Im Zweiten Weltkrieg wird Maude Garrett (Chloë Grace Moretz) mit einer heiklen Mission betraut: Sie soll eine streng geheime Lieferung von A nach B transportieren – und zwar in einem Kampfflugzeug, dessen männliche Besatzung geradezu vor Testosteron strotzt und nicht allzu viel für Frauen im Kampfeinsatz übrig haben. Doch das ist nicht Maudes einziges Problem: An Bord lauert ein monströses Wesen, das die Crew in der Luft attackiert. Ein brutaler Überlebenskampf auf engstem Raum beginnt, bei dem Maude zu den abstrusesten Methoden greifen muss, um nicht nur ihr Leben uns das der anderen zu retten, sondern auch ihre wichtige Fracht zu schützen...
Bei dieser in Auckland gedrehten, neuseeländisch-amerikanischen Co-Produktion führte Roseanne Liang Regie und schrieb das Drehbuch, oder vielmehr schrieb sie es um. Denn das ursprüngliche Drehbuch zu dieser wahnwitzigen Idee stammte von Max Landis, der jedoch gerade mit Anklagen wegen sexuellem Missbrauch konfrontiert ist und deshalb wollte man anscheinend seine Ideen so weit wie möglich austauschen. Das wird wohl sicherlich den Schwerpunkt im Drehbuch verstärkt haben, der den Sexismus von beinahe allen hier agierenden Männern betrifft. Natürlich sind die Herrschaften hier dann nur Nebenfiguren oder Zuschauer und die Dame darf die ganze Arbeit machen und ist die wahre Heldin. Doch was für ein insgesamt genialer Flugtrip! Ein wahnwitziger Flug durch verschiedene Genres. Was als ruhiges Kammerspiel über den Wolken anfängt, geht in der zweiten
Hälfte in ein turbulentes Kriegs-Monster-Action Movie über.
Dass das gesamte Szenario natürlich alles andere als historisch akkurat ist ist dabei eindeutig völlig egal. Realismus sowie gesunde Logik darf man
in "Shadow In The Cloud" auch auf keinen Fall erwarten. Der Gremlin an sich, ist von den Effekten her stimmig getrickst, ohne Patzer. Er wirkt wie ein Kobold, der Schabernack als sein höchstes Ziel hat, nicht das Töten von Menschen, damit er seine Ziele erreicht bzw. als Resultat davon, schadet er Menschen dann jedoch auch sehr aktiv. Da bekommt man also diese ernste Ebene mit der Frauenpower als Hintergrund serviert, versetzt mit ein paar Sequenzen aus einem Kriegsfilm und durchsetzt ist das Ganze dann durch eine Kreatur und einige Over-the-Top-Momente, die den Film zu einem puren guilty pleasure Erlebnis machen.Doch der Film weiß nie so
richtig ob er jetzt vollkommen ernsthaft sein möchte oder sich doch dem Wahnsinn
hingibt. Mit dieser ständigen Unausgeglichenheit stellt sich der Film
und dem Unterhaltungsgrad selber ein Bein. Doch verdammt nochmal: es funktioniert auf einer seltsamen Ebene.
7/10
Von CAPELIGHT PICTURES erschien der Film hierzulande in einem tollen Mediabook:
Quellen:
Inhaltsangabe: Capelight
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