Dienstag, 31. Januar 2023

Flight Of The Phoenix - Der Flug des Phoenix (2004)

https://www.imdb.com/title/tt0377062/

Als die Angestellten eines Ölunternehmens mit einem Flugzeug auf der Heimreise sind, stürzt es in der Wüste Gobi ab. Drei Menschen kommen bei dem Unglück ums Leben. Kapitän Frank Towns (Dennis Quaid) übernimmt das Wort und schlägt vor, auf Rettung zu warten. Elliott (Giovanni Ribisi) jedoch will aus den Resten des Wracks eine neue Maschine bauen. Jedoch würde dadurch der Wasserverbrauch steigen und die Chance auf eine Rettung sinken. Je länger die Diskussionen andauern, desto hitziger werden die Gemüter. Die Situation wird gar noch brenzliger, als die Überlebenden von einheimischen Banditen angegriffen werden, wobei sogar ein Mensch ums Leben kommt. Die Zeit wird knapp, doch das Flugzeug nimmt allmählich Gestalt an. Sie geben ihm den Namen Phoenix und wollen bald einen ersten Flugversuch starten...

Wieder ein Remake eines Klassikers. Dieses Mal das des gleichnamigen 1965er Originals "Der Flug des Phoenix". Unterhaltsam, ja, aber mit kleinen Schönheitsfehlern, obwohl in diesem das Genre des klassischen Action-/Abenteuerfilms auf äusserst ansprechende Art und Weise verfilmt wurde. Langeweile kommt in diesem knapp zweistündigen Film jedenfalls keine auf. Warum man aber die Handlung in die Mongolei verlegt hat erschließt sich eigentlich nicht, zumal sowohl das Setting, als auch die Beduinen eher nach der Sahara, in der die Handlung ursprünglich spielte, als nach der Wüste Gobi aussehen. Dadurch tun sich unnötiger Weise gewisse Logiklöcher auf, die eigentlich nicht hätten sein müssen, dem Unterhaltungswert aber keinen nennenswerten Abbruch tun.

Die Handlung und die Charakterzeichnung der Protagonisten wurden jedoch mit guter Optik untermalt. Regisseur John Moore schuf mit "Der Flug des Phoenix" eine spannende und unterhaltsame Atmosphäre, die gut durch den gesamten Film trägt. Die klare Figurenzeichnung bedient fast durchweg Stereotypen, allein Elliot (Giovanni Ribisi) stellt eine Ausnahme dar. Er lieferte dabei eine ordentliche Probe seines Talents ab und wenngleich auch die Gefahr besteht, hinkünftig auf diesen Rollentyp exklusiv abboniert zu sein, ist das schon großes Kino. Selbst wenn die Thematik, wie aus einer bunt zusammengewürfelten Truppe plötzlich ein Team wird, ausgelutscht scheint, und ihre Metamorphose mitunter zu glatt und friktionsfrei abläuft, so ist der Unterhaltungswert eigentlich jederzeit hoch. Allein das Ende ist etwas zu abgehackt und lässt logische nachfolgende Fragen offen, die sich der Zuschauer selbst ausmalen muss. Der Cast machte seine Sache gut, angeführt vom bereits erwähnten hervorragend agierenden Giovanni Ribisi lieferten alle eine runde Leistung ab. Dennis Quaid und Tyrese Gibson wie man sie kennt, Miranda Otto schließt sich der insgesamt passablen Leistung ihrer Kollegen nahtlos an. 

Sieht man über die kleineren Schwächen des Streifen großzügig hinweg, so bekommt man unterm Strich einen durchgehend spannenden und atmosphärisch ansprechenden Abenteuer-Film präsentiert, der eigentlich durch die ganze Laufzeit passabel zu unterhalten weiß. Optik, Soundtrack und Schauspielerleistungen runden das Gesamterlebnis gekonnt ab, eine Empfehlung kann man daher ruhigen Gewissens aussprechen. Seine Punkte sind jedenfalls hochverdient.

6,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Twentieth Century Fox

Montag, 30. Januar 2023

Closer To God - Closer To God: Frankensteins Kinder (2014)

https://www.imdb.com/title/tt3457486/

Der geniale Genetiker Dr. Victor Reed (Jeremy Childs) ist ein wissenschaftlicher Coup ohnegleichen gelungen: Er hat ein menschliches Wesen geklont. Das kleine Baby hört auf den Namen Elizabeth, ist gut entwickelt und gesund. Die Publikation seines Erfolges bringt einen regelrechten Mediensturm mit sich; Debatten über Moral und Ethik brechen über ihn herein. Protestanten belagern sein Zuhause. Reed und seine Familie sind außerdem zahlreichen Anfeindungen von Klon-Gegnern aus politischen und religiösen Kreisen ausgesetzt. Dabei ahnen diese nicht einmal etwas von dem fatalen Resultat seiner vorangegangenen Experimente, denn vor Elizabeth kreierte der Gen-Wissenschaftler ein anderes Klon-Baby, das jedoch missgebildet zur Welt kam und von Geburt an äußerst aggressiv war: Deshalb wurde Ethan eingesperrt. Doch der Doktor verliert zunehmend die Kontrolle über den genetisch mutierten Sprössling...

"Closer To God" lebt nur für das moralische Dilemma, das die Geschichte selbst aufwirft; als Film selbst funktioniert er leider nicht sonderlich gut. Weder besticht er durch gutes Schauspiel, noch fängt er den Zuschauer durch eine interessant inszenierte Geschichte ein. Einzig die Gegenüberstellung von "Neugierde, Forschungsdrang, Wissenschaft" zu "Ethik, Herz, Machtlosigkeit, Unfähigkeit und Wegschauen" ist noch haolbwegs ansprechend umgesetzt. Man muss aber sagen, dass es schwer ist, in einem Film eine Geschichte glaubhaft zu vermitteln, wenn alles ausschaut als ob kein bis wenig Budget vorhanden war und man so billig wie möglich drehen musste. "Closer To God" gehört leider dazu.

3,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Tiberius Film

The Child Remains (2017)

https://www.imdb.com/title/tt5343532/

Rae und Liam erwarten ihr erstes Kind, sind aber unsicher, ob sie tatsächlich schon bereit sind, Eltern zu werden. Um etwas Abstand zu gewinnen und ein ruhiges Wochenende in Zweisamkeit zu genießen, mieten sie sich in einem abgeschiedenen Gasthaus ein. Die Besitzerin Monica erzählt ihnen von der dunklen Vergangenheit des Hauses, denn in dem ehemaligen Geburtshaus wurden früher ungewollte Babys und ihre Mütter umgebracht...

Ein kleiner, durchaus atmosphärischer, Film voller Klischees und Erwartbarem. Regisseur Michael Melski bringt mit "The Child Remains" einen klassischen B-Movie Horror, dessen karge Optik einigermaßen gut zu der hoffnungslosen Szenerie passt. Ansonsten ist hier viel solides Mittelmaß zu finden. Kreative Bäume werden jedoch nicht ausgerissen. Auch die Schauspieler sind gerade noch annehmbar. Obs am Drehbuch lag? In der ersten Hälfte stellt sich trtozdem der Eindruck beim Zuschauer ein, das alles in so ähnlicher Form schon oftmals gesehen zu haben. Gegen Ende hin werden zwar ein paar eigenständige Elemente in die Handlung mit eingeflochten, wirklich plausibel wirken diese allerdings nicht immer. "The Child Remains" verbleibt damit als brauchbarer Geister-Horror, den man einmal ansehen kann.

5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Lighthouse

Sonntag, 29. Januar 2023

Matriarch (2022)

https://www.imdb.com/title/tt17202326/

Nachdem eine Überdosis sie beinahe das Leben gekostet hätte, entkommt Laura Birch (Jemima Rooper) dem hohen Druck der Werbewelt, um zu ihren Wurzeln zurückzukehren. Laura nimmt die Einladung ihrer entfremdeten Mutter an und fährt nach Hause, in der Hoffnung, dass die Zeit in dem abgelegenen englischen Dorf dazu beigetragen hat, die Dämonen zu beruhigen, die in ihr wüten. Sie entdeckt bald, dass die Einwohner der Stadt alle ein finsteres Geheimnis hüten - ein Geheimnis, das nicht nur ihre Mutter, sondern auch ihr eigenes Schicksal betrifft. 

In dem Beitrag zum Folk-Horror-Genre unter der Regie von Ben Steiner geht es um eine junge Frau namens Laura (Jemima Rooper), die das Stadtleben hinter sich lässt, um mit ihrer entfremdeten Mutter Celia (Kate Dickie) aufs Land zu ziehen. In ihrem Heimatdorf Moorlinch Greinton angekommen, bereut sie schon bald ihre Entscheidung, an den Ort ihrer Kindheit zurückzukehren, als ihre Mutter zunehmend Züge einer Geistesgestörten annimmt wird und die Dorfbewohner ein erschreckend abnormales Verhalten an den Tag legen. Was hier vorgeht, ist also die große Frage und es ist für jeden eingefleischten Horrorfilmfan von Beginn an kein großes Geheimnis, dass Laura und ihre Mutter keine sehr glückliche Beziehung haben und Lauras toter Vater die Hauptschuld an den schrecklichen Ereignissen im Dorf tragen muss. Abgesehen von diesen oberflächlichen Handlungsdetails ist es unschön, mehr von der Geschichte zu veraten, außer dass man einen großen Bogen um ihn machen sollte, wenn man eine Phobie vor Würmern oder eine Abneigung gegen Bodyhorror hat. Doch leider ist "Matriarch" auch ein Film, den man am besten meidet, wenn man etwas Gruseliges sehen möchte. Obwohl alle Zutaten für einen guten Horrorfilm vorhanden sind - grausame Todesfälle, heidnische Kulte, die an Opfer glauben, seltsame Dinge, die auf dem Grund eines Gartens lauern - gibt es nur sehr wenig Spannung, so dass man sich zwar ein wenig mulmig fühlt, aber richtige Furcht versteht der Film nicht zu verbreiten. Ist man hingegen auf der Suche nach etwas Bizarrem, dann kann man diesen Film vielleicht sogar schätzen. Dieses Dorf ist voller seltsamer Ereignisse, wenn man die Geduld hat, bis zum Ende durchzuhalten. Ohne zuviel verraten zu wollen, ist eine Szene, in der eine Frau eine Kirchengemeinde mit schwarzem Glibber aus ihren Brüsten füttert, noch nicht einmal der verstörendste Anblick im Film und so sollte auch klar sein, dass der Streifen niemals als "vorhersehbar" eingestuft werden kann.

Daher ist dieser Film recht einprägsam, auch wenn er weit davon entfernt ist, ein Klassiker des Genres zu sein. Er ist stellenweise unheimlich atmosphärisch und die Bilder sind angemessen düster, aber es gelingt ihm nicht nur nicht, gruselig zu sein, sondern auch, eine befriedigende Geschichte zu liefern. Wer abstrakte Enden hasst, wird mit "Matriarch" ein Problem haben, denn der Schluss der Geschichte ergibt nicht viel Sinn, trotz der Versuche, die mysteriösen Vorgänge im Dorf vorher zu erklären. Ein weiteres Problem ist das Fehlen einer Hintergrundgeschichte für die Mutter-Tochter-Beziehung, die im Mittelpunkt der Geschichte steht. Man erfährt, dass Lauras Kindheit traumatisch war und dass ihre Mutter dafür größtenteils verantwortlich war. Aber man weiß nie genau, was zwischen den beiden vorgefallen ist und warum es so schlimm war, dass Laura beschloss, so lange von ihrer Mutter getrennt zu leben. Trotz dieser Enttäuschung ist die schauspielerische Leistung sowohl von Rooper als auch von Dickie in Ordnung, so dass man sich in ihre schwierige Beziehung hineinversetzen kann, auch wenn man nicht viel über die beiden Figuren erfährt. Die schauspielerische Leistung scheint an anderer Stelle weniger gut zu sein, obwohl das vielleicht etwas hart ausgedrückt ist, denn einige der Nebenfiguren sind dünn geschrieben, mit Dialogen, die weit weniger gehaltvoll sind als die der beiden Hauptdarsteller. Da die Schauspieler, die die Dorfbewohner spielen, auch nicht viel mehr tun müssen, als seltsam und kalt und distanziert auszusehen, ist es kaum verwunderlich, dass ihr Spiel hölzern wirkt, auch wenn es das vielleicht nicht ist.

