http://www.imdb.com/title/tt3300542/
Der britische Premierminister ist unter mysteriösen Umständen gestorben.
Zu seiner Beerdigung sind alle führenden Staatsoberhäupter der
westlichen Welt eingeladen. Natürlich nimmt auch der US-Präsident
Benjamin Asher (Aaron Eckhart) an der Trauerfeier teil. Begleitet wird
er von seinem treuen Leibwächter, dem Secret-Service-Agenten Mike
Banning (Gerard Butler). Bannings Schutz ist dringend nötig, denn
skrupellose Terroristen unter Führung von Aamir Barkawi (Alon Aboutboul)
und dessen Sohn Kamran (Waleed Zuaiter) wollen die Zusammenkunft in
London nutzen, um sich der anwesenden Politiker zu entledigen und die
westliche Welt ins Chaos zu stürzen. Fünf Staatsmänner sterben bei
koordinierten Attentaten, Asher soll folgen. Der Präsident und sein
Leibwächter tauchen ab – aber wohin sollen sie flüchten, wenn die
Terroristen an jeder Ecke zuschlagen können? Unterdessen versucht
US-Vizepräident Allan Trumbull (Morgan Freeman), mit Barkawi zu
verhandeln. Der Terrorchef verfolgt einen Plan, der Metropolen auf der
ganzen Welt bedroht...
"London Has Fallen", das Sequel zu "Olympus Has Fallen", bietet dieselbe 80er-Klon-Action-Kost wie sein Vorgänger: getunkt in
Klischées, garniert mit flockigen One-Linern und übergossen mit
literweise Patriotismus-Kitsch. Wer erwartet, dass sich Regisseur Babak
Najafi mit politischen Statements zum Fenster heraus lehnt, ist
naiver als alle Brexit-Befürworter. London muss fallen und zwar mit
mächtig viel Kabumm.
Aaron Eckhardt macht zum zweiten Mal einen auf
Action-Präsident und sein vermeintlicher Bodyguard lässt Jack Bauer wie
einen Kindergartenlehrer aussehen. Banning nagelt den eindimensionalen
Bösewichten schon mal zum "Spass" mit einem Messer die Hand auf den Rücken. Empathielos
und asozial streckt er zügellos alles nieder was auch nur halbwegs nach Morgenland schmeckt. "London
Has Fallen" hat somit Best-Worst-Niveau, denn nicht nur schauspielerisch ist
der Streifen reine Standardkost. So druck- und gewaltvoll die Action, so
mies zum Teil die Special Effects. Manchmal beschleicht einen sogar das
Gefühl von ungewollter Asylum-Magie. Die Chemie zwischen Butler/Eckhardt
stimmt aber auch dieses Mal, aber die ewige gegenseitige Lobhudelei ist in manchen Szenen
einfach zu viel des Guten.
Der Streifen ist ein zum Kopfschütteln lächerliches Vergnügen, hauptsächlich, weil die Action dermassen übertrieben
und politisch unkorrekt inszeniert wurde, dass der Streifen einfach über
die ganze Laufzeit von knapp 100 Minuten Spass macht. Kompromisslos
wird alles und jeder über den Haufen geknallt. Unaufhaltsam bahnt sich das Präsident/Bodyguard-Gespann seinen Weg durch die verwahrloste Londoner innenstadt mit einem Body Count jenseits von Gut und
Böse. Satte 176 Tote werden dem Zuschauer präsentiert. Dem Internet sei Dank haben
sich ein paar Nerds sogar die Mühe gemacht, jeden einzelnen Kill aufzulisten, sortiert nach "Victims Name", "Killers Name" und "Cause".
"London
Has Fallen" hat wirklich null Anspruch und ist ein 100%iger Propaganda-Film. Die Engländer sind
natürlich unfähig zu bemerken, dass ihre Hauptstadt seit Jahren von
einem gigantischen Terroristen-Netzt unterwandert ist, ja sogar die
königliche Hofgarde ist von zig Attentätern infiltriert. Aber zum Glück gibt
es die amerikanischen Elite, die es mal wieder richten muss, will, kann, darf. Anspruchslose, dumme Unterhaltung - im besten
Sinne. Fast-Food-Action für niedrigste Ansprüche. So plump, so dumm, so
schön. Ein richtiges Guilty-Pleasure. Da freut man sich auf einen etwaigen dritten Teil.
7/10
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