Dienstag, 13. Juli 2021

Anna - Mindscape (2013)

https://www.imdb.com/title/tt1715336/

Detektiv John Washington (Mark Strong) hat eine einzigartige Fähigkeit, die ihn zu einem begehrten Mitarbeiter der Polizei macht: Er kann die Gedanken und Erinnerungen anderer Menschen lesen. Als Kriminalpsychologe nutzt er seine besondere Gabe, um die Opfer oder Täter von Verbrechen dabei zu unterstützen, sich an Details des Tatvorgangs zu erinnern oder diese selber ans Licht zu bringen. Als er den Fall der 16-jährigen Anna (Taissa Farmiga) übernimmt, muss er herausfinden, ob es sich bei der jungen Teenagerin um eine Soziopathin handelt oder ob Anna Opfer eines schlimmen Traumas ist. Zur Lösung des Rätsels taucht John Washington tief in die Gedankenwelt von Anna ein - dabei nagt eine Frage besonders stark an dem Psychologen: Ist das junge Mädchen tatsächlich dazu fähig, einen Menschen zu ermorden?

"Anna" wartet mit einer interessanten, doch altbekannten Idee auf. Ein "Memory Detective" hat die Fähigkeit in Erinnerungen einer Person einzutreten, umso mögliche Verbrechen zu erkennen. Hier taucht er in die Gedankenwelt einer Tochter aus reichem Hause ein, die entweder unter einem Kindheitstrauma leidet oder eine mörderische Soziopathin ist. Helfen oder verurteilen - schon kann das mentale Katz und Maus-Spiel beginnen. Daraus zieht der Film seine Grundspannung. Obwohl vieles in diesem Film nur angedeutet und auch nicht eindeutig beantwortet wird, kann man sich der Faszination der Story kaum entziehen. Der Streifen zeichnet sich von Beginn weg durch eine hohe Spannung und eine aussergewöhnliche Intensität der Bilder aus. Die beiden Hauptdarsteller vermögen - zumindest bis zum Beginn des Finales - durch ihre starke Präsenz zu gefallen und wirken glaubwürdig. Die spätere Entwicklung bis zum Schluss flacht dann ziemlich ab und das Verhalten der hochintelligenten Anna ist dann nicht mehr kompatibel mit den Charakterzügen, wie sie anfangs dargestellt werden. Allzuviele Fragen nach dem Warum und Wieso bleiben völlig im Dunkeln, letztlich unerklärlich und schon gar nicht logisch nachvollziehbar. Wenn schon zahlreiche lose Enden verstreut werden, um sie mit einer letzten Wendung zu verbinden, dann sollten das nicht wie ein kläglicher, narrativer Betrug wirken. Auch wenn man einiges als bewusstes Verwirrspiel der Regie abbucht, zu überzeugen vermag das nicht wirklich. Allerdings ist der Weg dahin mit der routinierten Fähigkeit des Regisseurs gepflastert, grundlegende Genre-Regeln des stimmungsvollen und einigermaßen packenden Thrillers bedienen zu können.

6,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Studiocanal

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