"Matriarch" ist zwar unterm Strich einen Blick wert, wenn man etwas sucht, das als "seltsam" bezeichnet werden kann. Es gibt weitaus bessere Folk-Horrorfilme, aber dies ist nicht das Schlechteste, was das Genre zu bieten hat. Er ist stellenweise flach und die Geschichte zieht sich manchmal, aber wenn man herausfindet, was sich auf dem Grund von Celias Gewächshaus befindet, ist man vielleicht froh, dass man sich entschlossen hat, dieser ekligen, wurmigen Horrorgeschichte eine Chance zu geben.

5,5/10

Quellen:
Inhaltsangabe:
 Disney+

[SERIE] Only Murders In The Building, Season 01

https://www.imdb.com/title/tt12851524/

Drei Menschen (Steve Martin, Martin Short und Selena Gomez) in New York kommen sich durch ihr gemeinsames Hobby näher: Sie lieben das ‚True Crime‘-Genre und wollen nun auch endlich mal selbst ein Verbrechen aufklären. Als sich ein grausiger Todesfall in ihrem exklusiven Wohnhaus an der Upper West Side ereignet, vermutet das Trio einen Mord. Sie setzen ihr fundiertes Wissen über wahre Verbrechen ein, um der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Während sie einen eigenen Podcast aufnehmen, um den Fall zu dokumentieren, kommen die drei den komplexen Geheimnissen des Gebäudes auf die Spur, die Jahre zurückreichen. Nur die Lügen, die sie sich gegenseitig erzählen, sind vielleicht noch brisanter. Bald wird dem gefährdeten Trio klar, dass ein Mörder unter ihnen leben könnte. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, um die sich häufenden Hinweise zu entschlüsseln, bevor es zu spät ist.

https://www.imdb.com/title/tt12887818/
1.1 Wahre Verbrechen (True Crime)
Charles-Haden Savage, ein misanthropischer ehemaliger Fernsehschauspieler, Oliver Putnam, ein erfolgloser Broadway-Regisseur, und Mabel Mora, die Wohnungen renoviert, leben im Apartment-Gebäude Arconia. Zufällig treffen sich die drei in einem Aufzug und erfahren später von einem Mord – sie schleichen sich wieder in das Gebäude, wo sie Tim Kono tot auffinden. Die drei verbindet ihre gemeinsame Vorliebe für einen bestimmten True-Crime-Podcast und sie beginnen, Beweise zu sammeln, die gegen einen Selbstmord sprechen. In der Zwischenzeit kämpft Oliver mit seiner Beziehung zu seinem Sohn, Charles spricht über sein Bedürfnis nach Einsamkeit und Mabel äußert ihre Angst, mit Menschen persönlich zu werden. Sie starten einen Podcast mit dem Titel "Only Murders in the Building", während sie ihre Ermittlungen fortsetzen. - 8/10

https://www.imdb.com/title/tt13864142/
1.2 Wer ist Tim Kono? (Who Is Tim Kono?)
Charles, Oliver und Mabel besuchen eine Gedenkfeier für Tim, bei der sich herausstellt, dass er bei vielen anderen Bewohnern unbeliebt war. Das Trio begibt sich in Tims Wohnung, um weitere Hinweise zu finden, aber ihr mangelndes Vertrauen ineinander macht die Lage angespannt. Mabel nimmt ein Video auf, in dem sie von Erlebnissen und Vorfällen aus ihrer Kindheit mit Tim erzählt. - 8/10

https://www.imdb.com/title/tt13892584/
1.3 Wie gut kennen Sie Ihre Nachbarn? (How Well Do You Know Your Neighbors?)
Charles, Oliver und Mabel halten den Nachbarn Howard für den Hauptverdächtigen. Bunny droht Oliver mit der Zwangsräumung, wenn er seine Baugebühren nicht bezahlt, doch sein alter Partner Teddy ist bereit, den Podcast zu sponsern. Später sieht Oliver Sting im Aufzug und vermutet, dass auch er ein Verdächtiger sein könnte. Mabel stößt währenddessen auf eine Notiz von Tim, in der ein Treffen mit einer Person, die nur als "G.M." bezeichnet wird, beschrieben wird. Oliver entdeckt einen Drohbrief an seiner Tür und dass Winnie, seine Bulldogge, vergiftet wurde. - 8/10

https://www.imdb.com/title/tt14009594/
1.4 Der Stich (The Sting)
Oliver nimmt die Hilfe von Charles und Mabel in Anspruch, um zu beweisen, dass Sting sowohl für Winnies Vergiftung als auch für Tims Mord verantwortlich ist. Nach Rücksprache mit Cinda Canning, der Moderatorin ihres Lieblingspodcasts, befragt das Trio Sting zu Tim, der sich als sein ehemaliger Börsenmakler entpuppt. Sting gesteht schuldbewusst, dass er Tim, nachdem dieser eine beträchtliche Summe seines Geldes verloren hatte, wütend gefeuert und ihm gesagt hatte, er solle sich umbringen. In der Zwischenzeit geht Charles auf ein Date mit Jan – es ist eine Katastrophe, aber sie stimmt einem zweiten Date zu, als Charles ihr später eine persönliche Geschichte erzählt. - 8/10

https://www.imdb.com/title/tt14339284/
1.5 Die Wende (Twist)
Mabel wird von dem "Tie-Dye Guy" verfolgt, der sich als ihr alter Freund Oscar entpuppt und vor kurzem wegen des Mordes an Zoe aus dem Gefängnis entlassen wurde. Er bietet ihr an, sie nach Bayport zu fahren. Charles und Oliver beobachten, wie Mabel ihr Wohnhaus verlässt und folgen ihr nach Bayport. Dort landen sie in einem Tattoo-Studio, wo Mabel schließlich zugibt, dass sie Tim bereits kannte. Oscar gibt zu, dass er sich vor Tims Tür befand, als er einen Schuss hörte. - 8/10

https://www.imdb.com/title/tt14427602/
1.6 Freund und Helfer (To Protect And Serve)
Oscar und Mabel scheinen Gefühle füreinander zu haben. Mabels Mutter möchte nicht, dass sie in Tims Morduntersuchung verwickelt wird, aber Mabel besteht auf ihre Unabhängigkeit. Detective Williams hat Bedenken, Tims Fall zu schnell abzuschließen und gibt Mabel heimlich Tims Telefon. Teddy ist begeistert, dass sein Geschäft in der Show von Jimmy Fallon erwähnt wird und stellt Charles und Oliver einen Scheck mit einer hohen Geldsumme aus. Charles bemerkt jedoch, dass der Scheck auf ein "Angel"-Konto ausgestellt ist, was der Name der Person ist, mit der Tim wegen des Schmucks Geschäfte gemacht hat. - 8/10

https://www.imdb.com/title/tt14293412/
1.7 Der Junge aus Wohnung 6B (The Boy From 6B)
Teddys Sohn Theo spioniert dem Trio hinterher. Charles und Mabel brechen hingegen in Teddys Wohnung ein und entdecken einen geheimen Raum mit Urnen aus einem Beerdigungsinstitut. Sie entgehen nur knapp Theo, der später einen Gummihandschuh bemerkt, den sie zurückgelassen haben. Theo entführt Oliver und Mabel an einen unbekannten Ort, aber nicht bevor sie Charles noch rechtzeitig eine SMS schicken, in der sie ihm mitteilen, dass das Passwort für Tims Telefon "THEO" sein könnte. - 9/10

https://www.imdb.com/title/tt14293432/
1.8 Fan Fiction (Fan Fiction)
Teddy bringt Mabel und Oliver zu The Arconia zurück, unter der Bedingung, dass sie den Podcast beenden und den Verdacht gegen die Familie Dimas ausräumen. Zurück im Gebäude werden Mabel und Oliver von den "Superfans" des Podcasts umschwärmt. Detective Williams schlägt vor, dass das Trio alle Beweise der Öffentlichkeit zugänglich macht. Verzweifelt auf der Suche nach einer neuen Perspektive auf den Fall, bittet Oliver die Superfans des Podcasts, der Gruppe zu helfen. So hat das Finale des Podcasts Premiere, gefüllt mit Beweisen für die Verbrechen der Dimas. Williams zweifelt jedoch an deren Beteiligung an dem Mord, als die Autopsie von Tim einen Vergiftungstod ergibt. Charles besucht Jans Wohnung, wo er sie bewusstlos und blutend vorfindet. - 9/10

https://www.imdb.com/title/tt14427394/
1.9 Das Double (Double Time)
Das Trio zieht seine Anschuldigungen gegen Teddy und Theo wegen des Mordes an Tim zurück. Jan überlebt ihre Messerstecherei und Charles hilft ihr bei der Genesung. Oliver und Mabel versuchen, eine neue Spur zu finden, um Charles davon zu überzeugen, bei den Ermittlungen zu bleiben und sie spekulieren, dass Tim eine geheime Freundin gehabt haben könnte – eine Theorie, die von Tims Nachbarin scheinbar bestätigt wird. - 9/10

https://www.imdb.com/title/tt14427398/
1.10 Abgeschlossen (Open And Shut)
Das Trio findet heraus, dass Jan die Mörderin ist. Sie hatte eine Liebesbeziehung mit Tim, tötete ihn aber einen Tag nach ihrer Trennung. Als Charles Jan zur Rede stellt, merkt er, dass sie ihn vergiftet hat. Jan versucht, das gesamte Gebäude über die neu geöffneten Kamine zu vergasen, aber das Trio rennt in den Arconia-Keller und verhindert die Tat. Es kommt zu einem Handgemenge, Jan wird von Mabel mit dem Smaragdring außer Gefecht gesetzt und anschließend verhaftet. Später erhalten die drei eine mysteriöse Textnachricht, die sie auffordert, das Gebäude sofort zu verlassen. Kurz darauf finden Oliver und Charles die blutüberströmte Mabel über Bunnys Leiche gebeugt vor. So wird das Trio in Handschellen aus dem Arconia geführt. - 9/10

Quellen:
Inhaltsangabe:
 Disney+

Kút - Well - Wild (2016)

https://www.imdb.com/title/tt4606770/

In einer abgelegenen Tankstelle an einer ruhigen Straße zur Grenze, die von einem alten Mann namens István (Zsolt Kovács) und seinem behinderten Freund Zoli (Roland Tzafetás) betrieben wird, taucht Istvans lange vermisster Sohn auf, ein mürrischer junger Mann namens Laci (Péter Jankovics). Frisch aus dem Gefängnis entlassen und nicht in der Lage, Arbeit zu finden, hofft er, dass sein Vater ihm helfen wird, wieder auf die Beine zu kommen. Während Zoli froh ist, Gesellschaft zu haben, ist István wenig begeistert, da er keine Fremden in der Wohnung haben möchte. Am nächsten Tag treffen einige Bekannte von ihm ein - vier Prostituierte und zwei Betreuer, die sie zur Arbeit in die Schweiz bringen. Ihr Lieferwagen springt nicht an, und sie müssen alle die Nacht dort verbringen. Laci hat eine Affäre mit einem der Mädchen, Marcsi, die mit ihrer Berufswahl nicht wirklich zufrieden ist. Am Morgen gerät István in einen heftigen Streit mit einem der Schleuser, dem er illegale Waren liefern sollte, und wird getötet. In seiner Wut tötet Laci den Mörder und bittet Marcsi, ihn auf seiner Flucht zu begleiten, aber sie hat Zweifel. Als der Besitzer der Mädchen mit vier weiteren Handlangern auftaucht, taucht Laci erneut auf, um Marcsi zurückzuholen, und ein weiterer Kampf führt zu weiteren Leichen...

Der ungarische Film "Kút", was übersetzt soviel wie "Quelle", "Brunnen" heißt wirft eine Handvoll Protagonisten in ein ziemlich gleichgültiges Szenario: an einer Tankstelle, wartend auf den nächsten und übernächsten Tag, bis es weiter geht in ein wenig verheißungsvolles Leben. Zumindest nicht für die jungen Mädchen, die sich als Prostituierte in der Schweiz verdingen sollen. Doch hier, an dieser letzten Tankstelle vor der Grenze, irgendwo im Nichts in Ungarn, eskaliert bald die Situation.

Regisseur Attila Gigor liefert mit "Wild" (so der deutsche Titel) einen anfangs gemächlichen, wenngleich von Beginn an und ab dem Zeitpunkt stets spannungsgeladenen Action-Thriller, einem Western-ähnlichen Film, der sich bald zu entladen droht. Doch so richtig entladen tut sich hier lange Zeit nichts, lediglich die Gespräche und Enthüllungen werden von Dialog zu Dialog schlimmer, was irgendwann in einem blutigen Konflikt mündet. Der langsam Aufbau hält den Zuschauer aber bei der Stange und macht ihn neugierig, auf das was kommt. Roland Tzafetas ist exzellent als Zoli, der die Geschichte eines Hundes als Hintergrundgeschichte erzählt. Diese Geschichte zieht sich durch den gesamten Film und ist mindestens genauso interessant wie die Prämisse von "Wild" selbst. Bis zu einem gewissen Grad ist der Film vorhersehbar, aber das macht hier den Spaß aus - zu wissen, dass es eskalieren wird.

Die Schauspieler machen allesamt einen guten, passenden Job und sorgen für das richtige Feeling. Letztlich fehlt hier nur etwas mehr Action, vieleicht etwas mehr Thrill, doch das Finale ist anständig und hinterlässt einen eher positiven Eindruck.

6,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Vertigo Média

Samstag, 28. Januar 2023

The Reef: Stalked (2022)

https://www.imdb.com/title/tt12735282/

Vor einer Weile musste Nic (Teressa Liane) mit ansehen, wie ihre Schwester ermordet wurde. Um die grausame Tat endlich verarbeiten zu können, reist sie mit ihrer anderen Schwester Annie (Sakis Archer) und zwei engen Freundinnen (Ann Truong, Kate Lister) zu einer abgelegenen Pazifikinsel. Dort wollen die vier einen Kajak- und Tauch-Abenteuerurlaub verleben. Doch bereits bei ihrem ersten Ausflug aufs Meer werden die Frauen von einem riesigen weißen Hai verfolgt und schließlich angegriffen. Um zu überleben, müssen die vier fest zusammenhalten. Was auch bedeutet, dass Nic ihren posttraumatischen Stress überwindet und sich den aufgestauten Ängsten stellt, um das Monster besiegen zu können.

In der Fortsetzung von Regisseur Andrew Trauckis eigenem Film "The Reef" aus dem Jahr 2010 kämpft eine andere Gruppe australischer Charaktere in der Nähe des Great Barrier Reefs gegen einen gewaltigen Hai - aber die Idee ist im Grunde dieselbe. Nur dass dieses Mal die fast ausschließlich weibliche Besetzung zwei Schwestern und zwei ihrer Freunde auf einem Kajakausflug zeigt, der schief geht, aber nicht durch ihr eigenes Verschulden. Tatsächlich werden die Landratten nicht vom Universum für ihre Hybris bestraft oder dafür, dass sie die Warnungen nicht beachtet haben, was einen Bruch mit der traditionellen Strategie darstellt, den Menschen die Schuld zu geben, wenn die Tiere angreifen. 

Hier prägt allerdings die Vergangenheit die Geschichte: Hauptprotagonistin Nic (Teressa Liane) wurde neun Monate zuvor traumatisiert, als ihre andere Schwester von einem Partner, der sie bereits zuvor misshandelnde, ermordet und in ihrer eigenen Badewanne ertränkt wurde. Nic fand ihre Leiche, und seitdem hat sie (vielleicht ein wenig irrationale) Angst vor Wasser und im Verlauf des Films auch immer wieder superschnell geschnittene Flashbacks, in denen sie sich vorstellt, selbst ertränkt zu werden.

Das ist ein Mittel, das Traucki immer wieder einsetzt, um Nics Panik zu verdeutlichen, aber auch um anzudeuten, dass der Hai eine Art Metapher für solche Männer ist, daher das Wort "stalked" im Titel. Die posttraumatische Belastungsstörung lässt Nic in einem entscheidenden Moment in ihrem Kajak erstarren und zwingt ihre kleine Schwester Annie (Saskia Archer) dazu, einzugreifen, als einer ihrer Freunde von einem "Mann in Grau" angegriffen wird - Surfer-Slang für Haie, wie man dem Zuschaur hilfreich mitteilt. Der Suspense wird noch erhöht durch die ahnungslosen, süßen Kinder, die am Ufer spielen und für die die Frauen paddeln müssen, um sie vor einem etwaigen Angriff zu retten. Naja. Traucki setzt die Spannung irgendwie gekonnt ein, aber der Film lebt vor allem von viel zu langweiligen Schreckmomenten und hat ein paar zu viele Szenen, in denen jemand mit besorgter Miene auf das Wasser blickt. Die spannungsgeladene Musik ist abgedroschen und der Streifen folglich so bissig wie ein zahnloser, alter Tiger.

4,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Splendid

The Reef - The Reef: Schwimm um dein Leben (2010)

https://www.imdb.com/title/tt1320291/

Fünf junge Menschen brechen zu einem gemeinsamen Segeltörn auf, der sie vom Paradies des australischen Great Barrier Reefs bis an die Strände Indonesiens führen soll. Als ihr Boot jedoch mitten auf hoher See ein Riff rammt und anschließend kentert, beginnt für die Freunde der Kampf ums nackte Überleben. Denn kaum dass sie den Entschluss fassen, sich schwimmend bis zur meilenweit entfernten Küste zu retten, hat ein ebenso unberechenbarer wie blutrünstiger Weißer Hai bereits ihre Verfolgung aufgenommen.

Eine sehr positive Überraschung. Mensch gegen Natur ist eines der simpelsten Konzepte dass aber fast immer zieht - erst recht wenn man Menschen ins Wasser wirft und sie einer Haiattacke aussetzt. Eine kurze Einführung der langweiligen Figuren, damit man weiß, wer denn später gefressen wird, eine kleine paradisische Kreuzfahrt, gofolgt von einem Tauchgang im australischen Riff und dann geht es auch schon zum Glück schnell zur Sache und "The Great Barrier Reef" kommt zu seiner Stärke. Und die, nämlich Angst vor Haien schüren, wird bestens beherrscht. Vergleiche mit "Open Water" sind unvermeidlich, nach dem Film hier hätte man vermutlich allerdings noch weniger Lust, in australischen Gewässern zu schwimmen. Bis zum Schluss wird eine kaum auszuhaltende Spannung gehalten und es wird zum Glück auch darauf verzichtet, dem Hai etwas Übernatürliches anzudichten. Klar, originell ist das nicht, aber die Vorstellung ist alleine so schauerlich und fies dass man eine Gänsehaut bekommt - auch wenn der Film die Situation auf seine ganze Lauflänge dehnt. Doch eine gelungene und dichte Atmosphäre sowie einige starke Momente sorgen dabei für ein Filmerlebnis, das man sich durchaus einmal anschauen kann. Der Film hat zwar nur eine minimale Story, aber man kann die Angst förmlich greifen. Auch wirkt alles sehr realistisch und die Akteure verhalten sich mal nicht wie Deppen wie sonst oft in Hai Filmen. Richtige guter kleiner fieser Reißer.

7,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Atlas Film

Gangs of वासेपुर - Gangs Of Wasseypur - Asian Godfather: Die Gangs von Wasseypur (2012)

https://www.imdb.com/title/tt1954470/

Teil 1: Im Wasseypur der 1940er Jahre gibt sich der afghanischstämmige Shahid Khan (Jaideep Ahlawat) als Sultana Daku aus, um die reich beladenen Züge der britischen Kolonialherren zu überfallen. Doch dies ist das Pseudonym von Gangsterboss Sharif Qureshi (Pramod Pathak), dem Anführer der mächtigen moslemischen Metzgerkaste des Ortes, dem das Verhalten des Emporkömmlings gar nicht passt und ihn daraufhin verbannt. Im Nachbardistrikt Dhanbad findet der Ausgestoßene Arbeit in den Kohleminen. Als seine Frau im Kindbett stirbt, hat er nur noch seinen kleinen Sohn. Nach der Unabhängigkeit Indiens im Jahr 1947 steigt er zum Schläger des jungen Industriellen Ramadhir Singh (Rajat Bhagat) auf, der sich einige Minen unter den Nagel gerissen hat. Als dieser jedoch seine Macht gefährdet sieht, lässt er Shahid Khan heimlich beseitigen und steigt danach durch mafiöse Methoden und Einflussnahme auf die Gewerkschaften zum mächtigsten Mann der Region auf. Shahids Sohn Sardar Khan (Manoj Bajpai) konnte sich dank seines Verwandten Nasir Khan (Piyush Mishra) einer Ermordung entziehen und wächst unter dessen Fittichen und unbeachtet vom ahnungslosen Singh zum Mann heran, der stets eine Glatze trägt und sich erst wieder Haare wachsen lassen will, wenn er den Mord an seinem Vater gerächt hat...

Das im Jahr 2012 erschienen indische Gangsterepos und Rachedrama macht sich bereits mit der Laufzeit einen Namen. Mit einer Laufzeit von 5 Stunden und 21 Minuten (oder 361 Minuten) ist "Asian Godfather: Die Gangs von Wasseypur" nicht gerade ein Leichtgewicht oder ien Film zum "mal eben so schauen". Anders als auch andere indische Produktionen rechnet man "Asian Godfather: Die Gangs von Wasseypur" zwar dem Bollywood-Film zu, jedoch verzichtet der Film auf Musicaleinlagen und einige andere typische Merkmale des südasiatischen Mainstreamkinos. Die Handlung deckt einen Zeitraum von etwa 70 Jahren ab, spielt in der Stadt Wasseypur, der sogenannten Kohlehauptstadt Indiens, gelegen im Bundesstaat Jharkand (Bihar), einer der ärmsten Regionen des südasiatischen Landes. Basierend auf den Biografien einiger lokaler Unterweltbosse und zwielichtiger Politiker sowie dem kriminellen Alltag in Wasseypur, entwickelte der von dort stammende Drehbuchautor und Darsteller Zeishan Quadri eine Geschichte um sich bekämpfende moslemische Mafiaclans im Dunstkreis von Gewerkschaften und Politik, die er zusammen mit Regisseur Anurag Kashyap und zwei weiteren Autoren zu einem Drehbuch erweiterte, das letzterer dann verfilmte. Herausgekommen ist einer der ehrgeizigsten Gangsterfilme, die je gedreht wurden, und möglicherweise auch einer der besten. Und ohne Umscheife kann man behaupten, dass "Asian Godfather: Die Gangs von Wasseypur" so gut ist, das Regisseur Anurag Kashyap für immer ein bedeutender Filmemacher sein wird - allein weil er diesen Film gemacht hat.

