Montag, 5. Juli 2021

Antikörper (2005)

https://www.imdb.com/title/tt0337573/

In einem Berliner Hinterhaus wird der Serienkiller Gabriel Engel (André Hennicke) von einer Spezialeinheit überwältigt. Der erfahrene Kommissar Seiler (Heinz Hoenig) lässt sich für seinen Erfolg überschwänglich feiern. Doch das Grauen beginnt erst noch. Auch im Heimatdorf des Polizisten Michael Martens (Wotan Wilke Möhring) wurde ein kleines Mädchen bestialisch ermordet. Martens reist nach Berlin, um dem gefangenen Psychokiller ein Geständnis abzuringen. Engel behauptet jedoch glaubhaft, dass er den Mord gar nicht begangen hat, wohl aber wichtige Informationen liefern kann, die zum wahren Mörder führen. Martens lässt sich auf ein gefährliches Spiel ein, bei dem bald schon nicht mehr klar ist, wer die Oberhand besitzt. Denn Engel ist ein hervorragender Manipulator, der mir allen Wassern gewaschen ist. 

"Anitkörper" übernimmt lose Grundelemente aus "Sieben" und "Das Schweigen der Lämmer" und vermengt sie zu einer völlig eigenständigen Sache, die einen - gerade für eine deutsche Produktion - von der ersten Minute an mitreisst. Dieser hinterhältige und bösartige Film nimmt den Zuschauer sogar mehr mit, als man das zunächst für möglich gehalten hätte. Dadurch, dass das Ganze, wenn es in der ländlichen Gegend spielt, aussieht wie eine Episode "Forsthaus Falkenau" verleiht es dem Film gerade diese unerträgliche Spießigkeit und den perfekten Rahmen für die grundböse Handlung, sowie die krassen, verblüffenden und teils schockierenden Wendungen. Neben der radikalen Story und dem härtesten Finale das ein deutscher Film seit langer Zeit hatte verleihen eine ganze Reihe sagenhaft guter Darsteller dem Film Tiefe und Seele - insbesondere Andre Hennicke der wirklich den Satan in Menschengestalt abgibt. Da kann man lange drüber schwärmen oder es kurz und knapp auf den Punkt bringen: der härteste, krasseste und beeindruckendste deutsche Film seit "Das Experiment" der das deutsche Spannungskino auf ein neues Niveau hebt, welches internationale Vergleiche keine Sekunde zu scheuen braucht. Einziger Haken: Die Schlusspointe ist schlichtweg genial, was dann aber damit passiert erschließt sich letztlich nicht ganz. Dennoch: Krass und knallhart - ein deutscher Film bei dem einem in richtigen Moment der Angstschweiß auf der Stirn steht, unglaublich gut.

8/10

Quellen
Inhaltsangabe: StudioCanal

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