Samstag, 31. Juli 2021

Omen III: The Final Conflict - Omen III: Barbaras Baby (1981)

https://www.imdb.com/title/tt0082377/

Der Antichrist Damien Thorn, der Sohn des Teufels, ist mittlerweile erwachsen geworden. Er ist der Präsident des weltweit operierenden Konzerns "Thorn Industries", sowie Botschafter der Vereinigten Staaten in Großbritannien. Es scheint, dass nichts ihn noch daran hindern kann, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Sein Aufstieg zur endgültigen Herrschaft über die Welt kann nur durch zwei Dinge verhindert werden: Zum einen soll der Sohn Gottes in England wiedergeboren werden, und zum anderen existieren die sieben Dolche von Megiddo, durch die Damien ausschließlich umgebracht werden kann. Diese wurden bei Grabungsarbeiten in Chicago wiederentdeckt und gelangen in den Besitz eines Mönchsordens in Italien. Sieben Mönche, die um die wahre Identität Thorns wissen, werden mit dem Auftrag nach London geschickt, Damien mit Hilfe der Dolche zu töten. Und als ein Gerücht auftaucht, dass der Sohn Gottes wiedergeboren sein soll, startet Damien eine blutige Suche nach seinem alten Widersacher...

Wer nach den gelungenen Vorgängern auf einen würdigen Abschluss der (eigentlichen) Trilogie hofft, wird böse ernüchtert. Weder von der Inszenierung, noch vom Inhalt kann "Omen III" mit den ersten Teilen mithalten und ist fast schon als ärgerlich einzustufen. Gerade weil dieser Teil absolut notwendig war, um die Geschichte vom wiedergeborenen Antichristen zu seinem Ende zu führen, es lässt sich also nicht von der berühmten "Fortsetzung zu viel" sprechen.

Ein Lichtblick ist zumindest Sam Neill, der den erwachsenen Damien über weite Strecken ansprechend verkörpert. Doch lebten die ersten Teile von ihrer konstanten Bedrohung, der diabolischen Stimmung und der effektvollen Inszenierung, ist "Omen III" ein fade erzählter, kaum stimmungsvoller 08/15-Horror/Grusel, dessen Bedrohung nicht jederzeit über dem Zuschauer schwebt, sondern zu sehr auf Sam Neills Person zugeschnitten ist. Wurde Damien in den ersten Filmen noch von dunkelen Mächten beschützt, die immer dann plötzlich zuschlugen, wenn dessen Aufstieg in Gefahr geriet, nimmt Damien das hier selbst in die Hand. Das nimmt dem Film dieses große, unheimliche, unaufhaltsame Grauen. Zudem, wenn Damien sich seiner Widersacher entledigt, wirkt das unspektakulär, was der schlaffen Inszenierung zuzuschreiben ist.

Überhaupt hätte "Omen III" als großes Finale doch viel pompöser und gewaltiger ausfallen müssen. Schließlich wurde Damien als der personifizierte Untergang der Menschheit aufgebaut, der sich in diesem Film das entscheidenden Duell mit der Reinkanation Christi liefert. Stattdessen gibt es viel religiöses Geschwafel und ein Ende, wie es lacher und inkonsequenter kaum sein könnte. Das als Abschluss der Saga zu präsentieren, ist irgendwie schade, denn es bleibt der Gedanke, dass hier wesentlich mehr rauszuholen gewesen wäre. Schade.

5,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Twentieth Century Fox

[SERIE] Star Wars: The Clone Wars, Season 07: The Final Season

http://www.imdb.com/title/tt0458290/

Die finale und letzte Staffel 7 der "Star Wars: The Clone Wars"-Saga beginnt stark, hängt im Mittelteil etwas durch und bringt Füllepisoden, nur um dann auf dem Höhepunkt ab Folge 9 und den drauffolgenden, verbleibenden 3 Episoden so dermaßen aufzudrehen, dass man sich fragen darf, warum dies nicht schon die ganze Zeit so war. Die Story, die parallel mit dem Ende der dritten Episode der Filme, "Star Wars: Die Rache der Sith" spielt bringt viele Handlungsfäden zusammen und unterstützt das Star Wars-Universum so außerordentlich gut, dass sie schon beinahe ein unabsprechbarer Teil desselben geworden ist. Grandios. Tolle Geschichte, tolle Charaktere, spannende umgesetzt. Bitte mehr davon.

https://www.imdb.com/title/tt4655360/
7.1 Alte Schlachtpläne (The Bad Batch)
Anakin Skywalker und Mace Windu führen einen Angriff an, um die Hauptwerft der Republik gegen Admiral Trench zu verteidigen. Zu ihnen gesellt sich eine Gruppe einzigartig talentierter mutierter Klone, die sich selbst Schaden-Charge (Bad Batch) nennen. In der Kommandozentrale der Separatisten hört Rex ein mysteriöses Signal, das ihn glauben lässt, dass Echo möglicherweise noch lebt. - 8,5/10

https://www.imdb.com/title/tt4655364/
7.2 Echo aus der Zitadelle (A Distant Echo)
Anakin, Rex und die Schaden-Charge starten eine gefährliche Rettungsmission unter der Annahme, dass Echo am Leben sein könnte. Auf Skako Minor verfolgen sie nach einem kurzen Gefecht mit den Eingeborenen sein Signal zu Wat Tambors Einrichtung, wo sie entdecken, dass Echo lebt und an eine Stasiskammer angeschlossen ist. - 8,5/10

https://www.imdb.com/title/tt4655362/
7.3 Wie in alten Zeiten (On The Wings Of Keeradaks)
Im Innern des Separatistenstützpunkts finden Anakin und die Klone den verloren geglaubten Echo als einen Cyborg vor, der von der Techno-Union gewaltsam als lebender Computerspeicher missbraucht wurde. Der Expeditionstrupp befreit ihn und macht sich auf dem Weg, um den Kampfdroiden des Feindes auf Skako Minor zu entkommen. - 8/10

https://www.imdb.com/title/tt4655358/
7.4 Offene Rechnungen (Unfinished Business)
Um den endgültigen Sieg über die Separatisten auf Anaxes zu erringen, müssen die Jedi die Hauptproduktionsanlage ihrer Flotte sichern. Bei diesem Unternehmen erweist sich Echo, der während seiner Gefangenschaft Zugang zu wichtigen Schlachtdaten der Separatistenarmee hatte, als die wichtigste Geheimwaffe auf der Seite der Republik. - 8,5/10

https://www.imdb.com/title/tt8728624/
7.5 Abgestürzt und abgefangen (Gone With A Trace)
Ahsoka Tano stürzt mit ihrem Speeder-Bike auf der Ebene 1313 von Courouscant ab und lernt dort die Schwestern Trace und Rafa Martez kennen. - 7,5/10

https://www.imdb.com/title/tt9313944/

7.6 Bittere Medizin (Deal No Deal)
Trace trifft eine vorschnelle Entscheidung, nachdem sie erfahren hat, dass das Pyke-Syndikat der Auftraggeber ihrer aktuellen Ladung ist. - 6/10

https://www.imdb.com/title/tt9313956/
7.7 Kein Ausweg (Dangerous Debt)
Ahsoka Tano und die Martez-Schwestern versuchen aus der Gefangenschaft des Pyke-Syndikats zu fliehen. - 6/10

https://www.imdb.com/title/tt9313960/
7.8 Ein gemeinsamer Feind (Together Again)
Ahsoka verhandelt um ihre Freiheit und macht die Entdeckung, dass Maul mit den Pykes zusammenarbeitet. - 7/10

https://www.imdb.com/title/tt9313962/
7.9 Alte Freunde und alte Feinde (Old Friends, Not Forgotten)
Ahsoka trifft Anakin und Obi-Wan wieder. Zusammen mit Truppen der 501., Rex und Bokatan Kryze reist Ahsoka nach Mandelore, um Maul zu bekämpfen. Anakin und Obi-Wan versuchen währenddessen, den Kanzler zu befreien. - 10/10

https://www.imdb.com/title/tt9313966/
7.10 Dieser eine Moment (The Phantom Apprentice)
Ahsoka und Bokatan bekämpfen Maul und seine Truppen und nehmen ihn schließlich gefangen. - 10/10

https://www.imdb.com/title/tt9313968/
7.11 Scherbenhaufen (Shattered)
Ahsoka Tanos Rückreise zum Jedirat wird unterbrochen, als die Order 66 ausgerufen wird. Ahsoka schafft es, Rex zu betäuben und sich mit ihm vor den anderen Clonen zu verstecken. Zusammen mit R7 und weiteren Droiden gelingt es ihr, seinen Inhibitor-Chip zu entfernen. - 10/10

https://www.imdb.com/title/tt9313978/
7.12 Sieg und Niederlage (Victory And Death)
Während Ahsoka und Rex versuchen, zusammen mit den drei Droiden vom Kreuzer zu flüchten, zerstört Maul dessen Hyperraumgeneratoren, wodurch das Raumschiff aus dem Hyperraum fällt, in das Gravitationsfeld eines Mondes gerät und abstürzt. Maul erreicht vor Ahsoka ein Shuttle und entkommt in den Hyperraum, weshalb Ahsoka und Rex auf ein anderes ausweichen. Nachdem Rex und Ahsoka die getöteten Clone aus dem abgestürzten Kreuzer beerdigt haben, lässt Ahsoka eines ihrer beiden Lichtschwerter zurück. Als Darth Vader später an der Absturzstelle eintrifft, findet er dieses. - 10/10

