Basierend auf der gleichnamigen Graphic Novel von Lauren Redniss erzählt Marie Curie - Elemente des Lebens die Lebensgeschichte von Marie Curie: Als Maria Sklodowska (Rosamund Pike) reist die 24-jährige Polin im Jahr 1891 von Warschau nach Paris. Ihre unbändige Neugier treibt sie als Wissenschaftlerin an, wobei sie häufig ungeduldig mit denjenigen ist, die mit ihren schnellen Denkprozessen nicht mithalten können.In Paris begegnet Marie Pierre Curie (Sam Riley), der ihr viele Türen öffnen könnte, doch Maria, die sich hier Marie nennt, beherrscht weder das Flirten noch den Smalltalk. Doch auch im Streit erkennen die zwei, dass sie sich zueinander hingezogen fühlen - und so arbeiten sie nicht nur zusammen, sondern gehen schließlich auch den Bund der Ehe ein. Unaufhaltsam treiben Marie und Pierre ihre Forschung voran und entfesseln dabei Kräfte, die sich ihrer Kontrolle entziehen. Die Welt richtet ihre Aufmerksamkeit auf das Paar, doch Marie will gehört werden - nicht nur im Schatten ihres Mannes, sondern als Gleichberechtigte...
"Marie Curie" erzählt von der Geschichte der Forscherin für Physik, Chemie und Medizin und durchläuft ihren Lebenslauf angefangen im Jahr 1891 bis zu ihrem Tod 1934. Doch kaum ein Biopic der letzten Jahre war wohl so sehr Checklisten-artiges Verfilmen eines Wikipediaeintrags wie "Radioactive". Die Handlung hetzt von Ereignis zu Ereignis, ohne den Zuschauer auf diesem Weg in irgendeiner Weise abzuholen. So bleibt Marie Curie, die äusserst klischeehaft als arrogante Wissenschaftlerin porträtiert wird, fast über die gesamte Laufzeit schwer greifbar - jedoch nicht im spannenden Sinne. Die besonders zu Beginn sehr hölzernen Dialogen nerven mit abgedroschen-nerdigen Wisschenschaftlerkalauern und -manierismen (anscheinend stellt sich Drehbuchautor Jack Thorne wohl vor, dass Wissenschaftler in ihrer Freizeit miteinander so kommunizieren), die unangenehm an das klischeehafte Wissenschaftlerbild von "The Big Bang Theory" erinnern - nur hier eben auf befremdliche Art und Weise ernst gemeint.
Neben der bemerkenswerten Kameraarbeit und Farbgebung des Films gehören v.a. seine Szenemontagen, in denen die sowohl positiven als auch negativen Auswirkungen der bahnbrechenden Entdeckungen auf die Menschheitsgeschichte gegenübergestellt werden, zu den wenigen interessanten Aspekten von "Radioactive". Auch wenn der Schwerpunkt eher auf dem zerstörerischen Einsatz der Radioaktivität liegt (als Beispiele werden natürlich der Atombombenabwurf auf Hiroshima und die Reaktorkatastrophe von Chernobyl angeführt), verlässt der Film hier endlich seinen mutlosen, sicheren Weg entlang der Lebensstationen Marie Curies und versucht sich an einem betont unvoreingenommenen Diskurs über Segen und Fluch wissenschaftlichen Fortschritts, wenngleich dieser bis zum Schluss sehr oberflächlich bleibt. Gespielt wird Curie von Rosamund Pike zwar gut, viel retten kann das im zerfahren aufgezogenen Film mit seinem auffällig plump geschriebenen Drehbuch aber nicht. Auch wenn die Biografie interessant ist, wie viele Verfilmungen nach wahren Geschichten, so ganz überzeugen und in Erinnerung bleiben kann "Radioactive" leider nicht.5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: amazon Video
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