Donnerstag, 25. Juni 2020

Apprentice To Murder - Die Nacht der Dämonen (1988)

https://www.imdb.com/title/tt0094671/

Pennsylavnia 1927. Das einfache Leben einer Gemeinde wird jäh und grausam von einer Flut unerklärlicher Gewalttaten unterbrochen. Einige glauben, es sei höhere Gewalt, andere, es wären böse Geister. Für den Wunderheiler Reese jedoch ist alles klar: Er weiß, dass das Böse unter ihnen ist! Er kennt die Ausgeburt des Teufels, den Herrscher der Dämonen; es ist sein Erzfeind, der Einsiedler Hoeglin. Ihn will er vernichten, um seinen teuflischen Machenschaften ein Ende zu setzen. Er verwandelt die Farm des Einsiedlers in ein flammendes Inferno. Doch keiner weiß, dass Feuer das Lebenselexier des Teufels ist...

Man darf sich nach der Sichtung des Films mit dem reißerischen deutschen Titel "Die Nacht der Dämonen" durchaus fragen, was daran dämonisch sein soll, bzw. wie es dieser Titel in die Sparte "Horror" geschafft hat. Da wird der Originaltitel "Apprentice To Murder" (in etwa "Der Lehrling des Mörders") einfach mal in "Die Nacht der Dämonen" übersetzt. Dabei hat der englische Titel die Story bereits gut zusammengefasst und hätte keiner Neuinterpretation bedurft. Keine Ahnung, was man sich da wieder bei gedacht hat. Zudem existiert ein "richtiger" Horrorfilm unter demselben Namen ("Night Of The Demons"), der interessanterweise im selben Jahr herauskam. Trotz des reißerischen Titels kann man also "Die Nacht der Dämonen" bestenfalls als ein melancholisches Drama bezeichnen. Selbst ein Folge der Waltons hat wahrscheinlich mehr Horror-Momente zu bieten, als dieser biedere Schinken, der sich laut Texttafel von einer wahren Begebenheit inspirieren ließ, was auch immer das genau heißen soll.

Eine richtige Handlung im eigentlichen Sinne gibt es auch nicht so richtig, sondern eher einen Lebensabschnittsbericht eines 16 jährigen Jungen und seine Beziehung zum örtlichen Wunderheiler, gespielt von Donald Sutherland. Sutherland ist auch das einzig Gute am Film und vermutlich zog sein Name das Interesse vieler Zuschauer auf sich. Umso unschöner ist es, wenn man dann enttäuscht aus dem Film kommt, denn so etwas wie Spannung oder gar Interesse will nie so recht aufkommen. Zwischen den Gesprächen gibt es so etwas ähnliches wie eine Teufelsaustreibung mittels Hexagrammen, aber selbst diese Sequenz ist sehr unaufgeregt gefilmt, das Böse bekommt keine Gestalt und viel mehr als mit einem Buch durch die Gegend zu fuchteln und flotte Bibelsprüche zu murmeln fällt den Guten dabei auch nicht ein. Dabei gibt es noch ein paar Subplots aufzufüllen, wie dem trinksüchtigen Vater und der ersten Liebe, aber alles ist recht langweilig und einfallslos dargeboten, sodass man sich nach Filmende unwillkürlich fragt, womit man die vergangenen 90 Minuten eigentlich verbracht hat. Kaum etwas von Interesse passiert und die Story plätschert arm an Höhepunkten dahin. Das Erzähltempo und die Spannung sind mit unaufgeregt dabei noch sehr wohlwollend umschrieben. Erst ab Stunde eins kommt so langsam etwas Action in die Sache hinein. Bis dahin besitzt der Film eher einen "Unsere kleine Farm"-Charakter und sollte weder als Horrorfilm noch als Thriller bezeichnet werden. Mysterykrimi mit Dramaelementen wäre hier die bessere Genrezuordnung.

Immerhin gab man sich Mühe den Zeitkolorit der späten 20er Jahre einzufangen, Sets und Kostüme wurden angepasst und auch die Darsteller leisten brauchbare Arbeit. Donald Sutherland spielt seinen predigenden Wunderheiler wirklich gut, nur schade das das Drehbuch da nicht Schritt halten konnte, denn das Endergebnis ist leider in etwa so spannend, wie eine Runde Monopoly gegen sich selbst.

3/10

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