orcas treffen, harpuniert Nolan versehentlich ein trächtiges Weibchen, welches sich im Todeskampf an der Schiffsschraube den Bauch aufreißt. Als er den Wal an Bord hebt, verliert das Weibchen ihr Ungeborenes und verendet darauf hin an den Verletzungen. Der männliche Killerwal hat alles mitangesehen und sinnt auf Rache. Als die Crew wieder an Land gehen will, terrorisiert der Orca-Bulle das kleine Fischerdorf und startet einen gnadenlosen Rachefeldzug gegen die Einwohner. Kapitän Nolan stellt sich dem Killerwal und folgt ihm ins nördliche Eismeer, wo es schließlich zur großen Abrechnung kommt...

Baujahr 1977 ist "Orca" zwar ein älterer Film - aber längst noch kein altbackener Film. Ein Schwertwal rächt sich für den Tod seiner Familie (die grausige Szene macht den Film direkt zu Beginn unvergessen) an seinen Jägern. Im Gegensatz zu "Der weiße Hai" hat der titelgebende "Orca" hier eine durchaus glaubwürdige Motivation und Grund genug, auf Mörderkurs zu gehen. "Orca, der Killerwal" ist aber auch ein Extrembeispiel für einen ziemlich ambivalenten Fall von "Geschmackssache". An diesem Werk des grundsoliden, britischen Auftrags-Regisseurs Michael Anderson streiten sich seit seiner Premiere im Jahr 1977 die Geister. Von der damaligen Kritik überwiegend mäßig aufgenommen und stark an seinen Defiziten gemessen, eroberte er sich doch eine recht beständige Fangemeinde und wird gerne genannt, wenn es um gelungene Tierhorror geht. Wenn auch nicht unbedingt im ersten Atemzug.

Mehr als die zweite Geige steht ihm definitiv auch nicht zu, dafür wird hier dann doch zu viel teils abenteuerlicher Unfug praktiziert und die Motivation dafür könnte kaum offensichtlicher sein. Zwei Jahre nachdem "Der weiße Hai" den Begriff Blockbuster kreierte, wollten es ihm viele natürlich nachtun. Ironischerweise jagt Protagonist Captain Nolan (Richard Harris) zu Beginn noch einen Hai, bis ihm und dem Publikum unmissverständlich klar gemacht wird, dass dies nur Angeln für Fortgeschrittene ist. Da wird der weiße Predator einfach mal von einem Orca überrollt und die Rangordnung im Ozean eindeutig untermauert. Was daraus resultiert, ließe sich als eine teilweise zugegeben leicht krude bis kuriose Mischung aus "Der weiße Hai" und "Moby Dick" im Genre des Stalker-Psychothrillers bezeichnen - wohlgemerkt, betrieben von einem Wal. Und deswegen werden für den sonderbaren Sachverhalt zumindest noch alle möglichen wissenschaftlichen Halbwahrheiten aus dem Hut gezaubert.


Das Duell Mensch gegen Tier ist zeitlos packend und dramatisch inszeniert. Im Angesicht all der Zerstörung der Umwelt/Mitgeschöpfe durch den Menschen ist der Streifen mit seinen kritischen Untertönen aktueller denn je. Dass die Tiergattung dabei nicht nur viel zu sehr vermenschlicht, sondern beinah zu einem evolutionär bald höheren Wesen gemacht wird, ist einer dieser Punkte warum sich bei "Orca, der Killerwal" eigentlich prima mit den Augen rollen lässt und alles Weitere theoretisch maximal nur noch als Edel-Trash kategorisiert werden müsste. Mumpitz, der öfter auch mal zu einem Schmunzeln einlädt, da er damit nie ganz offensiv umgeht. Im Umkehrschluss aber trotzdem ein recht mitreißendes, technisch bemerkenswert gut gemachtes und vor allem sehr unterhaltsames Ganzes auf die Beine stellt. Mit starken Bilder und beeindruckenden Naturaufnahmen ausgestattet, effektiv in seinen Spannungssequenzen und mit einem soliden Cast.

