Samstag, 19. Juni 2021

Spy Game - Spy Game: Der finale Countdown (2001)

https://www.imdb.com/title/tt0266987/

Der altgediente CIA-Agent Nathan Muir (Robert Redford) möchte sich endlich in den wohlverdienten Ruhestand begeben. Doch einen Tag vor seiner Pensionierung erfährt er, dass sein einstiger Schüler Tom Bishop (Brad Pitt) in große Schwierigkeiten geraten ist. Bei einer Befreiungsaktion in einem chinesischen Gefängnis wurde er geschnappt und soll in 24 Stunden exekutiert werden. Da eine Chinareise des US-Präsidenten unmittelbar bevorsteht, möchte die CIA jedoch einen internationalen Skandal vermeiden und lehnt es ab, für die Rettung ihres Manns ein Risiko einzugehen. Der einzige, der da noch helfen könnte, ist Muir. Aber der hat keine andere Wahl, weil er selbst es war, der Bishop damals zur CIA holte. Jetzt muss er sein ganzes Geschick einsetzen, um die mächtige Organisation CIA, für die er so lange gearbeitet hat, auszutricksen. Im Wettlauf mit der Zeit denkt er so manches Mal an frühere Tage zurück... 

"Spy Game" unter der Regie Tony Scott bemüht sich darum, das klassische Agentenkino der 70er Jahre ins 21. Jahrhundert zu transferieren, kombiniert auf etwas eigene Weise das elegante Spionagekino mit frenetischem Actiongewitter, was im Endergebnis eine interessante, spannende Mixtur mit kleineren Mängeln ergibt, die zudem mit zahlreichen Schauwerten und einem gut aufgelegten Cast punkten kann.

Der Einstieg in diesen Spionagethriller schürt einerseits durchaus eine gewisse Neugier, ist andererseits aber auch unnötig kompliziert und undurchsichtig erzählt. Beginnend mit Bishops (Brad Pitt) Gefangennahme in China, springt die Handlung zunächst zum sich auf seine Pensionierung vorbereitenden Muir (Rpbert Redford), um anschließend in Rückblenden vom Kennenlernen der beiden Partner zu berichten. Jene Rückblenden sind es dann auch, die später den Großteil des Films einnehmen. Allein die beiden Hauptdarsteller sind ein Grund sich den Film mal näher zu betrachten: Altstar Robert Redford als alter CIA Hase ist listig, liebenswert und clever, daneben Brad Pitt als zwielichtiger, heißsporniger Agent. Die beiden alleine tragen den Film über seine Laufzeit von locker zwei Stunden, auch an Stellen wo die Story sich mal verhaspelt. Generelles Problem von "Spy Game" sind einfach die zwei Erzählebenen. Auf der einen Seite stehen die aktuellen Ereignisse im Jahr 1991, wo Redford versucht Pitt aus der Patsche zu helfen, dazwischen springt der Film jedoch permanent in die Vergangenheit und berichtet über Vorfälle aus der gemeinsamen Zeit - das wirkt sehr episodenhaft weil alles Damalige kaum einen Bezug zu den heutigen Ereignissen herzustellen vermag. Es hilft schlicht kaum bis gar nicht, die Verschwörerstory in der Gegenwart voranzutreiben. Etwa nach der Hälfte der Laufzeit hat man als Zuschauer dann allerlei Einblicke in den Vietnamkrieg, Beirut und die Situation im geteilten Deutschland erhalten, jedoch wirkt die Handlung bis hierhin wie ein einziger Flickenteppich. Erst als sich das Geschehen in den unter dem Schrecken des Bürgerkriegs leidenden Libanon verlagert, wird allmählich deutlich, worum es in "Spy Game" überhaupt gehen soll.

Dadurch wird der Film im Verlauf irgendwie schleppend, weil der Zuschauer doch lieber wissen will wie es in der Gegenwart weiter geht als zu sehen was die beiden 1976 in Berlin getrieben haben. Handwerklich gibt es aber nichts zu meckern, doch das war auch nicht zu erwarten wenn Tony Scott auf dem Regiestuhl sitzt. Scott garantiert einen Bildersturm und cool gestylte Actionszenen. Langweilig wird der Film eigentlich nie – nur eben etwas schleppend und verworren. Große Überraschungen bleiben auch bis zum Ende aus, doch kann dies durch den gewinnbringenden Charme der Hauptdarsteller und die wuchtigen Bilder kaschiert werden.

7,5/10

Quellen:
Inhaltsangabe
: Universal Pictures

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