Der Film beginnt mit einer knapp vierminütigen Einstellung, die auf einem Fernsehbildschirm mit einer Hindi-Soap-Opera beginnt und dann auf die Straße führt, wo schwer bewaffnete Banden wütend nach einem Mann suchen und jeden niederschießen, der sich ihnen in den Weg stellt. Als der Druck zu groß wird, gibt es einen Schnitt, und damit ein Ausatmen. Aber die Spannung lässt nicht nach. Der Film schreitet in den nächsten fünf Stunden unaufhaltsam voran. Und die Zeit benötigt der Streifen auch, denn es ist kaum eine andere Möglichkeit vorstellbar, eine Geschichte dieses Ausmaßes, die etwas über sieben Jahrzehnte des Lebens in der Stadt Wasseypur im Nordosten Indiens abdeckt und die Überschneidungen von organisiertem Verbrechen, Kapitalismus und bürgerlicher Regierung so detailliert untersucht, in kürzerer Zeit zu erzählen. Ganz zu schweigen von dem Ausmaß, in dem Kashyap die Vergeblichkeit von Rache über drei Generationen hinweg untersucht, was durch das schiere Ausmaß des Films noch tragischer wird. Nach der Eröffnungssequenz, die in der Gegenwart spielt, springt die Geschichte in das Jahr 1941 zurück. Mit Hilfe der Erzählung - gesprochen von einer Nebenfigur, die im Laufe der Jahre eine entscheidende Rolle in der Geschichte spielt - wird die Geschichte von Wasseypur dargelegt. Die Stadt ist ein wichtiges Zentrum für den Kohleabbau in der Region und wird zum Mittelpunkt einer Rivalität zwischen drei Parteien: dem Industriellen Ramadhir Singh, der nach der Unabhängigkeit Indiens von Großbritannien die Kontrolle über die Minen übernimmt; den Qureshi, die Wasseypur traditionell kontrollierten; und Shahid Khan, einem Bergarbeiter, der von den Qureshi wegen Zugüberfällen verbannt wurde, um dann unter falschem Vorwand nach Wasseypur zurückzukehren, um Singh die Minen zu stehlen. Das Geflecht aus ineinandergreifenden Konflikten und Loyalitäten, das mit dieser Dynamik beginnt, dauert bis ins 21. Jahrhundert an und hört zu keinem Zeitpunkt auf, zu faszinieren.

In diesem komplexen Drama mit einem Mob von Männern und unzähligen Schattierungen ist das Wort, das man sich merken sollte, Revenge. Und Rache wird hier am besten heiß serviert. Manoj Bajpai ist in dieser vollbesetzten Rolle spektakulär. Er erweckt Sardar Khan zum Leben, indem er seine Darstellung mit Teufelei, Grobheit und Schimpfwörtern aufpeppt, während er sie mit komischen Momenten und einer menschlichen Note gekonnt abrundet. In seinem Schauspieldebüt beherrscht Tigmanshu Dhulia seine Rolle auf beeindruckende Weise. Die wahre Entdeckung in diesem Film ist Richa Chaddha. Sie wirkt ziemlich explosiv. Reemma Sen, die nur wenige Dialoge spricht, zeigt ihre Kurven und Verachtung mit Leichtigkeit. Piyush Mishra, als Erzähler dieser Saga (und Sardar Khans Chachha), bleibt großmütig im Hintergrund, gibt aber stillschweigend schockierende Schattierungen seiner Figur preis. Nawazuddin Siddiqui hinterlässt als kiffender Sohn mit verschlagenem Verstand selbst in einer kurzen Rolle einen soliden Eindruck. Regisseur Anurag Kashyap erzählt die Geschichte in seinem typischen Stil - realistisch, mit starken Charakteren, überdrehten Sequenzen und unverfälschtem Lokalkolorit, grausamer blutiger Gewalt und rauem Humor - und spinnt diese verdrehte Geschichte interessant weiter. 

Teil 2: In Wasseypur, das zunehmend von mit Geld um sich werfenden, zwielichtigen Interessengruppen beherrscht wird, geben nun die Söhne des zuvor zum gefürchtetsten Gangster der Region emporgestiegenen Sardar Khan den Ton an, immer in ihrer Macht bedroht und angefeindet von den Qureshis und den zum Lokalpolitiker aufgestiegenen Ramadhir Singh (Tigmanshu Dhulia). Auch die einst vom Vater geschworene Rache wurde noch nicht in die Tat umgesetzt. Der älteste Sohn Danish (Vineet Singh), der gegen den Willen der Clane Shama Parveen (Anurita Jha), die Schwester des Erzfeindes Sultan Qureshi (Pankaj Tripathi), geheiratet hat, wird jedoch im Zuge der Machtkämpfe getötet und kann seiner Bestimmung nicht folgen, weshalb das Zepter der Macht nun in den Händen des zweitältesten Sohns Faizal (Nawazuddin Siddiqui) liegt, der aber ein sehr sprunghafter und unzufriedener, mit seinem Los hadernder Mann ist. Sein übermäßiger Drogenkonsum scheint ihm zunehmend den Verstand zu vernebeln. Unterstützt vom Geschäftsmann Shamshad Alam (Raj Kumar Yadav) schafft er es trotzdem, in den 1990er Jahren ein weitverzweigtes Gangstersyndikat mit vielfältigen wirtschaftlichen Beziehungen aufzubauen...

Der Schlüssel dazu ist die Art und Weise, wie Kashyap seine Gesamtgeschichte aus der Ansammlung kleinerer Geschichten aufbaut. Aus fast jeder Figur, die im Laufe des Films auftaucht, lässt sich ein ganzes Leben extrapolieren, und mehrere von ihnen könnten problemlos ganze Filme haben, in denen ihre Geschichte im Mittelpunkt steht. Dennoch gibt es zu keinem Zeitpunkt ein Problem des diffusen Fokus oder der fehlenden Bedeutung. Die Darbietungen sind durchweg großartig, wobei der Matriarchin der Familie Khan, Richa Chaddha, und ihrem zweiten Sohn (und Star des zweiten Teils des Films), gespielt von Nawazuddin Siddiqui, dessen Arbeit und Charakterbogen in "Asian Godfather: Die Gangs von Wasseypur" keine Superlative kennt, besondere Anerkennung gebührt. Alles ist genau so, wie es sein sollte, was die Geschichte angeht, und das Ganze ist eine erstaunliche Leistung, die es wert ist, neben Coppolas ersten beiden "Paten"-Filmen oder Leones "Es war einmal in Amerika" diskutiert zu werden.

Filmisch scheint Kashyap auf den ersten Blick bescheidener zu sein, er dreht weitgehend naturalistisch, aber die Action ist immer tadellos und auf den Punkt, besonders in den längeren Einstellungen innerhalb der Actionsequenzen. Während Anspielungen auf andere Filme (Eli Wallachs "Zwei glorreiche Halunken" wird angedeutet, ebenso wie zahllose Anspielungen auf mehrere Generationen von Bollywood-Filmen und -Helden), finden sich fast ausschließlich im Dialog, Es gibt eine bemerkenswerte Abweichung ganz am Ende des Films, mit zwei extrem künstlich gefilmten Todesfällen, als wolle man darauf hinweisen, dass Geschichten dieser Art nur durch die Kunstgriffe des Kinos enden. Im Leben geht es immer weiter, ein Punkt, den Kashyap mit seiner Kamera subtil andeutet. Kurzum: Jedes Gespräch über Gangsterfilme in der Zukunft muss "Asian Godfather: Die Gangs von Wasseypur" erwähnen, sonst ist es unvollständig. In einer Zeit, in der das Wort "episch" durch übermäßigen Gebrauch abgewertet wurde, erinnert dieser Film daran, was dieser Begriff wirklich bedeutet. Es ist Anurag Kashyaps Visitenkarte in der Halle der Legenden. Es ist ein gewalttätiges, erschreckend intensives Kunstwerk (das nichtsdestotrotz, oder vielleicht sogar zwangsläufig, an einigen Stellen ziemlich lustig ist), von beeindruckendem Ausmaß und dennoch eines, das angehende Regisseure nicht davon abhalten sollte, eine Kamera in die Hand zu nehmen, weil sie denken, dass es schwer zu übertreffen ist.

8,5/10

Quellen:
Inhaltsangabe: Polyband

Donnerstag, 26. Januar 2023

The Dark (2005)

https://www.imdb.com/title/tt0411267/

In der Hoffnung, ihre junge Familie wieder zusammenzuführen, fährt die New Yorkerin Adelle (Maria Bello) mit ihrer Tochter Sarah (Sophie Stuckey) nach Wales. Dort lebt ihr Ehemann James (Sean Bean) in einem abgelegenen Farmhaus an der Küste. Schon kurz nach der Ankunft erlebt Adelle einen schlimmen Alptraum: Sarah verschwindet in den dunklen Tiefen des Meeres. Während sich James auf die Suche nach seiner verschwundenen Tochter macht, wird Adelle von Visionen heimgesucht, die ihre schlimmsten Ängste offenbaren. Es stellt sich heraus, dass die Farm eine dunkle Vergangenheit hat, die sich auch auf die Gegenwart auswirkt. Als die kleine Ebrill (Abigail Stone) plötzlich auftaucht, spürt Adelle, dass dieses mysteriöse Mädchen weiß, wo ihre Tochter ist. Sie kommt einer alten walisischen Legende auf die Spur, wonach ein Toter dann zurückkehrt, wenn ein Lebender sich opfert…

Unterdurchschnittlicher Mystery-Thriller, welcher mit sich selbst und seinen Schauspielern nur wenig anzufangen weiß und einfach völlig belanglos ist. Der Unterhaltungswert ist anfangs noch okay, wird nach spätestens einer halben Stunde aber kontinuierlich schlechter. Der Film hat nicht nur Logiklöcher, er enthält Szenen, die gar keinen Sinn ergeben, und wem das noch nicht genug ist, dem werden auch noch nervige Charaktere geboten. Es bleiben ein paar gute Ansätze und Landschaftsaufnahmen, welche aber nicht über die Leere des Plots hinwegtäuschen können. "The Dark" fehlt der Antrieb, um aus seiner Atmosphäre auch Spannung zu generieren. Pluspunkte gibt es nur für die Horrorschafe und Sean Bean.

4,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Constantin Film

Mr. Magoo (1997)

https://www.imdb.com/title/tt0119718/

Der Millionär Mr. Magoo (Leslie Nielsen) weiht die Ausstellung des legendären Rubins "Stern von Kurdistan" ein. Selbstverständlich kann so eine Ausstellung nicht eröffnet werden, ohne dass sich kriminelle Gestalten um ihn herum gruppieren. So auch hier: Während Mr. Magoo unschuldig angeln geht, sind die Kriminellen auf der Suche nach dem teuren Gestein. Das garantiert Chaos, Reisen in exotische Länder und Lachen ohne Ende.

Die 1960er Kinderserie "Mr. Magoo" war bereits nur zwei bis drei Folgen lang witzig - der Film, diese mühevolle Auferstehung der kurzsichtigen Trickfilmfigur, die aufgrund ihrer Sehschwäche immer wieder in allerlei Albernheiten verwickelt wird, ist es ziemlich genau 5 Minuten lang. Das einzig positive an dem Film ist Leslie Nielsen, der mit seinem Charisma noch halbwegs unterhalten kann. Die Gags tun dies hingegen nicht. Es sind Gags für Kinder und resultieren fast nur in albernem Slapstick. Die Story, wenn man sie denn so bezeichnen mag, ist hanebüchen, im Grunde versucht man irgendein Gerüst um die Figur Mr. Magoo zu bauen, der dann mit zugekniffenen Augen durch die Szenerie rennt und "lustige" Situationen heraufbeschört. Doch das Pulver ist nach den bereits angesprochenen 5 Minuten verschossen, wobei man fairerweise sagen muss, dass der einleitende Trickfilm den Löwenanteil dieser zeit einnimt und vermutlich noch das beste am ganzen Film ist.

