Ein junges Paar fährt zu einen chirurgischen Eingriff in ein schäbiges osteuropäisches Krankenhaus. Die junge Frau möchte eine Brustverkleinerung. Und wenn man schon auf dem Weg ist, kommt ihre Mutter gleich mit, die sich ein Facelifting verpassen will. Auf seinem Weg durch die verlassene Stationen, stößt der Freund auf eine junge Frau, die geknebelt und auf einem Operationstisch festgeschnallt ist. Wie sich herausstellt, ist sie das Ergebnis einer experimentellen Verjüngungskur. Er befreit sie, merkt aber nicht, dass er gerade den Ausbruch eines Virus verursacht hat, der Ärzte, Patienten und seine Schwiegermutter in blutrünstige Zombies verwandelt...
Wenn man sich im Bereich des Horrorgenres umschaut, dann hat vor allem in den letzten Jahren das Zombie-Thema so ein klein wenig die Führung übernommen. Seit Anfang der 2000er Jahre hat eine wahre Flut an Zombie-Geschichten in die Kinos und Heimkinos Einzug gehalten. Ein paar davon sind echte Perlen, andere dienten nur dazu, das schnelle Geld zu machen. Doch mit Zombies lässt sich auch irgendwie immer etwas anfangen. Ob sie nun schnell rennen können oder sich langsam schlurfend durch dunkle Hallen fortbewegen... das Genre bietet einfach immer noch Treibstoff für neue Filme.
Lars Damoiseaux' Beitrag "Yummy" bedient sich hier am altbekannten Rezept des Fun-Splatters und mischt Elemente aus Horror mit Komödie. Der belgische Regisseur liefert dem Zuschauer eine Reise in ein osteuropäisches Krankenhaus, das sich auf plastische Chirurgie spezialisiert hat. Hier folgen wir F-Körbchen Alison (Maaike Neuville) und ihrem nerdig anmutenden Freund Michael (Bart Hollanders), sowie der durchweg von ihrem Schwiegersohn begeisterten Mutter Sylvia (Annick Christiaens). Die eine will eine Brustverkleinerung, die andere ein Facelift. Doch wie das immer in solchen Filme so ist, eskaliert die Situation schon kurz nachdem die Protagonisten etabliert, und die Prämisse des Films gesetzt ist. So beginnt eine intensive letzte Stunde, in der die genannten Hauptfiguren versuchen, mit ein paar Fremden im Schlepptau aus dem "Resident Evil"-Krankenhaus zu fliehen. Und das macht schlicht Spaß. Den Opfern zuzusehen, wie sie versuchen den Untoten zu entkommen, ist ein absoluter Knaller, kurzweilig und blutig. Natürlich wird auch hier das Rad nicht gänzlich neu erfunden, doch das Equipment des Krankenhauses, mit dem sich die Helden den Weg nach Draußen freikämpfen müssen, bietet einige leckere Szenen. Stichwort Fettabsaugung.
Jedes Zombie-Design ist zudem einzigartig, wodurch sich jede gruselige Begegnung von der letzten unterscheidet. All dies wäre sicher nicht möglich gewesen, wenn nicht viel Liebe zum Detail in diese schrecklichen Kreationen gesteckt worden wäre. Ob es eine zum Leben wiedererweckte Amphibie mit starkem Hunger oder ein beinloser Zombie, der sein eigenes Fleisch verzehrt, ist, das immense Talent hinter dem Kreaturendesign von "Yummy" lässt diesen Film wirklich "lebendig" werden. Da passt es auch, dass mit Blut- und Goreeffekten maßlos übertrieben wird. Mägen platzen in einem Spektakel aus Haut und Blut, Eiter schießt aus den Wunden der Zombies, Köpfe werden zerhackt, Finger äußerst schmerzhaft abgeklemmt - um nur ein paar zu nennen.
Doch wie das fast immer so ist: wo Licht ist, ist auch Schatten. Denn mit den Effekten, dem Creature-Design und dem Humor fällt leider die Story hinten runter. Während natürlich der Löwenanteil des Films dem einfachen Akt des Überlebens folgt, versuchen die letzten 30 Minuten, eine Menge unnötiger Drehungen und Wendungen einzubringen, die sich sowohl unnatürlich als auch unglaublich verworren anfühlen. Und all dies führt zu einem Ende, das sich sowohl abrupt als auch gemäßigt unbefriedigend anfühlt. Aber selbst mit einer Geschichte, die etwas weniger aufregend ist, als man es sich von einem Zombie-Streifen erhoffen würden, kann man immer noch seinen Spaß mit "Yummy" haben.
6,5/10
Von BUSCH MEDIA kommt der Film im auf 2.000 Stück limitierten und nummerierten Mediabook.
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