Sonntag, 12. Juli 2020

[KINO FFFnights] We Summon The Darkness (2019)

https://www.imdb.com/title/tt8058874/

Eine Reihe von Morden erschüttert den Mittleren Westen der USA. Es wird angenommen, dass ein satanistischer Kult dahintersteckt. Zur selben Zeit begeben sich Alexis (Alexandra Daddario) und ihre zwei Freundinnen auf einen Roadtrip zu einem Heavy-Metal-Konzert, wo sie sich mit den drei aufstrebenden Musikern anfreunden und danach eine Aftershow-Party in dem Anwesen von Alexis' Vater, dem Fegefeuer-Prediger John Henry Butler (Johnny Knoxville) der Mädchen, geben. Doch die spaßige Nacht wird plötzlich bitterer Ernst, als immer mehr Leichen auftauchen und jeder den anderen beschuldigt, der Killer zu sein. Und was als Party beginnt, wird schnell tödlich...

"We Summon The Darkness" ist ein recht annehmbarer Slasher/Horrorfilm, mit dem man gut 90 Minuten seiner Zeit totschlagen kann. Er ist nicht besonders speziell oder gar innovativ. Das einzige, was man von ihm sagen könnte, ist, dass er recht geschickt Elemente aus Horror und Musik verbindet, aber das konnten schon ein paar Filme vor ihm. Und er hat einen schönen Twist, etwa zur Hälfte des Films. Der neue Film von Mark Myers nach dem Drehbuch von Alan Trezza liefert damit zumindest eine gewissen Unterhaltungswert, der einem in vielen Punkten aber zu bekannt vorkommt und nur wenig Neues liefert. Das beginnt schon in der Eröffnungssequenz, einer Autobahn im staubigen Nirgendwo, genau wie beim originalen "Texas Chainsaw Massacre". Nur das hier kein totes Gürteltier am Straßenrand liegt, sondern ein sehr lebendiger Hase über den Asphalt hoppelt. Und in einem Auto, das diese Straße entlang fährt, befinden sich drei Girls, die sich Metal reinziehen.

Eines der Mädels ist Val (Maddie Hasson) und klagt über eine zu schwache Blase, nur um von der Fahrerin und dem offensichtlichen Alphatier des Trios (Alexandra Daddario) getadelt zu werden. Das zurückhaltendste der Mädchen ist Amy Forsyths Bev. Sie halten an einer Tankstelle, wo Val den Tank füllt, während sie eine Pose einnimmt, als ob sie nicht schlicht tanken, sondern das Auto an Ort und Stelle verkaufen will. Wir befinden uns im Jahre 1988 und im Fernsehen im Supermarkt der Tankstelle skandiert ein Prediger (Johnny Knoxville) gegen satanische Musik, während in den Schlagzeilen der Boulevardzeitung die Nachricht von einem neuen, von Dämonen inspirierten Massenmord verbreitet wird. Wer bis hierhin noch gespannt ist, der hat gewonnen. Diese aufgeladene Atmosphäre, in der man ein Konzert der "Soldiers Of Satan" besuchen kann ist die Prämisse für das was kommt. Der wohl größte Lichtblick in dem nun obligatorisch folgendem Gemetzel ist Alexandra Daddario, die immerhin optische Reize bietet. Aber es ist auch schön, mal wieder Knoxville auf der Leinwand zu sehen. Alles andere hat man so oder so ähnlich schon einmal (oder hundert Mal) gesehen.

Die nachfolgende Handlung dient so etwas wie einem satirischen Zweck, und jeder, der tatsächlich von den Entscheidungen der Protagonistinnen überrascht ist, weiß nicht wirklich viel darüber, was Reaktionäre gerne als "liberales Hollywood" bezeichnen. Es wird viel kopiert und geklaut, gern nennt man es "hommagiert", doch der Aufbau ist nahezu immer gleich. Die Darsteller haben in der ersten Hälfte Spaß daran, sich als Metalheads auszugeben und Trezzas Drehbuch verpflichtet sie, indem sie viele Metal-Dialoge wie möglich zu führen. Sobald das Gemetzel beginnt, werden die Dinge ein wenig altbackender, bis hin zu einem unerwarteten Besucher, dem Ausschalten der Hausbeleuchtung und vielem mehr, einschließlich dem vorher gesehenen (und nun völlig unerwartet auftretendem) Priester Knoxville. Andere snafu ("situation normal, all fucked up") - Momente, die auftreten, sind die üblichen Peinlichkeiten eines Szenarios, in dem Charaktere, die sich dem Massentöten verschrieben haben, feststellen, dass sie nicht sehr gut darin sind. "We Summon The Darkness" ist in seiner grellen Art ganz amüsant, aber auch bei weitem nicht so klug, innovativ oder gar grandios, wie die Filmemacher vielleicht geglaubt oder gehofft haben.

6/10

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