3,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Buena Vista International

The Land Before Time - In einem Land vor unserer Zeit (1988)

https://www.imdb.com/title/tt0095489/

Als den Dinosauriern um den kleinen Brontosaurus Littlefoot (im Original gesprochen von Gabriel Damon) langsam die Nahrung auszugehen droht, beschließen sie sich auf den Weg ins sagenumwobene Große Tal zu machen. Dort soll ungestört wuchernde Vegetation zu einem vielversprechenden Überfluss geführt haben. Auf dem gefährlichen Weg wird Littlefoot jedoch von seinen Großeltern getrennt und seine Mutter stirbt in einem Kampf mit Scharfzahn, einem T-Rex. Ganz auf sich allein gestellt bleibt Littlefoot aber nicht lange, bald trifft er auf andere Dinosaurierkinder: Cera (Candace Hutson), das mutige Triceratops-Mädchen, Petrie (Will Ryan), der stets nervöse Flugsaurier, Ducky (Judith Barsi), das liebenswerte Saurolophus-Mädchen und Spike (Frank Welker), der gefräßige Stegosaurus. Gemeinsam machen sie sich auf eine beschwerliche Reise durch die faszinierende Urwelt voller brodelnder Vulkane, Erdbeben und anderer Abenteuer.

"In einem Land vor unserer Zeit" ist ein Klassiker unter den Zeichentrickfilmen, den eigentlich jeder kennt, oder mindestens schon einmal von ihm gehört hat. Unter der Regie von Don Bluth und produziert von George Lucas und Steven Spielberg entstand 1988 das erste Abenteuer von Langhals Littlefoot, Dreihorn Cera, Schwimmer Ducky, Dornenschwanz Spike und Flieger Petrie. Und auch heute noch schafft es diese Nostalgie-Bombe treffsicher zuzuschlagen und einen für gut eine Stunde wieder Kind sein lassen, so wie damals, als man das Gefühl hatte, dass die Welt noch in Ordnung war. Als kleines Kind könnte man nun, ähnlich wie in den Verfilmungen von "Bambi" oder "Der König der Löwen" leicht traumatisert angesichts der Tragik der Geschichte zurückbleiben, doch wie tiefgründig der Film eigentlich ist, erkennt man als Kind natürlich noch nicht voll und ganz. "In einem Land vor unserer Zeit" ist eigentlich todtraurig und emotional, was der Film allerdings so gut zwischen seinen Dialogen, der Bildersprache und der Verwendung des Soundtracks zu "verstecken" vermag, dass er im Endeffekt trotzdem ein sehr guter Kinderfilm bleibt, der auch für die älteren Zuschauer gleichermaßen interessant ist, da man als Erwachsener schlichtweg viel mehr zwischen den Zeilen lesen kann.

Natürlich versteht man auch als Kind, was es heißt, wenn Littlefoot seine Mutter verliert und fortan allein bzw. später mit seinen Freunden durch die Welt zieht, auf der Suche nach dem sagenumwobenen "Großen Tal". So bringt der Film einem Kind schon früh Themen wie Liebe, Verlust, Freundschaft und Zusammenhalt näher, die Dinge, die unweigerlich zum Leben dazugehören. Die tiefere Bedeutung mancher Szenen und Aussagen, wenn der kleine Littlefoot beispielsweise nach dem Verlust seiner Mutter sein eigenes Leben eigentlich schon selbst aufgegeben und sich seinem weiteren Schicksal ergeben hat, oder der alte Saurier Rooter über den unaufhaltsamen und ganz natürlich Kreis des Lebens erzählt (Jahre vor Disney), erkennt man schlicht und ergreifend erst mit zunehmendem Alter. Gerade dann, wenn man vielleicht selbst schon mit Themen wie Tod oder Verlust zu tun hatte bzw. persönliche Erfahrungen damit verbindet, kann der Zeichentrickfilm durchaus intensive Gefühle hervorrufen, Kinderfilm hin oder her.

Die Geschichte bleibt dabei trotz der relativ knappen Laufzeit von gut einer Stunde durchweg gut inszeniert. Dabei musste Regisseur Don Bluth den Film um etwa 10 Minuten kürzen, da viele Szenen als zu angsteinflößend für Kinder angesehen wurden. Und das ist durchaus nachvollziehbar, denn "In einem Land vor unserer Zeit" ist weit davon entfernt ein quietschbunter Disney-Zeichentrickfilm zu sein. Dennoch gelang es den Machern, trotz der relativ düsteren Inszenierung, eine rundum starke Atmosphäre zu kreieren, die in ihrer eigenwilligen Machart fast schon ein bisschen einzigartig ist und mit vielen Details punkten kann. Die fünf Dinos sind dabei wunderbar zum Leben erweckt wurden. Jeder hat seine ganz eigenen Charaktereigenschaften und muss im Verlauf der Handlung über sich hinauswachsen. Dabei stehen vor allem Themen wie Freundschaft, Vertrauen, Zusammenarbeit, Zusammenhalt und Mut im Vordergrund. Doch auch mit Vorurteilen wird gearbeitet und aufgeräumt, was zwar auf der einen Seite schon wieder koventionell wirkt, aber dennoch sehr zu gefallen weiß.

Ebenfalls nicht unerwähnt bleiben darf der fantastische Soundtrack von James Horner, der hier wahrscheinlich eine seiner innovativsten und besten Arbeiten abliefert. Natürlich, und das ist ja irgendwo auch verständlich, gerät der Score in Horners Gesamtwerk etwas in den Hintergrund, doch es ist definitiv eine kleine Perle, die viel mehr Beachtung verdient hätte. Der Titelsong "If We Hold On Together", gesungen von Diana Ross, ist ebenfalls sehr gelungen. Und am Ende ist es wie so oft: was man mit einem Film verbindet, den man zuletzt sah, als man Kind war, nimmt einem keiner weg und kann auch kaum einer, der icht dieselbe Erfahrung gemacht hat, nachvollziehen. "In einem Land vor unserer Zeit" bleibt ein sehr persönlicher Film, mit einer Wertung des Herzens und der Nostalgie. Ein eigentlich sehr trauriger Film, der sein Herz am rechten Fleck hat und es durch seine ausgewogene Mischung aus Anspruch und Humor auch heute noch schafft, das Herz der Zuschauer zu erweichen.

8,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Universal Pictures

Mittwoch, 25. Januar 2023

Ticks - Infested - C2: Killerinsect - C2: Killerinsekt (1993)

https://www.imdb.com/title/tt0108339/

Nachdem ein kalifornischer Farmer seine Felder mit einem hochgiftigen chemischen Pestizid besprüht, tauchen plötzlich mutierte Monster-Zecken auf und verbreiten Angst und Schrecken. Die Tiere vermehren sich schnell und suchen eine Jugendgruppe (Ami Dolenz, Seth Green, Virginya Keehne, Ray Oriel und Alfonso Ribeiro), betreut von den Therapeuten Charles (Peter Scolari) und Holly (Rosalind Allen) aus L.A. heim, die ausgerechnet zu dieser Zeit zur kollektiven Gruppentherapie in die Wälder ausgerückt ist. Zunächst fällt der Hund der Gruppe den Monsterzecken zum Opfer, bis man sich auch an die menschliche Beute heranwagt. Als die schwer erziehbaren Jugendlichen die Bedrohung erkennen, rüsten sie sich gegen die gefährlichen Viecher...

Die Ausgangslage von "C2: Killerinsect" ist sicherlich nicht sonderlich originell, zumal in der Einleitung eine Hütte mitten im Wald gezeigt wird, in der Maschinen in Betrieb sind, die Überstunden machen, um giftige Chemikalien zu produzieren, die sich auf einen hautähnlichen Eiersack ergießen, weclher daraufhin beginnt, gefährlich vor sich hin zu wabbern. Das Besondere an diesem Low-Budget-Science-Fiction/Horror-Spektakel ist vielmehr, dass das daraus schlüpfende Insekt zu einer gigantischen Tötungsmaschine wird - etwas, das furcht- und angsteinflößender ist als andere Monsterfilm-Schädlinge. Die begleitenden Spezialeffekte und das Grauen sind tatsächlich spektakulär. Praktisches Gewerbe und kaugummiartige Formen kommen wesentlich häufiger zum Einsatz als die immer noch überzeugenden Stop-Motion-Sequenzen, die einige unvergessliche Momente des grausigen Tumults schaffen. Die Höllenviecher selbst ergeben zwar nicht viel Sinn, vor allem nicht die 'Mutterzecke', und die Zahl der Opfer ist verschwindend gering, aber die clevere Optik macht "C2: Killerinsect" zu einer der unerklärlichsten Killer-Tier-Veröffentlichungen des Jahrzehnts, die für Liebhaber von Insektenfilmen sicherlich einen Ausflug wert ist. Dieser Film bekommt von mir zudem ein paar mehr Sympathiepunkte, weil dies tatsächlich der allererste Horrorfilm war, den ich in einem Alter sah, als man diesen Film eigentlich noch nicht hätte sehen dürfen.

7,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Fokus Media

Dienstag, 24. Januar 2023

정이 - Jung_E - Jung_E: Gedächtnis des Krieges (2023)

https://www.imdb.com/title/tt22352848/

Im Jahre 2194 siedelt die Menschheit in Unterkünfte im Weltall um, weil die Erde durch die Folgen des Klimawandels zerstört wurde. Doch ein Bürgerkrieg bricht aus, der viele Jahre dauert. In dieser Zeit erzielt die Soldatin Yun Jung-yi (Kim Hyun-joo) viele Siege und wird zu einer gefeierten Kriegsstrategin. Als bei einer Mission jedoch etwas schiefgeht, fällt sie ins Koma. Nun versucht eine KI-Entwicklungsfirma mit ihrem genetischen Code den ultimativen Kampfroboter zu erschaffen und Yun Jung-yi zu klonen. Jahrzehnte später nimmt Jung-yis Tochter Yun Seo-hyun (Kang Soo-youn) als leitende Forscherin an dem Forschungsprojekt mit dem Namen "JUNG_E" teil. Und gerade als das Projekt zu scheitern droht, entkommt der KI-Kampfroboter JUNG_E aus dem Forschungslabor...

Der koreanische "Jung_E" ist der neueste Film auf Netflix und wartet mit einer weiteren dystopischen Prämisse auf, in der sich die Menschen im Krieg mit sich selbst befinden. Da gibt es die Alliierten und die Republik Adrian, die sich gegenseitig das Leben schwer machen und die Firma "Kronoid" entwickelt den titelgebenden "Jung_E", ein KI-Projekt für einen Supersoldaten, um den Krieg zugunsten der Alliierten zu beenden. Captain Yun Jung-yi, eine nahezu unverwüstliche Soldatin, ist der Prototyp. Nach einem gescheiterten Einsatz fiel Yun ins Koma und ihre Tochter leitete Jahre später ein Team, das einen KI-Kampfroboter nach ihrem Vorbild entwickelte. Der Bürgerkrieg zwischen den Alliierten und den Adrianern wäre gewonnen worden, wenn sie ihre letzte Mission beendet hätte, so groß war ihre Macht, und nun ist es an Kronoid, die KI die Mission beenden zu lassen, die sie nie erfüllte.

"Jung_E" gibt den Zuschauern eine neue Sichtweise auf das Szenario Mensch gegen Roboter, da mehrere der Figuren Cyborg-ähnliche Eigenschaften haben. Und da es sich um einen Actionfilm handelt, sind die gut choreografierten Actionsequenzen alles andere als langweilig - ein Aspekt, der dem südkorenischen Kino besonders innewohnt. Eine schockierende Wendung nach der anderen hält die Zuschauer auf Trab, wie die allererste Enthüllung, dass die Captain Yun, die man zum ersten Mal sieht, nicht wirklich menschlich ist und dass sie als Modell für die Entwicklung einer KI benutzt wird, die in der Kriegsführung genauso unempfindlich und clever ist wie sie. Die Inszenierung ist futuristisch mit einem Hauch von Nostalgie, von alten Standventilatoren bis hin zu Himmelszügen mit Interieur aus dem 21. Jahrhundert, was darauf hindeutet, dass die Menschen den Krieg gewinnen und in die alten Zeiten zurückkehren wollen. Während man sieht, wie ihre Tochter, die Teamleiterin Yun Seo-hyun, ihr Bestes tut, um dem Projekt Jung_E grünes Licht zu geben und es zu einem Erfolg zu führen, liegt der Schwerpunkt auf Captain Yun und wie sie war, als sie noch lebte - und auf ihrer KI, die wie Menschen handelt und fühlt. Die Autoren wollen offenbar, dass man mit ihr mitfiebern kann, und Kim Hyun-joo leistet bemerkenswerte Arbeit bei der Darstellung eines so komplexen Charakters, obwohl sie nur wenig Screentime hat.

Man bekommt auch mehrdimensionale Charaktere zu sehen, von der ruhigen Anführerin Yun Seo-hyun, gespielt von der im letzten Jahr zu jung verstorbenen Kang Soo-yeon, bis hin zu dem mysteriösen Direktor Kim, dargestellt von Ryu Kyung-soo. Dazu kommt der wahnsinnig charmante Cameo-Auftritt von Uhm Ji-won als Produktionsleiterin Lee Se-yeon, bei dem man sich fragt, ob sie der Bösewicht sein könnte. Es ist jedoch eine Schande, dass Kang Soo-yeons letzte Rolle an die besonnene Seo-hyun verschwendet wird, die man besser hätte ausarbeiten können, vor allem, weil sie die Tochter einer so dynamischen Figur ist. So aber wird sie zu einer traurigen und mürrischen Figur gemacht, deren einziger Lebenszweck darin besteht, die KI ihrer Mutter zu perfektionieren. Stattdessen wird Ryu Kyung-soo als grauer Charakter Kim mehr Raum gegeben, um sich zu entfalten, von der Rolle des lustigen Kerls, der als Comic Relief fungiert, bis hin zu seiner Rolle, die er mit verdächtigen Motiven ausfüllt, wenn es nötig ist. 

Außerdem werden in der Welt von Jung_E zu viele Facetten gleichzeitig erklärt, was für diejenigen, die den Film zum ersten Mal sehen, entsprechend verwirrend ist. Zu viele Handlungsstränge bringen das Tempo durcheinander, so dass man sich fragt, wie spannend sie hätten sein können, wenn "Jung_E" stattdessen in eine Fernsehserie verwandelt worden wäre. Das macht auch die Handlungsstränge der anderen Charaktere uninteressant, da man lieber die KI von Captain Yun beobachten und mit ihr mitfiebern würden. Die Action weicht schon bald dem Drama und auch wenn das Ende wieder actionreich wird, so gibt es dazwischen viel zu viel Leerlauf. "Jung_E" lässt auch auf einen großen Höhepunkt warten, der aber nie eintritt. Die Zuschauer erwarten, dass das Jung_E-Projekt in etwas Explosivem gipfelt, aber die Art und Weise, wie es sich entwickelt, ist alles andere als zufriedenstellend, denn diese spannende Prämisse mit viel Potenzial fällt in der zweiten Hälfte flach, da man immer wieder auf den Konflikt wartet, nur um festzustellen, dass der Film sich dem Ende nähert. Schade.

5,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Netflix

Montag, 23. Januar 2023

La Bella Gente - Beautiful People - Am Rande (2009)

https://www.imdb.com/title/tt1509635/

Das Ehepaar Alfredo (Antonio Catania) und Susanna (Monica Guerritore) ist ein wohlhabendes Paar in den fünfziger Jahren, das ein anregendes kulturelles Leben führen. Er ist Architekt, sie ist Psychologin. Sie leben in Rom, verbringen aber die Wochenenden in ihrem Landhaus in Umbrien, wo sie gerne in den Wäldern spazieren gehen oder sich am Pool mit einem guten Buch entspannen. Eines Tages sieht Susanna auf dem Weg in die Stadt ein Mädchen (Nadja, Victoria Larchenko), das sich im Gebüsch am Straßenrand prostituiert, und beschließt, sie aus ihrem unglücklichen Dasein zu befreien, trotz der großen Unterschiede, die ihre Lebenswege trennen...

... das alles geht solange gut, bis ihr Sohn Giulio (Elio Germano) mit seiner radikal-schicken Freundin im Schlepptau auftaucht. Als der junge Mann Interesse an Nadja zeigt, geht es bergab und bald zieht Giulio, der sich anfangs als Ritter in glänzender Rüstung ausgibt, von dannen: wie die Eltern, so der Sohn. Die Darstellung dieses fortschrittlichen, leeren und heuchlerischen Bürgertums will schonungslos sein, und natürlich bleibt niemandem - außer der tadellosen Nadja - eine Predigt erspart. Es könnte auch gar nicht anders sein, denn jede versöhnliche Versuchung hätte dem "Theorem" von Regisseur Ivano De Matteo widersprochen. Das Problem ist jedoch, wie so oft bei "Themenfilmen", dass der Wunsch, etwas zu beweisen, die Oberhand über die Fähigkeit, es darzustellen, gewinnt und das Thema den Film verschluckt und die Geschichte (geschrieben von Valentina Ferlan) und die Figuren erstickt. Dennoch bleibt "Am Rande", so der deutsche Titel ein interessantes Stück Film, das einmal mehr zeigt, welche Abgründe in Menschen wohnen. Eine interessante Charakterstudie und spannend von Anfang bis Ende.

7/10

Quellen
Inhaltsangabe: Istituto Luce Cinecittà

Speed Kills (2018)

https://www.imdb.com/title/tt6749318/

Amerika, in den 1960er Jahren: Ben Aronoff (John Travolta) hat Probleme mit der Mafia und setzt sich daher von New Jersey nach Miami ab. Dort verliebt er sich in Rennboote und fängt an, ein Racing-Team aufzubauen und selbst Boote zu designen. Seine wegweisenden Designs und Konstruktionen, darunter unter anderem das sogenannte Cigarette-Boot, machen ihn zum Star der Szene. Doch seine alte Vergangenheit schüttelt er nicht ab, auch weil sein Cigarette-Boot bei Drogendealern wie auch -fahndern sich schnell höchster Beliebtheit erfreut und er mit Geld nur schwer umgehen kann. Bald hat er Probleme mit Gangstern wie Meyer Lansky (James Remar) und Robbie Reemar (Kellan Lutz) und steckt so tief im Schlamassel, dass es keinen Ausweg gibt... 

"Speed Kills" ist das halb-fiktive Bio-Pic eines Konstrukteurs, der sich nicht ganz spontan, sondern aus mafiösen Gründen, entschied ins südliche Miami zu ziehen und Speedboot-Rennfahrer zu werden. Mit Erfolg. Er wurde zweimaliger Champion. Danach baute er eigene Speedboote und verkaufte sie. Neben bei macht er aber noch Geschäfte mit der Mafia. Er wurde zum mehrfacher Millionär. Und eigentlich hieß er Donald Joel Aronoff. Man könnte sich nun natürlich einreden, dass die Vita des arbeitslosen Bauunternehmers, der zum Multimillionär aufstieg und sich in den Fängen des organisierten Verbrechens verzettelte, durchaus erzählenswert wäre, hätte man derlei Geschichten nicht schon unzählige Male über sich ergehen lassen. Klar, von der Story her hätte "Speed Kills" ein wirklich guter Film werden können, aber leider waren ziemliche Stümper am Werk. Am Budget kanns nicht gelegen haben, wohl aber am Drehbuch. Hier erwartet einen kein "Goodfellas" oder "Casino", hier herrscht gähnende Langeweile. John Travolata scheint wieder da angelangt wo er vor "Pulp Fiction" war, er steht abermals für drittklassige Filme. "Speed Kills" gibt sich in jeder Hinsicht wie eine sagenhaft schmuck- und ideenlos heruntergekurbelte Familien- wie Gangster-Dramödie ganz und gar den konfektionierten Elementen hin, die dem Sujet seit Jahren wie vordiktiert erscheinen - und denen man sich dementsprechend überdrüssig präsentiert. Nicht einmal John Travolta kann diesen schnöden Schund retten, denn auch der agiert so stocksteif wie nie zuvor.

3,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Tiberius Film

Sonntag, 22. Januar 2023

[SERIE] The X-Files - Akte X: Die unheimlichen Fälle des FBI, Season 10

https://www.imdb.com/title/tt0106179/

Im Zentrum stehen die FBI-Agenten Dana Scully und Fox Mulder, die unter ihrem Vorgesetzten, dem FBI-Assistant-Director Walter S. Skinner, mysteriöse Fälle aufklären sollen. Zu Beginn der Handlung, in der Pilotepisode Gezeichnet, lernen sich Scully und Mulder bei ihrem ersten gemeinsamen Fall kennen. Die Medizinerin Scully wurde zu Mulders Partnerin ernannt, um dessen Arbeit besser überwachen zu können. Mulder und Scully haben unterschiedliche Vorstellungen von ihrer Arbeit: Mulder ist von der Existenz Außerirdischer und UFOs überzeugt und hängt darüber hinaus Verschwörungstheorien an. Scully dagegen denkt und arbeitet nach wissenschaftlichen Methoden und zieht daher die Ideen Mulders häufig in Zweifel. 

