https://www.imdb.com/title/tt1170391/
Oftmals verbirgt sich hinter der Schönheit das absolute Grauen. Diese
Erkenntnis macht auch der 14-jährige Daniel, als er eines Tages die
wunderschöne Suzy Thomson kennen lernt. Zusammen mit ihr macht er sich
auf eine Entdeckungsreise durch die Nachbarschaft und wirft dabei einen
Blick hinter die ach so heile Vorstadt-Fassade hinab in die tiefsten
Abgründe der menschlichen Seele. Dabei sind es vor allem die entführten
Mädchen und das geheimnisvolle Haus am Ende der Straße, welche die
Aufmerksamkeit von Daniel und Suzy auf sich ziehen.
Dean O'Flahertys Regiedebut kann sich durchaus sehen lassen. "Beautiful" ist ein wahrlich schöner Film mit einer exquisiten und teils
surrealen Bildsprache, die in seinen besten Momenten tatsächlich an
einen David Lynch erinnern. Der noch junge Filmemacher schafft es gerade zu herausragend, eine solch
geheimnisvolle, fast schon surreale Atmosphäre zu erzeugen. Dabei
bedient er sich an einem grandiosen Soundtrack, der einen echt vom
Hocker hauen kann, merkwürdigen, bizarren Ideen, wie ein
sprichwörtliches Sonnenbad im stürmischen Regen, sowie beängstigend
schönen Naturaufnahmen. Darüberhinaus wird hier ähnlich wie in "American Beauty" das perfekte
Bild einer amerikanischen Familie als Satire dargestellt. So hat
letztendlich jeder Bürger des doch so fabelhaften Ortes markante Macken
und Probleme, welche im Laufe des Films immer klarer in Erscheinung
treten. Kein Mensch ist fehlerlos. Weder der als "Freak" abgestempelte,
unscheinbare Außenseiter, noch die hübschen Mädchen, die jeden Jungen um
ihren Finger wickeln können, oder die Sportler, die so beliebt sind. Dean O'Flaherty hat seinen Erstling
allerdings zu voll gepackt, will er doch gleichzeitig Vorstadtsatire,
Drama und Psychothriller sein. Herz des Films ist Peta Wilson, die ganz
stark aufspielt. Das Manko des Films liegt nach der ersten Sichtung in der Handlung,
welche zunächst interessant beginnt und Spannung aufbaut, sich nach
einiger Zeit aber ein wenig schlaucht, um am Ende ein kleines "aha"
gefolgt von einem leicht größerem Fragezeichen zu entlocken. Da wird man
wohl eine Zweitsichtung vornehmen müssen, um den Film in seiner Gänze
zu erfassen, doch eins stet fest: Das wird keine Quahl, sondern eher ein
Genuss. Alles in allem sehenswert, wenn man über die ein oder
andere Länge hinwegsehen mag, aber auch ein Film, der nicht den
Massengeschmack erreicht.
7/10
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