http://www.imdb.com/title/tt0106977/
Dr. Richard Kimble (Harrison Ford) ist ein angesehener Chirurg, der
wegen angeblichen Mordes an seiner Frau vor Gericht kommt. Obwohl er
seine Unschuld beteuert, bekommt er eine Verurteilung. Während des
Gefangenentransports gelingt ihm mit Hilfe anderer Häftlinge
unfreiwillig eine spektakuläre Flucht nach einem Zugunglück. Fortan jagt
Kimble durch Amerikas Nordosten, mit dem Ziel den Mörder seiner Frau zu
finden und die eigene Unschuld zu beweisen. Doch der US-Marshal Samuel
Gerard (Tommy Lee Jones) ist ihm mit seinem Team unerbittlich auf den
Fersen…
"Auf der Flucht" basiert lose auf dem Fall des Sam Sheppard, einem Mediziner, der Opfer eines Justizirrtums wurde und fälschlicherweise wegen Mordes an seiner (schwangeren) Ehefrau angeklagt wurde. Hier ist es Dr. Richard Kimble, perfekt gespielt von Harrison Ford, der "Auf der Flucht" vor U.S. Deputy Marshal Samuel Gerard (nicht minder brilliant: Tommy Lee Jones) ist. Es ist ein nahezu perfektes Katz-und
Maus-Spiel; ein geniales Duell zwischen Jäger und Gejagten, Mann gegen Mann, eine perfekte Symbiose zwischen
alljenem. Perfekt trifft es vielleicht nicht ganz, aber in diesem Fall mindestens erstklassig.
Er ist zudem der Beweis dafür, dass Serienverfilmungen ihre Daseinsberechtigung haben, denn der ging aus der 60er-Jahre Serie "The Fugitive" hervor. An "Auf der Flucht" ist vieles bemerkenswert: am auffälligsten ist, dass man mit einem elementaren Rezept für einen guten Thriller
gebrochen hat, dem grandiosen Bösewicht.
Es braucht nämlich keinen.
Denn hier geht es eigentlich nur um einen ständig rennenden und
nervös über die eigene Schulter schauenden Harrison Ford und Tommy Lee Jones
in der wohl besten Rolle seines Lebens. Seine Figur des Deputy Marshal Samuel Gerard ist eine der großartigsten Ermittlerfiguren, die das Thrillerkino je hervorgebracht hat.
Tough, überlegt, knallhart, ironisch und gnadenlos kompetent. Neben ihm bleibt alles andere irgendwie unwichtig. So cool die
Verfolgungsjagden auch sind, ist es doch das Psychoduell, das hier die
entscheidenden Meter macht.
Zwei Männer. Ein perfektes Duo. Tommy Lee Jones jagt Harrison Ford. Ein
Erlebnis. Das ständige Über-die-Schulter-Schauen des Harrison Ford, der so
herrlich hilflos schauen kann und das halbe Grinsen einfach genial drauf
hat und das bissige Gebahren von Jones, der durch Ronald Nitschke auch
noch eine Stimme bekommt, die es absolut in sich hat. Da ist es beinahe nebensächlich, dass sogar Jane Lynch oder Julianne Moore in
kleinen Rollen auftreten, dass bei der St. Patrick´s Day Parade die
Verfolgungsjagd auf coole Weise entschleunigt wird und das gesamte
Marshal-Team einfach grandios zusammengestellt wurde, allen voran
Pantoliano und dass der Score von James Newton Howard das Tempo der Geschichte
perfekt untermalt.
Ein wunderbar stimmiger Thriller. Perfekt zusammengebaut, sehr überlegt besetzt. Davis Regie ist dazu noch grandios, einfach toll, unglaublich
packend, sodass man nie von dem Film loskommt. Schön schnörkellos erzählt, ohne Stopps, hier gibt es
Action und es wird oft temporeich und rasant. Erstklassig, mit einer passenden Mischung von Intelligenz, Schnelligkeit und Action. Dazu kommt noch eine exzellente Kamera, mit stark gefilmten
Actionsequenzen. Zudem gäbe es auch noch recht gut geschriebene Dialoge, ein
sehr hübsches Drehbuch, ein paar ordentliche Charaktere, sehr glaubwürdig gestaltet und durchaus auch
tiefgründig, eine echte Seltenheit, die man an diesem Werk tatsächlich schätzen kann, noch dazu
gepaart mit ordentlichen Charakterzeichnungen.
"Auf der Flucht"
ist sicher einer der besten Action-Thriller, da er alles enthält was für einen Thriller wichtig ist und wirklich bis ins kleinste Detail stimmt,
von dem Duell Ford gegen Jones bis zur brillanten Inszenierung,
stets hochspannend und fesselnd. Einfach gesagt: Ein Lieblingsfilm, immer wieder
toll.
9/10
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen