Nachdem eine Reihe von Naturkatastrophen die Erde beinahe vernichtet hatte, wurde zum Schutz ein Satellitensystem installiert, mit dem das Wetter kontrolliert wird. Jake Lawson (Gerard Butler), Konstrukteur der Dutch Boy genannten Abwehrvorrichtung, wird zu Hilfe gerufen, als die wichtigste Wetterkontrollstation im All plötzlich das Gegenteil von dem macht, was sie soll – und die Erde in einem Geostorm zerstört zu werden droht. Für den wichtigsten Auftrag seines Lebens muss sich der Fachmann jedoch mit seinem Bruder Max (Jim Sturgess) versöhnen, denn nur gemeinsam können sie eine weitere Katastrophe abwenden. US-Präsident Andrew Palma (Andy Garcia) und die FBI-Agentin Sarah Wilson (Abbie Cornish) – Max‘ Freundin – bauen darauf, dass die zwei Männer das Richtige tun und geben selbst ihr Möglichstes, damit es nicht zu einem zweiten Geostorm kommt...
Es scheint ein langjähriger und nur allzu verständlicher Wunsch für Roland Emmerichs langjährigen Kreativ-Partner Dean Devlin gewesen zu sein: Einmal in Emmerichs Schuhen stecken. Mit "Geostorm" fährt Devlin alles auf, was man so in einen Katastrophenfilm stecken kann: eine globale Mega-Klimakrise mit Stürmen, extremen Kältewellen, Überflutungen, Erdbeben, Vulkanausbrüchen und so weiter. Devilns Katastrophenfilm hätte Emmerich bestimmt gefallen. Hätte. Denn mit seinem Film beweist Devlin lediglich, dass er von "Meister" Emmerich weniger das Einfangen des überbordernden Größenwahns im Breitbildformat erlernen muss, sondern eher die Kunst, auch einmal ein Projekt ablehnen zu können. Die Prämisse dieses maßlos übertriebenen Katastrophenfilms, der zu einem actionreichen Verschwörungsthriller mutiert und mithilfe von Elementen aus "Armageddon" und "Gravity" jedes Asylum-Werk in sich vereint und diese allein schon aufgrund des signifikant höheren Budgets in ihre Schranken verweist, geht haarscharf am völligen Blödsinn vorbei.
Neben Gerald Butlers souveräner Performance werden etliche hochkarätige Stars wie Andy Gracia oder Ed Harris im wahrsten Sinne verpulvert. Devlins Film schafft es mit seinen beiden nicht gerade korrelierenden Handlungsebenen, einen gigantischen Quark zu verzapfen, der sich zehnmal so doof anfühlt wie die Konkurrenz von der Resterampe. Für Filme wie diese benötigt man eine gehörige Portion Selbstironie und, um überirdische Visuals entfesseln zu können, ein Budget, bei dem andere Filme nur neidisch gucken können. "Geostrom" hat leider nichts von beidem. Nicht einmal das ein oder andere Augenzwinkern in diesem desaströsen Unfugkommt zur Geltung. Physik und Logik lassen wir gleich mal ganz weg, darauf kommt es in solchen Filmen auch nicht an. Auch die Special Effects sind nur solide geraten, lediglich Lorne Balfes stimmiger Score passt hier so richtig. Eine Handvoll gute Einfälle retten das auch sehr klischeehafte Gesamtbild längst nicht. Wenn man daher mit der "Hirn aus, Popcorn rein"-Attitüde leben kann, bekommt man mit "Geostorm" genau das geliefert, aber eben auch nicht mehr.
5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Warner Bros.
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