Quellen
Inhaltsangabe: Twentieth Century Fox

Antebellum (2020)

https://www.imdb.com/title/tt10065694/

Die erfolgreiche Bestseller-Autorin Veronica Henley (Janelle Monáe) hat gerade eine Buchtournee hinter sich gebracht und freut sich darauf, endlich wieder zu ihrem Mann und ihrer Tochter nach Hause zu kommen. Doch nach einem tragischen Schicksalsschlag kommt es anders und ihr Leben ist nicht mehr so, wie es einmal war: Veronica ist in einer schrecklichen Parallelwelt gefangen. Diese lässt sie alles in Frage stellen: ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ihre einzige Möglichkeit, dieser Welt zu entkommen, ist, ein geheimnisvolles Rätsel zu lösen. Doch dafür bleibt ihr nur begrenzt Zeit. 

Eines vorab: "Antebellum" wirkt am besten, wenn man vorher noch nicht einmal den Plot gelesen hat, denn der könnte schon zu viel verraten. Ein ungemütlicher Publikumsspalter und zugleich Opfer falschen Marketings.

Bei "Antebellum" scheiden sich allein deswegen die Geister. Hohe Erwartungen wurden durch die geheimnissvollen Trailer und wenigen Storyinfos geschürt die vorgeben, dass sich hier ein "Mindfuck"-Horrorfilm im Stile von "Get Out" und "Wir" herausschält. Doch wer einen klassischen Horrorfilm erwartet, wird ihn hier nicht finden. Es ist eher ein etwas verzwickter Mix aus Drama und Thriller, wobei die Ereignisse im Film trotzdem ausreichend Horrorstoff sind. Das wird schon in der ersten langen Sequenz mehr als brutal verdeutlicht. "Antebellum" will kein reiner Unterhaltungsfilm sein. Zur Story soll weiterhin kaum was verraten werden, auch wenn der Film definitiv nicht so vertrackt ist wie anfangs vermutet wird und "Mindfuck" erst recht nicht ist.

Das erste Drittel ist dann auch der stärkste Part. Sehr atmosphärisch, auch was das bedrohliche Sounddesign angeht, aber bewusst sehr schwer mitanzusehen, die gezeigten Bilder verteilen neben einer lähmenden Hilfslosigkeit immer wieder schmerzhafte Tritte in den Magen. Dass dies funktioniert, liegt auch an den durchweg guten Schauspielleistungen, v.a. um Janelle Monáe, Jena Malone, Eric Lange und Kiersey Clemons. 

Mit Beginn des zweiten Drittels werden aber langsam die Schwächen des Films offen gelegt. Der Part ist nicht nur weitgehend belanglos, sondern hat auch nicht wirklich etwas zu erzählen. Die Thematik Rassismus, die sich durch den ganzen Film durchzieht, besteht eigentlich ungefähr nur aus: Rassismus gegen Schwarze ist diskriminierend, gab es früher und gibt es auch heute noch. Das stimmt soweit auch, nur fügt diese wütende Botschaft dem Film unzureichend Tiefgründigkeit auf, in paar Szenen gerät dieser Stempel sogar teilweise zum unfreiwiligen Bumerang-Effekt. 

Im letzten Drittel wird dann zu den Stärken vom Beginn zurückgefunden, Dramatik und Spannung nehmen wieder zu. Das Ende bzw. die letzte Einstellung beantwortet dann auch einige Fragen. Die Geschichte ist eigentlich schon oft erzählt worden, aber auf diese unkonventionelle Art dafür noch nicht so häufig. Ein Film, der in diese Zeit passt und viel zu selten gemacht wird. Starke Schauspieler, tolle Bilder ergeben einen tollen Mix aus Horror, Thriller und Drama. Unterm Strich hat "Antebellum" zwar sein Potenzial nicht vollständig entfalten können, das eindringliche Schauspiel der Beteiligten, die solide Inszenierung sowie ein intensiver Start können auch nicht drüber hinwegtäuschen, dass der Film in seiner Message an der Oberfläche bleibt, der nötige Biss fehlt und das Drehbuch ungenügend zu Ende durchdacht wurde. Dafür aber von der Stimmung her konsequent unangenehm. Ein mutiger zeitgemäßer Film, der inhaltlich wie auch visuell in der Oberliga mitspielt.

8/10

Quellen
Inhaltsangabe: Leonine

Le Dernier Mercenaire - The Last Mercenary (2021)

https://www.imdb.com/title/tt12808182/

Richard Brumère (Jean-Claude Van Damme) war einst ein legendärer französischer Geheimagent und Söldner und unter dem Namen "La Brume", der Nebel, bekannt. Eigentlich hat er sich längst zur Ruhe gesetzt, doch nun muss er wieder aktiv werden, weil die Immunität seines Sohnes Archibald (Samir Decazza) nach 25 Jahren aufgehoben wurde und dieser ins Visier der Mafia gerät. Um Archibald vor den Machenschaften der Mafiosi zu beschützen, muss Richard wieder voll ins Geheimdienst-Leben einsteigen und sich mit einer Gruppe Jugendlicher aus einer Sozialbausiedlung sowie einem schrägen Bürokraten zusammenschließen. Und dann muss er Archibald noch irgendwann erzählen, dass er sein Vater ist, wozu ihm bislang der Mut gefehlt hat...  

In vielerlei Hinsicht wirkt die französische Actionkomödie "The Last Mercenary" wie ein Film aus der Vergangenheit. In der Hauptrolle mit Jean-Claude Van Damme besetzt, einer Ikone, deren internationaler Ruhm in den 90er Jahren seinen Höhepunkt erreicht hatte. Der Film selbst strahlt nun die gleiche chaotische Energie vergangener Buddy-Cop-Filme aus dieser Zeit aus, und sein Soundtrack, sowie seine Ästhetik zeugen von einer tiefen Zuneigung zu dieser Nostalgie. Dennoch fühlt sich nichts an "The Last Mercenary" jemals abgeleitet oder altbacken an. Der Netflix-Film balanciert seinen Inhalt gekonnt aus und bietet eine frische und originelle Geschichte, die sich auf ihre Stärken stützt - insbesondere auf die ihrer talentierten Darsteller. In "The Last Mercenary" zeigt sich Van Damme von seiner besten Seite: Sein komödiantisches Timing ist präzise (was wahrscheinlich daran liegt, dass er in seiner Muttersprache spielt), und die Actionsequenzen des Films sind äußerst überzeugend. Unter der Regie von David Charhon ist "The Last Mercenary" ein durchaus unterhaltsamer Ritt durch die Straßen von Paris. Wirklich ganz nett.

