Eine Epidemie in ist Abigails Heimatstadt ausgebrochen. Seitdem werden die Bürger in Rebellion der Magier mehr und mehr kontrolliert. Der Staat wird immer autoritärer. Abigails Vater verschwand, weil Inspektoren mit Masken die Erkrankten aufspüren und verhaften. Zufällig entdeckt Abigail, dass sie über magische Fähigkeiten verfügt. Überall entdeckt sie auf einmal versteckte Magie. Danach fragt sie sich, ob die Epidemie überhaupt eine solche ist oder nicht nur ein Vorwand, um Menschen mit Magie zu entfernen. Abigail schließt sich einem geheimen Bund von Magiern an. Sie planen eine Rebellion. Vielleicht kann sie sogar ihren Vater finden...
Beim russischen Film "Abigail" darf man als ausländischer Zuschauer durchaus gern verwirrt sein, denn das was der Klappentext verspricht, passt entweder nicht wirklich zum Film, noch kommt es dem, was im Film passiert auch nur nahe. Geworben wird mit einer Mischung aus "Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind" und "The Hunger Games" und irgendwo stimmt das auch, aber letztlich passt hier, genausowenig zusammen wie man es schon eingangs vermuten könnte. Dabei sind die relativ unbekannten Schauspieler nicht schleht und man möchte ihnen gern einen Chance geben, doch dann verlieren sich die Figuren in 08/15-Rollen, Klischees , derb flacher Charakterentwicklung und kaum greifbarer Story.
Hochwertig gefilmt ist das ganze, keine Frage. Auch die Effekte können sich sehen lassen, selbst wenn der russische Regisseur Aleksandr Boguslavskiy in nicht einer Szene die Herkunft des Films verschleiern kann. Mit relativ kleinem Budget (ca.8,5 Millionen US-$) hat er hier durchaus etwas geliefert.
Das Setting ist frisch und unverbraucht, die Optik gewaltig und die Choreografien sind durchaus sehenswert. Leider ist dies das einzige, was der Film auf der "Haben"-Seite zu bieten hat. In erster Linie ist er nämlihc viel zu lang und erzählt viel Unwichichtiges, was dem zuschauer an der einen doer anderen stelle viel Willen abverlangt. Allein die langatmigen Rückblenden nehmen dem Film so viel an Fahrt, dass es stellenweise weh tut. Auch die Dialoge, doch das mag an der Synchronisation liegen, könnten etwas knackiger sein. Man beschränkt sich jedoch lieber auf seichtes Geplänkel. Anstatt den Aufbau der Welt zu erklären, setzt der Film beim Zuschauer auf dessen Phantasie. Dass das gut laufen kann, haben schon andere derartige Filme eindrucksvoll beweisen. Doch hier funktioniert das irgendwie nicht. man kauft Boguslavskiydas Worldbuilding schlicht nicht ab. Und obwohl die Schauspieler ihre Sache ganz gut machen, stoplern alle, allen voran Abigail, sehr planlos durch die Geschichte. Lediglich Abigails Vater, Eddie Marsan, bleibt aufgrund seiner Leistung im Gedächtnis. Aber auch Antworten auf aufkommende Fragen, zum Beispiel warum die Inspektoren der Unterdrücker auch magische Waffen verwenden, bleiben wohl alleine den Machern vorbehalten.
Streckenweise ist "Abigail" dann trotzdem schaubar, wenngleich der Film, wenngleich hochwertig gefilmt und mit einer wahrlich bombastischen Soundkulisse ausgestattet, eher im unteren Mittelmaß einzuordnen ist. Es fehlt eben unterm Strich an Ideen und man verbleibt als Zuschauer nach dem Abspann mit dem Gefühl, dass hier viel zu viel Potential, gerade in der Verbindung Seuche, Steampunk und Magie eben nicht genutzt wurde.
4/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Splendid
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