Sonntag, 31. Januar 2021

Return Of The Toothfairy - Toothfairy 2: The Root Of Evil - Die Zahnfee2: Die Wurzel des Bösen (2020)

https://www.imdb.com/title/tt11082246/

Die Zahnfee ist zurück! 20 Jahre nach den traumatischen Ereignissen des ersten Films lebt der inzwischen erwachsene Corey (Jake Watkins) in London und hat noch immer mit seinen tragischen Erinnerungen zu kämpfen – und es sollte schon bald noch schlimmer werden. Wie gut, dass sein alter Freund Edgar (Gus Fithen) auftaucht, der ihn und seine ehemaligen Freunde zu einer Wiedersehensparty einlädt. Ein Gast dort ist Paul (AJ Blackwell), sein Bruder kam damals beim ersten Auftauchen der Zahnfee (Niru Sukanthan) ums Leben. Bis heute vermutet er, dass Corey selbst mit der Mordsache zu tun hat. Heute Abend will er das allen anderen beweisen. Doch es läuft etwas schief – und Paul holt die Zahnfee mit einer uralten Beschwörungsformel aus der Hölle wieder unter die Lebenden – diesmal gibt sie sich ganz bestimmt nicht nur mit ein paar Zähnen als Opfergabe zufrieden. 

Eigentlich sollte man meinen, dass der erste Teil schon desaströs genug gewesen wäre - nein, da schieben die Macher noch einen zweiten Teil hinterher, der im deutschsprachigen Raum sogar noch die zweideutige Tagline "Die Wurzel des Bösen" spendiert bekam. Haha. Tatsächlich ist der zweite Teil nur marginal besser als der Vorgänger - was kaum verwunderlich ist. Hier hätte selbst ein Schimpanse mit Kamera in der Hand einen besseren Film abgeliefert. Die Kills sind im zweiten Teil etwas zahlreicher, die Dialoge etwas weniger gewzungen. Das war auch schon alles positive. Man könnte sich die Frage stellen, warum man überhaupt einen zweiten Teil ansehen sollte,  wenn der erste schon Wachkomaqualitäten besaß.

1,5/10

Quellen:
Inhaltsangabe: EuroVideo

Toof - Tooth Fairy - Die Zahnfee wird dich holen (2019)

https://www.imdb.com/title/tt7906260/

Nachdem ihre Zwillingsschwester tragisch ums Leben gekommen ist, nimmt Carla (Claire-Maria Fox) ihren Neffen Corey (Clayton Frake) bei sich auf. Auf der alten Familienfarm angekommen, auf der Carla lebt, lernt der junge Corey auch erstmals seine merkwürdige Großmutter Annabelle (Suzy O'Sullivan) kennen. Diese ist fest davon überzeugt, dass es die Zahnfee wirklich gibt – und sie abgrundtief böse ist! Die Oma erzählt ihrem Enkel die Geschichte, dass sie die verfluchte Zahnfee einst als Kind gemeinsam mit ihren Freunden verbannen konnte, sie nun aber zurückgekehrt ist. Carla hält all das natürlich für ein Hirngespinst – doch schon bald müssen die zwei Frauen und der kleine Junge feststellen, dass diese Legende tatsächlich blutige Realität ist...  

Billig gefilmtes, extrem hölzern gespieltes Horrorfilmchen, dass sein eigenes Dasein kaum rechtfertigen kann. "Tooth Fairy" ist so schlecht, dass es an Wunder grenzt, wenn man den Abspann sieht, ohne zwischendurch vorgespult zu haben. Die Schauspieler wirken, als hätten sie gerade erst gelernt zu sprechen, die Dialoge so abgehakt, als wäre eine Souffleuse im Raum und von der Zahnfee, einem Monstrum mit als solcher zu erkennender Gummimaske fangen wir am besten gar nicht erst an. Sicher, die eine oder andere Szene ist recht mies, gerade wenn die Zahnfee mit einem Hammer die Zähne ihrer Opfer bearbeitet, aber wenn man das als alleinstehendes Qualitätsmaßstab ansetzt, sollte man sich vielleicht nach einem anderen Hobby umsehen. Nein, das war gar nichts.

1/10

Quellen:
Inhaltsangabe: EuroVideo

Samstag, 30. Januar 2021

Elle (2016)

https://www.imdb.com/title/tt3716530/

Die Geschäftsfrau Michèle (Isabelle Huppert) ist erfolgreiche Leiterin einer großen Videospielfirma und gehört zu den großen Namen in der Branche. Ihren Erfolg verdankt sie vor allem ihrer rigorosen, rücksichtslosen Arbeitsweise, die auch ihre Konkurrenten zu spüren bekommen. In ihrem Liebesleben zeigt die Karrierefrau dieselbe unterkühlte Attitüde wie im Berufsleben. Doch als Michèle eines Tages in ihrem Zuhause von einem Fremden überfallen und brutal vergewaltigt wird, verändert sich ihr Leben schlagartig. Dass der Täter draußen unerkannt herumläuft, lässt Michèle keine Ruhe, doch Anzeige erstatten will sie nicht. Mit eisernem Willen entschließt sie sich dazu, auf eigene Faust die Spuren ihres Peinigers zu verfolgen, um sich an ihm zu rächen. Michèles riskantes Unterfangen gerät schon bald außer Kontrolle... 

Direkt zu Beginn die Vergewaltigung, die der Zuschauer nur hört, aber nicht sieht. Aha, denkt man im Stillen, das will der holländische Regiesseur Paul Verhoeven dem Zuschauer ersparen. Aber falsch gedacht. Er wird uns bis zum Schluss immer wieder an der Nase herumführen, mit Erwartungen spielen und das tut er meisterlich. Der Beginn ist also bereits ein Schlag in die Magengrube und alles was danach folgt höchst suspekt. "Elle" ist wahrlich kein einfach zu verdauender Film. Inmitten der Konventionen brechenden Erzählung rund um das Opfer einer Vergewaltig spielt Isabelle Huppert meisterhaft und führt alle an der Nase herum. Zum Teil auch sich selbst. Gegen jede Erwartung entwickelt sich hier ein Schauspiel, dass faszinierend und abstoßend zugleich ist. Die Schauspielerin verleiht der Figur so unglaublich viele Facetten und schafft es, die seelische Zerstörtheit dieser Frau glaubhaft zu spielen. 

"Elle" ist ein einzigartiges Erlebnis, welches die moralischen und filmischen Grenzen der Zuschauer auslotet und mit seiner Unverfrorenheit sämtliche Rollenbilder auf den Kopf stellt. Das spitzt sich bisweilen zu einem packenden und waschechten Thriller zu, um dann mit der nächsten Offenbarung zu überraschen. Dabei funktionieren aber nicht alle Subplots und gerade jener um den Sohn der Protagonistin fühlt sich arg konstruiert und fremd an. Der Vorwurf, der Film bagatellisiere Vergewaltigung, wurde oft in Rezensionen thematisiert. Aber man muss konstatieren: Nein, das tut er nicht. Er stellt Vergewaltigung nicht als lustvolle Tat eines vollbeherrschten, guten Menschen dar, daher ist keine der Vergewaltigungen erotisch im Sinne einer erregenden Wirkung. Der Täter ist ein dissozierter Psychopath, der zu liebevollem Sex unfähig ist, die Schreie während der Tat klingen nie lustvoll, immer gequält, es wird von Michèle als "krank" bezeichnet, sie hat Rachefantasien, der Vergewaltiger kommt auch nicht gut davon. Es ist schade, wenn man in der Bewertung des Films einfach bei der simplen Empörung über die Vergewaltigung stehen bleibt und gar nicht nach den tieferen Schichten und Zusammenhängen fragt. Michèle ist voller "Altlasten": ganz tief sitzende Schuld und Groll gegen ihren Vater, Konflikte mit der Mutter, das Scheitern der Beziehung zu Richard, der Sohn, der auch nichts merkt, etc. Dass Michèle nicht direkt die Polizei ruft, ist sehr realistisch. Viele Opfer sind völlig verwirrt, geben sich selbst die Schuld, sind traumatisiert. Genau wie diese muss Michèle erst wieder zu sich selbst finden. Und davon handelt der Film.

Somit handelt es sich hier nicht wirklich um einen Thriller sondern eher um ein tiefgründiges Psycho-Drama. Spannung gibt es daher nur teilweise. Viel mehr muss man versuchen, sich in die Figur der Michèle Leblanc einzufühlen. Das kann schon unangenehm und manchmal auch anstrengend sein. Alles in allem ist das kein angenehmer Film, aber aufgrund der fantastischen Leistung Hupperts kann man sich hier schon in den Sog menschlicher Abründe ziehen lassen.

Unkonventionell, unmoralisch und dennoch faszinierend. Paul Verhoevens Werk lotet mit einer beeindruckenden Isabelle Huppert und seiner höchstkontroversen Thematik die Grenzen des Zuschauer aus. Der Film leistet, was reaktionäre Feministinnen und die übliche Schar von hypermoralisierenden Medien-Richtern nicht zu Stande bringen: Er hat den Mut zu differenzieren. Und zum Glück hat er einen fähigen Stab, der diese schwierige Aufgabe zu lösen versteht.