7/10

Quellen
Inhaltsangabe: Netflix

Freitag, 30. Juli 2021

[SERIE] Star Wars: The Clone Wars, Season 06: The Lost Missions

https://www.imdb.com/title/tt0458290/

Unverhofft kommt oft. Nachdem die fünfte Staffel der "Clone Wars"-Saga das Ende zu markieren schien, erblickte eine schste Staffel mit dem geheimnisvollen Titel "The Lost Missions" das licht der Fernsehbildschirme. Der Animationsstil ist gleich geblieben, doch die Story ist über all dem erhaben. Schließlich ist die geschichte der Klinkriege noch längst nicht auserzählt und bietet auch in Staffel 6 eine Fülle an neuen Abenteuren, geschichten und Charakterentwicklung, die die Filme des großen und ganzen vollständig unterstützen. Ein Muss als für jeden "Star Wars"-Fan.

https://www.imdb.com/title/tt3473218/
6.1 Zustand unbekannt (The Unknown)
Während eines Kampfeinsatzes beginnt der Klonsoldat Tup sich plötzlich seltsam zu benehmen, und wie aus heiterem Himmel erschießt er infolgedessen eine Jedi-Meisterin. Tup soll zur Untersuchung zurück in republikanisches Gebiet gebracht werden, doch auch die Separatisten interessieren sich außergewöhnlich ernsthaft für seinen Zustand. - 8,5/10

https://www.imdb.com/title/tt3473222/
6.2 Verschwörung (Conspiracy)
Tup und Fives werden zusammen zur medizinischen Untersuchung nach Kamino gebracht, doch damit beginnt eine dunkle Verschwörung zwischen den Kaminoanern und den wahren Urhebern des Krieges ihren Lauf zu nehmen. Um seinen Freund zu retten, unternimmt Fives indessen alles Menschenmögliche – auch wenn er damit gegen seinen Ethos als treuer Soldat der Republik verstoßen muss. - 8,5/10

https://www.imdb.com/title/tt3473226/
6.3 Fluchtreflex (Fugitive)
Der Beweis, den Fives bei seinem Freund gefunden hat, soll zur Analyse nach Coruscant gebracht werden, während Fives angeblich wieder an die Front zurückkehren soll. Als er jedoch von seinem neuen Droidenfreund AZ-3 erfährt, dass er stattdessen mundtot gemacht werden soll, sieht er sich gezwungen, mit dem Beweis unterzutauchen und dem Geheimnis von Tup auf eigene Faust auf die Spur zu kommen. - 8,5/10

https://www.imdb.com/title/tt3473230/
6.4 Befehle (Orders)
Nachdem Fives es geschafft hat, die Jedimeisterin Shaak Ti Hinweise auf eine geheime Verschwörung gegen die Jedi zu liefern, werden er und die Beweise nach Coruscant gebracht. Doch während Fives verzweifelt versucht, seine Freunde von der Verschwörung zu informieren, versuchen die geheimen Feinde im Herzen der Republik mit allen Mitteln, Fives zum Schweigen zu bringen. - 9/10

https://www.imdb.com/title/tt3473232/
6.5 Ein alter Freund (An Old Friend)
Senatorin Amidala wird nach Scipio geschickt, wo die Zentrale des Intergalaktischen Bankenclans liegt. Dort soll sie eine Transaktion der Republik überwachen, wird jedoch von Rush Clovis darüber informiert, dass der Bankenclan korrupt ist. Es gelingt ihr, Beweise für die Korruption zu sammeln und an Clovis weiterzugeben, kurz darauf wird sie jedoch gefangen genommen. Anakin Skywalker kann sie aus dem Gefängnis befreien und sie zusammen mit Clovis nach Coruscant bringen. - 7,5/10

https://www.imdb.com/title/tt3473238/
6.6 Clovis’ Aufstieg (The Rise Of Clovis)
Kanzler Palpatine beauftragt Amidala und Clovis, geheime Konten innerhalb des Bankenclans aufzudecken. Dabei kommen sie sich sehr nahe, was zu Spannungen in Padmés Beziehung zu Anakin führt. Zwischenzeitlich wird Clovis von Count Dooku kontaktiert, der verspricht, ihm an die Spitze des Bankenclans zu helfen und ihm die gesuchten Konten zu nennen, wenn er vertuscht, dass die Separatisten über längere Zeit die Zinsen für ihre Kredite nicht bezahlt haben. Er geht darauf ein und erhält die Unterstützung der Separatisten sowie des Kanzlers, woraufhin ihn der Senat mit großer Mehrheit zum Anführer des Bankenclans wählt. - 7,5/10

https://www.imdb.com/title/tt3473242/
6.7 Wiederbelebung (Crisis At The Heart)
Kaum hat Clovis sein Amt als Führer des Bankenclans inne, wird er von Dooku dazu gezwungen, die Kreditzinsen für die Republik zu erhöhen. Dooku marschiert auf Scipio ein und nimmt Senatorin Amidala gefangen, woraufhin Anakin Skywalker sie mit einer Streitmacht befreien soll. Es gelingt ihm, sie zu befreien und den Planeten einzunehmen, Clovis jedoch stirbt. Daraufhin erklärt der Bankenclan Rush Clovis zum Verursacher der Korruption und übergibt Kanzler Palpatine die Leitung der Banken. - 7,5/10

https://www.imdb.com/title/tt3473254/
6.8 Verschollen – Teil 1 (The Disappeared, Part I)
Die neutrale Welt Bardotta wird von dem mysteriösen Frangawl-Kult bedroht, der die spirituellen Führer des Volkes entführt hat, um sie einem Dämon zu opfern. Daher wendet sich Königin Julia an den Senat, explizit an den Abgeordneten Jar Jar Binks, der daraufhin mit Mace Windu nach Bardotta reist. Als auch Julia von den Kultisten entführt wird, nehmen die beiden die Verfolgung auf und Mace kann im letzten Moment verhindern, dass Jar Jar dem Dämon geopfert wird, doch die Königin können sie nicht befreien. - 6,5/10

https://www.imdb.com/title/tt3473250/
6.9 Verschollen – Teil 2 (The Disappeared, Part II)
Mace gelingt es mithilfe der Macht, die Königin aufzuspüren und findet sie zusammen mit Jar Jar auf einer abgelegenen Welt. Doch dort treffen sie auf Mutter Talzin, die die Machtsensitivität der Königin nutzen will, um Zugriff zur lebendigen Macht zu erhalten. Davon verspricht sie sich, mächtiger zu werden als die Jedi und die Sith. Doch Mace und Jar Jar können ihren Plan vereiteln und die Königin befreien. - 7/10

https://www.imdb.com/title/tt3473256/
6.10 Spuren (The Lost One)
Plo Koon findet auf dem Mond des Planeten Oba Diah das Lichtschwert des verschollenen Jedi-Meisters Sifo-Dyas, der mehr als zehn Jahre zuvor die Klon-Armee in Auftrag gab. Nachforschungen ergeben, dass Sifo-Dyas in Begleitung einer anderen Person war, die Anakin Skywalker und Obi-Wan Kenobi daraufhin auf Oba Diah treffen. Aufgeschreckt durch die Nachforschungen der Jedi schickt Darth Sidious Count Dooku ebenfalls dorthin. Bei dem darauf entbrennenden Kampf zwischen Dooku und den Jedi erfahren diese, dass Dooku und Tyranus ein und dieselbe Person sind, so dass die Klontruppen tatsächlich von den Separatisten in Auftrag gegeben wurden. - 8,5/10

https://www.imdb.com/title/tt3473258/
6.11 Stimmen (Voices)
Nachdem Meister Yoda die anderen Jedi darüber informiert hat, mit dem verstorbenen Qui-Gon Jinn gesprochen zu haben, machen sich diese Sorgen über seinen Geisteszustand. Da eine medizinische Untersuchung keinen Aufschluss über Yodas Zustand ergibt, entschließt sich dieser, eine tiefere Form von Meditation durchzuführen. Dabei erhält er von Qui-Gon Jinn den Auftrag, nach Dagobah zu reisen, wo er Visionen über den Untergang der Jedi erhält. Um diese Visionen nicht Wirklichkeit werden zu lassen, beschließt Yoda, nach dem Ursprung des Lebens im Universum zu suchen. - 9/10

https://www.imdb.com/title/tt3473260/
6.12 Schicksal (Destiny)
Yoda reist, von der Macht geleitet, ins Herz der Galaxis. Auf dem Planeten, auf dem er den Ursprung der Macht entdeckt, muss er sich schwierigen Prüfungen stellen. Nur wenn er diese besteht, werden die Weisen ihn als würdig erachten und ihn in die tiefsten Geheimnisse der Macht einweihen... - 8,5/10

https://www.imdb.com/title/tt3473262/
6.13 Opfer (Sacrifice)
Es ist soweit: Yoda muss sich auf Moraband, dem Heimatplaneten der Sith, der letzten Prüfung unterziehen, um in das am besten gehütete Geheimnis seines Ordens eingeweiht zu werden. Doch dort erwartet ihn ein mächtiger Feind... - 9,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Twentieth Century Fox

