Samstag, 6. Juni 2020

Maniac (1980)

https://www.imdb.com/title/tt0081114/

Der geisteskranke Psychopath Frank Zito (Joe Spinell) versetzt die New Yorker Einwohner in Angst und Schrecken. Immer mehr grausame Morde an jungen Frauen passieren. Der kranke Killer skalpiert seine Opfer und verwendet den Schopf für sein eigenes Horrorkabinett: Er setzt sie Schaufensterpuppen auf, die er daraufhin als seine verstorbene Mutter anspricht. Die Polizei steht vor einem Rätsel. Eines Tages wird Zito von der jungen Fotografin Anne D’Antoni (Caroline Munro) abgelichtet, woraufhin er ihre Adresse ausfindig macht. Doch Frank verschont Anne. Stattdessen tötet er ein Model, das von Anne fotografiert wurde. Aber je mehr Zeit Anne mit dem schizophrenen Killer verbringt, desto größer wird die Gefahr für sie. Denn auch wenn Zito Gefühle für sie hat, schützt sie das noch nicht vor seiner unberechenbaren Natur...

In den Straßen von New York - dreckig, dunkel und unheimlich sind die Gassen des New Yorks der 80er-Jahre. Durch diese schreitet Frank Zito (Joe Spinell) und bringt auf brutalste Art und Weise Frauen und Pärchen um. Die Frauen werden anschließend skalpiert und dienen als Schmuck für Schaufensterpuppen in seinem Apartment. Angetrieben wird er durch die nicht verarbeiteten Erlebnisse mit seiner Mutter.

"Maniac" ist einmal mehr ein Beispiel dafür, wieviel man mit einfachen und spärlichen Mitteln erreichen kann. Als absolute Low-Budget-Produktion schafft man es mit stimmigen Bildern und herausragenden Effekten eine unglaublich dichte und schmutzige Atmosphäre zu erzeugen. Joe Spinells unkontrollierte, aber auch immer wieder verletzliche Darstellung des Serienkillers Zito zieht den Zuschauer unfreiwillig in seinen Bann. Erschreckend ist dabei, dass man den kompletten Film aus der Perspektive des Killers verfolgt und sich gelegentlich dabei ertappt, mit diesem gar Mitleid zu haben. Emotionale Ankerpunkte sucht man vergebens, viel mehr wird man dem ungeschönten und explizit dargestellten Treiben schonungslos ausgesetzt. Aufkeimende positive Aspekte werden sofort im Keim erstickt und der düstere Grundton entlädt sich vollends in einem blutigen Finale. "Maniac" lebt vor allem von der intensiven Darstellung des hervorragenden Joe Spinell, der auch das Drehbuch geschrieben hat.

Blutig ist der Film aber beileibe nicht nur im Finale. Immer wieder zaubern die praktischen Effekte von Tom Savini ein Lächeln in das Gesicht von Splatter-Fans. Seine Brutalität zieht "Maniac" aber nicht nur durch seine explizite Gewaltdarstellung, denn durch die dreckige und hoffnungslose Atmosphäre werden auf erschreckend authentische Art und Weise die Abgründe der Gesellschaft aufgezeigt. Seinen spannendsten Moment erzeugt "Maniac" sogar mit giallo-artigen Stilmitteln und ohne ausartende Gewaltelemente. Durch seinen Fokus auf die Psyche eines Serienkillers nähert man sich vermehrt einer Charakterstudie. Zwar werden dabei alltägliche Situationen angeschnitten, eine detailliertere Zeichnung von Zitos Leben wäre dennoch sehr interessant gewesen. Auch beißen sich gewisse Verhaltensweisen und Entwicklungen mit dem zu Beginn gezeichneten Bild.

Dreckig, schonungslos und blutig. Mit wenigen Mitteln zeichnet "Maniac" eine atmosphärisch dichte Charakterstudie eines Serienkillers. Fehlende Tiefe wird mit einem verstörenden Filmerlebnis ausgeglichen.

7/10

Von NAMELESS Media kommt der Film in Ultra-HD und HD als Director'S Cut und Kinofassung mit insgesamt 6 Discs im auf 666 Stück limitierten Mediabook: 

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