7,5/10

Quellen:
Inhaltsangabe: MFA

Killer Sofa - Killer Sofa: Nimm gerne Platz... (2019)

https://www.imdb.com/title/tt7133754/

Francesca (Piimo Mei) hat das Gefühl, immer nur Verrückte anzuziehen. Als einer ihrer Stalker tot aufgefunden wird, sucht sie schließlich Trost in den Armen von Maxi (Nathalie Morris). Maxis Großvater Jack (Jim Baltaxe) findet derweil einen lebendigen Sofa-Lehnstuhl, der von einem bösen und blutrünstigen Geist besessen ist. Gemeinsam mit einer Voodoo-Hexerin versucht er schließlich, mit dem Jenseits Kontakt aufzunehmen. Allerdings ahnt er dabei nicht, dass der Sessel ein Eigenleben entwickelt und sich zu allem Überfluss auch schon in Francesca verliebt hat. Es dauert nicht lange, da wird das Möbelstück von Eifersucht zu ersten Gräueltaten getrieben...  

Klingt auf dem Papier ganz lustig und verdammt trashig, will es auch sein, ist aber so derbe langweilig und gezwungen, dass man schon nach 20 Minuten keinen Bock mehr hat. Dabei ist der Film gerade mal 80 Minuten lang. Das Drehbuch glänzt mit Einfallslosigkeit und zieht lediglich die Laufzeit in die Länge wie Kaugummi. Schauspielerisch auf unterstem Niveau passieren dann noch zur Krönung des Ganzen selbst die Splattereinlagen fast nur im Off. Das untergräbt auch noch die letzten Hoffnungen und macht den Film schlicht unspektakulär. Selbst der Humor ist fad. Potential wäre mit dieser herrlich blöden Idee durchaus vorhanden gewesen, aber der Ideenmangel, die spartanische Ausstattung und die lahme Umsetzung rauben dem Entertainmentfaktor jegliche Glanz und Glorie.

2/10

Quellen:
Inhaltsangabe: White Pearl Movies

Alfie - Der Verführer läßt schön grüßen (1966)

https://www.imdb.com/title/tt0060086/

Alfie (Michael Caine) ist ein Frauenheld und Playboy durch und durch. Er genießt das Leben in den 1960er Jahren, unterhält nur lockere Beziehungen zu Frauen und vermeidet jegliche Verantwortung. Als eine Bettgeschichte von ihm schwanger wird, kann er sich durchaus mit dem Vatersein anfreunden, eine feste Beziehung will er aber dennoch nicht. Auch eine Tuberkuloseerkrankung, wegen der er sechs Monate in ein Sanatorium muss, ändert seine Lebenseinstellung nicht. Zu spät erkennt er, dass nicht alle Entscheidungen seines Lebens die richtigen waren...

"Alfie" wird irgendwie fälschlicherweise als Komödie eingestuft, viel eher ist dieser zynische Blick auf den weiberverschlingenden Mann eine derbe Satire mit dramatischem Einschlag. Die filmische Adaption von Bill Naughtons Theaterstück präsentiert einen selbstsüchtigen Schürzenjäger, für den Frauen als reine Befriedigung eigener Gelüste dienen. Alfie unterhält eine Reihe von Verhältnissen, über die er den Zuschauern auch als Erzähler der Geschichte freizügig berichtet. Er spricht direkt in die Kamera und gibt dem Zuseher sogar eine Art Anleitung, wie man mit dem anderen, dem weiblichen Geschlecht umgeht. Somit avanciert der Zuschauer, vielleicht auch ungewollt, zu Alfies Komplizen. Wie kein Zweiter verkörperte der Michael Caine der 60er gleichzeitig Gefahr und Sex. Er war die richtige Wahl für die Rolle. Er strahlt mit seinen grossen hellen Augen und seinen langen Wimpern den Schlafzimmerblick schlechthin aus. Sein machohaftes Verhalten, stets nur dem Selbstzweck dienlich, mündet aber letztlich in einer moralischen Kiste: Wäre Alfie letztlich nicht glücklicher geworden mit nur einer Frau und ein paar Kindern? Die Frage wird nicht beantwortet. 

Die meisten Frauen und Männern in den 60ern nahmen aber etwas ganz anderes mit: Caine repräsentierte eine Männer-Phantasie der Zeit. Er ist ein Frauenmagnet mit dickem Auto (obwohl er nicht wohlhabend, sondern der Arbeiter-Klasse zuzuordnen ist), Charme und einem großen Repertoire an Sprüchen. "Alfie" stellte so etwas wie die erste Studie männlichen Verhaltens dar: Immer noch wird er bewundert für seine Gehässigkeit und fehlende Moral. War das dem Autor überhaupt bewusst? Was war seine Intention? Fragen, die keiner Antwort gewürdigt werden. Alfie ist eine Figur, wie sie heute im Kino nicht mehr möglich wäre. Zum Glück, mag man denken, wenn man diese Charakterstudie gesehen hat. Leider mangelt es dieser Geschichte aber auch an Tiefgründigkeit, sodass alles eher oberflächlich bleibt, in etwa so, als würde der Nachbar beim Stammtisch über seine "Weibergeschichten" erzählen. Trotzdem ist der 1966er Streifen sehr sehenswert und, sofern man die kontextliche Einordnung in die Zeit der Erzählung beherrscht, auch streckenweise amüsant.

8/10

Quellen:
Inhaltsangabe: Paramount Pictures

Freitag, 29. Januar 2021

The Power Of One - Im Glanz der Sonne (1992)

https://www.imdb.com/title/tt0105159/

Südafrika in den 30er Jahren: Nach dem Tod seines Vaters wächst der britische Junge P.K. (Stephen Dorff) allein mit seiner Mutter und seiner Amme auf, einer Angehörige der Zulu, die ihm die Kultur und Sprache ihres Volkes beibringt. Als er gerade mal zwölf Jahre alt ist, stirbt seine Mutter und er wird von den Buren in ein Internierungslager gesteckt. Dort trifft P.K. auf den Exildeutschen Doc (Armin Mueller-Stahl), der ihn unter seine Fittiche nimmt und lernt von dem schwarzen Häftling Geel Piet (Morgan Freeman), das Boxen. Dieser erkennt sofort sein einzigartiges Talent und verbreitet fortan die Legende des "Regenmachers", einem weißen Mann, der die Apartheid beenden wird. Nach seiner Freilassung kommt P.K. auf ein Internat und tritt dort gegen die Rassentrennung in Südafrika ein. Doch die Liebe zu Maria (Fay Masterson), Tochter eines erzkonservativen Burenpolitikers, lässt ihn zwischen alle Fronten geraten... 

Der romantisierte Titel "Im Glanz der Sonne" offenbart unter der malerischen Oberfläche ein in Südafrika angesiedeltes erschütterndes Apartheidsdrama, welches den Zuschauer schon nach nur wenigen Minuten Laufzeit mit voller Wucht in die Magengrube trifft. Es ist tatsächlich sehr schwer mitanzusehen, was der kleine P.K. ertragen muss, der, vor allem in der ersten Filmhälfte, einen Schicksalsschalag nach dem nächsten einstecken, eine Demütigung nach der anderen ertragen muss und dem Mobbing der vor allem älteren Schüler nahezu wehrlos ausgesetzt ist. Die Geschehnisse aus der Zeit des Faschismus in Afrika wurden in keinem anderen Film und noch dazu aus der Sicht eines Weißen derart packend, verstörend, berührend und eindringlich erzählt. Freilich gibt es Perlen wie das Drama um Nelson mandela "Goodbye Bafana", doch dieser Film hat eine ganz andere Sicht und auch Erzählweise. Somit ist "Im Glanz der Sonne" noch heute ein Film, welcher beeindruckt und ans Herz geht. 

Die Geschichte ist grandios von John G. Avildsen inszeniert und nicht minder superb besetzt. Hier sieht man Armin Mueller-Stahl, Morgan Freeman, John Gielgud, sowie in ihren ersten größeren Rollen Daniel Craig und Stephen Dorff. Ein (auch oder gerade aus heutiger Sicht) Aufgebot par Excellance. Allesamt überzeugen in ihren Rollen und lassen für 127 Minuten die Zeit still stehen. Jeder Darsteller versprüht Authentizität - darüber hinaus auch Spielfreude. Sei es der gutmütige Box-Lehrer (Freeman), der Kakteenzüchter und Musiker (Müller-Stahl) oder der fanatische und widerliche Faschist (Craig), den man aufgrund seiner Darstellung die pest an den Hals wünscht. Das ist schon enorm. Auch die Optik ist wunderbar und die Szenerie perfekt eingefangen. Die Dialoge sind auf den Punkt und nie ausschweifend und platt. Ebenso fällt auf, das trotz der zweistündigen Laufzeit nie so etwas wie Langeweile aufkommt, da die Handlungsstränge gut und sinnvoll mit einander verwoben werden. Das ist nicht unbedingt selbstverständlich, wenn man bedenkt wie umfangreich jene ausgefallen ist. Besonders stark ist auch die schonungslose Art und Weise wie hier mit den Protagonisten umgegangen wurde.

Allerdings muss man sich eingestehen, dass der Film eine überragende Hälfte hat - und zwar die erste, in der es um die Kindheit P.K.s geht. In der zweite Hälfte bekommt dann das Boxen eine etwas größere Gewichtung. Das steht dann zwar immer noch alles unter dem großen Thema "Apartheid", wirkt aber nicht mehr ganz so schlüssig und konsequent. Zudem wird gegen Ende auch zunehmend deutlich, dass es eben doch wieder ein Weißer sein muss, der den Stein ins Rollen bringt, der zweiten Filmhälfte geht schlicht eine wirklich prägnante Figur wie der großartige Morgan Freeman ab. Doch "Im Glanz der Sonne" ist eben nicht nur Apartheidsdrama, sondern auch eine Coming of-Age-Story, weshalb die Perspektive natürlich vorgegeben ist. Dennoch ist der Film ein brutaler, dramatischer und beeindruckender Blick in eine Zeit und ein Land, worüber selbst heute noch viel zu oft der Mantel des Schweigens gelegt wird.  Unbedingt sehenswert!