Scary Stories To Tell In The Dark (2019)

https://www.imdb.com/title/tt3387520/

Amerika, 1968: Für eine Gruppe von Freunden (u. a. Zoe Margaret Colletti) gibt es zu Halloween nichts Besseres, als sich gemeinschaftlich zu fürchten. Also beschließen die Jugendlichen, zum Grusel-Feiertag ein angebliches Geisterhaus zu erkunden, das am Rande der Kleinstadt Mill Valley für unbehagliche Stimmung sorgt. Denn in dem Anwesen, das einst Familie Bellows gehörte, soll es angeblich spuken! Für die Teenies ist das aber erst recht ein Grund, das Haus mal genau unter die Lupe zu nehmen. Sie steigen in das Haus ein und machen schließlich eine folgenschwere Entdeckung, denn in einem Verließ stoßen sie auf ein seltsames, handgeschriebenes Buch, das voller schauriger Geschichten steckt und einst einer Sarah Bellows gehört haben soll. Ohne lang zu überlegen, nehmen die Jugendlichen das Buch mit. Doch sie erkennen schon bald, dass das ein Fehler war. Ihre größten Ängste werden Realität, denn das Buch will mit neuen Gruselgeschichten gefüllt werden - und schon bald werden die größten Ängste der Truppe Realität...

Es ist die Nacht von Halloween, was liegt da also näher, als sich in einem verlassenem (Geister-) Haus aufzuhalten? Eine Gruppe von nicht gerade beliebten Teenagern, allen voran Stella, verschafft sich also Zutritt zu einem alten Haus, um das sich Geschichten und Mythen ranken. Hier findet die Gruppe ein Buch, dass wohl einer der früheren Bewohner des Hauses gehört haben muss. Halloween, Teenager, verlassenes Haus, alles macht bei oberflächlicher Betrachtung den Eindruck, als würde es sich hier um einen weiteren Teenehorror handeln, von denen es schon zu Genüge gibt. Beim Schauen des Films wird man dann allerdings positiv überrascht. Dabei mag es etwas befremdlich wirken, dass „Scary Stories to tell in the Dark“ in Deutschland erst ab 16 Jahren freigegeben wurde, weil man eigentlich schon von einem familientauglichen Horrorfilm sprechen kann. Ein jüngeres Publikum wird sich vielleicht fürchten und es ist nicht so, dass der Film nur auf Kinder ausgerichtet wurde, aber trotzdem sollten auch diese sich das Werk anschauen dürfen. Es ging den Machern nämlich überhaupt nicht um Gewalt. Blut wird nur sehr wenig vergossen und die Ekeleffekte halten sich auch stark in Grenzen.

Dafür besticht "Scary Stories To Tell In The Dark“ mit Atmosphäre. Eine Kleinstadt, Halloween, 60er Jahre und ein Geisterhaus – Das sind tolle Zutaten, nicht originell, aber sehr stimmig eingesetzt. Weiterhin ist dabei schön, dass es hier keinen doofen Humor gibt. Das Treiben ist auch gerne mal etwas lockerer, setzt ansonsten aber schon auf effektiven Grusel. Es gibt keine billige Schockeffekte und man konzentriert sich auf einen vernünftigen Spannungsaufbau. Das funktioniert sehr gut, ist teilweise auch schön düster und bleibt trotzdem stets angenehm seicht.

Mit Guillermo del Toro als Produzenten besitzt der Film schon mal einen sehr erfahrenen Mann. Die Regie durfte André Øvredal übernehmen und aus handwerklicher Sicht kann man daran echt nicht viel bemängeln. Es ist sehr schön, dass man auf die üblichen CGI-Effekte verzichtet hat und handgemachte Monster serviert. Hier und da sind immer mal ein paar Schauwerte drin, aber allgemein hält sich "Scary Stories To Tell In The Dark“ angenehm zurück und übertreibt es nie zu sehr. So ist die erste halbe Stunde auch erst mal recht unspektakulär und bis es zum richtigen Horror kommt, vergeht einige Zeit. An Highlights mangelt es dem Treiben so zwar etwas, aber trotzdem ist das niemals langweilig. Dass man gerne zuschaut, liegt auch an den guten, jungen Newcomern, die allesamt gelungen gecastet wurden und ihre Sache sympathisch machen. Die Figurenzeichnung ist simpel, erfüllt ihren Zweck aber ebenfalls vollkommen und der gute Soundtrack rundet das unkomplizierte Vergnügen dann ordentlich ab.

"Scary Stories To Tell In The Dark“ erfindet das Rad nicht neu, will dies aber auch gar nicht. Hier bekommt man altmodischen Grusel geboten, der genau die Zutaten bietet, die man in dieser Retro-Welle haben möchte. Story und Figurenzeichnung sind nichts Besonderes, erfüllen aber ihren Zweck und außerdem hält sich der Streifen mit Übertreibungen angenehm zurück. Hier wird wert auf Atmosphäre gelegt und selbst wenn das für den erwachsenen Zuschauer weniger unheimlich sein mag, macht diese Stimmung einfach Freude. Handwerklich ist alles im grünen Bereich, die Darsteller sind gut und die Effekte können sich sehen lassen. Empfehlung.

7/10

Quellen
Inhaltsangabe: Universal Pictures

Donnerstag, 29. Juli 2021

Speed Racer (2008)

https://www.imdb.com/title/tt0811080/

Speed Racer (Emile Hirsch), der jüngste Sprössling des Racer-Clans träumt davon, irgendwann einmal in die Fußstapfen seines erfolgreichen Bruders Rex Racer (Scott Porter) zu treten und auch ein gefeierter Rennfahrer zu werden. Doch als der große Bruder bei einem Rennen tödlich verunglückt, bricht für den jungen Speed eine Welt zusammen...

Problematisch - und gleichwohl Genickbruch von "Speed Racer" - ist, dass er seine Zuschauer von Beginn an in einer gigantischen Welle aus quietschbunten, alles überstrahlenden Farben, absurden Effekten und nervtötender Hyperaktivität ertränkt. Die Visualisierung seines synthetischen Worldbuildings nutzt sich aber ungemein schnell ab und strapaziert als knallbunte Farbkastenexplosion vor allem das Nervenkostüm des Zuschauers. Erschwerend dazu kommt, das keine einzige Szene in einer realen Welt spielt sondern der komplette Streifen von oben bis unten in einer digitalen Welt stattfindet. So hat man als Zuschauer durchgehend das Gefühl bei einem großen Videospiel zuzuschauen, bei dem man selber nicht mitspielen darf. Die rasanten Rennszenen wirken indes ebenso überzogen, unecht und künstlich daß man nicht mal eine Sekunde mitgerissen wird sondern eher gelangweilt gähnt. Letzten Endes ist dann auch noch die "Story", die dieses Wort in keiner Sekunde verdient, eine unerklärbare und schräg aneinander geschobene Ansammlung von Szenen ohne Zusammenhang, Sinn oder Verstand und mit all dem muss man konstatieren, dass dieses in Zuckerwatte gekleidetes Endprodukt über alle Maße hässlich und ausdruckslos ist und sich darüber hinaus noch seltsam steril und emotionslos anfühlt.

2/10

Quellen
Inhaltsangabe: Warner Bros.

Shadow In The Cloud (2020)

https://www.imdb.com/title/tt9691136/

Im Zweiten Weltkrieg wird Maude Garrett (Chloë Grace Moretz) mit einer heiklen Mission betraut: Sie soll eine streng geheime Lieferung von A nach B transportieren – und zwar in einem Kampfflugzeug, dessen männliche Besatzung geradezu vor Testosteron strotzt und nicht allzu viel für Frauen im Kampfeinsatz übrig haben. Doch das ist nicht Maudes einziges Problem: An Bord lauert ein monströses Wesen, das die Crew in der Luft attackiert. Ein brutaler Überlebenskampf auf engstem Raum beginnt, bei dem Maude zu den abstrusesten Methoden greifen muss, um nicht nur ihr Leben uns das der anderen zu retten, sondern auch ihre wichtige Fracht zu schützen... 

