Nachdem eine mysteriöse Gruppe von Personen in Lauras (Andi Matichak) Haus einbricht und versucht, ihren achtjährigen Sohn David (Luke David Blumm) zu entführen, fliehen die beiden aus der Stadt, um sich in Sicherheit zu bringen. Doch schon bald nach der missglückten Entführung wird David schwer krank und leidet unter immer sporadischeren Psychosen und Krämpfen. Ihren mütterlichen Instinkten folgend, um ihn zu retten, begeht Laura unaussprechliche Taten, um ihn am Leben zu erhalten, doch bald muss sie entscheiden, wie weit sie bereit ist zu gehen, um ihren Sohn zu retten.
Was sich nach einem spannenden Thriller mit Horror-Elementen anhört ist unterm Strich leider nur ein lauwarmes Psycho-Drama, welches die Frage aufwirft, ob Laura (Andi Matichak) verrückt ist oder nicht. Der Arzt, der zu Beginn des Films die Brille abnimmt - der Zuschauer weiß sofort, das da keine guten Nachrichten folgen - fragt "Can I be honest with you?" - und man möchte schon in dieser frühen Phase des Films die Augen verdrehen. "Son" untersucht in seinem Verlauf, was denn wirklich mit Lauras Sohn David (Luke David Blumm) und seiner Mutter, die vor acht Jahren vor einer religiösen Sekte geflohen ist (zufällig genau der Zeitpunkt der Geburt das Sohnes), los ist. Der titelgebende Sohn ist Dreh- und Angelpunkt von Lauras Instabilität und außerdem streut Regisseur einen weiteren Fakt ein, der sein Überleben in gewisse Abhängigkeiten setzt. "Son" ist aber dabei nicht wirklich geheimnisvoll und sprengt damit den Spannungsbogen. Stattdessen geht es in einem Großteil des Films um die viel zu aufgesetzte Frage, was denn nun wirklich mit Laura ist, jene alleinstehende Frau, die ihre Vergangenheit vielleicht nur erfunden hat, was zwar gelegentlich erwähnt, aber nie ernsthaft in Betracht gezogen wird. Autor/Regisseur Ivan Kavanagh benutzt Elemente aus anderen Genres, um persönlichen Kummer (die Geburt des iegenen Kindes war wohl traumatisch) auf ein paar banale emotionale Symbole zu reduzieren. Die zahlreichen blutigen Elemente lenken kaum davon ab, dass "Son" die ganze Zeit über nur auf der Flucht ist. Der Rest des Films läuft ansonsten auf ein Horror-Bingo hinaus, inklusive schäbiger Motels, einer Hommage an "The Shining" (sehr omnipräsent in diesem Jahr), einem gewalttätigen Zuhälter und mehr. Damit wird aus "Son" weder Fisch noch Fleisch. Der einzig interessante Blick, nämlich der auf die Sekte und was wirklich passiert ist, bleibt dem Zuschauer, abgesehen von ein paar (wirklich gruseligen) Blicken auf ihre schlicht gekleideten Mitglieder, verwehrt. Und das ist dann unterm Strich eigentlich zu wenig.
5,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Altitude Film
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