https://www.imdb.com/title/tt0103247/
Alaska, 1898: Der Goldrausch treibt zahlreiche Goldsucher und
Glücksritter in den Hohen Norden von Amerika. Auch der junge Jack Conroy
(Ethan Hawke) macht sich auf den Weg durch die Wildnis, um die Goldmine
seines Vaters zu finden. Unterwegs trifft er den wildniserprobten Alex
Larson (Klaus Maria Brandauer), einen erfahrenden Trapper, der sich als
Führer anbietet. Wenig später begegnen sie dem halbwilden Hund
Wolfsblut, der Jack vor einem Bären rettet und ihm ein treuer Freund und
Begleiter wird. Durch einen Trick kommt der skrupellose Spieler Beauty
Smith (James Remar) in den Besitz des Tieres und missbraucht Wolfsblut
für brutale Hundekämpfe. In letzter Sekunde kann Jack seinem Freund das
Leben retten, doch Smith und seine Komplizen haben inzwischen von seinem
Gold erfahren und setzen alles daran, die Mine in ihren Besitz zu
bekommen...
Jack Londons faszinierender Roman, den vermutlich jeder als interessiertes Kind regelrecht
verschlungen haben dürfte, und die atemberaubenden Kulissen Alaskas,
garantieren in diesem Walt Disney-Film eine großartige Unterhaltung. "Wolfsblut" ist ein Film, bei dem man vielleicht nicht sofort an die
Disney-Schmiede denkt. Doch tatsächlich haben wir diesen wundervoll
verfilmten Klassiker den Machern von Micky Mouse und Co. zu verdanken. Und "verdanken" ist dabei auch der richtige Passus, denn "Wolfsblut" ist ohne Zweifel ein toller, unterhaltsamer und emotionaler Film. Das winterliche Setting und die Optik sind zudem einfach fantastisch und
machen alleine schon deswegen den Film sehenswert.
Ethan Hawke spielt in einem seiner ersten Filme überhaupt den Jungen namens Jack, der in Alaska die Goldmine seines kürzlich verstorbenen Vaters übernimmt. Nach einer Zeit merkt er, dass ihm ein Wolf auf Schritt und Tritt folgt und kann dessen Freundschaft schließlich für sich gewinnen. Als schließlich eine Gruppe Ganoven kommt, um ihm sein Gold streitig zu machen, müssen er, sein Teilhaber Alex, ebenfalls großartig gespielt von Klaus-Maria Brandauer und sein Wolf um ihr Leben kämpfen. Die Charakterkonstruktion ist aber leider ziemlich klischeehaft und geizt mit neuen Ideen. Aber der (sehr gute) Cast ist eigentlich sowieso nur sekundär, da der Wolf Brandauer und Hawke definitiv die Show stiehlt. Trotzdem ist die ganze Story leider, wie bei vielen Disney-Filmen, viel zu flach, womit der Film eigentlich eher für jüngere Zuschauer zu empfehlen wäre, wenn die Umsetzung nicht so gut gelungen wäre.
Regisseur Randal Kleiser, der in der Vergangenheit vor allem mit "Grease" in Erscheinung trat, leistet als Regisseur überragende Arbeit. Er lässt die Story in einem überaus angenehm langsamen Tempo ablaufen und baut somit langsam Dramatik auf, zumal er die Freundschaft zwischen Hawke und seinem Wolf überaus emotional darstellt und sich reichlich Zeit lässt, deren Entwicklung darzustellen. Die Kulisse der scheinbar endlosen Weiten und der malerischen Landschaften von Alaska ist hervorragend fotografiert und die Schönheiten des Landes überragend in Szene gesetzt. Hinzu kommt natürlich noch die gute Hintergrundmusik, die zu den optischen Reizen des Films auch die entsprechende Akustik liefert. Mit der Musik wird darüber hinaus noch eine überaus emotionale Atmosphäre aufgebaut und die Dramatik zum Ende hin immer weiter gesteigert. Auch die Tier-Aufnahmen sind hervorragend gelungen, bei diesem wohltuend langsamen und perfekt fotografierten Film kann man sich trotz der naiven Story zurücklehnen und den Film einfach nur genießen. Vollgepackt mit teilweise herzzerreißenden Emotionen ist "Wolfsblut" ein Klassiker unter den Filmen. Ein toller Film, sehr sehens- und damit empfehlenswert.
7/10
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