 8/10

Quellen:
Inhaltsangabe: Warner Bros.

Donnerstag, 28. Januar 2021

Fighting With My Family (2019)

https://www.imdb.com/title/tt6513120/

Ricky Knight (Nick Frost) hat dem alten Kleinverbrecherleben abgeschworen und verdient sein Geld nun mit Wrestling. Mit Ehefrau Julia (Lena Headey) und den Kindern Zak (Jack Lowden) und Paige (Florence Pugh) hat er in der englischen Provinz ein mehr schlecht als recht laufendes kleines Wrestling-Geschäft. Für die ganze Familie ist Wrestling mehr als nur ein Sport. Zak und Paige träumen von der großen Karriere und eines Tages eröffnet sich die Chance: Beide können an einem Vorbereitungscamp für die WWE (World Wrestling Entertainment), der größten Organisation des Sports, die schon Stars wie Dwayne "The Rock" Johnson hervorgebracht hat, teilnehmen. Doch nachdem Paige einen Platz im hart umkämpften Ausbildungsprogramm der WWE erhält, merkt sie, dass nur sie den Sprung schaffen wird, aber ihr Bruder nicht. Als sich die Wege der Geschwister trennen, steht Paige nun allein im Ring der gnadenlosen Welt des Showbusiness. Und auch hier merkt sie schnell, dass sie anders als ihre Konkurrentinnen ist. Denn im Gegensatz zu ihnen ist Paige kein Cheerleader-Verschnitt, doch dafür bringt sie jede Menge Talent und Ehrgeiz mit und kann nun endlich ihren Traum vom Wrestling leben...

Der Film erzählt den Karrierebeginn der Wrestlerin Saraya-Jade Bevis bei der WWE. Unter ihren Ringnamen Britani Knight und Paige trat sie wöchentlich in WWE-Wrestling-Shows auf. Ihre bisher größten Erfolge konnte sie beim NXT Women’s Championship und als zweifache Gewinnerin der WWE Divas Championship verzeichnen. Obwohl "Fighting With My Family" das Rad nicht neu erfindet und in vielerlei Hinsicht genretypische Klischees erfüllt, so lässt sich nicht bestreiten, dass dieser Film definitiv einen Nerv trifft. Die Umsetzung ist mehr als gelungen, sowohl handwerklich als auch dramaturgisch gibt es kaum etwas auszusetzen und der Cast ist durch die Bank weg perfekt besetzt, allen voran Florence Pugh als Paige. In Sachen Charisma macht sie ihrem realen Vorbild jedenfalls Konkurrenz.

Wrestlingfans werden mit "Fighting With My Family" wahrscheinlich besonders warm, erzählt der Film doch die wahre Geschichte einer der bedeutendsten Damen, die in den letzten Jahren in der WWE aktiv waren, die sich von ganz unten nach ganz oben kämpfte. Die Wrestling-Szenen an sich sind indes ordentlich durchchoreographiert. "Fighting With My Family" dürfte also mit Sicherheit einer der besten, wenn nicht sogar der beste Film sein, welcher von den WWE Studios produziert wurde. Hier wird verdammt viel richtig gemacht, wenn auch leider etwas zu gewöhnlich und wenig originell. Trotzdem macht diese Biopic-Dramödie durchaus Spaß und schafft es hin und wieder auch den Zuschauer zu rühren und schlussendlich ein gutes Gefühl zu vermitteln, allerdings ohne dabei die Realität aus den Augen zu verlieren: Auch wenn Paige es bis ganz nach oben schafft, ihr Bruder kann sich seinen großen Traum nicht erfüllen, egal wie hart er dafür arbeitet. Trotzdem findet er einen anderen Weg, um mit dem was er liebt Erfüllung zu finden. Eine bodenständige und wichtige Message, denn manchmal klappt es und manchmal eben nicht, wichtig ist am Ende vor allem, dass wir nicht aufgeben und uns nicht selbst verlieren.

Damit geht "Fighting with My Family" zwar sicher keine neuen Wege, tritt aber selbstbewusst in vorhandene Fußstapfen und weiß diese zu füllen. Einziger Wermutstropfen: Man kann dem Film durchaus vorwerfen, dass er zu sehr als Werbung für die WWE auftritt, doch am Ende spielt das kaum bis gar keine Rolle und ist zu verkraften. Ein guter Film. Seit Mitte Januar 2018 steht Bevis übrigens aufgrund einer Verletzung nicht mehr im Ring und beendete ihre Karriere. Ein Kapitel, dass hier leider nicht beleuchtet wird, wobei es sich am Ende auch nicht um einen biographischen Film der Biographie wegen handelt, sondern um einen eher typischen "Feel Good"-Kampfsportfilm, in welchem ein Underdog allem trotzt, was ihm im Weg steht, um sich und seiner Außenwelt zu beweisen, dass er es drauf hat.

 7/10

Quellen:
Inhaltsangabe: Universal Pictures
Textauszüge: Wikipedia

Shivers - Parasiten-Mörder (1975)

https://www.imdb.com/title/tt0073705/

In einem sehr modernen Apartmentkomplex ermordet ein Wissenschaftler eine junge Frau auf brutalste Weise. Er kippt ihr Säure in die Bauchhöhle und nimmt sich danach selber das Leben. Der Mann hatte wissenschaftliche Experimente mit Parasiten durchgeführt, mit dem Ziel, defekte Organe ersetzen zu können, und dadurch Transplantationen unnötig zu machen. Das Experiment geriet außer Kontrolle und führte zu komplett unerwarteten Resultaten. Die Parasiten steigerten den Sexualtrieb ihrer Wirte, um schnell mit neuen Wirten in Kontakt zu treten. Der Arzt Roger St. Luc (Paul Hampton) und eine Krankenschwester (Lynn Lowry) versuchen gegen die Verbreitung des Parasiten vorzugehen. Es kommt zu vermehrten Orgien in dem Gebäudekomplex und die Bewohner werden zu sexsüchtigen Zombies, die an nichts anderes denken, außer an Fortpflanzung in parasitärer Form.  

In "Shivers", dem ersten Werk in Spielfilmlänge von David Cronenberg, lässt sich bereits alles entdecken, was nachfolgende Arbeiten des Regisseurs über weitere Jahrzehnte auszeichnet.
Was Cronenberg nämlich unvergleichlich beherrscht, ist die Verschmelzung von ekelerregendem, beinahe trashigem Horror und einem tiefgründigen, mehrdeutigen Anspruch, mit dem sich der virtuose Visionär oftmals als seiner Zeit weit voraus behaupten konnte.
So ist auch "Shivers" ab seinem herrlichen Beginn bis hin zum apokalyptischen, verstörenden Schlussakt eine bizarre, verehrenswerte Orgie, die Cronenberg mit furiosen Montagen und einem bedrückend-befremdlichen Klangteppich kreiert, gekrönt von unglaublichen Effekten, bei denen der Titel des Films Programm ist und es gelegentlich ordentlich auf der eigenen Haut kribbelt. Ein gleichermaßen unbequemes wie angenehmes Kribbeln, mit dem der Regisseur einen hier durch einen Wohnkomplex führt, in dem ein abstoßender Parasit Bewohner in sexbesessene Zombies verwandelt. In dem die größten Ängste immer noch aus der Veränderung und Deformation des eigenen Körpers resultieren und vor allem gesellschaftliche Normen vollständig aufgelöst werden, sobald sich Menschen in Sex-Orgien gegenseitig förmlich verschlingen. 

Da sind es letztendlich fast schon beiläufige, aber nichtsdestotrotz wundervolle Randnotizen, dass der Film zu seiner Zeit der kommerziell erfolgreichste Film Kanadas war. Er wurde zum Teil mit Geldern des "National Film Board of Canada" finanziert. Der rechts-konservative kanadische Journalist Robert Fulford griff den Film im kanadischen Printmagazin Saturday Night unter der Überschrift „You Should Know How Bad This Movie Is, You Paid For It“ (Sie müssen wissen, wie schlecht dieser Film ist, Sie haben ihn bezahlt) heftig an. Auch das kanadische Parlament beschäftigte sich mit dem sozialen und künstlerischen Wert des Films. Diese Debatte erschwerte Cronenberg nicht nur die Finanzierung seiner späteren Filme, sondern zwang ihn auch, auf Drängen seiner Vermieterin, die Mitglied einer antipornographischen Gruppe war, Anfang 1977 aus seinem Apartment in Toronto auszuziehen. 

6,5/10

Von NSM Records kommt der Film auch im auf 333 Stück limitierten Mediabook. 


