Freitag, 24. Juli 2020

Beautiful (2009)

https://www.imdb.com/title/tt1170391/

Oftmals verbirgt sich hinter der Schönheit das absolute Grauen. Diese Erkenntnis macht auch der 14-jährige Daniel, als er eines Tages die wunderschöne Suzy Thomson kennen lernt. Zusammen mit ihr macht er sich auf eine Entdeckungsreise durch die Nachbarschaft und wirft dabei einen Blick hinter die ach so heile Vorstadt-Fassade hinab in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele. Dabei sind es vor allem die entführten Mädchen und das geheimnisvolle Haus am Ende der Straße, welche die Aufmerksamkeit von Daniel und Suzy auf sich ziehen.

Dean O'Flahertys Regiedebut kann sich durchaus sehen lassen. "Beautiful" ist ein wahrlich schöner Film mit einer exquisiten und teils surrealen Bildsprache, die in seinen besten Momenten tatsächlich an einen David Lynch erinnern. Der noch junge Filmemacher schafft es gerade zu herausragend, eine solch geheimnisvolle, fast schon surreale Atmosphäre zu erzeugen. Dabei bedient er sich an einem grandiosen Soundtrack, der einen echt vom Hocker hauen kann, merkwürdigen, bizarren Ideen, wie ein sprichwörtliches Sonnenbad im stürmischen Regen, sowie beängstigend schönen Naturaufnahmen. Darüberhinaus wird hier ähnlich wie in "American Beauty" das perfekte Bild einer amerikanischen Familie als Satire dargestellt. So hat letztendlich jeder Bürger des doch so fabelhaften Ortes markante Macken und Probleme, welche im Laufe des Films immer klarer in Erscheinung treten. Kein Mensch ist fehlerlos. Weder der als "Freak" abgestempelte, unscheinbare Außenseiter, noch die hübschen Mädchen, die jeden Jungen um ihren Finger wickeln können, oder die Sportler, die so beliebt sind. Dean O'Flaherty hat seinen Erstling allerdings zu voll gepackt, will er doch gleichzeitig Vorstadtsatire, Drama und Psychothriller sein. Herz des Films ist Peta Wilson, die ganz stark aufspielt. Das Manko des Films liegt nach der ersten Sichtung in der Handlung, welche zunächst interessant beginnt und Spannung aufbaut, sich nach einiger Zeit aber ein wenig schlaucht, um am Ende ein kleines "aha" gefolgt von einem leicht größerem Fragezeichen zu entlocken. Da wird man wohl eine Zweitsichtung vornehmen müssen, um den Film in seiner Gänze zu erfassen, doch eins stet fest: Das wird keine Quahl, sondern eher ein Genuss. Alles in allem sehenswert, wenn man über die ein oder andere Länge hinwegsehen mag, aber auch ein Film, der nicht den Massengeschmack erreicht.

7/10

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