Eigentlich wollten sie nur ihre tote Mutter auf dem Friedhof besuchen, doch dann werden Barbara (Patricia Tallman) und Johnnie (Bill Moseley) von einer wankenden Gestalt mit äußerst ungesundem Aussehen angegriffen. Ihr Bruder fällt der Kreatur zum Opfer, Barbara kann flüchten und findet Unterschlupf in einem einsamen Landhaus. Dort trifft sie auf Ben (Tony Todd), mit dem sie das Haus verbarrikadiert. Was die beiden nicht merken: Sie sind keineswegs alleine...
Mit dem Remake "Night Of The Living Dead" sein Regie-Debüt zu feiern, könnte man als "gewagt" beschreiben. Doch Tom Savini nutzt die legendäre, gleichnamige Vorlage von George A. Romero gekonnt aus und fügt neben besseren Spezialeffekten auch andere Facetten hinzu. Bereits mit den Romero-Nachfolgern "Dawn Of The Dead" und "Day Of The Dead" wurde der Zombie-Kosmos gehörig erweitert und man gerade hier hätte erwarten können, einen Fassung zu bekommen, die deutlich mehr aus der Zombiethematik darstellt - weil sie diese Filme kennt. Savini jedoch hält sich größtenteils an das Original, was den Gewaltgrad angeht und auch den Wissensstand über Zombies. Die wohl größte Schwäche, teils verschuldet teils wohl einfach der Klasse Romeros geschuldet in der Vorlage, ist die deutlich weniger packende Atmosphäre und die größtenteils lahmende Spannung. In der ersten halben Stunde wird der knappe und natürlich bekannte Plot (die Flucht und das Verbarrikadieren im Haus) unnötig durch Einfügen von Zwischenszenen (z.B. Barbaras Flucht, die Ankunft des zweiten Protagonisten, seine "Monologe" ) aufgebläht, die niemand braucht, weil die Kontinuität des Geschehens für den Zuschauer auch so ersichtlich ist. Der Film wird dadurch schnell banal. Der diesmal von Tony Todd gespielte schwarze Protagonist schwafelt von Beginn an wie ein Prophet, der das ganz große Unheil verkündet. Mit vorgefertigten Phrasen wie "this is hell on earth" wird dem Zuschauer von Beginn an die Angst förmlich eingeredet. Was Romero mit einer einzigen Radiodurchsage sehr subtil schaffte, verkommt hier zum theatralischen Bühnenstück.
Zu viele Szenen spielen außerhalb des Hauses oder haben zumindest Kameraeinstellungen von innen nach außen oder von außen auf das Haus. Das mag vielleicht realistischer sein, weil Zombies schließlich langsam sind und die Figuren logischerweise auch für eine Weile draußen stehen können, aber insgesamt heben diese Szenen ebenso die klaustrophobische Stimmung des Originals auf. Zwar wird so verständlich, warum im Remake erst sehr spät alles vernagelt wird, aber gleichzeitig wird die erdrückende Übermacht der Zombies stark relativiert. Viel zu spät, nämlich bei der Umgestaltung des Endes, findet Savini dann den nötigen Mut, sich selber auszudrücken und liefert ein durchaus gelungenes Ende, dass die bekannte Figurenkonstellation neu und geschickt ausspielt. Ebenso verschärft er mit einer einzigen Szene die Gesellschaftskritik, die bei Romero schon vorlag (aber damals zu gewagt gewesen wäre). Außerdem positiv zu erwähnen ist die umgeschriebene Barbara, die im Vergleich zum Original, wo sie eine von den Ereignissen völlig überforderte und traumatisierte Frau darstellt, eine starke Person mimt. Ob damit nicht ein anderes (ebenso schwer glaubwürdiges) Extrem präsentiert wird, sei dahin gestellt.Selten schafft Savini die alles erdrückende Spannung des Originals aufkommen zu lassen. Zu oft verlängert und streckt er banale Szenen, die an der Spannung, Atmosphäre und vor allem auch an der Kurzweiligkeit nagen. Würde er die Frauenrolle nicht kontrapunktisch zum Original setzen und kein eigenes sinnvolles Ende finden, wäre dieser Film vollkommen überflüssig.
7/10
Von NAMELESS Media kommt der Film in HD im auf 666 Stück limitierten Mediabook:
Quellen:
Inhaltsangabe: Sony Pictures
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