Samstag, 5. Juni 2021

Der Boandlkramer und die ewige Liebe (2021)

https://www.imdb.com/title/tt11390656/

Seit Tausenden von Jahren sorgt der Boandlkramer – oder anders gesagt der Tod (Michael Bully Herbig) – dafür, dass die Menschen aus dem Diesseits ins Jenseits übergehen. Was mit Ausnahme eines gewissen Brandner Kaspars bislang auch immer gut funktioniert hat. Doch nun ist etwas passiert, das in all dieser Zeit noch nicht geschehen ist: Der Boandlkramer hat sich in eine Frau namens Gefi (Hannah Herzsprung) verliebt, doch die Angebetete für sich zu gewinnen, ist leichter gesagt als getan, zumal es auch noch einen Nebenbuhler gibt. In seiner Not bietet ihm der Teufel (Hape Kerkeling) seine Unterstützung an, um das Herz von Gefi für sich zu gewinnen. Ganz so selbstlos ist Luzifer aber nicht, denn im Gegenzug soll der Boandlkramer seine Arbeit einstellen - was die Welt in ein großes Unglück stürzen könnte. Vielleicht kann ein Wunder helfen? 

Der letzte Film von Joseph Vilsmaier ist eine nette, lockere Komödie, in der Michael "Bully" Herbig als wandelnder Tod (bayrisch: Boandlkramer) in seiner Darstellung erfrischend spielt und so den gesamten Film nahezu im Alleingang trägt. Wenn man den typischen bayrischen Ausdruck mag und ein Faible für regionales Ambiente aufbringen kann, ist "Der Boandlkramer und die ewige Liebe" sehr unterhaltsam und bietet dem Zuschauer allerlei an Slapstick, witzigen Missverständnissen und Wortgefechten. Auch Hape Kerkeling und Rick Kavanian haben wurnderbare Parts, einiges geht in Richtung Stummfilmhumor, sodass die ganze Posse wie aus der Zeit gefallen wirkt und gerade dadurch originell und frisch herüber kommt. Dass die Machart eher an ein mordernes Märchen erinnert passt wunderbar, genau wie der verspielte Soundtrack. "Der Boandlkramer und die ewige Liebe" ist keine große, komplexe Geschichte und auch keine neue. Der Humor ist nicht bahnbrechend, die Dialoge sind es auch nicht. Trotzdem entfaltet die Art und Weise, wie Vilsmaier erzählt, eine sachte, augenzwinkernde, bittersüße, nostalgische Melancholie. Es scheint beinahe, als hätte da einer mit sehr viel Liebe auf seine Heimat geblickt, auf sein Leben, auf das Lachen und seine Freunde, die er noch einmal in diesem Film versammelte. Ein Film, so einfach, herzlich und unbedarft wie ein Kinderbuch - und in jedem Fall erinnerungswürdig.

7,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: amazon Video

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