Quellen:
Inhaltsangabe: NSM
Textauszüge: Wikipedia

Mittwoch, 27. Januar 2021

The War With Grandpa - Immer Ärger mit Grandpa (2020)

https://www.imdb.com/title/tt4532038/

Peter (Oakes Fegley) ist begeistert, dass sein Großvater (Robert De Niro) nach dem Tod seiner Frau zu ihm und seiner Familie ziehen soll. Doch die Freude endet jäh, als dieser ihm sein Zimmer wegnimmt und Peter auf den unheimlichen Dachboden ziehen muss. So sehr er seinen Großvater auch liebt - er will sein Zimmer zurück. Also gibt es keinen anderen Ausweg mehr als Krieg! Mit der Hilfe seiner Freunde heckt Peter Pläne aus, die dafür sorgen sollen, dass sein Großvater das Zimmer freiwillig wieder hergibt. Doch der alte Mann ist gewiefter als er aussieht: Anstatt kampflos aufzugeben, schlägt er mit doppelter Härte zurück...

Eigentlich sollte es eher abschrecken als anfixen, wenn man das Wort "Grandpa" im Titel in der Verbindung mit Robert DeNiro liest. Unweigerlich schiebt sich nämlich der Film "Dirty Grandpa", mit ebenjenem Robert DeNiro und Zac Efron ins Gehirn, der DeNiros Ansehen nachhaltig befleckte und seinen Ruf als Schauspieler weiter demontierte. Bei Zac Efron war schon damals Hopfen und Malz verloren. Nun ist "Immer Ärger mit Gradpa" beileibe nicht der vorpubertäre Dreck, den man hätte erwarten können, aber auch kein Meisterwerk; er siedelt sich vielmehr im durchschnittlichen Mittelfeld an. Der Film unterhält auf recht angenehm unspektakuläre Weise und bietet bis auf die pure Durchschnittlichkeit kaum Angriffsfläche. Denn der Film sieht auch niemals billig aus, selbst die Dialoge sind in Ordnung und wer mit harmlosen Gags auf Sparflamme klar kommt, macht hier im Grunde nichts falsch. Man sollte eben nicht den Fehler machen und anhand der pominenten Besetzung etwas wirklich großes erwarten. 

5/10

Quellen
Inhaltsangabe: EuroVideo

Le Convoi - Fast Convoy - Fast Convoy: Tödlicher Transport (2016)

https://www.imdb.com/title/tt4117206/

Ein Konvoi aus vier Wagen soll innerhalb eines Tages über eine Tonne Drogen vom spanischen Malaga ins französische Paris transportieren, ohne dass der Zoll und die Polizei Wind davon kriegen. Die sieben Männer unter der Leitung des stoischen Alex (Benoît Magimel) sind Profis und haben derartige Jobs schon mehrfach erfolgreich zum Abschluss gebracht. Doch bei einer Straßensperre der Polizei kommt es auf der 1.800 Kilometer langen Strecke zu einem Zwischenfall. Im entbrennenden Schusswechsel sieht sich einer der Fahrer, Elyes (Mahdi Belemlih), dazu gezwungen, die junge Nadia (Reem Kherici) als Geisel zu nehmen, nachdem sein Beifahrer erschossen wurde. Die Polizei dicht auf den Fersen, macht sich Elyes mit der Ware aus dem Staub. Mit dem Fuß fest auf dem Gaspedal versucht er, den heiklen Auftrag um jeden Preis zu Ende zu bringen, ohne geschnappt zu werden...

Das Spannenste an "Fast Convoy" ist es, sich den Plot durchzulesen. Obgleich von brauchbarer Optik mit stimmigem Gelbfilter begleitet, ist der Film selbst durch und durch belanglos und langweilig. Wer auf eine geschickt gefilmte Low-Budget-Variante von "Fast & Furious" oder "The Transporter" aus Framkreich hofft, sollte sich davon schleunigst verabschieden. Komplett uninteressante Dialoge werden von farblosen Figuren vorgestragen, man erlebt gefühlte zwei Minuten Action - und mehr gibt es im Gunde nicht zu sehen. Eine wirklich enttäuschende Vorstellung und ein echter Etikettenschwindel.

4/10

Quellen
Inhaltsangabe: Ascot Elite

Dienstag, 26. Januar 2021

Daddy's Home - Daddy's Home: Ein Vater zu viel (2015)

https://www.imdb.com/title/tt1528854/

Radioproduzent Brad (Will Ferrell) will Megan (Scarlett Estevez) und Dylan (Owen Vaccaro), den Kindern seiner Frau Sara (Linda Cardellini), der beste Stiefvater sein, den die sich wünschen können. Doch dann taucht der leibliche Vater auf, Dusty (Mark Wahlberg). Beide Männer buhlen nun um die Gunst der Kinder - und beide könnten kaum unterschiedlicher sein. Brad ist ein verlässlicher, beflissener, biederer Typ, Dusty das Gegenteil: Statt Anzug trägt er Lederjacke, statt Krawatte eine Kette und unterwegs ist er am liebsten auf seinem Motorrad. Eben diese Maschine wird Brad direkt zum Verhängnis, als er gegenüber dem locker-rockigen Konkurrenz-Papa nicht wie ein Waschlappen dastehen und eine Runde drehen will. Es soll nicht der letzte Unfall bleiben, der beim Wettstreit um die Kinderliebe passiert...

Nach ihrem ersten gemeinsamen Auftritt in "Die etwas anderen Cops" haben sich Mark Wahlberg und Will Ferrell erneut zusammen getan. Wobei sie hier als Vater und Stiefvater nicht wirklich zusammen arbeiten. Kennt man jedoch den Trailer zum Film, kennt man auch die besten Gags. Der Rest ist meistens nur peinlich, eine mehr als belanglose Klamotte mit müden Gags, die einen nicht mal das Zucken im Gesicht ermöglichen. Unter der Anleitung von Sean Anders sind die beiden Hauptdarsteller dennoch ein sympathisches Duo und man hat den Eindruck, dass sie Spaß bei der Arbeit hatten. Das sprichwörtlich dicke Ende reißt die Komödie auch gerade noch so um einen Punkt nach oben, ansonsten herrscht Ödnis vor, sodass sich die knapp 95 Minuten teilweise wie Kaugummi ziehen.

5/10

Quellen:
Inhaltsangabe
: Paramount Pictures

Montag, 25. Januar 2021

Reprisal (2018)

https://www.imdb.com/title/tt6547170/

Bankmanager Jacob (Frank Grillo) schafft es nicht, einen brutalen Überfall zu verkraften, der einem seiner Mitarbeiter das Leben kostete - also schließt er sich kurzerhand mit seinem Nachbar, dem Ex-Cop James (Bruce Willis), zusammen, um den Übeltäter zur Strecke zu bringen. Während die zwei Männer versuchen herauszufinden, wo sich Gauner Gabriel (Johnathon Schaech) aufhält, ist dieser schon einen Schritt voraus: Er kidnapt Jacobs Frau (Olivia Culpo) und die gemeinsame Tochter...  

Klingt auf dem Papier gut (obwohl schon zig-mal so oder so ähnlich gelesen) und auch Hauptdarsteller Frank Grillo macht seinen Job in diesem B-Movie-Actioner ganz passabel, dennoch verbreitet der Film mehr Langeweile als Unterhaltung. Mit Bruce Willis fand man einen Nebendarsteller, der wohl nur das Plakat zieren sollte, so gering und limitiert ist seine Screentime. Es wirkt an manchen Stellen beinahe so, als hätte man ihn nachträglich noch in den Film geschnitten. Das Drehbuch strotzt vor Ungereimtheiten und Logiklöchern, der Cutter und Kameramann waren offensichtlich nicht sonderlich talantiert, vom Drehbuchschreibe rganz zu schweigen - lediglich die noch handgemachte Action ohne übermäßig viel CGI reisst den Zuschauer aus der Lethargie. Ansonsten kaum etwas neues, fast belanglos. Kann, muss aber nicht.

4/10

Quellen
Inhaltsangabe: Splendid

[COLLECTION] Magneto (Maquette) (Collector Edition) (Sentinel Series) (X-Men)

https://www.sideshow.com/

“It is time that our enemies learn what we already know… that there is no place to hide!”


Sideshow präsentiert Magneto, der mit seiner Beherrschung der Magnetfelder seinen Weg in Eure Sammlung findet. Mit einer Größe von über 64 cm schwebt der als Magneto bekannte Mutant geschickt über eine Basis, die aus den zerfetzten Überresten eines Sentinel-Kopfes besteht. 

Magneto hat eine starke Physis, mit einem Gesicht und Körper aus Kunstharz. Magnetos modellierter, roter Anzug ist mit strukturierten Panels und vielen Details versehen. Hinzu kommen gepanzerte violette Handschuhe, Stiefel und ein Gürtel, der seinen charakteristischen Farbstil vervollständigt. Sein behelmtes Portrait strahlt Entschlossenheit aus, mit zusammengebissenen Zähnen und weißen Augen, um seine Fähigkeiten als metallbiegendes Wesen in Aktion zu zeigen. Magneto trägt ferner einen prächtigen violetten Stoffumhang, der interne Drähte für individuelle Posing-Möglichkeiten enthält.

Magneto passt perfekt zur Wolverine Premium Format Figur. Gemeinsam ergeben sie ein episches X-Men Display. Zeigt zwei erbitterte Feinde, bereit zum Kampf, oder zwei Verbündete, die die Zukunft des Mutanten gegen die mörderischen Sentinels sichern.

