1942: In der Schlacht von Rschew hält das noch verbliebene Drittel der russischen Truppen vor dem Dorf Ovsyannikovo die Stellung und wartet auf die angekündigte Verstärkung. Bis dahin halten sie die Wehrmacht in Schach. Zurückziehen können sich die Soldaten nicht, da das Hauptquartier befohlen hat, das Dorf unter allen Umständen zu halten. Nach und nach wird den Männern klar, dass dieser Kampf ihr letzter sein könnte. Noch hoffnungsloser wird ihre Situation, als ein Leiter der Spezialabteilung zu den Rotarmisten stößt, der Verräter in den eigenen Reihen ausfindig machen soll...
Der russische Film "Rzhev" ("Rschew") thematisiert die Schlacht von Rschew, die auch als "Ржевская мясорубка" "Fleischwolf von Rschew" bekannt wurde. Zwischen Januar 1942 und März 1943 stattfanden, zählten zu den blutigsten Schlachten im Deutsch-Sowjetischen Krieg während des Zweiten Weltkrieges. Nachdem die Truppen der Wehrmacht, vertreten durch die 9. Armee der Heeresgruppe Mitte, Ende 1941 vor Moskau zurückgeschlagen wurden, versuchte die Rote Armee in einer Reihe von Operationen, die nördlich und östlich von Rschew stehende deutsche Abwehr zu durchbrechen und die Divisionen der 9. Armee in diesem vorspringenden Frontbogen abzuschneiden und zu vernichten. In 15 Monaten mit drei Großoffensiven konnte die Rote Armee die deutschen Truppen nicht schlagen bzw. vernichten. Schließlich zogen sich die Deutschen beim Unternehmen Büffelbewegung auf rückwärtige Auffangstellungen zurück.
Der sehr hochwertig gefilmte Streifen setzt vor allem auf Brutalität, vergisst aber fast öllig den dramatischen Hintergrund, sodass man sich als zuschauer mit kaum einer der Figuren identifizieren oder gar mit ihr mitfiebern kann. Daraus resultiert im Endeffekt, dass man den Film lediglich wegen seiner äusserst realistisch gefilmten Kriegshandlungen empfehlen kann, wer einen Part erwartet, der einem die Soldaten auf russischer Seite näher bringt, wird vermutlich unweigerlich enttäuscht. Dadurch flacht auch der Spannungsbogen nach der fulminaten Schlacht gleich im Opening spürbar ab und lässt den Film, trotz seiner interessanten und aufwühlenden Thematik leider nur vor sich hin plätschern. Überraschend stellt Regisseur Igor Kopylov in einigen Szenen sogar das Regime, das damilige politische Gerüst und absoluten Gehorsam in Frage.
Trotzdem bleibt "Rzhev" weiter hinter seinen Erwartungen zurück. Für kriegsfilmliebhaber ist der Film sicher und eigentlich sogar unbedingt eine Sichtung wert, dennoch kann man aufgrund der angesprochenen Problematik kaum eine sonderlich gute Punktzahl vergeben.
6/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Capelight
Textauszüge: Wikipedia
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