Es sollte eigentlich der schönste Tag ihres Lebens werden, denn die junge Grace (Samara Weaving) steht kurz davor, ihren geliebten Alex Le Domas (Mark O'Brien) zu heiraten. Die Einführung in die ebenso exzentrische wie schwerreiche Familie geht allerdings alles andere als feierlich vonstatten. Anlässlich der Hochzeit gilt es für den Le-Domas-Klan nämlich allen voran, eine Tradition zu wahren. Und die besagt nun mal, dass ein neues Familienmitglied mit einem Spiel eingeführt werden soll. Und ehe sich Grace versieht, befindet sie sich in einem perfiden Katz-und-Maus-Spiel um Leben und Tod in dem riesigen Anwesen, das über das altbekannte Versteckspiel weit hinausgeht. Brutal und mit allen möglichen Waffen wird Jagd auf Grace gemacht, doch die frischgebackene Ehefrau hat gar nicht vor, kampflos aufzugeben – und bekommt in dem unerbittlichen Kampf ums Überleben außerdem schon bald Unterstützung...
"Ready Or Not" könnte man auch als "The Familiy Purge" betrachten. Sehr bösartig, sehr schwarzhumorig, sehr blutig mit einem Hang zum Splatter. Über die komplette Spielzeit pendelt der Film zwischen einer Art Hunting-Horror mit einer nicht zu vernachlässigenden Gewaltnote und einer sarkastischen Komödie, insbesondere die Mitglieder der "Sektenfamilie" betreffend. So ist Hauptfigur Grace (Samara Weaving) überrascht, als sie an ihrem Hochzeitstag ein Spiel mit ihrer verqueren, eingeheirateten Familie spielen soll, um in dieser akzeptiert zu werden. Schließlich wird sie zur Jagd freigegeben und muss sich gegen die irren Sektler durchsetzen. In dieser Sache machen auch Adam Brody und Andie MacDowell eine sehr gute Figur, doch wie die Faust aufs Auge ist jedoch Nicky Guadagni als verbitterte, schräge Tante besetzt.Charakterentwicklung oder erzählerische Tiefe gibt es nicht wirklich. So ist auch die Erklärung, warum die Familie diese blutrünstige Jagd vollzieht, ziemlich einfach, sicherlich sogar bewusst stupide. Aber darauf zielt der Film auch gar nicht ab, sondern möchte leicht und schnell unterhalten mit Spannung auf einfachster Ebene (wird sie erwischt oder nicht?). Und tatsächlich gelingt das in dieser Form auch. Die Effekt sind absolut solide, genau wie die schauspielerischen Leistungen. Wunderbar verspielt zeigt das Regisseur-Duo Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett die Dekadenz einer sozialen Gruppe, die sich über ihre vermeintliche Kultiviertheit, Manierlichkeit und Noblesse definiert, klar abgrenzt, diese aber angesichts des Erhalts des eigenen Status Quo schneller entsagt, als Pfeile Dienstmädchen-Gehirne durchbohren. Das macht "Ready Or Not" herrlich amüsant und unterhaltsam, und was besonders erfrischend ist, ist, dass der Film mal ohne nervige Jump-Scares auskommt.
7,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Twentieth Century Fox
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