Amityville 3-D - Amityville 3 (1983)

https://www.imdb.com/title/tt0085159/

John Baxter (Tony Roberts) und Melanie (Candy Clark) halten nicht viel von Übersinnlichem, es sei denn sie können es als Hirngespinst entlarven. Deswegen mischen sich die beiden Journalisten unter Vorspielung falscher Tatsachen unter ein Grüppchen Übersinnlichkeitsanhänger, die unter Führung von Emma (Leora Dana) und Harold Caswell (John Beal) Kontakt zum Jenseits aufnehmen wollen. Nachdem die Mission der Journalisten erfüllt wurde und die Caswells als Scharlatane entzaubert worden sind, erwirbt John das Amityville-Haus, in dem die Aktion der Caswells stattgefunden hat. Um das Bauwerk ranken sich gespenstische Legenden, doch Baxter aber will sich mit der Legende auseinandersetzen, weil er nunmal nicht an Übersinnnliches glaubt...

Allein mit der Prämisse "Das glaube ich nicht!" kann man keinen Blumentopf gewinnen. Schon gar nicht, wenn man in eine von Dämonen besessenes Haus einzieht. "Amityville 3" wirkt aber nicht nur deswegen einfallslos. Nachdem sich nämlich der zweite Teil schon deutlich beim "Der Exorzist" bediente, nimmt sich der dritte Teil den "Poltergeist" vor und überträgt dessen Grundidee auf das alte Haus. Dabei wiederholt der Film im Prinzip alles, was "The Amityville-Horror" so besonders machte, fügt zwei, drei Elemente, inkl. Fake-Geisteraustreibung hinzu, treibt das alles in Richtung (anaglyphen) 3D-Effekt und hofft auf Wohlwollen beim Zuschauer. Die einfallslose Regie und die lustlosen Schauspieler verbreiten aber eher Langeweile als Schrecken. Bis zum feurigen Finale ist weitestgehend Langeweile angesagt. Da holt auch eine sehr junge Meg Ryan nichts raus, wenn sie kurz durchs Bild hüpft.

4/10

Von NSM Records kommt der Film auch im auf 333 Stück limitierten Mediabook.


Quellen:
Inhaltsangabe: NSM

Sonntag, 24. Januar 2021

Amityville II: The Possession - Amityville II: Der Besessene (1982)

https://www.imdb.com/title/tt0083550/

In der kleinen, verschlafenen Küstenstadt Amityville scheint alles in normalen Bahnen zu verlaufen, genauso wie das Familienleben der Montellis. Doch plötzlich ereignet sich im Innern des Hauses Schreckliches und Unerklärliches; die Wände erzittern beim abendlichen Gebet, werden von unsichtbarer Hand mit Blut beschmiert, Gegenstände fliegen durch die Luft und das Mädchenzimmer wird völlig demoliert. Eine unsichtbare Macht verbreitet Angst und Schrecken über das Haus und seine Bewohner. Als der 17-Jährige Sohn Sonny von den dämonischen Kräften erfaßt wird, bahnt sich ein schreckliches Ende an. 

Der zweite Teil der "Amityville"-Reihe ist ein stringenter und kurzweiliger Film, aber auch schon ein wenig trivialer als der Vorgänger. Als wäre die neue Familie dieses Hauses nicht schon dysfunktional genug, muss sie sich jetzt auch mit dem Amityville-Dämon herumschlagen. Von Damiano Damiani ziemlich spannend inszeniert, mündet der Film dann in eine "Exorzist"-ähnliche Handlung. "Amityville 2: Der Besessene" hätte es durchaus schaffen können, genau so gut wie sein Vorgänger zu sein, doch mit der letzten halben Stunde macht man leider einiges kaputt. Bis dahin weiss das Drehbuch durchaus zu gefallen, doch der plötzliche Bruch und das vorschnelle, eigentliche Finale, wirkt aufgesetzt und unpasend. Das ändert aber nichts daran, dass man einen stark inszenierten und aufwendig gemachten Horrorfilm geboten bekommt, der optisch einige Schauwerte zu bieten hat und eine durchweg böse, düstere Atmosphäre aufweist. Dazu gibt es ordentliche Darsteller zu sehen und die Figurenzeichnung ist abwechslunsgreich. Das ist sehr kurzweilig, wird lediglich im Finale ein wenig öde. Somit ist der zweite Teil der Reihe durchaus gelungen und auch empfehlenswert, aber das letzte Drittel etwas ärgerlich.

5,5/10

 Von NSM Records kommt der Film auch im auf 333 Stück limitierten Mediabook.


Quellen:
Inhaltsangabe: NSM

Poltergeist III - Poltergeist III: Die dunkle Seite des Bösen (1988)

https://www.imdb.com/title/tt0095889/

Die übersinnlich begabte Carol Anne Freeling (Heather O'Rourke) wohnt inzwischen bei ihrer Tante Patricia (Nancy Allen) und ihrem Onkel Bruce (Tom Skerritt) in einem Chicagoer Hochhaus. Sie versucht, ihre traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten und dem geisterhaften Pfarrer Kane (Nathan Davis) zu entkommen. Dies gelingt ihr jedoch nicht. Der dämonische Reverend entfesselt seinen Spuk erneut in Carols neuem Zuhause. Das Medium Tangina Barrons (Zelda Rubinstein), das der Familie schon von Anfang an beistand, spürt, dass Unheil im Verzug ist, und eilt zur Hilfe. In der Zwischenzeit feiert eine Gruppe Teenager unbeschwert eine Party im selben Haus und hat nichts von all dem mitbekommen. Schon bald erreicht die jungen Leute der Spuk jedoch auch dort. Schnell wird klar, dass der Geist von Reverend Kane sich vor allem in Spiegeln materialisieren und in diese Welt dringen kann und von diesen gibt es in dem Hochhaus mehr als genug. 

Was unter der Führung von Produzent Steven Spielberg ursprünglich mit einem der gelungensten und kultigsten Horrorfilme der Kino-Geschichte seinen Anfang nahm, artete im zweiten Teil zu einem wenig originellen Abklatsch aus. Beim 1988 veröffentlichten dritten Film ging man die Sache etwas anders an und verlegte die Handlung weg von lehmigen Indianergräbern in die moderne Grossstadt. Ein Wechsel, der sich zumindest rein visuell positiv bemerkbar macht. Dass von der Originalbesetzung nur noch Heather O'Rourke als das von Geistern geplagte Mädchen und Zelda Rubinstein als schrullige Empathin übrig geblieben sind, lässt sich ebenfalls verschmerzen - auch wenn es etwas konstruiert wirkt, dass man von der restlichen Familie Freeling, die sogar im halbwegs unterhaltsamen 2. Teil der "Poltergeist"-Reihe durch ihre gute Chemie punkten konnte, nichts mehr zu sehen bekommt.

Tom Skerritt und Nancy Allen als Onkel und Tante sind jedenfalls höchst zweckmässige und klischeehafte Ersatzeltern, machen ihre Sache aber dennoch recht gut - zumindest in Anbetracht der gegebenen Voraussetzungen, denn diese sind einmal mehr nicht allzu originell und bauen auf vielen Versatzstücken der Vorgänger auf. Reverend Kane als erneuter Widersacher kann jedenfalls keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, dafür sind die Spezialeffekte umso beeindruckender und auch nach mehr als 20 Jahren fragt man sich, wie die gelungenen Spiegel-Effekte dermassen effektiv umgesetzt wurden - vor allem wenn man bedenkt, dass hier weder CGI- noch Bluescreen-Effekte zum Einsatz kamen. So hat man es dann mit einem Film zu tun, der effektemässig überzeugen kann und unheimlicher, und damit auch unterhaltsamer, als der Vorgänger ist - ansonsten aber nur ein mittelmässiger Aufguss altbekannter Ideen ist.

5/10

Die zwölfjährige Heather O’Rourke starb am 1. Februar 1988 nach Ende der Dreharbeiten während der Post-Produktionsphase und musste schließlich durch ein Double ersetzt werden, als das Studio das neue Filmende produzieren ließ. Nancy Allen und Gary Sherman äußerten in mehreren Interviews, dass sie zum Nachdreh förmlich genötigt wurden, da Regisseur Sherman den Film nach Heather O'Rourkes Tod nicht mehr beenden wollte. Man ging so lustlos ans Werk, dass man sogar einen der für die Handlung benötigten Charaktere (Scott) vergaß.

Von Eightyfour Entertainment kommt der Film auch im auf 333 Stück limitierten Mediabook.


