Donnerstag, 24. Juni 2021

Ewoks: The Battle For Endor - Star Wars: Ewok Adventures: The Battle For Endor - Ewkos: Kampf um Endor (1985)

https://www.imdb.com/title/tt0089110/

Seitdem Familie Towani auf dem Waldmond Endor abgestüzt ist, sind sechs Monate vergangen. Der Ewok Wicket W. Warrick (Warwick Davis) hat inzwischen mithilfe der kleinen Cindel Towani (Aubree Miller) die Sprache der Menschen gelernt und die Reperaturen am Raumschiff der Towanis sind fast abgeschlossen. Kurz vor ihrer Abreise wird das Dorf der Ewoks jedoch von den Maraudern angegriffen. Ihr Anführer, der mächtige König Terak (Carel Struycken), ist mit der bösen Hexe Charal (Siân Phillips) im Bunde und hat es auf die Energiezelle des Sternenkreuzers der Towanis abgesehen. Bei dem Überfall verliert Cindel ihre ganze Familie und zahlreiche Ewoks geraten in Gefangenschaft. Gemeinsam mit Wicket kann sich das Mädchen in den Wald zu retten, wo sie auf den Wald retten, wo sie auf Teek (Niki Botelho) und den Einsiedler Noa (Wilford Brimley) treffen. Gemeinsam beschließen sie die gefangenen Ewoks befreien...

"Star Wars"-Schöpfer und Produzent George Lucas werkelte nach dem überraschend erfolgreichen "Ewok"-Spin Off auch an der Fortsetzung fleißig mit. Gerüchten zufolge hat er an die Geschichte beim zweiten Film vor allem deshalb mehr Hand angelegt, da er etwas Adäquates für seine damals noch kleine Tochter produzieren wollte. Demnach geht es auf Lucas' Konto, dass jene Familie, die es zuvor noch aus den Klauen des riesigen Gorax zu befreien galt, schon in den ersten Minuten von "Ewoks: The Battle for Endor" abgemurkst wird. Lediglich Cindel, das gold-lockige Mädchen aus dem ersten Teil, überlebt einen Anschlag. Die Figur rückt damit in den Mittelpunkt der Handlung, darf fortan den Eltern und ihrem Bruder nachtrauern und gemeinsam mit Wicket, dem gutmütigen Greis Noa Briqualon und dessen hyperagilem Getier Teek die Pläne des teuflischen Terak durchkreuzen, der mithilfe der "Macht" die Herrschaft über Endor erlangen will.

"Ewoks: Kampf um Endor" ist zwar immer noch meilenweit davon entfernt ein wirklich guter Film zu sein, aber immerhin und überraschend ist, dass er tatsächlich besser ist, als sein Vorgänger "Ewoks: Karawane der Tapferen". Die Regie kann was, es huschen genügend schräge, bzw. niedliche Kreaturen durchs Bild und vor allem hat der Film einen guten Antagonisten: Terak. Der in seiner Boshaftigkeit fragwürdige Beginn sorgt zudem für ausreichend Interesse, um über die spannungsfreieren Sequenzen hinwegzutäuschen. Gegenüber dem ersten Film ist der von Jim und Ken Wheat inszenierte "The Battle For Endor" eine deutliche Steigerung. Schon der Beginn macht einen handwerklich wesentlich routinierteren Eindruck, die Gefechte zwischen Ewoks und Maraudern sind hübsch und dynamisch in Szene gesetzt. Mit einigen Lasergefechten und Raumschiffen in bekanntem Design gelingt es dem Film kurzzeitig auch besser, ein gewisses "Star Wars"-Gefühl aufkommen zu lassen. Aubree Miller hat zwar wie schon im Vorgänger so einige Probleme damit, einen ganzen Spielfilm zu schultern, dafür sind die schauspielerischen Leistungen des Casts insgesamt dennoch ungleich überzeugender als in "Ewoks: Caravan of Courage". Die Entscheidung, Cindel Towani zum Dramaturgie bestimmenden Charakter umzumodeln, funktioniert weitgehend, auch wenn die rasche Entledigung ihrer Familie die Ereignisse des ersten Teils rückwirkend ein wenig aufhebt.

Die merklich gesteigerten Produktionskosten äußern sich in besseren, wenn auch lange nicht umwerfenden Stop Motion-Animationen, guten Settings und gelungenen Masken. Der Film ist mit erstaunlich hohem Tempo inszeniert, ohne dass die simple Geschichte der Spannung Abbruch tun würde. Ein Grund dafür ist die Einführung vielfältiger Figuren, darunter dem quirligen Teek, selbst nur eine Variation der Ewoks, und der Dathomir-Hexe Charal. Anders als die offiziellen Kinofilme der "Star Wars"-Reihe scheint es bei den Ewoks weniger um die Macht und ihre dunklen Facetten zu gehen, als um hinlängliche Zauberkräfte und mystischen Nonsens. Hier versammeln sich Hexen und Zauberer in verwunschenen Wäldern und klassischen Ritterburgen - zugegeben erinnert "The Battle for Endor" meist eher an "Der Herr der Ringe" als an "Star Wars" (immerhin wird hier gar einem magischen Ring Bedeutung zuteil). Wirklich plausibel erscheint die Welt, in der beide TV-Filme angesiedelt sind, gegenüber "The Return Of The Jedi" ohnehin nicht: Zwar verstehen sich die Ewok-Abenteuer augenscheinlich als souveräne und einer inneren Logik folgende Ableger, betonen gleichzeitig jedoch immer auch die Verwandtschaft mit "Star Wars". Die Unausgegorenheit des gesamten Projekts kann deshalb auch das Sequel nicht überdecken, wenngleich dieses hier als solide Familienunterhaltung immerhin noch ganz gut gefallen mag. 

5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Twentieth Century Fox

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen