Tommie (Tom Gerhardt) ist der absolute Looser im Heimatviertel Köln-Kalk: Keine Kohle, keine eigene Wohnung, keine Freundin. In der Auspuff-Werkstatt, in der er malocht, ist der Meister ständig sauer auf ihn. Doch Tommie ist tierisch gut drauf: Der Videofreak träumt sich begeistert durch die Phantasiewelt der Filmkunst, vorzugsweise mit dem Oberweiten-Sexstar Gianna S. in der Hauptrolle. Tommie sammelt Auspuffe. Als er ein besonders kapitales Exemplar vom Protz-Mercedes des Luden Jupp stiehlt, kriegt er richtig Ärger. Zwar bringt er Jupp den Auspuff notgedrungen wieder, doch dessen tödliches Ultimatum, bis abends um Punkt sieben eine Kiste der seltenen Biermarke "Ramsdorfer Kölsch" zu beschaffen, erweist sich als irrsinnig schwierig. Denn ausgerechnet zur selben Zeit wird "Gianna S." in der Stadt erwartet...
Die völlig assoziale Komödie mit vollkommen dummen, prolligen Sprüchen ist das Filmdebüt von Tom Gerhardt. Das Drehbuch stammt von ihm und er übernimmt auch drei Rollen, was schon mal alles darauf hindeutet, dass "Voll normaaal" komplett auf ihn zugerichtet wurde. Dabei fällt auf, dass der Film überhaupt keine Story besitzt. Was hier geschieht, bedarf auch keinerlei Handlung. Es ist schon erstaunlich, mit wie wenig Substanz so ein Film doch durchkommen kann, wenn der Rest einfach stimmt. Dabei ist es fraglich, ob das hier der Fall ist, denn nahezu alles gleicht einer Totalkatastrophe. Das Drehbuch bekommt null Punkte, eine Figurenzeichnung im klassischen Sinne gibt es ebensowenig, wie einen typischen Filmaufbau. Null Tiefgang, keinerlei Niveau, erst recht keinen Anspruch und Gags, wie sie teilweise schlimmer nicht ausfallen könnten.
Damit man dieses Machwerk überhaupt mögen kann, muss man auf jeden Fall etwas mit Tom Gerhardts Humor anfangen können. Dieser ist derbe, dumm, prollig und schlicht blöde - doch manchmal ist das sogar ganz witzig. Hilmi Sözer ist da etwas weniger zu sehen und übernimmt hier eher die Rolle des Sidekicks, ist aber dennoch ganz amüsant. Gerhardt reißt einfach alles an sich und bringt das dermaßen bekloppt herüber, dass man es nur lustig oder grauenvoll finden kann. Veronica Ferres wird sich für ihre Rolle wahrscheinlich am ehesten schämen und Die Toten Hosen waren damals wohl sowieso im Vollsuff. Ganz egal, welche Schauspieler man hier sieht, Gerhardt steht über allen und er macht das, als wäre er im Delirium. Ob man das als gute Leistung bezeichnen kann bleibt ein Mysterium, aber eine Leistung ist es auf jeden Fall. Der Humor passt sich diesem Nonsens unterster Schublade an. Auf Dauer verliert auch "Voll normaaal" wieder seinen Reiz, aber dennoch schaut man sich die rund 90 Minuten Laufzeit ganz gerne an, denn gerade weil es sowas von keinen roten Faden gibt, kann man auch nie wissen, wie es denn weitergehen wird.
4,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Constantin Film
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