Bei dieser in Auckland gedrehten, neuseeländisch-amerikanischen Co-Produktion führte Roseanne Liang Regie und schrieb das Drehbuch, oder vielmehr schrieb sie es um. Denn das ursprüngliche Drehbuch zu dieser wahnwitzigen Idee stammte von Max Landis, der jedoch gerade mit Anklagen wegen sexuellem Missbrauch konfrontiert ist und deshalb wollte man anscheinend seine Ideen so weit wie möglich austauschen. Das wird wohl sicherlich den Schwerpunkt im Drehbuch verstärkt haben, der den Sexismus von beinahe allen hier agierenden Männern betrifft. Natürlich sind die Herrschaften hier dann nur Nebenfiguren oder Zuschauer und die Dame darf die ganze Arbeit machen und ist die wahre Heldin. Doch was für ein insgesamt genialer Flugtrip! Ein wahnwitziger Flug durch verschiedene Genres. Was als ruhiges Kammerspiel über den Wolken anfängt, geht in der zweiten Hälfte in ein turbulentes Kriegs-Monster-Action Movie über. 

Und dazu noch ein grandioser Soundtrack. Durch die kurze und knackige Laufzeit hat man einen Dauerbeschuss an Spannung, irrwitzigen Ideen und einer Klasse agierenden Chloe Grace Moretz. Natürlich kann man auch ganz objektiv sagen, dass Moretz mit ihrer "One-Woman-Show" in ihrer Kabine, eine echte Wucht ist. Eine gar nicht mal so kurze Zeit über bleibt der Fokus nur auf ihr in der Kabine und die Männer werden nur stimmlich über Funk hinzu geschaltet. Da durchlebt sie schon einige Gefühlszustände und man ist emotional immer bei ihr. Auch dass sie die vorhandenen Gerätschaften bedienen kann, glaubt man ihr. Von den Männern bleibt nur Taylor John Smith als Walter in Erinnerung, da er der Einzige ist, der so etwas wie Informationen über seinen Hintergrund spendiert bekommt.

Dass das gesamte Szenario natürlich alles andere als historisch akkurat ist ist dabei eindeutig völlig egal. Realismus sowie gesunde Logik darf man in "Shadow In The Cloud" auch auf keinen Fall erwarten. Der Gremlin an sich, ist von den Effekten her stimmig getrickst, ohne Patzer. Er wirkt wie ein Kobold, der Schabernack als sein höchstes Ziel hat, nicht das Töten von Menschen, damit er seine Ziele erreicht bzw. als Resultat davon, schadet er Menschen dann jedoch auch sehr aktiv. Da bekommt man also diese ernste Ebene mit der Frauenpower als Hintergrund serviert, versetzt mit ein paar Sequenzen aus einem Kriegsfilm und durchsetzt ist das Ganze dann durch eine Kreatur und einige Over-the-Top-Momente, die den Film zu einem puren guilty pleasure Erlebnis machen.Doch der Film weiß nie so richtig ob er jetzt vollkommen ernsthaft sein möchte oder sich doch dem Wahnsinn hingibt. Mit dieser ständigen Unausgeglichenheit stellt sich der Film und dem Unterhaltungsgrad selber ein Bein. Doch verdammt nochmal: es funktioniert auf einer seltsamen Ebene.

7/10

Von CAPELIGHT PICTURES erschien der Film hierzulande in einem tollen Mediabook: 

Quellen
Inhaltsangabe: Capelight 

The Last Man On Earth - The Last Man On Earth: Die wahre Legende (1964)

https://www.imdb.com/title/tt0058700/

Dr. Robert Morgan (Vincent Price) ist der einzige Überlebende einer weltweiten Seuche, die die gesamte Menschheit in seelenlose Zombies verwandelt hat. Tagsüber zieht er über's Land, um möglichst viele der Kreaturen zu töten, doch sobald die Dunkelheit einkehrt, muss er sich in seinem Haus verstecken, denn dann steigen sie aus ihren Gräbern, auf der Suche nach frischem Blut...

"The Last Man On Earth"  basiert auf dem Science-Fiction-Roman "I Am Legend" von Richard Matheson und ist ein Klassiker, ein Gruselfilm, abseits vom heutigen stilisierten und effektüberladenen Horror. Teilweise ungewollt amüsant und dennoch gruselig. Vincent Prict spielt hier die Rolle des isolierten Überlebenskämpfer erstaunlich gut und nachvollziehbar. Natürlich gibt es einige Logiklöcher , doch wenn man dann Price bei seinem einsamen Alltag beobachtet, wie er tut was getan werden muss und seine zwischen Verzweiflung, Wahnsinn und zynischem Pragmatismus geprägten Emotionen beobachtet, erzeugt das durchaus Spannung. 

Ein Manko aber sind seine Feinde, bei denen man sich wohl nie ganz entscheiden konnte was sie eigentlich sind (Vampire? Zombies? Irgendwie keines von beiden). Für einen Film aus dieser Epoche muss man dies wohl hinnehmen. Genauso wie die Filmmusik, die stellenweise unpassend wirkt und wenig an einen Gruselfilm erinnert. Trotzdem: "The Last Man On Earth" ist ein Film, der noch weit vor Perlen wie "Die Nacht der lebenden Toten" entstand und wohl als einer der letzten "klassischen" Gruselfilme gilt.

6,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: AL!VE Media

The Rainmaker - Der Regenmacher (1997)

https://www.imdb.com/title/tt0119978/

Der junge, angehende Anwalt Rudy Baylor (Matt Damon) befindet sich im abschließenden Semester seines Jurastudiums, als er in der Kanzlei des zwielichtigen Bruiser Stone (Mickey Rourke) eingestellt wird. Schon sein erster großer Fall erweist sich als hoffnungsloses Unterfangen: Der Sohn seiner Mandantin Dot Black (Mary Kay Place), der an Leukämie erkrankte Donny Ray (Johnny Whitworth), braucht eine lebensnotwendige Knochenmarktransplantation. Die Versicherungsgesellschaft verweigert jedoch konsequent die Zahlung. Baylor reicht eine Klage über 10 Millionen Dollar gegen den Konzern ein, sieht sich aber bald mit einer Übermacht von erfahrenen Anwälten konfrontiert - allen voran Staranwalt Leo F. Drummond (Jon Voigh). Die Gegenseite unterschätzt allerdings den unerfahrenen Frischling und seinen unbeugsamen Kampfgeist... 

Mit dem Begriff "Rainmaker" werden in den USA Anwälte, Geschäftsleute und Politiker betitelt, die viel Geld einbringen; so wurde z. B. Barack Obama als rainmaker für die Demokratische Partei bezeichnet. Der Begriff beruht auf dem sommerlichen Regentanz der indigenen Völker Nordamerikas, bei dem der Haupttänzer der "Rainmaker" ist. John Grisham beschreibt hier recht genau das Geschäftsmodell bestimmter Krankenversicherungsgesellschaften in den USA, die für relativ geringe Beiträge viel versprechen, aber wenn jemand krank wird, nichts oder nur sehr wenig leisten. Vor den eigentlichen Dreharbeiten inszenierte Francis Ford Coppola einen zwei Tage andauernden Scheinprozess, um die Schauspieler - allen voran Matt Damon und Jon Voight - mit den Gepflogenheiten vor Gericht vertraut zu machen. Unter fachlicher Aufsicht wurde den Darstellern die Vorgehensweise eines Anwalts beigebracht. Um möglichst viel Authentizität zu erzeugen, wurden alle juristischen Unterlagen möglichst originalgetreu imitiert, teilweise sogar von einer eigens dafür engagierten Kanzlei. 

Was Francis Ford Coppola, der auch für das Drehbuch verantwortlich war, mit "Der Regenmacher"  serviert ist eine typische David-gegen-Goliath-Geschichte, die dank des Names auch nicht überraschend enden wird. Das narrative Stilmittel des Erzählers, der auf sein eigenes Leben zurückblickt passt auch hier und es dürfte nahezu keinen Film geben, in dem dieses Mittel unpassend eingesetzt wird. Was den Film einzigartig macht, ist die Vermischung mehrerer Genres. Klar, der Anteil der Leukämie-Erkrankung vor Gericht dominiert ganz klar das Filmgeschehen. Aber vor allem die Moral bzw. Antriebskraft von Damon's Charakter Baylor kommt dabei nicht zu kurz, naiv aber strategisch klug handelnd und vorallem lernfähig zu agieren, was das große Geschäft der Anwalts-Haie ausmacht. Jede dieser drei Hauptstränge wiegt mehr oder weniger, aber jeder verfolgt andere moralische Stränge und löst unterschiedliche Gefühle beim Zuschauer aus. Trotz des ernsten Grundthemas kommt der Humor nicht zu kurz, der meistens durch den Allrounder Danny DeVito ins Spiel kommt, was an manchen Stellen schon beinahe an Slapstick ausartet, aber nicht deplaziert wirkt.

