Um sechs Uhr morgens am sechsten Tag des sechsten Monats geboren, unter dem Zeichen des Antichristen, das ist das Omen, der Fluch, der auf Damien Thorn (Jonathan Scott-Taylor) lastet. Er ist zwölf Jahre alt, als er von seinem reichen Onkel Richard (William Holden) auf eine Militärakademie geschickt wird. Sein Cousin Mark (Lucas Donat) begleitet ihn. Wer auch immer sich Damien in den Weg stellt oder gar glaubt, es mit dem Antichristen zu tun zu haben, stirbt auf merkwürdige Art. Onkel Richard schenkt den Geschichten über seinen Neffen zunächst keinen Glauben. Der Antichrist? Lächerlich! Doch irgendwann ist auch er so weit, das Unheil zu erkennen. Er will Damien töten, bevor sein eigenes Leben in Gefahr ist...
"Damien: Omen II" ist eine mehr als gelungene Fortsetzung um den Antichristen Damien, der in vielen Punkten an den großartigen, wegweisenden Vorgänger anschließen kann. Wie schon bei "Das Omen" ist klar zu erkennen, dass es sich hier nicht um einen Low-Budget-Nieschenfilm handelt, sondern ein großes Studio mit Geld dahinter stand. Gregory Peck hat mit William Holden einen namenhaften Nachfolger bekommen, die Optik gefällt auch nach über 40 Jahren, ein rundum sehr professionell gemachter Genrevertreter - das gab es damals nicht so oft.
Damien ist etwas älter geworden und entdeckt im Laufe der Story seine eigentliche Identität. Harvey Bernhard, der wichtigste Mann dieser Filmreihe, war nicht begeistert über die Aussicht, seine Geschichte mit einem 13-jährigen Kind weiterzuführen. In der Tat wäre es wohl sinnvoller gewesen, den zweiten Teil mit einem Damien im Alter Anfang 20 zu drehen. Nun hatte Bernhard aber vor insgesamt sieben Teile zu drehen und ließ sich wahrscheinlich deswegen auf diesen Deal ein. Jonathan Scott-Taylor kann man hier keine Schuld anlasten. Er spielt die Rolle des Antichristen durchaus überzeugend. Das Drehbuch macht aber aus ihm eigentlich mehr einen Serienmörder als Satans Sohn. Leider wollte man den Drehbuchautor vom ersten Teil auch nicht mehr haben. Dies wäre aber durchaus sinnvoll gewesen, hatte er einfach die besseren Ideen. Der restliche Cast, mit Größen wie Lance Henriksen oder Robert Foxworth, fügt sich gut ein. Lee Grant und William Holden, der die Rolle für "Das Omen" noch ablehnte, geben solide Vorstellungen ab, der Fokus liegt aber nicht besonders auf den beiden. Der Film versäumt auch einiges zu erklären oder gewisse Charaktere zu entwickeln, bzw. ihnen eine bessere backstory zu geben, was durchaus noch von Interesse gewesen wäre. Gerade was die Gefolgschaft von Damien betrifft.Statt also von Vaters Schergen beschützt und eher unbewusst agierend, lässt Damien spätestens in der zweiten Filmhälfte zielgerichtet seine diabolischen Kräfte wirken. Das ist, wie beim Vorgänger, sehr stimmig inszeniert und sorgt für einige wohlige Schauermomente - angeführt von der Fahrstuhlszene. Begleitet von satanischen Chören kommt "Damien: Omen II" oft tatsächlich an die Atmosphäre des Originals heran, kann sie nur nicht über die gesamte Laufzeit halten, zumindest nicht mit der gleich hohen Intensität. Kleine Verschnaufpausen sind aber gestattet, langweilig wird es nie und schnell kommt wieder dieser böse Flair auf, der "Das Omen" zu einem Klassiker gemacht hat. Viel gibt es wirklich nicht zu meckern, wenn man so manch andere Fortsetzungen sieht (als absolutes Negativbeispiel sei mal die Sequel-Krücke von "Der Exorzist" gennant) ist das hier ein Musterbeispiel, wie es richtig geht. Etwas weniger Bedrohlicher, etwas weniger fesselnd, aber unter Strich eine richtig guter Nachleger, den sich Fans des Originals nicht entgehen lassen sollten.
7,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Twentieth Century Fox
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