https://www.imdb.com/title/tt4549938/
10.1 Der Kampf (1) (My Struggle)
Die Episode beginnt mit einem Monolog von Fox Mulder, in dem er die Ereignisse im Zusammenhang mit Außerirdischen in der Geschichte schildert, die zu seiner Partnerschaft mit Dana Scully und ihren Ermittlungen bei den X-Akten geführt haben. Die folgende Szene spielt im Jahr 1947, als ein ungenannter Militärarzt von einem "Man in Black" in einem Bus zum Fundort eines abgestürzten Raumschiffs in der Wüste von New Mexico eskortiert wird. Nachdem der Arzt das Wrack bestaunt hat, findet er eine Blutspur, die zu einem verwundeten Wesen führt, bei dem es sich angeblich um einen Außerirdischen handelt, der vom Unfallort weggekrochen ist. Trotz der Bitten des Arztes schießen die Soldaten auf den Außerirdischen und töten ihn. In der Gegenwart, vierzehn Jahre nach dem Ende der X-Akten, wird Mulder von Scully auf Geheiß des stellvertretenden FBI-Direktors Walter Skinner kontaktiert, der ihn zu einem Treffen mit einem rechtsgerichteten Online-Moderator namens Tad O'Malley einlädt. Mulder und Scully treffen sich in Washington, D.C., wo sie von O'Malley in seiner Limousine abgeholt und zu einem abgelegenen Farmhaus in Low Moor, Virginia, gefahren werden. Dort treffen sie auf eine junge Frau namens Sveta, die behauptet, bruchstückhafte Erinnerungen daran zu haben, dass ihr bei Entführungen durch Außerirdische die Föten gestohlen wurden und dass sie außerirdische DNA besitzt, die Scully zu untersuchen bereit ist. O'Malley bringt Mulder zu einem geheimen Ort, an dem ein dreieckiges, mit außerirdischer Technologie gebautes Flugzeug untergebracht ist. Das Flugzeug wird als "ARV" bezeichnet, als Alien Replica Vehicle. Während ihrer medizinischen Untersuchung macht Sveta mehrere scharfsinnige Beobachtungen, die auf Scullys angespannte Beziehung zu Mulder anspielen und Scully in Verlegenheit bringen. Als die Testergebnisse von Svetas Blut zurückkommen, ordnet Scully sofort an, die Probe erneut zu testen. In der Zwischenzeit trifft sich Mulder mit dem inzwischen gealterten Arzt von der Absturzstelle in New Mexico, einem Mann, den er seit 10 Jahren kennt. Mulder bietet dem Arzt eine neue Theorie an, die auf dem "ARV", Swetas Erinnerungen und früheren Andeutungen des Arztes beruht: Mulder glaubt nun, dass die Kolonisierung und die Invasion der Außerirdischen nur ein ausgeklügelter Scherz war, um abzulenken. Stattdessen glaubt Mulder, dass es sich um eine "Verschwörung von Menschen" handelt, die jahrzehntelang außerirdische Technologie auf menschlichen Partys eingesetzt haben, und dass diese Ereignisse anschließend als Entführungen durch Außerirdische dargestellt wurden. Mulder skizziert eine globale Verschwörung, bei der außerirdische Technologie gehortet und getestet wird, die irgendwann in der Zukunft eingesetzt werden soll, um einen Angriff auf Amerika zu inszenieren und schließlich die Weltherrschaft zu übernehmen. Der Arzt bezeichnet Mulders früheren Glauben an die Kolonisierung als "Unsinn" und sagt, dass Mulder nun der Wahrheit nahe sei, weigert sich aber, den Zweck hinter den Entführungen und den Tests an menschlichen Versuchspersonen preiszugeben. Nach diesen Enthüllungen teilt Mulder Scully seine Theorie mit, dass es sich bei der Verschwörung um eine mit außerirdischer Technologie bewaffnete Gruppe handelt, die versucht, die Gesellschaft zu untergraben und die Macht über die Welt zu übernehmen. Bevor O'Malley mit seinen Behauptungen an die Öffentlichkeit gehen kann, wird seine Website geschlossen, das "ARV"-Raumschiff wird zerstört und seine Wissenschaftler werden von schwer bewaffneten Männern in Militäruniformen getötet, und ein UFO fängt Sveta ab, während sie fährt. Mulder und Scully treffen sich in einem dunklen Parkhaus und Scully enthüllt, dass Svetas erneut getestete DNA-Probe bestätigt, dass sie tatsächlich außerirdische DNA besitzt; ein Test, den Scully an sich selbst durchgeführt hat, hat ergeben, dass dies auch bei ihr der Fall ist. Mulder erklärt, dass Sveta der Schlüssel zur Aufdeckung der Verschwörung und der Verantwortlichen ist. Dann erhalten sie eine dringende Vorladung von Skinner, der sie auffordert, sich mit ihm zu treffen. Die Episode endet damit, dass der Krebskandidat in der Gegenwart lebt und per Telefon die Nachricht erhält, dass die X-Akten wieder geöffnet wurden. - 8/10

https://www.imdb.com/title/tt4549948/
10.2 Gründer-Mutation (Founder’s Mutation)
In der Zentrale von Nugenics Technology kommt der Forscher Dr. Sanjay in einem beunruhigten Zustand zur Arbeit, da er ein mysteriöses, hohes Geräusch in seinem Kopf hört. Bei einer Mitarbeiterversammlung wird das Geräusch so überwältigend, dass er flieht und sich in einem Serverraum einschließt, wo er verzweifelt beginnt, Daten zu löschen. In seiner Verzweiflung, das Geräusch zu beenden, stößt er sich einen Brieföffner durch sein Trommelfell in sein Gehirn und bringt sich damit um. Vorher schreibt er noch etwas auf seine linke Handfläche. Nachdem das FBI die X-Akten wieder geöffnet hat, werden die wiedereingesetzten Agenten Fox Mulder und Dana Scully beauftragt, den Vorfall zu untersuchen. Da die Nugenics kaum kooperieren, stiehlt Mulder Sanjays Mobiltelefon und kontaktiert die letzte Person, die er angerufen hat. In einer Bar in Washington trifft er einen Mann namens Gupta, Sanjays heimlichen Liebhaber. Gupta erzählt Mulder, dass Sanjay sich besorgt darüber geäußert hatte, dass seine "Kinder" sterben würden. In der Zwischenzeit führt Scully die Autopsie von Sanjay durch und findet die Worte "Gründermutation" auf seiner linken Handfläche - eine Anspielung auf den zurückgezogen lebenden Besitzer von Nugenics, Dr. Augustus Goldman, der den Angestellten als "der Gründer" bekannt ist. Bei der Durchsuchung von Sanjays Wohnung im Dupont Circle entdecken die Agenten mehrere Fotos von entsetzlich entstellten Kindern. Als die Polizei eintrifft, wird Mulder plötzlich von dem hohen Geräusch überwältigt, von dem Sanjay befallen war. Das Geräusch übermittelt Mulder irgendwie die Botschaft "Finde sie". Als sie ihre Ergebnisse dem stellvertretenden Direktor Walter Skinner präsentieren, erfahren Mulder und Scully, dass der Fall geschlossen wurde, um das Verteidigungsministerium zu beruhigen, das Verbindungen zu Goldman und Nugenics hat. Unter vier Augen weist er die Agenten jedoch an, weiterzumachen. Mulder beobachtet Aufnahmen von Vögeln, die zum Zeitpunkt von Sanjays Tod in der Nähe des Nugenics-Gebäudes schwärmten, und glaubt, dass es sich bei dem Geräusch um eine Frequenz handelt, die von Menschen normalerweise nicht gehört wird. Da Nugenics sich weigert, bei den Ermittlungen zu helfen, besuchen die Agenten das Krankenhaus, in dem Scully arbeitet, um Goldman zu finden, der zufällig einer der größten Spender des Krankenhauses ist. Sie werden von einer jungen Frau namens Agnes angesprochen, die den Wunsch äußert, das Krankenhaus zu verlassen, und behauptet, ihr ungeborenes Kind sei abnormal. Draußen diskutieren Mulder und Scully über die Möglichkeit, dass Goldman für das Projekt Experimente an schwangeren Frauen durchführt, und erinnern sich an ihren Sohn William, der sich weiterhin versteckt hält. Später hat Scully eine Fantasie über das Leben mit William, der als Teenager zur Schule geht, einen Unfall hat und außerirdische, echsenartige schwarze Augen hat. Die Agenten erhalten die Erlaubnis, sich mit Goldman zu treffen, der vorgibt, an Kindern zu forschen, die an schwächenden genetischen Krankheiten leiden. Bei einem Rundgang durch seine Einrichtung werden sie Zeugen einer Konfrontation, bei der einer seiner Patienten Objekte dazu bringt, sich von selbst zu bewegen. Kurz darauf erfahren sie, dass Agnes von einem Auto angefahren und getötet wurde, wobei ihr Fötus auf mysteriöse Weise verschwunden ist. Als Nächstes befragen die Agenten Goldmans Frau Jackie, die in eine Irrenanstalt eingewiesen wurde und behauptet, ihr Mann halte sie gegen ihren Willen dort fest. Sie erinnert sich an einen Vorfall, bei dem ihre kleine Tochter in ein Schwimmbecken fiel und man glaubte, sie sei ertrunken, nachdem sie zehn Minuten untergetaucht war. Als Jackie ins Wasser sprang, war sie schockiert, dass ihre Tochter unter Wasser normal atmete. Als sie erkannte, dass Goldman während ihrer Schwangerschaft an ihr experimentiert hatte, floh sie, fuhr aber ihr Auto zu Schrott. Unter dem Eindruck des Lärms - der Versuch ihres ungeborenen Kindes, telepathisch mit ihr zu kommunizieren - schnitt sich Jackie mit einem Küchenmesser die Gebärmutter auf; das Baby entkam und wurde für tot gehalten. Anhand von Sicherheitsvideos entdecken Mulder und Scully, dass ein Hausmeister von Nugenics, der ein Stockwerk unter Sanjay arbeitete, genau zum Zeitpunkt seines Selbstmordes seltsam reagierte. Sie fahren zum abgelegenen Haus des Hausmeisters, Kyle Gilligan, und werden dort von dessen Adoptivmutter konfrontiert. Mulder wird wieder einmal durch den Lärm außer Gefecht gesetzt. Scully bemerkt einen Vogelschwarm in der Nähe, findet Kyle schnell, zwingt ihn zum Anhalten und nimmt ihn in Gewahrsam. Kyle offenbart, dass er Sanjay unabsichtlich getötet hat und verlangt, seine Schwester zu treffen, die eine von Goldmans Testpersonen ist. Kyle wird in Goldmans Labor gebracht, wo ihm ein Mädchen vorgestellt wird, von dem Goldman behauptet, es sei seine Schwester. Kyle erkennt jedoch schnell, dass das Mädchen ein Lockvogel und nicht seine echte Schwester ist, und er rennt den Korridor hinunter, wo er auf den wütenden Patienten von vorhin trifft - seine echte Schwester Molly. Nachdem sie telepathisch miteinander gesprochen haben, nutzen die Geschwister ihre Fähigkeiten, um die Agenten zu vertreiben. Sie nutzen den Lärm, um Goldman zu töten und aus dem Nugenics-Gebäude zu fliehen. - 8/10

https://www.imdb.com/title/tt4549942/
10.3 Mulder und Scully gegen das Wer-Monster (Mulder And Scully Meet The Were-Monster)
DAls in den Wäldern außerhalb von Shawan, Oregon, eine Leiche mit aufgeschlitzter Kehle gefunden wird, werden Dana Scully und Fox Mulder hinzugezogen, um zu untersuchen, ob es sich um einen Tierangriff, einen Serienmörder oder vielleicht doch nur um eine seltsame Kreatur handelt, wie sie von Augenzeugen beschrieben wurde. Mulder zweifelt weiterhin an seinem Glauben an das Unerklärliche, während er versucht, Beweise für die Existenz der neuen Kreatur zu sammeln, die er und Scully untersuchen, bevor sie voreilige Schlüsse ziehen. Bei einer Inspektion einer Raststätte treffen Mulder, Scully und ein Tierschutzbeauftragter namens Pasha (Kumail Nanjiani) scheinbar auf die Kreatur. Schließlich verdichten sich die Beweise, und Mulder beginnt zu vermuten, dass eine Person namens Guy Mann (Rhys Darby) tatsächlich ein mörderisches Wer-Monster ist, das sich in einen Echsenmenschen verwandeln kann. Nachdem er Mann zur Rede gestellt hat, erweist sich sein Verdacht nur zur Hälfte als richtig: Mann ist kein Mann, der sich in einen Echsenmenschen verwandelt, sondern ein Echsenmensch, der sich in einen Menschen verwandelt. Mann wurde offenbar zum Gestaltwandler, nachdem er einige Tage zuvor von einem Menschen gebissen worden war, und beklagt die existenzielle Hoffnungslosigkeit des menschlichen Lebens, des vollen Gefühls und der modernen Gesellschaft. Am Ende stellt sich heraus, dass Pascha der wahre Mörder war und Mann einfach zur falschen Zeit am falschen Ort war. Als Mulder dies erfährt, beeilt er sich, es Mann mitzuteilen, der die Nachricht jedoch schnell abtut. Er teilt Mulder mit, dass er sich in einen 10.000-jährigen Winterschlaf begeben wird, aber dass er froh war, Mulder getroffen zu haben. Dann verwandelt sich Mann vor Mulders Augen wieder in seine ursprüngliche Form als Echsenmensch und verschwindet in die Nacht. Mulder wird so Zeuge eines paranormalen Ereignisses, und sein Glaube wird erneuert. - 8/10