Quellen:
Inhaltsangabe: Eightyfour Entertainment
Textauszüge: Wikipedia

Samstag, 23. Januar 2021

[SERIE] Star Trek: Lower Decks, Season 01

https://www.imdb.com/title/tt9184820/

Die Handlung setzt im Jahr 2380, ein Jahr nach den Ereignissen aus dem Kinofilm "Star Trek: Nemesis" ein. Die Serie spielt an Bord der USS Cerritos, einem der unwichtigsten Raumschiffe der Sternenflotte. Von der Brücke können sie nur träumen: Die Fähnriche Mariner (Stimme im Original: Tawny Newsome), Boimler (Jack Quaid), Rutherford (Eugene Cordero) und Tendi (Noël Wells) treten auf der U.S.S. Cerritos ihren Dienst an und gehören zur Besatzung der unteren Decks. Nicht nur ihre Jobs sind wenig glamourös, ihr Schiff ist es auch. Die Cerritos gehört zu den unwichtigsten Schiffen der Sternenflotte und darf den Erstkontakt-Schiffen hinterherfliegen, um auf den neu erkundeten Planeten langweiligen Papierkram zu erledigen. Aber die ganz alltäglichen Unwägbarkeiten des Lebens im Weltraum machen den Alltag der jungen Truppe dennoch aufregend – ganz zu schweigen von den Herausforderungen, die sich ergeben, wenn so viele verschiedene Charaktere auf engstem Raum zusammenwohnen...

https://www.imdb.com/title/tt9207516/
1.1 Der Zweite Kontakt (Second Contact)
Fähnrich D'Vana Tendi trifft auf der USS Cerritos ein und wird von den Fähnrichen Brad Boimler und Beckett Mariner durch das Raumschiff geführt. Boimler wird von Captain Carol Freeman gebeten, über etwaige Protokollverstöße der rebellischen Mariner zu berichten. Auf einer Mission ertappt Boimler Mariner dabei, wie er Ausrüstung an örtliche Farmer verteilt. Die beiden werden von einem Nutztier angegriffen, das Boimlers Uniform zerstört und ihn mit Schleim bedeckt. In der Zwischenzeit bringt Commander Jack Ransom unwissentlich einen außerirdischen Virus von der Planetenoberfläche auf die Cerritos, der schnell einen Großteil der Besatzung infiziert. Fähnrich Sam Rutherford hat ein Date mit Fähnrich Barnes, als dies geschieht. Sie kämpfen gemeinsam gegen infizierte Besatzungsmitglieder, aber Rutherford verliert das Interesse an Barnes, weil sie sich nicht für die Schiffsmechanik interessiert. Die leitende medizinische Offizierin T'Ana benutzt den Schleim auf Boimler, um ein Gegenmittel für das Virus zu synthetisieren und wird von Freeman gelobt. Boimler beschließt, Mariner nicht zu melden, sehr zum Leidwesen von Freeman, der Mariners Mutter ist und nach einem Grund gesucht hat, sie vom Schiff zu entfernen. Mariner bietet sich als Mentor für Boimler an. - 6,5/10

https://www.imdb.com/title/tt9207518
1.2 Gesandte (Envoys)
Boimler erhält den Auftrag, den klingonischen General K'orin in die Botschaft der Vereinigten Föderation der Planeten auf Tulgana IV zu bringen. Mariner lässt sich für dieselbe Mission abkommandieren und offenbart, dass sie mit K'orin befreundet ist. Die beiden trinken und schwelgen in Erinnerungen, während Boimler sie zu dem Planeten fliegt. Nach der Landung stiehlt ein betrunkener K'orin das Shuttle. Während sie K'orin aufspüren, fühlt sich Boimler im Vergleich zu Mariner unvorbereitet auf die Arbeit im Feld und droht, die Sternenflotte zu verlassen. Ein Ferengi, den Mariner für vertrauenswürdig hält, bietet ihnen seine Hilfe an, doch Boimler warnt davor und behält Recht, als der Ferengi ein Messer auf sie richtet. Boimler verscheucht den Ferengi. Die beiden finden K'orin und lassen ihn in der Botschaft zurück, bevor sie zu den Cerritos zurückkehren. Boimler zieht Mariner damit auf, dass er derjenige war, der die Ferengi besiegt hat, ohne zu wissen, dass Mariner den Vorfall inszeniert hatte. Währenddessen wechselt Rutherford von der Technik in andere Abteilungen, in der Hoffnung, mehr Zeit mit Tendi verbringen zu können. Er beschließt, dass er im Maschinenraum arbeiten möchte, und sie beschließt, Zeit mit ihm zu verbringen, während er arbeitet. - 7/10

https://www.imdb.com/title/tt9207520
1.3 Der Zeitpuffer (Temporal Edict)
Die Cerritos ist auf dem Weg nach Cardassia Prime zu Friedensverhandlungen, als sie umdisponiert wird, um stattdessen "diplomatischen Schmuck" nach Gelrak V zu liefern. Das verärgert Freeman, der glaubt, die Cerritos werde von der Sternenflotte nicht respektiert. Die Fähnriche unterrichten Tendi über die "Pufferzeit", eine alte Tradition, bei der sich die Besatzung der unteren Decks zwischen den Einsätzen Zeit zum Entspannen nimmt. Boimler verrät dies versehentlich an Freeman, der eine Frist für alle Aufgaben einführt. Das Schiff versinkt im Chaos, als die Besatzung versucht, ihre Arbeit rechtzeitig zu erledigen, und diese Verwirrung führt dazu, dass das Außenteam das falsche Geschenk nach Gelrak V bringt. Die Besatzung ist nicht in der Lage zu reagieren, bis Boimler Freeman daran erinnert, dass sie in der Lage sein müssen, ihre Arbeit in ihrer eigenen Zeit zu erledigen. Sie stoppt die Zeitvorgaben, und die Besatzung kann sich auf die Abwehr der Angreifer konzentrieren. Später führt Freeman ein neues Mandat mit dem Namen "Der Boimler-Effekt" ein, das die Besatzungsmitglieder dazu ermutigt, Abkürzungen zu nehmen, die Regeln nicht blind zu befolgen und "Pufferzeit" einzubauen, wann immer sie es für richtig halten - sehr zum Leidwesen des buchstabengetreuen Boimler... - 7/10

https://www.imdb.com/title/tt9207522/
Captain 1.4 Das Generationenschiff (Moist Vessel)
Die Cerritos nimmt an einer gemeinsamen Mission mit der USS Merced teil, um ein behindertes Generationenschiff abzuschleppen. Das Schiff hat Terraforming-Material an Bord, das träge Materie in organische Materie umwandelt. Freeman gibt Mariner die unbeliebtesten Aufgaben, um sie zu zwingen, auf ein anderes Schiff zu wechseln, aber Mariner findet einen Weg, diese Aufgaben angenehm zu gestalten. Freeman befördert Mariner daraufhin zum Leutnant, um sie zum Wechsel zu bewegen. Während der Mission verkrüppelt das Terraforming-Material die Merced und beginnt, die Cerritos zu terraformen. Mariner arbeitet mit Freeman zusammen, um dem Terraforming zu entgehen und das Schiff mit Hilfe von Umweltkontrollen wieder in seinen vorherigen Zustand zu versetzen sowie die Besatzung der Merced zu retten. Währenddessen verhindert Tendis Ungeschicklichkeit den spirituellen Aufstieg von Lieutenant O'Connor. Trotzdem opfert sich O'Connor beinahe, um Tendi während der Terraforming-Katastrophe das Leben zu retten. Diese Tat bewirkt, dass er den spirituellen Aufstieg erreicht, auch wenn es ein schmerzhafter Prozess zu sein scheint. Mariner wird zu einem Treffen eingeladen, bei dem sie sich über die ungewöhnliche Aussprache des Wortes "Sensor" durch einen Admiral lustig macht, was dazu führt, dass sie wieder zum Fähnrich degradiert wird... - 7,5/10

 https://www.imdb.com/title/tt9207524/
1.5 Mondtrümmer und Liebesleid (Cupid’s Errant Arrow)
Boimler heißt seine Freundin Barbara auf der Cerritos willkommen. Mariner bezweifelt, dass Barbara aufrichtig an Boimler interessiert ist, und ist besessen davon, ihre Hypothese zu beweisen. Die Cerritos unterstützt die USS Vancouver bei der kontrollierten Sprengung eines instabilen Mondes. Freeman muss sich mit der Politik der Außerirdischen auseinandersetzen, bevor die Sprengung durchgeführt werden kann. Rutherford und Tendi sind begeistert von der Besichtigung der größeren Vancouver mit ihrer hochmodernen Technologie. Sie treffen Lt. Commander Docent, der nach einem kurzen Wettstreit verlangt, dass einer von ihnen gegen ihren Willen auf die Vancouver versetzt wird. Dies führt zu einem kurzen Handgemenge. Docent gibt später zu, dass er mit den aufregenden und epischen Abenteuern an Bord der Vancouver nicht zurechtkommt und mit einem der Cerritos-Offiziere tauschen wollte, um auf einem langweiligeren Schiff zu sein. Mariner entdeckt, dass Barbara unter dem Einfluss eines außerirdischen Parasiten steht, der sich an Boimler festgesetzt hat und den sie entfernt. Ohne den Parasiten verlässt Barbara Boimler, während Mariner und Barbara feststellen, dass sie viele Gemeinsamkeiten haben und Freunde werden. Freeman vollendet die Zerstörung des Mondes. - 8/10

https://www.imdb.com/title/tt9207526/
1.6 Diplomatischer Schrott (Terminal Provocations)
Die Cerritos befindet sich in einer Patt-Situation mit den Drookmani wegen der Bergung eines alten Sternenflottenschiffs. Mariner und Boimlers Freund, Fähnrich Fletcher, bietet an, die isolinearen Kerne des Schiffes für sie zu rekalibrieren, damit die beiden früher von der Arbeit wegkommen und ein Konzert besuchen können. Als sie zurückkehren, ist er Opfer eines Angriffs und der Schildkern verschwunden. Rutherford zeigt Tendi auf dem Holodeck seinen neuen holografischen Assistenten: ein anthropomorphes Sternenflottenabzeichen namens Badgey. Die Drookmani beginnen, die Cerritos anzugreifen, die nun ohne Schilde ist, und verursachen eine Holodeck-Fehlfunktion, die dazu führt, dass Badgey mordlüstern wird. Badgey greift Rutherford und Tendi an, die ihn besiegen, indem sie das Holodeckprogramm in eine Tundra ändern, die Badgey einfriert. Boimler und Mariner entdecken, dass Fletcher den Angriff inszeniert hat, weil er nicht in der Lage war, die Arbeit zu vollenden. Der fehlende Kern randaliert, bevor er aus einer Luftschleuse gesprengt wird. Er driftet zum Schiff der Drookmani, setzt es außer Gefecht und stoppt ihren Angriff. Fletcher wird für das Aufhalten der Drookmani mit einer Versetzung auf die USS Titan belohnt, wo er eine Woche später entlassen wird. - 7,5/10