Als Sahnehäubchen gibt es noch genau die richtige Portion Schmalz durch Claire Danes, in die sich Damon verliebt und eine Art Helfer-Syndrom für diese zerbrechlich zarte Seele entwickelt. "Der Regenmacher" ist bis in die Nebenrollen mit namhaften und guten Schauspielern besetzt und all diese dürfen richtig schön durchgezeichnete, brilliante Charaktere spielen, die ab und zu diesem Film einen mächtigen Push verleihen, und je nachdem, wie Coppola die Tage hatte, mal eher ins Schlechte oder doch ins Glückliche abdriften. Es gibt also kaum etwas, was man an diesem Film auszusetzen hätte. "Der Regenmacher" hat eine nicht gerade innovative Story, ein paar wenige Hänger und das Pacing ist nicht immer ganz schick, doch aufgrund der absolut gelungenen Darstellung der drei Geschichten, die nahtlos ineinander greifen und mehr oder weniger Schwerpunkte setzen zwischen Spannung, Humor und großen Gefühlen, bleibt einem kaum etwas anders übrig als diesen Film eine hohe Note zu vergeben.

8,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Constantin Film
Textauszüge: Wikipedia

Mittwoch, 28. Juli 2021

The Reckoning (2020)

https://www.imdb.com/title/tt9182964/

England, 1665: Nachdem Grace Haverstock (Charlotte Kirk) ihren Ehemann Joseph (Joe Anderson) während der Großen Pest verloren hat, wird sie zu Unrecht beschuldigt, eine Hexe zu sein - und in die Obhut von Englands rücksichtslosestem Hexenjäger, Richter Moorcroft (Sean Pertwee), gebracht. Grace ist gezwungen, körperliche und emotionale Folter zu ertragen und gleichzeitig ihre Unschuld aufrechtzuerhalten. Sie muss sich ihren eigenen inneren Dämonen stellen, während der Teufel selbst beginnt, sich immer tiefer in ihren Geist hineinzuarbeiten...

Neil Marshall zeigt mit "The Reckoning" einen Hexen-Horror-Thriller zu Zeiten der Pest, doch die Zeiten, in denen Marshall gute Filme ablieferte, scheinen längst vorbei. "Dog Soldiers" war ein frisches, aufregendes Debüt und es versprach viel. Mit "The Descent" lieferte er zwei der besten Horrorfilme ab und selbst mit dem total unterschätzen (und unterbewerteten) "Doomsday" zeigte er, was er kann, wenn man ihm Budget zur Verfügung stellt. Selbst sein Reboot von "Hellboy" war nicht wirklich schlecht, obwohl dieser Film mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen hatte. "The Reckoning" erinnert nun wieder an Filme wie "Hexen bis aufs Blut gequält" oder "Der Hexenjäger", doch niemals erreicht er deren Klasse. Dafür ist Marshalls Film zu sauber, zu geleckt. 

Die Unglaubwürdigkeit der Story mag man ihm zwar verzeihen, doch dass in den Szenen, in denen es darauf ankommt, auch mal Schauwerte zu zeigen, in den meisten Fällen weggeblendet wird, nicht. Harte Koste ist das trotzdem noch, doch es mangelt an Stringenz, was dazu führt, dass es den Zuschauer völlig kalt lässt. Immerhin hält sich Marshall mit den CGI-.Effekten arg zurück und geht wieder zur Handarbeit über und auch das mittelalterliche Setting kann sich sehen lassen - inklusive der Kostüme. Doch auch hier schimmern Probleme durch. Dafür dass die Pest grassiert, sieht das alles einfach zu sauber aus. Ein paar Beulen an Armen und in den Gesichtern oder eine verwesene Leiche in der Ecke reichen einfach nicht aus. Zu sauber ist auch die Hauptfigur Grace . Mit strahlenden weißen Zähnen, fast immer gepflegten Haaren und hübschen Gesicht trotz teils widrigster Zustände, ist das einfach nur lachhaft. Zudem ist sie mit Charlotte Kirk total fehlbesetzt und man merkt ihr das mangelnde Schauspieltalent in vielen Szenen deutlich an. Die anderen Darsteller bleiben gesichtslose Abziehbilder. Dass die Ernsthaftigkeit des Films mit Mühe zusammengehalten wird, liegt allein an Sean Pertwee als Hexenjäger und Henker Moorcroft. Nicht nur geht von ihm die meiste Bedrohlichkeit aus, auch seine Figur ist die glaubwürdigste von allem.

Meist unnötige Rückblenden sorgen im Verlauf des Films eher für Kitsch und Belanglosigkeit, später werden Visionen und Träume der Hauptfigur unter übertrieben, pompösen Sounddesign regelmäßig eingeworfen, die nicht nur künstlich die Laufzeit dehnen, da die dünne Story vergessenswert ist, auch wirken sie wie die Dialoge eher unfreiwilig komisch. Zudem versucht Marshall in der zweiten Hälfte - im wahrsten Sinne des Wortes - auf Teufel komm raus, einen Dämonen/Revenge-Cocktail aus dem Hut zu zaubern, was im blutigen Finale - immerhin mit Tempo - aber total hirnrissig ausfällt bis zum peinlichen Schlußbild. Von den teils nicht nachvollziehbaren Handlungen der Figuren und den Logiklöchern will man da erst gar nicht reden. So bleibt nur zu konstatieren, dass man aus dem Thema Pest und Hexenverfolgung hätte so viel herausholen können. Das Endergebnis ist leider erschreckend nüchtern ausgefallen. Fürs Mittelmaß spricht da noch, dass der Unterhaltungswert den geneigten Zuschauer sinusartig aus der Langeweile herauszuholen vermag.

5,5/10

Von CAPELIGHT PICTURES erschien der Film hierzulande in einem tollen Mediabook:

Quellen
Inhaltsangabe: Capelight

RV - Runaway Vacation - Die Chaoscamper (2006)

https://www.imdb.com/title/tt0449089/

Der Familienvater Bob Munro (Robin Williams) hat mit seiner kühlen Frau Jamie (Cheryl Hines), seiner 15-jährigen pubertierenden Tochter Cassie (Joanna „JoJo“ Levesque), seinem 12-jährigen in einer Midlife-Crisis steckenden Sohn Carl (Josh Hutcherson) und zuletzt mit seinem Boss und dem neuen Konkurrenten zu kämpfen. Abwechslung muss her, also warum nicht zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Er mietet ein luxuriöses Wohnmobil und fährt mit seiner Familie nach Colorado, um nicht nur Urlaub zu machen, sondern gleichzeitig, einen wichtigen Deal mit einem Getränkehersteller abzuschließen. Seine Familie zeigt sich wenig begeistert von dem Roadtrip...

Trotz des eigentlich immer hervorragenden Robin Williams in der Hauptrolle schafft dieser Film es mit seinen lahmen Gags und der vorhersehbaren Story einfach nicht, Fahrt aufzunehmen. Von Robin Williams ist man deutlich niveauvollere Filme gewohnt. Mit "RV" erwartet den Zuschauer eine richtig billige Komödie, die den Zuschauer höchstens ein- oder zweimal wirklich zum Lachen bringen könnte. Die 08/15-Story, eine mehr oder weniger zerüttete Familie aus der Stadt fährt because of reasons in den Campingurlaub und trifft auf eine Heile-Welt-Hillbilly-Familie und flüchtet, wird "verfolgt" flüchtet wieder und am Ende haben sich alle lieb, bietet keinerlei Überraschungen und wurde wohl schon tausendmal auf die ein oder andere Art verfilmt. Die Gags sind wohl rein auf den amerikanischen Zuschauer zugeschnitten - die lieben scheinbar diesen Flachwitz-Humor à la Adam Sandler. Was das Potential zu einer Griswolds-mäßigen Ausflugskomödie gehabt hätte, wird hier einfach zu platt verschenkt. Unterm Strich ist "RV" beinahe völlige Zeitverschwendung und nur wenig lustig. 

