Die Türsteherin Lindy (Kate Beckinsale) hat ein Aggressionsproblem und
ist bekannt dafür, eine ziemlich kurze Zündschnur zu haben. Um sich
unter Kontrolle zu halten, trägt sie eine mit Elektroden gefütterte
Weste. Immer, wenn sie kurz davor ist, gemeingefährlich zu werden, kann
sie sich mit ihrer Jacke wieder in die Normalität schocken. Nachdem
Justin (Jai Courtney), der erste Kerl, in den sie sich je verliebt hat,
ermordet wird, begibt sie sich auf einen Rachefeldzug, um den Mörder zu
finden, während die Cops sie als Hauptverdächtige verfolgen...
Nach einem kurzen erklärenden Intro wird der Zuschauer in diesen zusammenhangslosen B-Actioner geworfen, bei dem man sich freut, wenn man die billigen Settings verlässt und sich tatsächlich in einer Real-Life-Location wiederfindet. Dass sich "Jolt" ein Stück weit bei "Crank" und "Atomic Blonde" bedient hat wird schnell ofeensichtlich. "Jolt" ist optisch vernünftig produziert, reicht aber mit
der arg konstruierten minimalistischen Handlung vorne und hinten nicht aus. Wenn man
schon zu Beginn die dünne Vorgeschichte als Gute Nacht Story vorgetragen
bekommt, kennt man die Ausrichtung des Streifens. Da kann auch Kate Beckinsale als sexy Hingucker nichts retten. Dazu kommt erschwerend, dass selbst Nebenfiguren wie Karikaturen wirken (besonders schlimm ist Detective
Vicars (Bobby Cannavale) und seine Kollegin), die Dialoge sind zum Davonlaufen und hier und da
bekommt der Zuschauer etwas halbherzig inszenierte Action. Der Film ist ein heilloses Chaos ohne jeden Sinn und beizeiten durch
seinen überladene Möchtegerncoolness auch anstrengend, dafür jedoch erstaunlcherweise auch nie
wirklich langweilig und auf eine abgefuckte Art stets unterhaltsam. Trotzdem bleibt am Ende dann nur das
Gefühl, eine Pilotfolge für eine sehr kurzlebige 2000er Actionserie gesehen
zu haben. Dafür kann man beim besten Willen keine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen.
5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Leonine
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