Angeführt von dem gewohnt wie gerade pünktlich zum Dreh aus der Kneipe gekippten Richard Harris, der diesen zerzausten und verwegenen Look bis dahin aber schon längst zu seiner Marke gemacht hatte und praktisch schon deswegen für solche Rollen besetzt wurde. Harris spielt den erst ahnungslosen und dann reumütigen, menschlichen Gegenspieler hervorragend. Die Zuschauer-Sympathien werden ständig zwischen Tier und Mensch hin- und hergerissen. Egal wie absurd manches anmuten mag, Regisseur Michael Anderson macht daraus meistens das Beste und so steht am Ende tatsächlich ein recht intensives Duell von Mensch gegen Natur, dem sogar ein zwischenmenschliches Dilemma innewohnt. Eine schicksalhafte Konfrontation zwischen Monster und ihrem "Schöpfer" - das hat sogar was von "Frankenstein". Da hat man fast schon vergessen, auf was für sonderbaren Wegen man hierher gelangt ist. Inklusive einer finalen, moralischen Konsequenz und Tragik, die nur wenige Filme dieses Subgenres überhaupt in Erwägung ziehen. Der gefühlvolle Soundtrack von Ennio Morricone tut sein Übriges. Schade nur, das die Effekte nicht immer mithalten können.

"Orca, der Killerwal" bietet einiges an Angriffsfläche, wenn man mit ihm hart ins Gericht gehen möchte. Vom sehr deutlichen Ideen-Raubbau bis hin zu dessen manchmal skurrilen Verwertung. Dennoch immer mit Leidenschaft, Talent und vor allem dem unbeirrbaren Glauben beseelt, das ein Film sich nicht zwingend an solchen Details aufhängen muss. Kein echter Hit - auch nicht in seinem von Schrott überflutetem Subgenre -, aber wenigstens dort im oberen Drittel anzusiedeln.

6,5/10

Planet Of The Sharks (2016)

https://www.imdb.com/title/tt5828640/

Der Klimawandel hat zur Erderwärmung geführt, die Durchschnittstemperaturen stiegen immer höher und das gesamte Eis der Erde ist geschmolzen – düstere Prophezeiungen sind wahr geworden. Lediglich zwei Prozent Landmasse sind der Weltkugel geblieben. Auf diesen kleinen Flecken Erde – Junk City und Sanctuary genannt – kämpfen die Menschen, die noch nicht tot sind, tagtäglich ums nackte Überleben. Vor allem das fehlende Trinkwasser führt zu vielen Problemen und hoher Kriminalität. Doch das wenige Wasser auf dem Land birgt nicht die einzige Gefahr. Auch die 98 Prozent Wasseroberfläche der Erde kann den Tod bringen. Die Haipopulation wächst stetig und die aggressiven Meeresbewohner haben sich die Menschen als Hauptnahrungsmittel ausgesucht. Angeführt von einem riesigen Alpha Shark, schließen sich zahlreiche Schwärme zusammen und machen Jagd auf Frischfleisch.

"The Asylum" hats mit Haien. Und mit schlechten Computereffekten. Und mit nicht vorhandener Logik, hanebüchenen Dialogen, und, und, und... Doch alldem zum Trotz wirken die Filme aus der Billigfilmschmiede zumindest hochwertig gefilmt. Dies ist aber auch der einzig Punkt auf der Haben-Seite. Und das ist dahingehend schade, weil diverse Streifen, die aus der Kooperation entstehen, auf kreativen, skurrilen, absurden und bizarren Grundideen fußen, die leider nur mangelhaft umgesetzt werden. Das verschenkte Potential und dass die Money Shots den Sparkurs fahren, macht das Endprodukt umso ärgerlicher und führt zu strengen Urteilen. "Planet Of The Sharks" ist ein weiteres Beispiel. Hier werden nämlich die Prämissen von "Waterworld" und "Der weisse Hai" miteinander gekreuzt.

Aber von den miserablen Computereffekten mal ganz abgesehen, wird im Mittelteil viel zu viel taktiert, haarsträubende Theorien ausgetauscht und theatralisch versucht, sie in die Tat umzusetzen. Dass der Faktencheck bei solch einem Trash-Vehikel hanebüchen und amüsant ausfällt, ist obligatorisch. Darunter leidet jedoch der Action-Gehalt, es fehlt schlichtweg an spektakulären Konfrontationen mit den Killer-Haien. Spannung will sich demnach kaum bis nicht einstellen, weil es dem Kampf ums nackte Überleben an Nachdruck fehlt und nie der Startschuss zum Wettlauf gegen die Zeit zu fallen scheint. Und dennoch ist solch ein Film wie ein Autounfall: man will wegschauen, kann es aber auch aus irgendwelchen nicht näher definierten Gründen nicht.

7/10 auf der Trash-Skala
3/10 auf der realen Bewertung