4,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Sony Pictures

Dienstag, 27. Juli 2021

Absolutely Anything - Zufällig allmächtig (2015)

https://www.imdb.com/title/tt1727770/

In einer weit entfernten Galaxie schmieden die außerirdischen Pythons einen fürchterlichen Plan: Sie wollen die Erde mitsamt aller Bewohner vernichten. Doch bevor sie zur Tat schreiten können, müssen die Menschen noch eine letzte Chance bekommen, sich zu beweisen. So will es ihr Gesetz. Zufällig wird also ein Wesen erwählt und mit außergewöhnlichen Kräften ausgestattet. Es trifft ausgerechnet den desillusionierten Londoner Lehrer Neil (Simon Pegg). Und dieser braucht eine Weile, bis er versteht, welche Macht er nun besitzt. Er kann einfach jeden Wunsch wahr werden lassen … doch das geht nicht immer ohne Nebenwirkungen. Bis er seine erstaunliche neue Fähigkeit unter Kontrolle hat, vergeht einiges an Zeit. Jeder Wunsch bedarf einer präzisen Formulierung, sonst muss er sich mit unerwünschten Folgen herumschlagen. Der Brite ist allmächtig und seine Möglichkeiten unermesslich, doch der Lehrer verfolgt lieber ein egoistisches Bedürfnis: Er versucht seine Nachbarin Catherine (Kate Beckinsale) zu beeindrucken und ihr Herz zu gewinnen. Dabei ahnt er natürlich nicht, dass das Schicksal der Welt in seiner Hand liegt. 

Eines vorweg: Die britisch-amerikanische Koproduktion "Zufällig allmächtig" hat rein gar nichts mit "Bruce Allmächtig" oder "Evan Allmächtig" zu tun. Sie unterstellt auf enorm plumpe Art und Weise eine Verbindung zu diesen Komödien, was nicht nur die Erwartungshaltung an den Film zu senken vermag sondern letztlich auch das falsche Publikum anlockt, denn auch wenn die mit Simon Pegg inszenierte Geschichte sich zugegebenermaßen einer ähnlichen Grundidee bedient wie die genannten Filme, haben sie doch im Detail herzlich wenig miteinander gemein. Schwach ist auch, dass der Film unter der Beteiligung sämtlicher noch lebender Monty Pythons (als Stimmen der Aliens) und Robin Williams (als Stimme des Hundes) in der Synchronisation sträflich vernachlässigt wurde. 

So bekommt man eine kleine, unterhaltsame Komödie mit Stärken und Schwächen, einem wie immer sehr sympatischen Simon Pegg und einer hübschen Kate Beckinsale. Er hat durchaus seine witzigen, zum Schmunzeln anregenden Momente und Dialoge und über manche Logikfehler kann und muss man einfach hinwegsehen. Natürlich basiert der meiste Humor darauf, was geschieht, wenn man tatsächlich die Allmacht besitzt und diese auch noch wortwörtlich ausgeführt wird. Das ist weniger zum Brüllen komisch, eher absurd-amüsant. Der Twist im Finale ist aber leider auch nur nett und ändert dann kaum noch etwas am Gesamteindruck.

6/10

Quellen
Inhaltsangabe: Leonine

Jolt (2021)

https://www.imdb.com/title/tt10228134/

Die Türsteherin Lindy (Kate Beckinsale) hat ein Aggressionsproblem und ist bekannt dafür, eine ziemlich kurze Zündschnur zu haben. Um sich unter Kontrolle zu halten, trägt sie eine mit Elektroden gefütterte Weste. Immer, wenn sie kurz davor ist, gemeingefährlich zu werden, kann sie sich mit ihrer Jacke wieder in die Normalität schocken. Nachdem Justin (Jai Courtney), der erste Kerl, in den sie sich je verliebt hat, ermordet wird, begibt sie sich auf einen Rachefeldzug, um den Mörder zu finden, während die Cops sie als Hauptverdächtige verfolgen...

Nach einem kurzen erklärenden Intro wird der Zuschauer in diesen zusammenhangslosen B-Actioner geworfen, bei dem man sich freut, wenn man die billigen Settings verlässt und sich tatsächlich in einer Real-Life-Location wiederfindet. Dass sich "Jolt" ein Stück weit bei "Crank" und "Atomic Blonde" bedient hat wird schnell ofeensichtlich. "Jolt" ist optisch vernünftig produziert, reicht aber mit der arg konstruierten minimalistischen Handlung vorne und hinten nicht aus. Wenn man schon zu Beginn die dünne Vorgeschichte als Gute Nacht Story vorgetragen bekommt, kennt man die Ausrichtung des Streifens. Da kann auch Kate Beckinsale als sexy Hingucker nichts retten. Dazu kommt erschwerend, dass selbst Nebenfiguren wie Karikaturen wirken (besonders schlimm ist Detective Vicars (Bobby Cannavale) und seine Kollegin), die Dialoge sind zum Davonlaufen und hier und da bekommt der Zuschauer etwas halbherzig inszenierte Action. Der Film ist ein heilloses Chaos ohne jeden Sinn und beizeiten durch seinen überladene Möchtegerncoolness auch anstrengend, dafür jedoch erstaunlcherweise auch nie wirklich langweilig und auf eine abgefuckte Art stets unterhaltsam. Trotzdem bleibt am Ende dann nur das Gefühl, eine Pilotfolge für eine sehr kurzlebige 2000er Actionserie gesehen zu haben. Dafür kann man beim besten Willen keine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen.

5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Leonine

Montag, 26. Juli 2021

Benny Loves You (2019)

https://www.imdb.com/title/tt3917506/

Nachdem seine Mutter und sein Vater auf mysteriöse Weise starben, verließ Jack (Karl Holt) nie sein Elternhaus. Doch nun ist es soweit: Er muss es verkaufen – und kann so endlich einen Neuanfang wagen. Der Spielzeugdesigner will schließlich erwachsen werden und auf eigenen Beinen stehen. Für Benny, seinen einstigen treuen Gefährten aus Kindertagen, hat er von nun an keine Verwendung mehr. Also wirft er das flauschige Stofftier kurzerhand in den Müll. Benny hat allerdings gar nicht vor, seinen besten Freund im Stich zu lassen. Die plötzlich besessene Puppe macht es sich fortan zum Ziel, Jack vor sämtlichen Gefahren zu beschützen, die das Leben für ihn bereit hält. Wer Jack in Bennys Augen etwas Böses will, sollte also schon mal das Amen im Gebet sprechen – denn er bekommt schon bald Besuch von einem wütenden Stofftier, dessen Beschützerinstinkt schlagartig in Mordlust umschlägt... 

"Benny Loves You" sorgte als Trailer auf dem FantasyFilmFest nights für große Laune, denn eine Mischung aus (Puppen-)Horror und Komödie geht eigentlich immer. Während die "Chucky, die Mörderpuppe"- und "Puppet Master"-Franchises unterhaltsame Meilensteine des durchaus blutigen Horrors sind, ist "Benny Loves You" ein Streifen, die das Publikum weit mehr zum Lachen bringt, als dass es ihm Angst macht. Abgesehen von dem mörderischen Benny selbst bietet der Film auch nicht viel Neues im Genre. "Benny Loves You" hat einen boshaften Sinn für Humor, der manchmal ankommt und manchmal nicht, wie zum Beispiel, wenn die Mutter des ersten Opfers googelt "Ist es legal, mein Kind zu schlagen?", nachdem sie das kleine Mädchen während des Prologs zum x-ten Mal vor Angst schreien hört. Weniger amüsant ist Jack, der am Ende die zweite Geige spielt, als er sein Haus für den Verkauf vorbereitet, nachdem seine Eltern versehentlich (und mit übertriebener Gewalt) gestorben sind - ein Fehler mit tödlichen Folgen für so ziemlich jeden in Jacks Leben.