https://www.imdb.com/title/tt9207528/
1.7 Viel Lärm um Boimler (Much Ado About Boimler)
Boimler meldet sich freiwillig, um Rutherfords neues Transporter-Upgrade zu testen, das eine Fehlfunktion aufweist und ihn "phasieren" lässt. Tendi stellt einen Hund mit einer Reihe von seltsamen Fähigkeiten her. Sowohl Boimler als auch der Hund werden zur medizinischen Versorgung auf die "Farm" an Bord der USS Osler gebracht. Andere Patienten glauben, dass die Farm nur eine Fassade für einen schrecklichen Ort ist. Freeman wird zu einer verdeckten Mission abkommandiert, und Mariners alte Freundin Captain Amina Ramsey übernimmt in ihrer Abwesenheit vorübergehend das Kommando. Um zu verhindern, dass sie von Ramsey befördert wird, zeigt Mariner untypische Inkompetenz, ist aber gezwungen, selbstbewusst die Kontrolle zu übernehmen, als die Cerritos die USS Rubidoux findet, die von einem aus dem Weltraum schlüpfenden Wesen auseinandergerissen wird. Die Patienten auf der Osler versuchen eine Meuterei, werden aber von Boimler verraten, der sich von seinem Phasing erholt und versucht, Frieden zu schließen. Als die Patienten ihn gerade aus einer Luftschleuse werfen wollen, kommen sie auf der Farm an, einem echten, luxuriösen medizinischen Kurplaneten, dessen Bewohner die beste Pflege erhalten. Boimler versucht zu bleiben, wird aber auf die Cerritos zurückgeschickt, da er geheilt ist. Ramsey trennt sich freundschaftlich von Mariner. - 8/10

https://www.imdb.com/title/tt9207530/
1.8 Veritas (Veritas)
Mariner, Boimler, Tendi und Rutherford werden von Clar vor ein außerirdisches Gericht gebracht, das von ihnen verlangt, über die Handlungen der älteren Besatzung der Cerritos auszusagen. Mariner erzählt von einer missglückten Auseinandersetzung mit den insektoiden Clickets, die dadurch verärgert sind, dass Mariner Freemans Befehle missverstanden hat. Rutherford erinnert sich an eine riskante Mission, bei der er ein romulanisches Bird of Prey-Raumschiff aus einem vulkanischen Raumschiffmuseum gestohlen hat, aber aufgrund seines kybernetischen Implantats hat er Lücken in seiner Erinnerung. Tendi sagt aus, dass er irrtümlich zu einer verdeckten Mission mit dem Bird of Prey zum Planeten Romulus gebracht wurde, um ein unbekanntes Paket zu stehlen. Clar zweifelt an ihren Schilderungen und ihrer Verwirrung, da er der Meinung ist, dass Sternenflottenoffiziere wissen sollten, was auf ihrem Schiff vor sich geht, aber Boimler versichert ihm, dass Sternenflottenmitglieder ständig Fehler machen (einschließlich der Eskapaden mit Q oder dem Betreten des falschen Schiffes), und beschuldigt Clar, einen Trommelwirbelprozess zu führen. Clar stellt klar, dass es sich in Wirklichkeit um eine Feier anlässlich seiner Rettung von Romulus durch die Cerritos handelt und er nur einen Bericht über diese Ereignisse haben wollte. Die Fähnriche ignorieren später eine weitere Begegnung mit Q. - 8/10

https://www.imdb.com/title/tt9207532/
1.9 Der Aufstieg von Vindicta (Crisis Point)
Um sich auf das Gespräch mit Freeman vorzubereiten, erstellt Boimler ein Holodeck-Programm, das die privaten Logbücher der Besatzung nutzt, um eine genaue Simulation der Cerritos und ihrer Besatzung zu erstellen. Aufgrund von Mariners Verhalten in letzter Zeit schickt Freeman sie zum Schiffstherapeuten Dr. Migleemo. Mariner besteht darauf, dass es ihr gut geht. Später übernimmt sie boshafterweise Boimlers Programm, um eine filmähnliche Erfahrung zu schaffen, in der sie die schurkische Vindicta spielt. Mariner dringt in die Simulation der Cerritos ein und tötet die Besatzung. Boimler und Rutherford schließen sich der holografischen Besatzung an, um gegen Vindicta zu kämpfen, während Tendi die Simulation verlässt, nachdem er sich durch Mariners Verhalten gestört fühlt. Mariner stürzt schließlich die Simulation der Cerritos ab und kämpft dann gegen eine holografische Nachbildung ihrer selbst, was sie dazu bringt, ihre wahren Gefühle für ihre Mutter und die Sternenflotte zu erkennen. Da sie zu dem Schluss kommt, dass diese "Therapie" funktioniert hat, verlässt sie das Holodeck. Boimler schließt die Simulation ab und erfährt dabei zufällig, dass Freeman die Mutter von Mariner ist. Bei der Befragung des Captains scheitert Boimler, weil sie in Panik gerät, weil er von ihrer Beziehung zu Mariner weiß. - 8,5/10

https://www.imdb.com/title/tt9207534/
1.10 Keine kleinen Rollen (No Small Parts)
Boimler enthüllt der Besatzung versehentlich, dass Mariner die Tochter von Freeman ist. Die Cerritos nimmt neue Besatzungsmitglieder auf, darunter einen Exocomp namens Peanut Hamper. Sie erhalten einen Notruf von der USS Solvang und finden sie zerstört vor, und zwar von den Pakleds, einer Gruppe unintelligenter Außerirdischer, die zu einer Bedrohung geworden sind, während sie von der Sternenflotte ignoriert werden. Sie beginnen, die Cerritos zu zerstören. Rutherford plant, das Pakled-Schiff mit Hilfe eines von Badgey entwickelten Computervirus außer Gefecht zu setzen. Peanut Hamper weigert sich, den Virus zu liefern, und zwingt Lieutenant Shaxs und Rutherford, mit einem Shuttle zum Pakled-Schiff zu fliegen. Dort lädt Badgey den Virus hoch, aktiviert aber auch die Selbstzerstörung des Schiffes, um Rutherford zu töten. Shaxs nimmt Rutherfords kybernetische Implantate an sich und opfert sich, um Rutherford zur Flucht zu verhelfen; dieser verliert sein Langzeitgedächtnis. Als weitere Pakled-Schiffe eintreffen, wird die Cerritos von der USS Titan unter dem Kommando von William Riker gerettet. Für Shaxs wird ein Begräbnis abgehalten. Freeman schließt Frieden mit Mariner und schlägt vor, dass sie zusammenarbeiten, um die Vorschriften der Sternenflotte zu umgehen. Boimler nimmt eine Beförderung auf die USS Titan an. - 9/10

Quellen
Inhaltsangabe: amazon Video
Poster/Artwork: Paramount Pictures

Freitag, 22. Januar 2021

It's A Wonderful Life - Ist das Leben nicht schön? (1946)

https://www.imdb.com/title/tt0038650/

George Bailey (James Stewart) hat sein ganzes Leben in Bedford Falls verbracht. Er hat sich immer vorgenommen zu reisen, hatte aber nie die Gelegenheit dazu. Nach dem Tod seines Vaters muss er das Darlehen-Unternehmen seiner Familie übernehmen. Am Weihnachtsabend 1945 verliert sein Onkel Billy (Thomas Mitchell) 8.000 Dollar auf dem Weg zur Bank. Der nach Macht strebende Mr. Potter (Lionel Barrymore) findet das Geld und versteckt es. Als das angebliche Unterschlagen des Geldes von der Bank bemerkt wird, muss George feststellen, dass er dafür ins Gefängnis gehen muss. In seinem Frust glaubt er, dass die Welt ohne ihn besser wäre und fasst den Entschluss sich umzubringen. Im richtigen Moment kommt der Engel Clarence (Henry Travers) auf die Erde und zeigt George, was er für eine wichtige Rolle im Leben der Bewohner von Bedford Falls spielt...

