Sonntag, 7. Juni 2020

Angel Has Fallen (2019)

https://www.imdb.com/title/tt6189022/

Secret-Service-Agent Mike Banning (Gerard Butler) hat seine ganze Karriere damit verbracht, sein Leben in den Dienst von US-Präsidenten zu stellen und diese zu beschützen - koste es, was es wolle. Zweimal musste er bereits an seine Grenzen gehen, um die Pläne kompromissloser Terroristen zu durchkreuzen und die Welt zu retten. Doch nun gerät er selbst ins Visier: Als bei einem bis ins kleinste Detail geplanten Angriff auf den Präsident Trumbull (Morgan Freeman) nämlich halb Washington in Schutt und Asche gelegt werden soll, spielt nicht nur das Flugzeug des Präsidenten - die Air Force One mit dem Codenamen "Angel" - eine entscheidende Rolle, sondern auch Banning. Ausgerechnet ihm schieben die Angreifer die Schuld in die Schuhe, als der Vogel vom Himmel geholt wird. Und plötzlich muss Mike nicht nur fliehen, sondern auch noch die wahren Übeltäter finden, um seine Unschuld zu beweisen - denn selbst seine Kollegen glauben, dass er was mit der Sache zu tun hat.

Nach "Olympus Has Fallen" und "London Has Fallen", ist "Angel Has Fallen" der dritte Film mit Gerard Butler als Secret Service-Agent Mike Banning. Wie in der Liam Neeson-Reihe "Taken" gerät auch Gerard Butlers Mike Banning im dritten Teil der "... Has Fallen"-Filme selbst in Verruf - die grandiosen One-Man-Shows beider Filmreihen unterscheiden sich im dritten Streich aber in einem wesentlichen Punkt: Statt hektisch zerschnittener Action in "Taken 3" gibt es in "Angel Has Fallen" ein brutal-aufreibendes Psychostück. Es ist der persönlichste Film der Reihe und einmal mehr ein erstklassig inszeniertes Actionspektakel. Der Film ist aber auch wesentlich düsterer und die Action erdiger. Die Feinde sind diesmal nicht Nordkoreaner oder Islamisten, sondern kommen aus den eigenen Reihen. Zugegeben... sehr originell ist das jetzt nicht, es gibt altbekannte Klischees und es ist auch nicht immer logisch, aber trotzdem ist das Ganze recht spannend. Außerdem wurde der Patriotismus auf ein erträgliches Maß reduziert.


Die Handlung ist dieses Mal nicht von einem "Stirb langsam"-Vorbild abgekupfert sondern von "Auf der Flucht": dem Helden wird ein Vergehen in die Schuhe geschoben und fortan muß der fliehen und seine Unschuld beweisen. Allerdings ist dies kein Material um einen Actionthriller zu füllen: der Antagonist ist schnell bekannt und die Hintergründe komplett schlicht.

"Angel Has Fallen" erzählt im Prinzip zum dritten Mal die gleiche Story, mit nahezu austauschbaren Figuren. Neu ist der gewollte, aber inkonsequent erzählte Ansatz des verwundbaren Helden. Vor diesem Background feuert der Film eine Reihe Actionmomente ab die wie in den Vorgängern mit brutal hohem Bodycount daherkommen und wuchtig sind, aber ebenso wird mit Wackelkamera gearbeitet und oftmals sind die Actionszenen sehr unübersichtlich, sei es im nächtlichen Wald oder in einer Schuttruine. In der letzten halben Stunde verdichtet sich alles zu einem effektiven Showdown und Nick Nolte gbt den unpassenden Sidekick der aber trotzdem etwas Spaß vermittelt. Gerard Butler gefällt erneut als angeschlagener Secret Service Mann. Wer also mit den vorherigen Teil klar kam wird auch diesen hier mögen, alle anderen sehen einen banalen und lauten Actionfilm der dem Thema nichts neues gibt. "Angel Has Fallen" ist nun wahrlich keine Mogelpackung. Im Grunde bekommt man genau das geboten, was man nach den ersten beiden Teilen der Serie erwarten darf. Einen geradlinigen Actioner, der aber in Summe leider an zu vielen Stellen Schwächen aufweist.

6,5/10

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