https://www.imdb.com/title/tt4549940/
10.4 Heimat (Home Again)
Mulder und Scully werden geschickt, um den Mord an einem Stadtbeamten zu untersuchen, den offenbar kein Mensch begangen haben kann. Am Tatort erhält Scully einen Anruf von ihrem älteren Bruder Bill aus Deutschland, der ihr mitteilt, dass ihre Mutter einen Herzinfarkt erlitten hat, was sie dazu veranlasst, sie zu besuchen. Im Krankenhaus erhält sie einen weiteren Anruf ihres älteren Bruders, der sich nach dem Zustand seiner Mutter erkundigt, und erfährt außerdem, dass ihre Mutter ihre Patientenverfügung geändert hat, die besagt, dass keine Wiederbelebungsversuche unternommen werden sollen, wenn sie bewusstlos ist oder an lebenserhaltenden Maßnahmen hängt. Mulder trifft daraufhin Scully, die ihm erzählt, dass ihre Mutter um Charlie gebeten hatte, bevor sie ins Koma fiel, und dass sie ihre Patientenverfügung ohne Rücksprache geändert hatte. Kurz darauf wird ihre Mutter extubiert und Scully erhält einen Anruf von ihrem jüngeren Bruder Charlie, der über den Lautsprecher mit ihrer Mutter spricht. Als sie Charlies Stimme hört, öffnet ihre Mutter plötzlich die Augen, ergreift Mulders Hände und sagt: "Mein Sohn heißt auch William" und stirbt kurz darauf. Zurück bei ihren Ermittlungen spüren Mulder und Scully ein mysteriöses Wesen auf, das als "Band-Aid Nose Man" bekannt ist. Er ist eine zerstörerische Kraft - er zerreißt Körper -, aber die Ursache für seine Wut ist kompliziert. Die Kreatur ist die unbeabsichtigte Schöpfung eines Straßenkünstlers namens Trashman, der das Bild eines Verteidigers der Obdachlosen gezeichnet hat. Trashman behauptet, der Band-Aid Nose Man sei eine "Gedankenform". Währenddessen hat Scully Rückblenden über ihr und Mulders Kind William, das zu seinem Schutz zur Adoption freigegeben wurde. Nachdem sie den Stadtbeamten Landry als das letzte Opfer identifiziert haben, machen sich Scully, Mulder und der Trashman auf den Weg zum Franklin Hospital, um zu verhindern, dass er vom Band-Aid Nose Man getötet wird. Dort beginnt Landry einen sehr unangenehmen Geruch zu riechen und geht in einen nicht zugänglichen Korridor, wo er von der Kreatur konfrontiert wird. Er versucht zu fliehen und gelangt dabei in einen Raum, wo er von der Kreatur angegriffen wird. Als die Agenten und der Trashman Sekunden später in dem Raum eintreffen, finden sie nur Landrys zerstückelte Leiche und keine Anzeichen der Kreatur, was Scully zu der Frage veranlasst, wie die Kreatur den Raum verlassen hat, da es nur eine Ausgangstür gibt und Landrys Schreie erst vor wenigen Sekunden gehört wurden. Die Folge endet damit, dass Mulder und Scully an einem Strand über Scullys Interpretation der letzten Worte ihrer Mutter sprechen, in denen sie Mulder erzählt, dass ihre Mutter nach ihrem Bruder gefragt hatte, obwohl er nicht mehr im Leben ihrer Mutter war, weil ihre Mutter für ihn verantwortlich war, so wie sie, Mulder und Scully, es für ihren Sohn William sind. - 7/10

https://www.imdb.com/title/tt4549946/
10.5 Babylon (Babylon)
In Texas betet ein junger Muslim und geht seiner täglichen Routine nach. Nachdem sie zu einem Motel gefahren sind, um sich mit einem Freund zu treffen, gehen sie zu einer Vernissage in einer Kunstgalerie namens Ziggurat, die, wie sich später herausstellt, umstrittene Darstellungen von Mohammed zeigt, die von Muslimen als beleidigend angesehen werden. Bevor sie das Auto verlassen, halten sie sich an den Händen, sprechen ein Gebet und betreten dann die Galerie, die kurz darauf explodiert. Einer der Männer, von dem nun angenommen wird, dass er zusammen mit seinem Freund ein Selbstmordattentäter war, überlebt, ist aber in einem vegetativen Zustand. In der Zwischenzeit wird gezeigt, dass andere Attentäter einen weiteren Anschlag planen. Zurück in Washington, D.C., treffen Mulder und Scully die Agenten Miller und Einstein, beide jüngere Gegenstücke zu den Agenten (Gläubige und Skeptiker), wobei Miller extremer ist. Während die Agenten Miller und Einstein aufbrechen, um den Bombenanschlag in Texas aufzuklären, bittet Mulder Einstein (anstelle von Scully aufgrund ihres kürzlichen Verlustes), sich mit ihm zu treffen, während Scully Miller in Texas trifft. Die Beziehung zwischen Mulder und Einstein ist aufgrund Einsteins extremer Skepsis anfangs schwierig. Scully und Miller kommen gut miteinander aus, geraten aber mit bigotten Agenten des Heimatschutzes aneinander, die versuchen, ihn zum Schweigen zu bringen. Die Agenten versuchen, einen Weg zu finden, mit dem vegetativen Bombenleger zu kommunizieren. Miller, der mit dem FBI im Irak gearbeitet hat, versucht, mit ihm auf Arabisch zu sprechen, während Scully sein EEG auf unterbewusste Reaktionen überprüft. In Texas angekommen, hat Mulder eine Idee, wie er mit dem komatösen Bombenleger kommunizieren kann. Einstein gibt Mulder Psilocybin-Pilze, die Mulder high machen. Er verirrt sich in eine Rodeo-Bar, wo er tanzt und ohnmächtig wird, als er in der Menge die Lone Gunmen sieht. In seinen Träumen befindet sich Mulder auf einem Schiff, das von dem Zigarettenraucher verprügelt wird. Er sieht den komatösen Mann in den Armen seiner Mutter. Er spricht zu Mulder auf Arabisch. Mulder wacht in einem Krankenhaus auf und wird von Skinner ausgeschimpft. Einstein enthüllt, dass sie Mulder ein Placebo verabreicht hat, obwohl Mulder angesichts seiner starken und tiefgreifenden Erfahrung Einwände hatte. Später sieht Mulder die Mutter des Bombenlegers in der Hoffnung, dass ihre Anwesenheit ihn aufwecken würde. Der Mann stirbt jedoch. Agent Miller fragt Mulder nach seinen Träumen. Nachdem er versucht hat, sich zu erinnern, sagt Mulder: "Babil al funduq", was sich als der Name des Hotels herausstellt, in dem sich die anderen Bombenleger verstecken: Babylon Hotel. FBI-SWAT-Agenten treffen im Hotel ein und nehmen die Bombenleger fest. Später stellt Mulder die menschliche Natur und ihren Glauben in Frage, doch dann hört er einen lauten Trompetenschall, der ihm suggeriert, es sei die Stimme Gottes.  - 6,5/10

https://www.imdb.com/title/tt4549954/
10.6 Der Kampf (2) (My Struggle II)
Sechs Wochen nach den Ereignissen in "Mein Kampf" trifft Scully im FBI-Hauptquartier ein und muss feststellen, dass Mulder verschwunden ist, nachdem er einen Ausschnitt aus Tad O'Malleys Online-Nachrichtensendung (die wiederbelebt worden war) gesehen hat. Während Scully Skinner und Einstein über Mulders Abwesenheit informiert, versucht Mulder, Washington zu verlassen - sichtlich unwohl und schwer geprellt. Zurück in Washington, D.C., erhält Scully einen Anruf von O'Malley, der zu einem vereinbarten Treffen in Mulders Haus gekommen ist und Anzeichen eines Kampfes gefunden hat. O'Malley erklärt, dass er vermutet, dass jedem amerikanischen Bürger außerirdische DNA injiziert wurde, um den Ausbruch des Spartan-Virus zu erleichtern. Diese Seuche, die das Immunsystem der Menschen ausschaltet, breitet sich schnell landesweit aus, und Scully und Einstein stellen einen starken Anstieg der Zahl der Patienten fest, die in Krankenhäuser und Triagezentren eingeliefert werden. Miller findet eine App zum Aufspüren von Telefonen auf Mulders Computer, notiert seine Position in Spartanburg, South Carolina, und verlässt Washington, um ihn aufzuspüren, während Einstein Scullys medizinische Theorien in Frage stellt. Scully, die annimmt, dass Einstein Recht haben könnte, erhält einen Anruf von der ehemaligen X-Akten-Agentin Monica Reyes (Annabeth Gish), die um ein Treffen bittet und behauptet, sie wisse, wie man einen Impfstoff entwickelt. Während des Treffens offenbart Reyes, dass sie kurz nach der Einstellung der X-Akten von dem schwer verletzten Krebkandidat kontaktiert wurde, der die Konfrontation in New Mexico überlebt hatte. Der Krebkandidat bietet an, sowohl Scully als auch Reyes einen Platz unter den designierten Überlebenden der Endzeit zu sichern, im Austausch für Reyes' Hilfe bei den Kolonisierungsbemühungen. Reyes verlässt kurz darauf das FBI und ist abwesend, als Scully sie im Jahr 2015 "aufsucht". Reyes enthüllt auch, dass sie die letzten zwölf Jahre damit verbracht hat, dem Zigarettenraucher zu helfen, aber beabsichtigt, die Invasion von innerhalb des Syndikats aufzuhalten. Scully und Einstein versuchen, mit Scullys DNA einen Impfstoff zu entwickeln. Scully erkennt, dass sie durch eine Kombination aus den außerirdischen Genomen, die nach ihrer Entführung und den Experimenten an ihr verblieben sind, und den DNA-Anomalien, die ihr auf Wunsch von Reyes eingepflanzt wurden, vor der Ansteckung geschützt ist. Es ist das Fehlen der außerirdischen DNA, das alle anderen anfällig macht. Mulder wendet sich unterdessen an den Krebkandidat, der ihm anbietet, die Epidemie zu überleben. Mulder lehnt ab und wird von Miller gefunden, der ihn nach Washington zurückbringt, in der Hoffnung, ein Heilmittel zu finden. O'Malley teilt der Nation mit, dass ein befreundeter Arzt ihn über die Existenz eines Impfstoffs informiert hat. Nachdem sie Einstein einen Impfstoff verabreicht hat, reist Scully zu Mulders und Millers Aufenthaltsort und findet sie an der Brücke der 14th Street. Sie stellt fest, dass Mulder zu schwer krank ist, um ohne eine Stammzellentransplantation zu überleben. Als Miller fragt, wie das möglich sein soll, antwortet Scully, dass William, ihr Sohn, der Spender sein muss. Während Scully und Miller Mulders Prognose besprechen, beginnt Mulder, dem Virus zu erliegen. Plötzlich scheint ein Lichtstrahl auf Miller, Scully und Mulder herab, und ein dreieckiges UFO kommt langsam herunter und schwebt über ihnen. Die Folge endet damit, dass Scully auf die Lichter des Raumschiffs blickt, die direkt auf sie und ihre Partner hinunterscheinen. - 7/10

Quellen
Inhaltsangabe: Twentieth Century Fox