Dienstag, 15. Juni 2021

Billy Bathgate (1991)

https://www.imdb.com/title/tt0101453/

In den 1930er Jahren sucht die attraktive Drew Preston (Nicole Kidman) in New York den besonderen Spaß. Denn obwohl sie mit einem mächtigen Bürger der Stadt verheiratet ist, pflegt sie immer wieder Beziehungen zu Angehörigen des organisierten Verbrechens. Ihr aktueller Freund Bo Weinberg (Bruce Willis) wird durch den Mafiosi Dutch Schultz (Dustin Hoffman) liquidiert. Billy Bathgate (Loren Dean), ebenfalls Angehöriger der Mafia, verspricht dem sterbenden Weinberg, sich um Preston zu kümmern, damit sie nicht auch eines Tages getötet wird. Während Bathgate seinen Weg im kriminellen Milieu macht und dabei auf Preston achtet, verliebt er sich in die attraktive Frau. Sein Verhältnis zu ihr wird zunehmend problematisch, da Drew Preston auf der Abschussliste von Dutch Schultz landet und somit ein Konflikt vorprogrammiert ist.

Unter all den großen Gangsterfilmen ist das hier eher eine Randgeschichte und ein kleiner Fisch, der trotz wirklich hervorragender Darstellerriege über weite Phasen ziemlich enttäuschend daherkommt. Vielleicht ist Dustin Hoffman in der Rolle des cholerischen Dutch Schultz aus dem Milieu nicht die Idealbesetzung. Es ist doch etwas schmächtig geraten, obwohl sich seine Brutalität sehen lassen kann. Und wie er mit dem abtrünnigen Bo (Bruce Willis hier mal ganz ungewohnt) umgeht, ist echte Mafiamasche. Auch dass er ihm die Gangsterbraut Drew (Nicole Kidman) ausspannt, ist in diesen Kreisen ganz normal. 

Es wird die typische Geschichte erzählt, dass ein Jungspund einen Fuß ins organisierte Verbrechen, diesmal im Jahre 1935 in New York City, bekommt und erstmal den Mund vor lauter Staunen und Grinsen aufgrund des Glamours, des Geldes und der Frauen nicht zukriegt, dann doch allmählich die Schattenseiten dieses Geschäfts kennenlernt und erkennt, dass er da doch nicht so gut reinpasst wie er dachte. So weit, so gut. Die Umsetzung der ganzen Geschichte ist aber leider ziemlich unrund, unausgegoren, halbgar und zudem noch zäh erzählt. Und irgendwie hat man auch das Gefühl, dass man nicht so recht wusste bzw. sich entscheiden konnte, was man den nun eigentlich erzählen will: Die Werdegang von Billy Bathgate, die Lovestory oder die Geschichte von Dutch Schultz. Die Rolle des großen Lucky Luciano ist hier klein und kurz, eigentlich unangemessen. Ebenso wie die von Drews Ehemann. Und Drew selber bleibt ein Buch mit mehr als sieben Siegeln. Herausgekommen ist dann eine krude Mischung aus allem zusammen und somit irgendwie gar nichts. Normalerweise sind so aufgezogene Gangsterfilme eine Bank, aber "Billy Bathgate" ist nur eines: unbefriedigend.  

4,5/10

Quellen:
Inhaltsangabe: Hollywood Pictures

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