1994 findet eine Gruppe von Jugendlichen heraus, dass zwischen den unheimlichen Ereignissen, die sich seit Generationen in ihrer auf den ersten Blick beschaulichen Heimatstadt Shadyside - direkt neben dem vermeintlich perfekten Örtchen Sunnyvale - im US-Bundesstaat Ohio zutragen, offenbar ein Zusammenhang besteht. Und das ist noch nicht einmal ihr größtes Problem. Denn jetzt scheint es die Hexe, die hinter all dem zu stecken scheint, ausgerechnet auf sie abgesehen zu haben...
Regisseurin Leigh Janiak darf mit bisher einem abendfüllenden Spielfilm und vier Episoden zu diversen Horror-Serien durchaus noch als "Neuling" auf dem Gebiet des Horrors betrachtet werden. Mit "Fear Street", der filmischen Adaption nach den Büchern aus der Feder von R.L. Stine hat sie ein Mammutprojekt für den Streaminganbieter Netflix angenommen. Der erste Teil der "Fear Street"-Trilogie ist vollgepackt mit 90er-Jahre-Nostalgie, Blutfontänen und überraschenden Wendungen - und verspricht für "Part Two" eine ganze Menge. "Fear Street, Part One: 1994" enthält Anspielungen auf "Die Nacht der lebenden Toten", eine viel zitierte, ikonische Szene aus "The Shining", Anspielungen auf "Der weiße Hai", Verweise auf "Poltergeist" und mehr. Genauer gesagt ist "Fear Street Part One: 1994" so etwas wie eine Hommage. Netflix hat die Serie zweifellos wegen ihres "Stranger Things"-ähnlichen Settings in sein Programm aufgenommen - wie heranwachsende Teenager versuchen, mysteriöse Rätsel zu lösen, mit denen die Erwachsenen nicht umgehen können, alles eingehüllt in einem verträumten Dunst der Nostalgie - aber "Fear Street Part One: 1994" ist mehr als seine Einflüsse oder der Algorithmus, in den es so gut passt.
Im Mittelpunkt steht eine Stadt mit einer gruseligen Geschichte - Shadyside ist berüchtigt für verschiedene Morde über Jahrzehnte hinweg, die unaufgeklärt bleiben und von der Gemeinde verdrängt werden. Keine Frage, dass die niedrige Lebensqualität in dieser Hinsicht die Stadt unsympathisch gemacht hat, besonders im Vergleich zur benachbarten, makellosen Stadt Sunnyvale. Die beiden sind dadurch verbunden, dass sie Gegensätze sind, wozu auch gehört, dass Sunnyvale in allen Belangen überlegen ist. Unsere Helden leben in "Shadyside", auch bekannt als "Shittyside", und sie finden sich nach einem weiteren Massaker mitten in der Geschichte wieder. "Fear Street, Part One: 1994" hat leider eine etwas langatmige Art, auf den Punkt zu kommen, doch kurz erzählt geht es darum, dass eine Gruppe von Teenagern versehentlich die Ruhestätte einer Hexe stört, die im Laufe der Jahrhunderte eine Art Kult von Killern geschaffen hat.
Und dann, wie in Slashern üblich, aber hier besonders intensiv, häufen sich plötzlich die Leichen. Der Film mag nicht so gruselig sein, wie seine kumulativen Jump-Scares und der durchgängig orchestrale Score vermuten lassen, aber die Investition in die Sicherheit aller Beteiligten ist nicht zu unterschätzen. Es ist ein voller Cast von aufstrebenden Jungstars, wie "Stranger Things" zuvor, und "Fear Street" vermittelt dieses greifbare Gefühl, Spaß zu haben, während man mit ihnen abhängt, aber sich Sorgen macht, dass einer von ihnen plötzlich sterben könnte. Und so wartet man beim Abspann gebannt auf "Part Two: 1978", von dem man jetzt bereits gespannt erwarten darf, sich in eine Art "Crystal Lake" zu verwandeln.
7/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Netflix
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