Kaum verlassen die Menschen früh morgens ihr Zuhause, um in die Arbeit, in die Schule oder zum Einkaufen zu gehen, geht es in ihren Wohnungen auch schon drunter und drüber – denn dann haben ihre tierischen Mitbewohner sturmfrei. Hund Max (gesprochen von Jan Josef Liefers) und seine Kumpanen haben allerdings nicht nur Spaß, sondern auch neue Sorgen, als im Tumult der Großstadt sowie beim Familienurlaub auf dem Land ein Menschensprössling gehütet werden soll. Und als wäre das noch nicht genug, verliert die Spitz-Dame Gidget (Jella Haase) auch noch Quietschebienchen, Max‘ über alles geliebtes Spielzeug, an eine Horde neurotischer Katzen! Während sie sich auf eine gefährliche Undercover-Rettungsmission begibt, will auch Kaninchen Snowball (Fahri Yardım) für das Gute eintreten. Als Superheld Captain Snowball hat er es sich gemeinsam mit Shih-Tzu Daisy (Senna Gammour) zum Ziel gesetzt, einen weißen Tiger aus den Fängen eines fiesen Zirkusbesitzers zu befreien.
"Pets 2" ist inhaltlich so wenig originell wie man auch beim Titel
gewesen ist. Der typische Sequel-Aufhänger (Nachwuchs taucht auf) zu "The Secret Life Of Pets" erfüllt zwar seinen Zweck, indem er für die Protagonisten den Anstoß gibt, zu
einer Mission aufzubrechen. Diese wiederum eröffnet dem Drehbuch die
Möglichkeit, alle bekannten Figuren erneut in der Handlung
unterzubringen, massig figurenspezifische Gags zu platzieren und so
ordentlichen Fan-Service zu bieten.
Der Film an sich ist gar nicht
schlecht, sondern kann irgendwo im Animationsfilmdurchschnitt
eingeordnet werden; das Ding ist vielmehr, dass die Idee mit dem ersten Teil im Grunde schon auserzählt war. Der Witz, dass die braven Haustiere
ein geheimes Doppelleben hinter dem Rücken ihrer Besitzer führen, eben
das "Secret Life Of Pets", zieht in der Fortsetzung nicht mehr. In weiten
Teilen handelt es sich hier schlicht um ein Wiederaufgreifen und
Wiederholen der humoristischen Elemente des Vorgängers.
Dabei hat "The Secret Life Of Pets 2" schon gar keinen richtigen Plot mehr, sondern erzählt einfach drei
relativ voneinander unabhängige Mini-Geschichten: Max macht
therapeutischen Urlaub auf einer Farm (zuviel Panik wegen dem neuen Kind in der Familie), während Gidget daheim auf dessen liebstes Spielzeug
aufpassen muss (welches sie natürlich verliert), zu guter Letzt
verkleidet sich Häschen Snowball noch als Superheld und versteckt einen
weißen Zirkustiger vor einem nach zwanzig Minuten halbgar eingeführten
Bösewicht - ein Russe namens Sergei mit mexikanischen Aushilfen (interessante Randnotiz: in der russischen Sprachfassung ist der Bösewicht ein Franzose namens
Serge). Harrison Ford spricht eine besonders schlechte Nebenrolle - so
eine Art pseudo-coole Mentorfigur.
Im 10-minütigen Finale werden
notgedrungen alle drei Geschichten zusammengeführt und eine
08/15-Botschaft fabriziert. Visuell ist der Film völlig in Ordnung, nur nichts besonderes,
(gute) Gags gibt es eigentlich kaum und die vorherrschende
Inhaltslosigkeit wird mit Cuteness-Overload der schlechteren Sorte
kaschiert. Hier schaut wirklich jede Figur mit großen Augen und soll
möglichst knuddelig wirken. Es würde sich
daher hier eher anbieten, alle weiteren Geschichten um die
unförmigen Tierchen in Form einer Kinderserie umzusetzen und damit in
die Fußstapfen der "Pinguine aus Madagascar" zu treten. Für einen
zweiten Kinofilm taugt die gezeigte Idee einfach nicht genug.
6,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Universal Pictures
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