https://www.imdb.com/title/tt0103060/
Einst ließ eine grell-grün leuchtende Substanz vier Schildkröten zu menschenähnlichen Kampfmaschinen mutieren. Unter der Leitung ihres Meisters, der Ratte Splinter (Kevin Clash), haben sich Leonardo (Mark Caso), Michelangelo (Michelan Sisti), Donatello (Leif Tilden) und Raphael (Kenn Scott) dem Kampf gegen das Böse verschrieben. Doch das Geheimnis um ihre Vergangenheit beschäftigt die Ninja-Kröten nach wie vor. Als ihre Freundin, die Reporterin April O'Neil (Paige Turco), von den üblen Machenschaften eines Chemiekonzerns berichtet, wird den jungen Turtles klar, dass es dieser Ooze war, der sie mutieren ließ. Doch zu dieser Schlussfolgerung kommt auch der Erzfeind der Kröten, Shredder (François Chau), der seine Chance da sieht, sich selbst Mutanten-Handlanger zu schaffen - und so Rache an den Turtles zu nehmen...
Nach dem Erfolg des niedrig budgetierten ersten Teils war eine Fortsetzung nur eine Frage der Zeit und schnell erblickte "Turtles II: Das Geheimnis des Ooze" das Licht der Leinwand. Zeitlich schließt man direkt an den Vorgänger an: Nach dem Sieg über Shredder ist der Foot Clan desorganisiert, aber keinesfalls geschlagen. Immer noch verüben die Mitglieder überall in der Stadt Verbrechen, wo die vier Turtles Leonardo, Michelangelo, Donatello und Raphael sie immer davon abhalten. Was Einbrüche en masse für ein höheres Ziel haben, wird auch im Sequel nicht geklärt, der Foot Clan ist halt verbrecherisch und tut alles, um den rechtschaffenen Bürgern das Leben schwer zu machen.
Doch Shredder (Francois Chau) hat die Landung in der Müllpresse überlebt und sinnt auf Rache. Die Turtles und er werden gleichzeitig auf ein besonderes Ereignis aufmerksam: Es sind Reste des Ooze, welches die Turtles und ihren Meister, die Ratte Splinter, mutieren ließ, aufgetaucht und sollen vernichtet werden. Beide Parteien jagen danach, die einen weil sie mehr über ihre Herkunft wissen wollen, die anderen um es für ihre Pläne zu nutzen. Über die Herkunft der Turtles erfährt man dann doch fast nichts, denn so was wie Subplots interessiert "Turtles II: Das Geheimnis des Ooze" nicht. Es sind auch Shredder und seine Manne, welche das Zeug stibitzen. Mit dem Ooze züchtet Shredder zwei eigene Mutanten und lässt diese randalieren. Die neuen Gegner erscheinen den Turtles unbesiegbar...
Storytechnisch ist "Turtles II: Das Geheimnis des Ooze" ähnlich simpel wie der Vorgänger, warum z.B. Casey Jones aus dem ersten Teil nicht mehr mittut, wird gar nicht erst geklärt. Reporterin April O’Neil (Paige Turco) ist hier bestenfalls Stichwortgeberin, etwas mehr Fokus wird auf das karate-kundige Kind Keno (Ernie Reyes Jr.) gelegt, welches sich mit den Turtles verbündet. Doch im Grunde dient die Handlung nur dazu, um Prügeleien und Blödeleien des Schildkrötenquartetts miteinander zu verbinden. Dabei ist man in vielen Punkten auf dem Niveau des ersten Teils. Die Effekte sind mal wieder liebevoll handgemacht und geben der Chose einen netten B-Charme, wenngleich die neu auftauchenden Mutanten doch etwas zu klobig und zu sehr nach Gummimonster aussehen. Ebenfalls geblieben sind die Sprüche und Blödeleien der Ninja-Schildkröten, wie schon im ersten Teil etwas gewöhnungsbedürftig, aber ganz witzig, wobei sich der Film sogar etwas mehr zurückhält als der Vorgänger. Schwankend ist dafür die Qualität der Action. Sind die anfänglichen Fights gegen die Schergen des Foot Clans noch von recht hohem Niveau, ja sogar spektakulärer als die des ersten Teils, so lässt "Turtles II: Das Geheimnis des Ooze" in der zweiten Halbzeit eklatant nach. Wenn sich Turtles und Mutanten einander auf die Mappe hauen, ist das Ganze wenig aufregendes Gummimonster-Gekloppe. Echt schlapp ist der Showdown in der Disco: Es wird nicht groß gekämpft, Shredder und die Mutanten streichen enttäuschend schnell die Segel und das kann nicht als würdiges Finale durchgehen. Darstellerisch ist der Streifen auch nicht gerade sensationell: Die wahren Hauptdarsteller stecken in ihren Kostümen, Paige Turco eine bessere Stichwortgeberin und auch Ernie Reyes Jr. kein herausragender Kinderdarsteller, von seiner Körperbeherrschung mal abgesehen. So ist Toshiro Obata mal wieder ein vereinzelter Lichtpunkt, aber er hat noch weniger Screentime als im ersten Teil.
"Turtles II: Das Geheimnis des Ooze" ist akzeptable Simpelunterhaltung mit dem leichten B-Charme des ersten Teils und einer flotten, prügelreichen ersten Hälfte. Hälfte zwei sackt actiontechnisch leider ab und das ist angesichts des wenig ausgeklügelten Plots wenig hilfreich. Aufgrund der knappen Laufzeit halbwegs kurzweilig, aber eben nicht mehr. Die beiden ersten Teile ergeben aber irgendwie ein geschlossenes Ganzes und ergänzen einander sehr schön, wobei auch das Kostümdesign durch Jim Henson stets sehr gute Arbeit geleistet hat, der Humor nie zu kurz kommt und dumme Sprüche am laufenden Band gerissen werden.
6/10
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