Sonntag, 4. Juli 2021

Al Morir La Matinée - The Last Matinee - Red Screening: Blutige Vorstellung (2020)

https://www.imdb.com/title/tt13049760/

Uruguay, 1993: In einem kleinen Programmkino irgendwo in Monteivdeo läuft ein Horrorfilm. Es ist ein Abend wie jeder andere, an dem Ana (Luciana Grasso), die für ihren Filmvorführer-Vater einspringt und die Schicht übernimmt, mit keinen besonderen Vorkommnissen rechnet. Nur ist diese Nacht eine besondere, denn unter den gewöhnlichen Zuschauern lauert ein kaltblütiger Killer, der die Dunkelheit im Kinosaal ausnutzen will, um seiner Mordlust zu frönen. Das Gemetzel nimmt seinen Lauf bis sich der Vorhang schließt – aber wer steckt hinter der grausamen Tat? Und warum hat er es ausgerechnet auf das Kinopublikum abgesehen? 

Mit eine an die achtziger Jahre erinnernde Optik, ein ebensolches neon-getränktes Setting auf limitiertem Terrain ist "Red Screening: Blutige Vorstellung" ein Film für echte Slasherfans, die handgemachte Effekte noch zu schätzen wissen. Zwar gibt es hier kein übermächtiges böses Wesen, dass den (wenigen) Kinogängern (und vielleicht etwas zu sehr verwunderlich: ein kleiner Junge) zu dieser späten Stunde und der letzten Vorführung den Garaus macht, sondern ein durchgeknallter Typ mit unbändigem Heißhunger auf Augäpfel. Klingt blutig - ist es auch. Allein die Atmosphäre dieses Retro-Horrors ist zudem sehr gelungen. Zwar passt die ganze Geschichte von "Red Screening: Blutige Vorstellung" auf eine halbe DIN-A4-Seite, doch manchmal braucht es auch nicht mehr, um den sogar recht gut agierenden Protagonisten dabei zuzusehen, wie sie versuchen, dem Killer im schwarzen Regenmantel zu entkommen. Das Kino bietet darüber hinaus einen perfekten Schauplatz für die Kills und die handgemachten Effekte sind durch die Bank weg gut geraten, auch wenn man bei einigen Effekten mittlerweile sieht, wie diese gemacht wurden. Was die knapp 90 Minuten sehr unterhaltsam macht, auch wenn sich gerade am Anfang und im Mittelteil Längen eingeschlichen haben, die man ignorieren können muss. "Red Screening: Blutige Vorstellung" ist unterm Strich ganz nett, sehr blutig, sehr effektvoll, unterhaltsam und eine schöne Hommage an das gute, alte Horrorkino.

6,5/10

"Pierrot Le Fou UNCUT #23", so lautet der Editionsname des limitierten Mediabooks, welches den Film in der ungeschnittenen Fassung enthält:


Quellen
Inhaltsangabe: Pierrot Le Fou

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