Samstag, 1. Mai 2021

The Ewok Adventure - Star Wars: Ewok Adventures: Caravan Of Courage - Star Wars: Ewoks: Karawane der Tapferen (1984)

https://www.imdb.com/title/tt0087225/

Die Familie Towani stürzt mit ihrem Raumschiff auf den Waldmond Endor ab und nur kurze Zeit später werden die beiden Kinder, Cindel (Aubree Miller) und Mace (Eric Walker), von ihren Eltern getrennt. Während sich Jeremitt (Guy Boyd) und Catarine (Fionnula Flanagan) in der Gewalt des schrecklichen Gorax, einem riesigen Ungeheuer, wiederfinden, sind die Geschwister erstmal auf sich allein gestellt. Zum Glück begegnen sie den freundlichen Ewoks, die sie mit in ihr Dorf nehmen und sich schnell mit den Kindern anfreunden. Mithilfe der kleinen, pelzigen Waldbewohnern wollen Cindel und Mace ihre Eltern befreien und machen sich auf den Weg zu seiner Höhle. Doch die abenteuerliche Rettungsaktion ist mit zahlreichen Gefahren verbunden...

Wer kennt sie nicht - die Ewoks, die im letzten Teil der "Star Wars"-"Ur-Trilogie" an der Seite von Han Solo, Prinzessin Leia, Chewbacca, R2D2 und C3PO gegen imperiale Sturmtruppen und ST-ATs ins Feld zogen, um die Pläne des Imperators Palpatine zu durchkreuzen. Dieser ließ auf Endor einen zweiten Todesstern samt intergalaktischem Schutzschild errichten, den die Allianz unter Mithilfe Lando Calrissians schließlich jedoch zerstören konnte. Und wären da nicht die pelzigen Ewoks gewesen, so hätte es mit dem Universum wohl kein gutes Ende genommen. Seit jeher stand dem der Vorwurf voran, dass George Lucas die knuddeligen Bären allein des kommerziellen Kalküls wegen in die letzte Episode integriert habe, um die Merchandising-Kuh noch ausgiebiger melken zu können. Hinsichtlich des Films ließe sich das mit dem Einwand abwenden, die Ewoks als notwendiges Pendant zum düsteren, epischen Parallelstrang um den Vater-Sohn-Konflikt zwischen Darth Vader und Luke Skywalker einzusetzen, sodass sie mit etwas kindlichem Humor die zahlreichen Kriegsszenen hätten ausgleichen können – immerhin sollte auch "The Return Of The Jedi" trotz seiner Dramatik noch als familienfreundliches Abenteuer bestehen. Das schon kurz nach der internationalen Kinoauswertung von Episode VI in Produktion befindliche Spin Off wies indes doch darauf hin, dass Lucas durchaus eine gewinnbringende Vermarktung der Pelztierchen im Sinn gehabt haben dürfte.

Bedauerlicherweise gelingt es der TV-Produktion nicht einmal die äußere Kontinuität zu "The Return Of The Jedi" herzustellen. Nicht nur hausen die Ewoks nunmehr in einfachen Zelten auf dem Boden (statt der wundervollen Häuschen in den Bäumen), sie scheinen mittlerweile auch kaum noch Probleme mit Basic, der Allgemeinsprache, zu haben - obwohl der Film inhaltlich vor Episode VI angesiedelt ist. Die Unterschiede zu den Kinofilmen machen sich insbesondere aufgrund des geringen Budgets negativ bemerkbar, im direkten Vergleich wirkt die Ausstattung in "The Ewok Adventure" geradezu billig. Hauptsächlich müssen die Wälder als Kulissen dienen, ansonsten schiebt sich hier und da mal ein zugegeben schickes, aber eben doch immer erkennbares Matte-Painting ins Bild. Obwohl die visuellen Effekte auf das Konto von ILM gehen und sogar mit einem Emmy prämiert wurden, liegen sie weit hinter dem Produktionsstandard der Zeit, mitunter selbst für ihre TV-Verhältnisse. Die kantigen Stop Motion-Einlagen könnten altbackener nicht sein und besitzen auch keinerlei Charme. Spinnen aus Pappmaché und einfachste Rückprojektionstricks verlangen selbst dem interessiertesten "Star Wars"-Fan zusätzlich einiges ab.

Richtiggehend ärgerlich geriet der Film allerdings nicht aufgrund seiner formalen Unzulänglichkeiten, sondern weil er weder als externes Bindeglied zwischen den Episoden - es werden nicht einmal minimale Verweise zu den Handlungssträngen der Kinoserie aufgezeigt -, noch als eigenständiger Beitrag innerhalb des "Star Wars"-Universums dient. Stattdessen geht es in der Aufmachung eines biederen Kindermärchens (sogar eine völlig unnötige Erzählstimme führt durch das Geschehen) lediglich darum, wie Wicket (im Kostüm steckt abermals Warwick Davis) und seine Freunde die Eltern von Cindel und Mace (deren steifes Spiel selbst unter TV-Soap-Niveau liegt) aus den Klauen des Bergriesen Gorax’ befreien. Dabei wird die Handlung mit zahlreichen sinnlosen Fülleffekten gestreckt, nur damit die Ewoks und mit ihnen die wiedervereinte Menschenfamilie zuletzt im Zelt umhertanzen dürfen. Wenn dann der Erzähler den Zuschauer noch mit Weisheiten erdrückt ("Nun erfreuen sich alle wieder an den einfachen Dingen des Lebens"), wird selbst der härteste "Star Wars"-Liebhaber passen müssen: Nicht nur für sich genommen kann der Film dann doch ganz schön anstrengend sein.

3/10

Quellen
Inhaltsangabe: Twentieth Century Fox

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