Dienstag, 6. April 2021

बाहुबली - The One With Strong Arms - Bãhubali: The Beginning - Baahubali: The Beginning (2015)

https://www.imdb.com/title/tt2631186/

Das Königreich Mahishmati: Als Shivudu (Prabhas) ein Baby war, wurde er von seiner Mutter Sivagami (Ramya Krishnan) im Fluss ausgesetzt, um ihn vor Marodeuren zu schützen. Eine Frau aus dem Dorf und deren Familie zogen Shivudu groß, als sei er ihr eigener Spross. Die Erziehung zeigt Wirkung, denn aus dem Jungen wird ein starker junger Mann mit viel Potential. Eines Tages trifft Shivudu die stolze Kriegerin Avanthika (Tamannaah Bhatia), deren Aufgabe es ist, die gefangene Königin Devasena (Anushka Shetty) zu befreien. Auf Devasenas Thron sitzt der fiese Bhallala Deva (Rana Daggubati), der da nicht weg will. Also gehen Shivudu und Avanthika gemeinsam auf ein großes Abenteuer. Der junge Held erfährt, was Liebe ist und lernt seine wahre Identität kennen. Er wird, so viel ist sicher, nicht als der zurückkehren, als der er ging…  

Wer mit indischen Filmen, der Kultur, gerade der cineastischen Kultur, nichts anzufangen weiß oder der Ansicht ist, es gäbe aus Indien nur "Bollywood"-Filme, der sollte sich mit "Baahubali: The Beginning" gern vom Gegenteil überzeugen lassen. Klar ist "Baahubali: The Beginning" kitschig. Selbstverständlich ist "Baahubali: The Beginning" überzeichnet und an anderer Stelle sogar maßlos übertrieben und ebenso natürlich bietet der Film auch die eine oder andere Tanz- und Musikeinlage und einen geradezu übermächtigen CGI-Einsatz. Aber dennoch oder gerade deswegen macht der "Baahubali: The Beginning" auch so viel spaß und unterhält den Zuschauer über die gesamte Laufzeit.

Allein an der Optik gibt es nichts auszusetzen. "Baahubali: The Beginning" ist durchweg hochwertig verfilmt und bietet über die gesamte Laufzeit Eye-Candy pur, sowie zahllose geradezu epische Szenen. Das lässt natürlich auch Raum für den einen oder anderen unfreiwilligen Lacher, denn gerade weil manches so dermaßen überzeichnet ist, wirkt es oft komisch. Dass ist alles so abgedreht, so anders, so drüber, so zeitlupig, so absurd, so pathetisch dass das Wort pathetisch schon lange nicht mehr reicht, um dem Pathos gerecht zu werden. "Baahubali: The Beginning" macht Spaß und stellt von Anfang an klar, das man hier nicht nach Logiklöchern, oder die Einhaltung physikalischer Gesetzgebungen zu suchen braucht.

Die klassische Heldengeschichte wurde schon zig-mal erzählt, S.S. Rajamouli kann sie trotzdem in neuem Licht erstrahlen lassen. Zum Einen profitiert "Bahubali" davon, dass die Kultur und Völker des antiken Indiens im westlichen Kino bisher kaum thematisiert wurden, zum Anderen liegt Rajamoulis Erfolgsrezept meinem Empfinden nach darin, dass er die Magie der Disney-Zeichentrickfilme - inklusive Gesang - mit einem blutigen Fantasyepos kombiniert. Dadurch bekommt man als Zuschauer ein gutes Gefühl für die Charaktere, für das Abenteuer und muss sich nicht von einer Actionszene zur nächsten hangeln. In dieser Hinsicht kann man "Baahubali: The Beginning" durchaus mit "300" vergleichen. Stilistisch ähnlich, aber bei "300" besteht für mich immer der Drang, bis zur nächsten tollen Actionszene vorzuspulen, weil mich die Charaktere überhaupt nicht interessieren.

Ansonsten darf man ziemlich beeindruckt davon sein, was S.S. Rajamouli hier mit einem Budget von nur 18 Mio. US-Dollar auf die Beine gestellt hat. Die Kulissen, Requisiten und Kostüme stehen Hollywoodfilmen in nichts nach und die Effekte sind ebenfalls vollkommen in Ordnung. Die Schauspieler spielen zwar nicht überragend, können den Charakteren dennoch Leben einhauchen; hinzukommt des Weiteren ein hervorragender Soundtrack. Hollywood hätte für "Baahubali: The Beginning" bestimmt 200-300 Mio. US-Dollar ausgegeben, aber wahrscheinlich trotzdem keinen besseren Film abgeliefert. Auf die blutige Action hätte man verzichtet und wie die Erfahrung zeigt, ist ein immens hohes Budget kein Garant für überzeugende CGI-Effekte.

Jedem Fantasyfan kann "Baahubali: The Beginning" nur empfohlen werden. Viel zu selten schwappen nämlich auch solche Filme ins westliche Ausland herüber. Über den filmischen Tellerrand schauen eben nur die wenigsten.

7,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Splendid

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