Seit Jahrhunderten wird die Menschheit von finsteren Kräften aus einem anderen Reich, aus Outworld, bedroht und ein Krieg tobt. Ein mystisches Turnier ist der zentrale Konflikt des Streits und es gilt die Regel: Sollte Outworld zehn „Mortal Kombats“ in Folge gewinnen, wird der finstere Shang Tsung (Chin Han) für immer Kontrolle über die Erde erlangen. Bei neun Siegen stehen die finsteren Krieger von Outworld jetzt. Der weise Donnergott und Erdenbeschützer Lord Raiden (Tadanobu Asano) hat die schwierige Aufgabe, jene Kämpferinnen und Kämpfer zu finden, welche uns dieses Mal verteidigen können. Doch die Zeiten haben sich gewandelt. Der Mönch Liu Kang (Ludi Lin) gehört zu den letzten Kämpfern, die noch um das Turnier wissen und ihr Leben lang darauf vorbereitet wurden. Es braucht daher Alternativen! Können ausgerechnet Ex-Elite-Soldatin Sonya Blade (Jessica McNamee), ihr Mentor Jax Briggs (Mehcad Brooks) oder der abgehalfterte Ex-MMA-Champion Cole Young (Lewis Tan) die Erde verteidigen – vor allem, wenn der Gegner nicht mit fairen Mitteln kämpft?
Selbst wenn man mit Videospielen nicht so viel am Hut hat, dürfte einem der Name "Mortal Kombat" schon mal über den Weg gelaufen sein. Die erste Verfilmung von 1995 genießt bei Fans einen gewissen Kultstatus und nun folgt der nächste Versuch, der beliebten Videospielreihe auch filmisch ein Denkmal zu setzen. Das ist gar nicht so schlecht gelungen, aber auch bei weitem nicht als Highlight zu bezeichnen. Bei einem Film namens "Mortal Kombat" stehen natürlich in erster Linie die Kämpfe im Vordergrund. Ein wenig Story gibt die Vorlage allerdings schon her, worum man sich in der Version von 1995 eher weniger gekümmert hat. Dies soll nun anders werden und so bekommt man einige Hintergründe serviert. Das Drehbuch ist spürbar bemüht, das alles auch episch und groß anzulegen, dabei verkommen einige Handlungsstränge lediglich dazu, das Ganze einzuleiten und wenn man deshalb von einer Art "Origin" spricht, stimmt das eigentlich auch.
Worin "Mortal Kombat" jedoch echt überzeugen kann, ist seine Action. Die Fights sehen ordentlich aus und dass man ein paar Fatality-Moves eingebaut hat, ist ebenfalls eine tolle Entscheidung gewesen. Die Effekte stammen natürlich fast komplett aus dem Computer, sehen dafür aber dennoch ganz ordentlich aus. Es mangelt auch keineswegs an Action. Nach einer nur etwas zu langen Einleitung bekommt der Zuschauer immer mal wieder nette Kämpfe zu sehen, die niemals zu eintönig geraten sind. Regisseur Simon McQuoid hat seine Sache da schon echt nicht schlecht gemacht und auch das Finale enttäuscht nicht. Außerdem wäre dann ja noch der Punkt der Gewalt zu betrachten. Hier ist das Remake dem originalen "Mortal Kombat" klar überlegen. Es gibt ein paar herrliche Splatter-Szenen, die dem Spiel würdig sind - die Freigabe ab 18 Jahren ist auf jeden Fall gerechtfertigt. Zwar haben sich in die knapp 110 Minuten Laufzeit ein paar Längen eingeschlichen, doch insgesamt wird man schon solide unterhalten. Dass man am Ende noch kurz den Original-Song von damals hört, ist ein nettes Gimmick für Fans, aber im Film über mangelt es etwas an einem flotteren Score.
"Mortal Kombat" ist also rein qualitativ besser, als die Version von Paul W. S. Anderson, aber es fehlt ihm die trashige
90er-Jahre-Atmosphäre. Dass man das Geschehen düsterer angesetzt hat,
war keine schlechte Entscheidung und man muss zum Glück trotzdem nicht
auf amüsante Momente verzichten. Dafür gibt es nun deutlich mehr Gewalt zu betrachten und rein
handwerklich kann sich der Film schon sehen lassen. Leider bekommt
man auf schauspielerischer Ebene eher belanglose Arbeit zu betrachten.
Das Remake, bzw. die Neuauflage "Mortal Kombat" ist unterm Strich also ein zweischneidiges Schwert. Nach
vielversprechendem Beginn macht der Film eine lange Pause und reizt die
Geduld der Fans bis zum Äußersten, ehe er im letzten Drittel ordentlich
aufs Gaspedal drückt. Man stellt sich mit seinen Story-Entscheidungen
leider selbst ein Bein und bricht den Erzählfluss. Ein solides Fundament dafür hat man jedenfalls erschaffen und
dank der starken Action wird man hier gut unterhalten, aber das Ganze
ist sicher noch ausbaufähig. Doch dafür entschädigt das Finale und liefert reichlich Fanservice. Das
macht Lust auf mehr. So bekommt man einen Origin-Streifen mit hölzernem
Anfang und brutal gutem Abgang serviert.
7/10
Von
WARNER BROS. Home Entertainment gab es den Film exklusiv im limitierten
Steelbook.
Quellen:
Inhaltsangabe: Warner Bros.
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