Dienstag, 22. Juni 2021

Puppet Master (Unrated) (1989)

https://www.imdb.com/title/tt0098143/

Der Puppenmacher André Toulon besitzt die einmalige Gabe, toten Figuren Leben einzuhauchen. Nach seinem Tod hinterlässt er der Welt ein mörderisches Erbe: Killerpuppen, jede von ihnen zum Töten bereit. Ihre Körper sind ihre Waffen. Die niedliche "Miss Leech" würgt aus ihrem Mund riesige Killer-Blutegel hervor, die ihre Opfer wie Vampire aussaugen; ein glänzender Enterhaken und ein Messer, scharf wie eine Rasierklinge, sind die Hände von "Blade"; mit Armen wie Schraubstöcke hat sich "Pin Head" darauf spezialisiert, seine Opfer zu strangulieren; "Tunneler" dagegen liebt es blutig: Er bohrt sich mit seinem spitzen Kopf am liebsten in Fleisch. 50 Jahre nach dem Tod ihres Schöpfers erwachen die Puppen wieder zum Leben - ein neuer Meister braucht sie für seine blutrünstigen Pläne...

Als Autor Charles Band 1989 nach "Dolls" den "Puppet Master" unter der Regie von David Schmoeller auf die Leinwände losließ, ahnte er noch nicht, dass er damit seiner "Full Moon"-Filmschmiede einen Schub geben sollte, der für diese Reihe bis dato 12 Fortsetzungen nach sich zog. Dabei darf man sich wundern, denn "Puppet Master" ist im Grunde ein sehr generischer Horrorfilm mit kaum erwähnenswertem Opfermaterial, der sogar noch recht klischeehaft ist und mit so ziemlich allen Versatzstücken aufwartet, die man eben von einem Horrofilm erwarten würde. Was ihn jedoch von der Masse abhebt, sind die legendären Puppeneffekte in Stop-Motion-Technik und natürlich das Puppendesign.

"Puppet Master" hat zudem kleine Startprobleme und baut nur sehr langsam einen gewissen Suspense auf. Erst nach etwa 45 Minuten nimmt der Film an Fahrt auf und mündet in einem ordentlichen und zudem recht harter Showdown. Die total verschrobene Geschichte, welche ihre eigenen, kauzigen Figuren kaum unter Kontrolle hat und sich mehr auf einzelne, kurze Kabinettstücke von vagen Plotelementen als auf ein sinnvolles Gesamtbild konzentriert, ist dennoch komplett unterhaltsam und sogar spannend. Klimperige Musik, "Dark Old House"-Schauplatz und die Puppeneffekte sorgen für schön-schaurige Atmosphäre, Handlung sowie Figuren sind jedoch manchmal (unfreiwillig?) komischer Mumpitz. Auch hält sich Schmoeller gerne mit absurden Zwischentönen auf, irgendwo zwischen langweilig und nett-skurril. Was viel skurriler ist, ist, dass der Film jahrelang auf dem Index stand. Wer bei "Puppet Master" nach Gemetzel, Blut und Gore sucht, der wird nämlich nur marginal belohnt. Belohnt werden auch diejenigen nicht, die nach Logik oder Motivation für die Puppenmorde suchen, alle anderen bekommen jedoch einen Film serviert, dessen Kultstatus man ihm kaum absprechen kann.

6,5/10

Von WICKED VISION gab es die Komplettbox, welche alle bisher erhältlichen "Puppet Master"-Teile enthält in einem Holzkoffer, der dem Atelier von André Toulon nachempfunden ist.


Quellen
Inhaltsangabe: Wicked Vision
Poster/Artwork: Full Moon Entertainment

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