Amerika, 1968: Für eine Gruppe von Freunden (u. a. Zoe Margaret Colletti) gibt es zu Halloween nichts Besseres, als sich gemeinschaftlich zu fürchten. Also beschließen die Jugendlichen, zum Grusel-Feiertag ein angebliches Geisterhaus zu erkunden, das am Rande der Kleinstadt Mill Valley für unbehagliche Stimmung sorgt. Denn in dem Anwesen, das einst Familie Bellows gehörte, soll es angeblich spuken! Für die Teenies ist das aber erst recht ein Grund, das Haus mal genau unter die Lupe zu nehmen. Sie steigen in das Haus ein und machen schließlich eine folgenschwere Entdeckung, denn in einem Verließ stoßen sie auf ein seltsames, handgeschriebenes Buch, das voller schauriger Geschichten steckt und einst einer Sarah Bellows gehört haben soll. Ohne lang zu überlegen, nehmen die Jugendlichen das Buch mit. Doch sie erkennen schon bald, dass das ein Fehler war. Ihre größten Ängste werden Realität, denn das Buch will mit neuen Gruselgeschichten gefüllt werden - und schon bald werden die größten Ängste der Truppe Realität...
Es ist die Nacht von Halloween, was liegt da also näher, als sich in einem verlassenem (Geister-) Haus aufzuhalten? Eine Gruppe von nicht gerade beliebten Teenagern, allen voran Stella, verschafft sich also Zutritt zu einem alten Haus, um das sich Geschichten und Mythen ranken. Hier findet die Gruppe ein Buch, dass wohl einer der früheren Bewohner des Hauses gehört haben muss. Halloween, Teenager, verlassenes Haus, alles macht bei oberflächlicher Betrachtung den Eindruck, als würde es sich hier um einen weiteren Teenehorror handeln, von denen es schon zu Genüge gibt. Beim Schauen des Films wird man dann allerdings positiv überrascht. Dabei mag es etwas befremdlich wirken, dass „Scary Stories to tell in the Dark“ in Deutschland erst ab 16 Jahren freigegeben wurde, weil man eigentlich schon von einem familientauglichen Horrorfilm sprechen kann. Ein jüngeres Publikum wird sich vielleicht fürchten und es ist nicht so, dass der Film nur auf Kinder ausgerichtet wurde, aber trotzdem sollten auch diese sich das Werk anschauen dürfen. Es ging den Machern nämlich überhaupt nicht um Gewalt. Blut wird nur sehr wenig vergossen und die Ekeleffekte halten sich auch stark in Grenzen.
Dafür besticht "Scary Stories To Tell In The Dark“ mit Atmosphäre. Eine Kleinstadt, Halloween, 60er Jahre und ein Geisterhaus – Das sind tolle Zutaten, nicht originell, aber sehr stimmig eingesetzt. Weiterhin ist dabei schön, dass es hier keinen doofen Humor gibt. Das Treiben ist auch gerne mal etwas lockerer, setzt ansonsten aber schon auf effektiven Grusel. Es gibt keine billige Schockeffekte und man konzentriert sich auf einen vernünftigen Spannungsaufbau. Das funktioniert sehr gut, ist teilweise auch schön düster und bleibt trotzdem stets angenehm seicht.
Mit Guillermo del Toro als Produzenten besitzt der Film schon mal einen sehr erfahrenen Mann. Die Regie durfte André Øvredal übernehmen und aus handwerklicher Sicht kann man daran echt nicht viel bemängeln. Es ist sehr schön, dass man auf die üblichen CGI-Effekte verzichtet hat und handgemachte Monster serviert. Hier und da sind immer mal ein paar Schauwerte drin, aber allgemein hält sich "Scary Stories To Tell In The Dark“ angenehm zurück und übertreibt es nie zu sehr. So ist die erste halbe Stunde auch erst mal recht unspektakulär und bis es zum richtigen Horror kommt, vergeht einige Zeit. An Highlights mangelt es dem Treiben so zwar etwas, aber trotzdem ist das niemals langweilig. Dass man gerne zuschaut, liegt auch an den guten, jungen Newcomern, die allesamt gelungen gecastet wurden und ihre Sache sympathisch machen. Die Figurenzeichnung ist simpel, erfüllt ihren Zweck aber ebenfalls vollkommen und der gute Soundtrack rundet das unkomplizierte Vergnügen dann ordentlich ab. "Scary Stories To Tell In The Dark“ erfindet das Rad nicht neu, will dies aber auch gar nicht. Hier bekommt man altmodischen Grusel geboten, der genau die Zutaten bietet, die man in dieser Retro-Welle haben möchte. Story und Figurenzeichnung sind nichts Besonderes, erfüllen aber ihren Zweck und außerdem hält sich der Streifen mit Übertreibungen angenehm zurück. Hier wird wert auf Atmosphäre gelegt und selbst wenn das für den erwachsenen Zuschauer weniger unheimlich sein mag, macht diese Stimmung einfach Freude. Handwerklich ist alles im grünen Bereich, die Darsteller sind gut und die Effekte können sich sehen lassen. Empfehlung.7/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Universal Pictures
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