https://www.imdb.com/title/tt2557256/
Im Jahr 2013 werden die gefrorenen Körper von drei Männern an der Grenze zu China gefunden. Für weitere Untersuchungen will man sie nach Hong Kong bringen, doch der Transporter, der den Soldaten He Ying (Donnie Yen) geladen hat, gerät in einen Verkehrsunfall. Der Mann, der 400 Jahre im Eis ruhte, wird aufgetaut und muss sich in der modernen Metropole zurechtfinden. Dabei trifft er auf May (Eva Huang), die ihn bei sich aufnimmt und ihm beibringt, wie die Menschen inzwischen leben. Bei der Recherche über sich selbst stellt er fest, dass er seinerzeit für einen Verrat verantwortlich gemacht wurde, der seinen Namen in Unehre hat fallen lassen. Damals wollten ihn die anderen beiden Gefrorenen Sao (Wang Baoqiang) und Niehu (Kang Yu) für seine vermeintlichen Taten zur Rechenschaft ziehen. Nun da seine zwei ehemaligen Mitstreiter ebenfalls aus dem Eis erwacht sind, haben sie es auf He Ying abgesehen. Um seinen Namen wieder reinzuwaschen, muss dieser das sagenumwobene Goldene Rad der Zeit finden und benutzen...
Ein Tiefpunkt in der Karriere von Donnie Yen. Im Fall von "Iceman" darf er sich aber dieses Schicksal immerhin direkt mit seinem Regisseur teilen. Law Wing Cheong, einst vielversprechender Zögling von Johnnie To, hatte schon mit seinem letzten Film "The Wrath Of Vajra" kein wirkliches Meisterstück abgeliefert. Aber mit "Iceman: Der Krieger aus dem Eis" geht es jetzt aber noch ein ganzes Stockwerk tiefer. Der Film ist ein überaus lauer Aufguss des 1988er "The Iceman Cometh" von Clarence Fok. Schon das Original ist eine eher zwiespältige Angelegenheit, die allerdings den phänomenalen Endkampf zwischen Yuen Biao und Yuen Wah auf der Habenseite stehen lässt. Dieses Duell rockt auch heute noch ordentlich. Doch solch einen aufregenden Moment kann das Remake leider nicht vorweisen. Wer kein Problem mit Wirework hat, das mit reichlich digitalen Tricks versetzt ist, der bekommt zumindest solide Action geboten. Auf wirkliche Höhepunkte sollte man sich hier allerdings nicht einstellen. Dazu gesellt sich ein geradezu unterirdisch überborderndes Spiel von Donnie Yen, dem so eine Comedynummer gar nicht gut zu Gesicht steht.
Alle Schauspieler kann man guten Gewissen noch als "laienhaft" bezeichnen und die Chemie zwischen allen Beteiligten stimmt kaum bis gar nicht. Inhaltlich hat das Yuen-Biao-Vehikel ebenfalls deutlich die Nase vorn, denn "Iceman" ist vor allem eines: Verdammt schlecht geschrieben. Beim Drehbuch stimmt rein gar nichts. Fast jede Szene wird durch sinnloses Palaver elendig in die Länge gezogen, ohne die Handlung auch nur ein Stück weit voranzubringen. Vor allem aber holt der Film aus seiner Zeitreiseprämisse schlicht nichts heraus. Da konnte das Original mit dem ein oder anderen amüsanten Moment eher punkten. Hier gibt es stattdessen sinnloses Füllmaterial und im wahrsten Sinne des Wortes reichlich Fäkalhumor der untersten Schublade. "Iceman" hört dann auch mittendrin einfach auf und teasert eine Fortsetzung an, deren Start immer und immer wieder bis final ins Jahr 2018 verschoben wurde. Das spricht natürlich Bände.
3,5/10
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