Der Film basiert auf der Kurzgeschichte "The Greatest Gift" des US-amerikanischen Autors Philip Van Doren Stern, die er im November 1939 geschrieben hatte. Nachdem Van Doren Stern für seine Geschichte keinen Verlag hatte finden können, verschickte er sie 1943 als Weihnachtskarte an 200 seiner Bekannten. "The Greatest Gift" erreichte auf diesem Weg auch die Aufmerksamkeit des Produzenten David Hempstead, dessen Filmstudio RKO Pictures die Geschichte zunächst mit Cary Grant in der Hauptrolle verfilmen wollte. RKO kaufte die Filmrechte für 10.000 US-Dollar, und es entstanden drei verschiedene Drehbuchfassungen, die jedoch aus Sicht der Studioführung allesamt nicht zufriedenstellend waren. Während Grant stattdessen mit "Jede Frau braucht einen Engel" einen anderen Weihnachtsfilm drehte, las Regisseur Frank Capra Van Doren Sterns Geschichte, erkannte ihr Potenzial und kaufte sie RKO ab. Den Filmdreh übernahm Capras eigene, unabhängige Produktionsgesellschaft Liberty Films - allerdings war RKO später wieder für den Vertrieb des Filmes in den Kinosälen zuständig. Capra und seine Drehbuchautoren Frances Goodrich und Albert Hackett verwendeten für ihr Drehbuch auch die drei zuvor verworfenen Drehbücher sowie die Originalgeschichte als Grundlage. Ebenfalls am Drehbuch mitgeholfen haben die Autoren Jo Swerling, Michael Wilson und Dorothy Parker, die den letzten Schliff bringen sollten. Teile der drei Drehbücher und die Originalgeschichte wurden schließlich von Capra und seinen Autoren zu einer Geschichte vereint, welche anstatt "The Greatest Gift" nun in "It’s A Wonderful Life" umbenannt wurde. Das Drehbuch musste jedoch noch während des Drehs verändert werden. In den 1940er-Jahren galt für US-Spielfilme der strenge Hays Code, der durch die Motion Picture Association of America festgelegt worden war und "unanständige" Themen in Filmen verhindern sollte. So mussten Wörter wie "verdammt", "impotent", "Idiot" oder "lausig" aus Capras Skript gestrichen werden. Ein weiterer Punkt des Hays Codes legte fest, dass kriminelles Handeln in Filmen immer bestraft werden musste. Capra ignorierte allerdings diesen Teil des Codes, sodass Mr. Potter für die Unterschlagung der 8.000 US-Dollar im Film niemals bestraft wird. Capra musste deshalb eine Strafe an die MPAA zahlen.

Weil Frank Capra den Film mit seiner unabhängigen Produktionsgesellschaft Liberty Films drehte, musste er sich fast alle Schauspieler von anderen Filmstudios ausleihen. Schnell war James Stewart Favorit für die Hauptrolle, zumal er bereits Ende der 1930er-Jahre Hauptrollen in zwei Frank-Capra-Filmen gespielt hatte. Stewart hatte wegen seines Militäreinsatzes im Zweiten Weltkrieg seine Filmkarriere für fünf Jahre unterbrochen und machte mit diesem Film sein Comeback. Die Besetzung für Mary Hatch gestaltete sich deutlich schwieriger. Als erste Kandidatin galt Jean Arthur, die bereits mehrmals unter Capras Regie gestanden hatte, doch Arthur war für ein Engagement am Broadway verpflichtet. Ebenfalls im Gespräch waren Olivia de Havilland, Martha Scott, Ann Dvorak und Ginger Rogers; Letztere hielt die Rolle für zu fade. Am Ende gewann die noch relativ unbekannte Donna Reed den Part. Für die Rolle des Henry F. Potter wurden ebenfalls zahlreiche Kandidaten gehandelt: Edward Arnold, Charles Bickford, Edgar Buchanan, Louis Calhern, Victor Jory, Raymond Massey, Vincent Price und sogar Thomas Mitchell, der später den Onkel Billy spielte. Schließlich holte Oscarpreisträger Lionel Barrymore die Rolle, zumal er damals jedes Weihnachten höchst erfolgreich den Ebenezer Scrooge aus Dickens' "Eine Weihnachtsgeschichte" im Radio sprach. Aufgrund seiner Arthritis war Barrymore auf einen Rollstuhl angewiesen. Deshalb traf dies im Film auch auf Mr. Potter zu. In den Nebenrollen besetzte Capra mit Vorliebe Schauspieler, mit denen er bereits vorher häufig gedreht hatte, etwa Beulah Bondi, Charles Lane oder Ex-Stummfilmstar H. B. Warner, der hier den Apotheker Mr. Gower verkörperte und im wahren Leben ein abgeschlossenes Medizinstudium besaß. Auch Stewarts Figur plant im Film, als Architekt Wolkenkratzer zu bauen - Stewart hatte ebenfalls ein abgeschlossenes Studium als Architekt. 

Anders als Titel und Plakat vermuten lassen, handelt es sich beim Weihnachtsklassiker "Ist das Leben nicht schön?" nicht um ein vor Schmalz triefendes Melodram, sondern um ein zwar nicht gänzlich kitschfreies, aber doch gleichsam augenzwinkerndes Loblied auf Freundschaft und Solidarität. "Ist das Leben nicht schön?" stellt Frank Capras Weihnachtsklassiker schon alleine durch seinen Titel als geradezu unwiderrufliche Aussage in den Raum. Und tatsächlich beginnt der Film, der bei seiner Veröffentlichung im Jahr 1946 zunächst ein kommerzieller Misserfolg wurde und sich erst über die Jahrzehnte hinweg zu einem der angesehensten Filme aller Zeiten entwickelte, mit einem optimistischen Hochgefühl der ansteckenden Lebensfreude, das der Regisseur über gut zwei Drittel der Laufzeit hinweg aufrechterhält. Dabei wird "Ist das Leben nicht schön?" gleich in der ersten Szene deutlich als fantasievoll überhöhte Erzählung eröffnet, in der blinkend visualisierte Stimmen in der Gestalt von Galaxien die überirdische Präsenz von Engeln darstellen sollen, die über das Schicksal der Menschen wachen. Einer dieser Menschen ist George Bailey, der angeblich kurz davor ist, seinem Leben ein Ende zu setzen. Bis es zu diesem Tiefpunkt kommt, setzt die Geschichte von Capras Film jedoch ganz am Anfang an und führt den Zuschauer zu Beginn in die Kindheit von George zurück. Hier wird der Protagonist schon als 12-jähriger Junge wie ein gutmütiger Schutzengel gezeichnet, der nicht nur seinem Bruder das Leben beim Schlittenfahren auf dem Eis rettet, sondern auch ein krankes Kind vor dem Tod bewahrt, als sein Vorgesetzter in der Drogerie, in der George aushilft, vor lauter Trauer über seinen verstorbenen Sohn volltrunken versehentlich Gift anstelle von Medikamenten verabreichen wollte.

Diese Einstellung zieht sich auch noch durch Georges Leben, als er längst erwachsen geworden ist. In der verträumten Kleinstadt Bedford Falls arbeitet er im Unternehmen seines Vaters mit, das einfachen Bürgern in Form einer Bausparkasse finanzielle Unterstützung bieten soll. Nebenbei lässt auch die große Liebe im Leben des großherzigen Protagonisten nicht lange auf sich warten. Verspielt und romantisch zugleich entfaltet sich das Verhältnis zwischen George und Mary als Abfolge überaus anrührender Einzelszenen und Begegnungen, in denen beide wiederholt gemeinsam den Song "Buffalo Gals" singen, George seinem Schwarm verspricht, ihr den Mond mit einem Lasso vom Himmel zu holen und beide bei einem gemeinsamen Tanz auf einer Highschool-Abschlussfeier in einen Swimming-Pool stürzen, wo sie einfach weiter tanzen und alle Anwesenden zu einer großen Poolparty motivieren. Spätestens hier ist "Ist das Leben nicht schön?" seinem Zweck als erbauliches Nachkriegskino, das die spürbaren Nachwehen möglichst trostspendend abfedern soll, längst nachgekommen. Dass Capras Film anfangs für genau diesen Aspekt stark angefeindet und viele Jahre später genau aus demselben Grund als Meisterwerk angepriesen wurde, ist gleichermaßen nachvollziehbar. Nichtsdestotrotz wagt sich die Geschichte des Films ab dem Zeitpunkt, in dem die Weihnachtsstimmung vollends zum Tragen kommt, plötzlich in wesentlich tragischere Gefilde, sobald George nach dem drohenden Bankrott des Unternehmens sämtlichen Lebensmut verliert und kurz vor dem Selbstmord steht. Ein Engel Zweiter Klasse, der sich seine Flügel erst noch verdienen muss, nimmt George mit in eine alternative Welt, in der er nie existiert hat, während James Stewart, der vor den Dreharbeiten des Films selbst jahrelang als Soldat im Krieg diente und körperliche Folgeschäden davontrug, seiner Figur die nötige Intensität verleiht, durch die sich das überraschend einbrechende Scheitern von George für den Betrachter ebenso greifen lässt wie fühlbar wird.
 
Capras Tragikomödie ist visuell hervorragend gealtert und vermag durch Witz und Charme auch ein modernes Publikum noch bestens zu unterhalten. Über weite Strecken fühlt sich Capras Film an wie ein Biopic, erst im letzten Drittel schließlich dominieren die übernatürlichen Elemente, die aber aufgrund der ausführlichen Vorarbeit umso besser zur Geltung kommen. Neben der ebenso anrührenden wie mit amüsanten Dialogen angereicherten Liebesgeschichte zwischen George und seiner Jugendliebe Mary (Donna Reed) überzeugen indes auch die vielen gelungenen Details. Capras Film plädiert auf warmherzige Weise dafür, die Menschen wertzuschätzen, die unseren Alltag lebenswert machen, statt andere um ihr Geld oder ihren Besitz zu beneiden. Denn ganz zum Schluss bleibt sich "Ist das Leben nicht schön?" als bewusst überzeichnetes Märchen aber treu und präsentiert ein gefühlvolles Finale, das nicht ohne Grund bis heute unzählige Menschen oder ganze Familien pünktlich zu Weihnachten wieder vor den Fernseher bannt, in klarem Bewusstsein darüber, was für einen Unterschied das Mitgefühl zueinander bewirken kann. Und mehr als das braucht es doch gar nicht für perfekte Weihnachtsunterhaltung.
 
8,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Studiocanal
Textauszüge: Wikipedia