Robert Thorn (Gregory Peck) und seine Frau Katherine (Lee Remick) erwarten ihr erstes Kind. Doch bei der Geburt stirbt das Baby, und die in einem römischen Krankenhaus tätigen Priester bieten Thorn an, stattdessen ein zur gleichen Zeit geborenes Kind, deren Mutter angeblich bei der Geburt gestorben ist und das keine Verwandten haben soll, zu adoptieren. Thorn stimmt nach anfänglichem Zögern zu, denn er weiß, wie problematisch für Katherine das Wissen um die Fehlgeburt wäre. Nichts ahnend ist Katherine überglücklich über den scheinbar gemeinsamen Sohn, den die beiden Damien (Harvey Stephens) nennen. Doch der Junge erweist sich schon bald als der personifizierte Antichrist. Schreckliche Dinge geschehen in seiner Gegenwart und viele der Dinge, sind nicht mit natürlichen Überlegungen zu erklären. Und schon bald müssen auch Robert und Katherine um ihr Wohl bangen, denn Damien scheint nichts und niemand stoppen zu können...
Regisseur Richard Donner inszenierte diesen Film, der bis heute als Blaupause für viele Horrorthriller, die
sich mit dem Okkulten und der Kirche an sich beschäftigen, dient. "Das Omen" ist auch heute noch, über 40 Jahre nach seinem Entstehen, einer der gelungensten Grusel-/Horrofilme aller Zeiten. Donner glückte hier etwas, was völig zurecht als Meisterwerk ("Meilenstein", wie der Komponist Jerry Goldsmith zitiert wurde) in die Geschichte des Films einging. Nicht nur die Atmosphäre des Films ist einzigartig. Auch die Musik von Jerry Goldsmith passt so dermaßen perfekt zur Szenerie, dass kein unmittelbarer Vergelich zu anderen, ähnlich gelagerten Filmen gezogen werden kann, ohne das nicht "Das Omen" als Sieger aus diesem Vergleich heraussticht. Hatte man gedacht, dass William Friedkin mit seinem nur 3 Jahre zuvor erschienenen "Der Exorzist" schon den perfekten Horrorfilm geschaffen hat, so bewies Donner mit seinem Film, dass dies beileibe kein einzigartiger Vorgang war.
Bis heute hat der Film nichts von seinem Charme, Flair und seiner gruseligen Atmosphäre eingebüsst. Man merkt deutlich, dass es sich um eine aufwendige, intelligente Produktion handelt, die so einige Filme bis zur heutigen Zeit sprichwörtlich "in die Tasche steckt". Der Film wurde damals zurecht für den Oscar, Golden Globe und einige weitere Auszeichnungen nominiert. "Das Omen" ist enorm effektives Schauerkino mit einigen denkwürdigen Momenten, seine fast apokalyptische Grundstimmung trägt ihn jedoch die ganze Zeit bis zu seinem für Hollywood-Verhältnisse bald schon skandalös pessimistischen, fatalistischen, abgrundtief bösen Finale. Einen oft unabsichtlichen Fehler begeht der Film nie, der ihn nach wie vor wahnsinnig beklemmend macht und jederzeit dicht an der Gefühlswelt des Protagonisten lässt: Unabhängig der dargelegten Fakten - für das Publikum und dessen nahezu allwissenden und irgendwo neutralen Position noch früher und deutlicher - wirkt Damien nie wie das Monster, das er wahrscheinlich ist. Damien, der sein Schicksal schon recht früh, nämlich bei seiner Geburt in die Hand nimmt. "Zufällig" am 06.06. um 6.00 Uhr in Rom geboren. Ein kleiner, schüchterner, unschuldiger Junge, dem höchstens mal ein diabolisches Schmunzeln in unpassenden Momente herausrutscht. Wie so vielen Fünfjährigen, ohne dass sie der Sohn des Teufels sein müssen. Doch die Zeichen hier sind eindeutig, die Schergen treiben schon längst ihr Unwesen, ihr vermeidliche Führer fällt nie aus seiner Tarnung. Seine Zeit wird erst noch kommen. Beängstigend gut gemacht, so spannend und gruselig aufgeführt, dass man wohl kaum eine Sekunde den Blick abwenden möchte; ein zeitloser Klassiker mit Kultstatus, der seine Wirkung nicht verloren hat. Damals fantastisch, 40 Jahre später immer noch.
9/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Twentieth Century Fox
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