https://www.imdb.com/title/tt4057376/
Die wunderschöne Prinzessin Miroslava (Mariya Poezzhaeva) gerät ausgerechnet am Tag ihrer Hochzeit in die Fänge eines furchteinflößenden Drachen, der sie auf eine einsame Insel verschleppt. Zwar lässt das Ungetüm sie ohne jedweden Schaden zurück, doch nun ist sie vollkommen auf sich allein gestellt. Während ihrer Streifzüge durch die Gegend trifft sie dann aber auf jemanden, der schon viel länger auf der Insel zu leben scheint: Sie fühlt sich zu dem mysteriösen Arman (Matvey Lykov) sofort hingezogen, ahnt allerdings auch, dass er ein dunkles Geheimnis zu verbergen scheint. Igor (Pyotr Romanov), Miroslavas Verlobter und zudem Enkel eines legendären Drachentöters, hat derweil bereits die Verfolgung aufgenommen. Sein Ziel: Den Drachen zu besiegen und seine Braut zurückzubringen. Doch was wird dann aus Arman?
Ein beachtenswertes Regie-Debut von Indar Dzhendubaev. Mit großzügigem Animationspotential (ca. 75% des Films sind am Rechner entstanden) wird ein Märchen vom Drachen erzählt, der in grauer Vorzeit eine Dorfgemeinschaft bedrohte. Um ihn zu besänftigen, opferten sie ihm jedes Jahr junge Mädchen, bis ein starker Recke ihn getötet hat. Jetzt soll Mira (Mariya Poezzhaeva), die Tochter des Herzogs mit Igor (Pyotr Romanov) dem Enkel des Drachentöters verheiratet werden. Als das Lied vom Drachen erklingt, taucht das Ungeheuer auf und entführt die Braut auf seine Insel. Dort begegnet sie einem Fremden, den sie Arman (Matvey Lykov) nennt. Wie sich die gequälte Kreatur, die symbolisch innerlich glüht, als Nachfahre des Drachen outet, wird recht unterhaltsam erzählt. Und von Zeit zu Zeit kommt der Drache in Arman zum Vorschein. Das erschreckt Mira zwar, aber es verhindert nicht die aufkeimende gegenseitige Zuneigung der beiden. Sie zivilisiert ihn zu einem Menschen, wenn der Drache in ihm mal wieder die Oberhand gewinnt, er zeigt ihr, wie man den Wind sieht und beeindruckt sie durch seine Leuchtraketen. Sie richtet die Wohnhöhle gemütlich ein und zeigt ihm, wie man auf der Okarina spielt. Klingt vertraut? Im Grunde ist es die russische Variante von "Die Schöne und das Biest".
Die Animation des Drachen ist sehr gelungen. Die Darsteller sind ebenfalls ganz annehmbar, auch, wenn die Schauspielerin der Mira doch sehr jung aussieht. Die Geschichte an sich beschäftigt sich viel damit, ob man immer der sein kann, der man will, oder ob man sich seinem Schicksal beugen muss. Das berührt, obwohl der Film an einigen Stellen doch zu oberflächlich ist, dafür, dass er eine Laufzeit von fast zwei Stunden hat. Asiatische Schattenfiguren bilden den Rahmen der Handlung, Sie greifen vor und spielen nach. Und auch wenn man nicht auf Liebesschnulzen steht, kann man an "Dragon: Love Is A Scary Tale" seine Freude haben. Immerhin: Die Vorlage liefert das Buch "Ritual" von Maryna und Sergey Dyachenko aus dem Jahr 1996 und ist kein angestaubtes und zum x-ten Male verfilmtes Märchen aus grauer Vorzeit. Auch wenn kein gänzlich neuer Weg beschritten wird. Und die musikalische Untermalung passt, die Story ist leicht zugänglich, lediglich auf einen großen "Showdown" wartet man vergebens. Aber unterm Strich wird der Zuschauer großartig unterhalten.
7,5/10
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