Dienstag, 6. Juli 2021

(T)Raumschiff Surprise - Periode 1 (2004)

https://www.imdb.com/title/tt0349047/

Wir schreiben das Jahr 2304: Die Existenz der Menschheit ist bedroht, weil sie vor 250 Jahren mit Hilfe außerirdischer Intelligenz den Mars besiedelte. Jetzt will der Herrscher über den roten Planeten, der böse Rogul (Hans Michael Rehberg), die Menschen unterjochen oder auch vernichten. Natürlich haben Erd-Königin Metapha (Anja Kling) und ihre politische Riege noch ein Ass im Ärmel. Die Besatzung des (T)Raumschiffs Surprise soll in der Zeit zurückreisen, um die Bediedlung des Mars' aufzuhalten. Etwas ungehalten, aber notgedrungen machen sich Kapitän Jürgen Thorsten Kork (Christian Tramitz), Mr. Spuck (Michael Bully Herbig) und Chefingenieur Schrotty (Rick Kavanian) auf den Weg, um die Einzelheiten ihrer Mission in Erfahrung zu bringen. Aber die Marsbewohner greifen die Erde bereits an, so dass die homosexuellen Weltraumfahrer alle Hände voll zu tun haben, um ungeschoren aus der Sache herauskommen zu können... 

Ein Lachen ist immer noch der beste Indikator für den Spaßfaktor solcher Komödien. Und so zeigt es sich, dass das "(T)Raumschiff Surprise" samt seines Humors schon etwas auf dem Abstellgleis gelandet ist - ein (Bully)Paradebeispiel für die Schnelllebigkeit von Witzen. Wer sich an das Kinojahr 2004 erinnert, wird womöglich noch das intergalaktische Tamtam um "(T)Raumschiff Surprise - Periode 1" vor Augen haben. Doch einst unter tosendem Gelächter gefeierte Gags warten heute vergeblich auf nur ansatzweise belustigte Reaktionen - ganz wenige Ausnahmen bestätigen die Regel.

Sicherlich ist Michael "Bully" Herbig ein ungemein sympathischer Mensch und seine Projekte, seine Filme nahmen einen verblüffenden Einfluss auf die deutsche Abendunterhaltung, doch nüchtern betrachtet ist seine Weltraumodyssee "(T)Raumschiff Surprise - Periode 1", ein von Fans gevotetes Projekt, nicht mehr als eine zahme Aneinanderreihung von Haudraufkomik, von labbrigen Musikeinlagen und platten Tuntigkeiten. Diverse Momente hätten durch gute Schauspieler sogar einen gewissen Stil gehabt und dann, wenn Rick Kavanian auftritt, seinerseits in überzeugender Dreifachrolle, ist das auch so. Meistens. Auch Christoph Maria Herbst legt einen beeindruckend lustigen Auftritt hin, doch allerunterste Kanone ist - wie zu erwarten - Til Schweiger. Lustig kann ein Witz auch sein, wenn er etwas Anlauf nimmt. Insofern sei das beeindruckende Schicksal der Leselampe "Jutta" genannt. Ein Beispiel, wie man es auch besser machen kann. Ansonsten schienen die Macher, mit Herbig an vorderster Front, durch die für damals bestechenden Effekte (für deutsche Standards) selbst eingeschüchtert gewesen zu sein und vergaßen die wichtigeren Kriterien. Der Hauptkritikpunkt ist aber die Inkonsequenz des Drehbuchs, der mangelnde Fokus auf die vorgegaukelte Story-Marschrichtung. Wo Weltraum draufsteht, sollte auch Weltraum drin sein. Ein kleiner Teil spielt tatsächlich in ferner Zukunft, beschwört Laserkanonen und Raumgleiter herauf. Das, was man von einer "Star Wars"/"Star -Trek"/"Stargate"-Parodie erwartet. Stattdessen verheddert sich die Geschichte dann jedoch in Mittelalter- und Western-Episoden, ohne einem dieser geschichtlichen Rahmen atmosphärisch gerecht zu werden.Wenn dann die uttakes noch das Witzigste im ganzen Film sind und man tatsächlich lachen muss, wenn der Abspann läuft, dann hat man mit allem vorher einiges falsch gemacht.

5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Constantin Film

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