Wer den Schoschonen Geld schuldet, der kümmert sich besser schnell darum, die Schulden zu begleichen. Das müssen auch der Apachen-Häuptling Abahachi (Michael "Bully" Herbig) und sein Blutsbruder Ranger (Christian Tramitz) lernen, die sich bei den Indianern Gold geliehen haben, um einen Salon zu einem Stamm-Lokal für gesellige Indianerabende auszubauen. Doch dann haut sie Erzbösewicht Santa Maria (Sky Du Mont) übers Ohr. Das Gold ist weg, der Apachen-Pub nur noch abbruchreif. Zu allem Überfluss erschießt Santa Maria auch noch "Falscher Hase", den Häuptlingssohn der Schoschonen, und schiebt die Tat Abahachi und Ranger in die Schuhe. Die Blutsbrüder landen am Marterpfahl. Die einzige Chance, die noch bleibt: Abahachi weiß, von einem verborgenen Schatz. Dummerweise hat Abahachi nur einen von vier Teilen der Schatzkarte. Die anderen Teile befinden sich im Besitz von seinem schwulen Zwillingsbruder Winnetouch (Herbig in einer Doppelrolle), dem Griechen Dimitri (Rick Kavanian) und der Barsängerin Uschi (Marie Bäumer)...
Auch nach vielen Jahren ist Michael "Bully" Herbigs Film "Der Schuh des Manitu" immer noch sein ungeschlagenes Meisterstück. Ein herrlich blöder Western-Klamauk, bis in die letzte Rolle grandios und passend besetzt, dazu ansprechend gefilmt und mit einigen hochkarätigen Gags beseelt, die bei dem Zuschauer jeder Sichtung einen Lacher entlocken können. "Der Schuh des Manitu" könnte man als die deutsche Antwort auf "Die nackte Kanone" und "Der wilde wilde Westen", durchzogen vom typischen "Bully"-Humor, werten. Auch weil Herbig viel mit (bayrischen) Dialekten arbeitet und sich auf Karl Mays Wildwestgeschichten bezieht, leistet er weit mehr, als nur ausländische Vorbilder zu kopieren. Allerdings trifft er den Stil klassischer Italo-Western erstaunlich genau, sobald fiese Cowboys ins Spiel kommen. Und in einzelnen Szenen verbergen sich unzählige weitere Anspielungen. Diese Mischung sorgt für jede Menge Spaß, solange man offen für sinnfreien Klamauk ist.
"Der Schuh des Manitu" ist insgesamt ein Gagfeuerwerk höchster Güte, vollgestopft mit skurrilen Charakteren, vollkommen dämlichen, eingeschobenen und nichts mit der Handlung am Hut habenden Gags (z. B. die Superperforator-Einlage), absichtlichem Overacting und nicht enden wollenden parodistischen Elementen. In Aufwand und Inszenierung ein Meilenstein für den deutschen Film, der daraus resultierende Erfolg spricht für sich. Michael Herbig und Christian Tramitz sind als sich ständig zankendes Duo einfach unschlagbar und Sky du Mont gibt einen unfassbar lustigen Bösewicht ab. Gäbe es doch bloß mehr deutsche Komödien von diesem Kaliber.
8,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Constantin Film
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