Im Vergleich zu den menschlichen Charakteren ist aber Benny wirklich unterhaltsam, nicht zuletzt, weil er kein böser Mörder ist, sondern ein schelmischer Unruhestifter, dessen Gewalttaten aus seiner bedingungslosen Liebe zu Jack resultieren. Wenn der Film dessen spielerischen, anarchischen Geist annimmt, kommt er endlich - wenn auch nur kurz - zu seinem Recht. Eine fröhliche Montage, die Jacks Entwicklung einer "Skare Bears"-Spielzeuglinie (angeführt von Charakteren wie Dead Fred, Redneck Rex und Mother T'Razor) mit seinem und Bennys bizarr-charmantem Privatleben verbindet, ist der Höhepunkt des Films, nicht zuletzt, weil sich die Gewalt endlich sekundär gegenüber den Charakteren anfühlt. Die Spannung zwischen Bennys mörderischen Eskapaden und seiner süßen Persönlichkeit ist nicht gerade neu, aber sie macht ihn dreidimensionaler als die meisten seiner menschlichen Gegenstücke. Es ist ironisch, wenn man den Titel bedenkt, aber vielleicht ist das größte Problem von "Benny Loves You", dass es nicht genug Benny zeigt.

Ähnlich wie das verspielte Plüschtier kann der Film letztlich aber seine Natur nicht ändern. "Benny Loves You" ist trotz allem mehr an Blut und Gedärmen interessiert als an Herz und Seele, mit einem hohen Gore-Quotienten, aber keinen Charakteren aus Fleisch und Blut, die es wert sind, sich zu erinnern (oder um sie zu trauern). Die praktischen Effekte, die Benny zum Leben erwecken, sind bei weitem die beeindruckendste Leistung des Films, vor allem, da die meisten anderen technischen Elemente sein bescheidenes Budget verraten. "Benny Loves You" macht mit seinem augenzwinkernden Charme allein durchaus Spaß. Ob Fortsetzungen folgen werden ist nicht abzusehen, aber eines ist sicher: Benny selbst ist einprägsam, auch wenn der Film selbst nicht ist.
 

6,5/10

"Pierrot Le Fou UNCUT #24", so lautet der Editionsname des limitierten Mediabooks, welches den Film in der ungeschnittenen Fassung enthält: 

Quellen:
Inhaltsangabe: Pierrot Le Fou
Poster/Artwork: Pierrot Le Fou

Milk (2008)

https://www.imdb.com/title/tt1013753/

Harvey Milk (Sean Penn) zieht Anfang der 1970er Jahre mit seinem Freund Scott Smith (James Franco) nach San Francisco und eröffnet dort im Gastro-Viertel einen Fotoshop. Es kommt zu Anfeindungen aus der Umgebung, die Harveys und Scotts Homosexualität zum Grund haben. Als Reaktion auf die homophoben Angriffe geht Milk zunehmend offensiv mit seiner Sexualität um. Sein Laden wird zum Szenelokal, das Viertel zur Hochburg der zaghaft erwachenden Schwulenbewegung und er selbst steuert direkt auf eine politische Karriere zu...

Alle reden von Toleranz, doch die Blicke bleiben. Schlendert ein homosexuelles Pärchen durch die Straßen, schaut sich verliebt in die Augen, sanft Händchenhaltend, Küsse auf die Wangen schenkend, dann beginnt das Getuschel, hinter vorgehaltener Hand, von allen Seiten. Dass auch noch heutzutage ein zutiefst auf Heterosexualität ausgerichtetes Gesellschaftsmuster als höchstes Gut der Gesellschaft deklariert wird, lässt sich als nur soziologische Niederlage erklären, die den Menschen im Umgang mit seinem Umfeld zum tumben Neandertaler erklärt. Es ist geradezu ein Armutszeugnis, wenn es einem Kraftakt gleicht, um einen Film zu zeigen, der sich mit dieser Thematik beschäftigt, um die Menschen von der Normalität dieser sexuellen Orientierung zu überzeugen. Das Biopic "Milk" ist geradezu exemplarisch für diese Aussage.

Es geht um Harvey Bernard Milk, ein US-amerikanischer Politiker der demokratischen Partei und Bürgerrechtler der Schwulen- und Lesbenbewegung. Er war der erste offen schwule Politiker der USA. Trotz unzähliger Rückschläge bei verschiedenen Wahlen für ein politisches Amt, schaffte es Milk 1997 tatsächlich, in den Stadtrat gewählt zu werden: Ein unschätzbarer Erfolg! Regisseur Gus Van Sant hat sein goldenes Händchen bereits einige Male bewiesen, tingelte durch die tiefsten Indie-Sümpfe und schaffte es auch durchaus, im Studio-Mainstream Fuß zu fassen. Sein von Dustin Lance Black geschriebenes Biopic "Milk" steht natürlich ganz in der Tradition seiner unzähligen Vorgänger. Anders als aber andere Filme, die ihr Publikum mit einer echten Faktenflut zu erschlagen drohen oder Tatsachen verschleiern, um einen profitableren dramaturgischen Ertrag daraus erzielen zu können, folgt "Milk" einem geerdeten Strickmuster und macht über seine über 2-stündige Laufzeit immer einen angenehm schwungvoll Eindruck, ohne die eigenen Ambitionen dem blanken Effekt unterzuordnen.

"Milk" schafft es geradezu hervorragend, die private wie politische Vita des Harvey Milk unter einen Hut zu bringen, ohne in ein narratives Ungleichgewicht zu kippen. Vielmehr keimt daraus eine Symbiose der Wahrhaftigkeit, die die Persönlichkeit Harvey Milk und sein unermüdliches Engagement greifbar machen. Was natürlich nicht zuletzt an der famosen Performances des herausragenden Charakterdarstellers Sean Penn liegt. Er ruft Harvey Milk durch sein plastisches Spiel zum Leben, verklärt ihn nicht zu einer bloßen Karikatur, sondern schildert ein exzellentes Porträt, dem man sich nicht entziehen kann. Körperhaltung, Mimik und Gestik sind der Beweis dafür, dass Penn nicht umsonst als ein Method Acter der absoluten Extraklasse gilt. Aber im Allgemeinen ist Milk wirklich wunderbar gecastet: Ob James Franco, Emile Hirsch, Diego Luna, Josh Brolin oder Alison Pill, eine wirklich gut geschrieben Frauenrolle. Sie alle machen eine mehr als gute Figur und sorgen eben auch dafür, dass Milk - trotz seiner visuellen Kreativität - ein echter Ensemblefilm ist.

Man würde Harvey Milk Unrecht tun, würde man ihn nicht zum Helden erklären. Er wurde ein Sprachrohr für die Menschen, die unreflektiert in eine Schublade mit schlimmsten Sexualstraftätern geschoben wurden. Den Menschen, die keine Berufe ausfüllen durften, in denen sie als Autoritätsperson ihr Geld verdienten. Als Angehöriger der Demokratischen Partei, war es Milks Pflicht, gegen die Konservativen und ihre reaktionären Ansichten in den politischen Kampf zu ziehen. Wie Milk diesen Schlagabtausch allerdings löst, gehört zweifelsohne mit Applaus honoriert. Denn während es das Drehbuch tunlichst vermeidet, Harvey Milk zu glorifizieren, obwohl sein Sanftmut, seines Herzenswärme schon irgendwie eine schlagkräftige Einladung dazu gewesen wären, werden auch die Kontrahenten aus der Konservativen Partei niemals dämonisiert, sondern angehört, wenngleich man ihre Ideologie gewiss nicht teilen kann. Interessant ist auch die nuanciert dargebotene Figur des Dan White (gespielt von Josh Brolin), der später zur Waffe greifen und Milk erschießen wird, dessen Motive jedoch rein auf die interpretative Ebene geschoben werden.

Die letzten Worte diesen Films gebühren auch dieser Rezension: "I ask this... If there should be an assassination, I would hope that five, ten, one hundred, a thousand would rise. I would like to see every gay lawyer, every gay architect come out - - If a bullet should enter my brain, let that bullet destroy every closet door... And that's all. I ask for the movement to continue. Because it's not about personal gain, not about ego, not about power... it's about the "us's" out there. Not only gays, but the Blacks, the Asians, the disabled, the seniors, the us's. Without hope, the us's give up - I know you cannot live on hope alone, but without it, life is not worth living. So you, and you, and you... You gotta give em' hope... you gotta give em' hope." "Milk" ist grandios. Ein sensationell gespieltes, berührendes, aber niemals manipulatives Erlebnis, das sich zu einem echten Plädoyer für die Gleichberechtigung aufbäumt und dem Pathos vom Gutmenschen konsequent entsagt.

8,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Constantin Film
Textauszüge: Wikipedia
Qutoes: imdb