http://www.imdb.com/title/tt0102926/
Der Klassiker unter den Thrillern schlechthin! Mit "Das Schweigen der Lämmer" gelang nicht nur Anthony Hopkins die Verkörperung eines genialen Killers und Psychopathen, sondern auch Jodie Foster der Durchbruch in Hollywood. Ein genialer und böser Film.
Der jungen FBI-Auszubildenden Clarice Starling (Jodie Foster)
wird die Mitarbeit in einem schwierigen Fall anvertraut. Schon seit
langem ist das FBI auf der Suche nach dem Serienkiller Buffalo Bill (Ted Levine),
der es jedoch hervorragend versteht, sich zu verstecken. Als letzte
Möglichkeit soll Starling nun in Gesprächen mit Dr. Hannibal Lecter (Anthony Hopkins),
seineszeichen Psychiater und Liebhaber von Menschenfleisch, mehr über
den Täter herausfinden. Denn Lecter vermag es, sich in den Mörder hinein
zu versetzen und womöglich auch Anhaltspunkte zu seinem Aufenthaltsort
zu geben. Doch Lecter will Gegenleistungen für seine Hilfe und bringt
Clarice Starling dazu, ihm persönliches aus ihrem Leben zu erzählen. Das
psychologische Katz-und-Maus-Spiel nimmt seinen Lauf, während Buffalo
Bill bereits ein weiteres Opfer gefunden hat - die Tochter der
Senatorin.
Ich hatte vor langer Zeit das Vergnügen das Buch gelesen zu haben, allerdings erst nach der Sichtung des Films von Jonathan Demme. Was der Regisseur aus der Buchvorlage von Thomas Harris gebastelt hat, ist Spannung und vor allem Angespanntheit pur. Sparsam eingesetzte, aber heftige Schockeffekte unterstreichen die Stimmung, die einen knapp 2 Stunden lang nicht loslassen will. Die Kameraeinstellung, die die Personen während der Dialoge oftmals
frontal zeigt, ist verblüffend, der Soundtrack nervenzerreisend und die
Story einfach legendär.
"Was wurde aus Ihrem Lamm Clarice?" - "Er tötete es." - "Sie wachen
immer noch manchmal auf, nicht wahr? Wachen auf im Dunkeln und hören die
Lämmer schreien." - "Ja." - "Und Sie glauben, wenn Sie die arme
Catherine retten, dann würde all das aufhören? Sie glauben, wenn
Catherine lebt, würden Sie nie wieder im Dunkeln aufwachen, durch dieses
grauenhafte Geschrei der Lämmer." - "Ich weiß es nicht, ich weiß es
nicht." - "Danke Clarice, danke."
Die
bedrückende Atmosphäre und die Intensität der Bilder sind genial. Jodie Foster und Anthony Hopkins tragen den kompletten Film. Foster spielt die scheue und anfänglich fast schon
ängstliche Nachwuchs-FBI-Agentin spitzenmässig. Und trotzdem ist
dies gegenüber der Leistung von Anthony Hopkins doch nur Durchschnitt. Er
ist zwar nur gut 16 Minuten im Film zu sehen, aber was
bringt dieser Mann in dieser Zeit rüber! Eine Figur zwischen
Kultiviertheit und Wahnsinn, zwischen Symphatie und Abscheu. Er verleiht seiner Person Lecter ein markantes und einprägsames Gesicht und
bohrt sich mit seiner Darstellung in die Hirne der Zuschauer. Die
Szenen mit ihm sind die absoluten Highlights des Films und seine
Schauspielkunst ist aus meiner Sicht qualitativ nicht mehr zu
überbieten.
Der einzige Grund warum der Film die Höchstwertung nur knapp verpasst
hat, ist das verhältnismäßig seichte Ende. Aber das ist jammern auf sehr sehr
hohem Niveau, denn seine intensive Inszenierung, sein unvergleichliches Talent extreme
Spannung zu erzeugen, sowie das überragende Schauspiel in diesem Film,
machen aus diesem ohnehin schon grandiosem Drehbuch einen
alptraumhaften, fiesen, faszinierenden Trip in die Abgründe des
Menschen. Ein Meisterwerk, das nach jeder Sichtung immer besser zu
werden scheint.
"Zu gern würd ich mit Ihnen noch plaudern, aber ich habe ein Festessen mit einem alten Freund."
9,5/10
eightyfour Entertainment veröffentlichte dieses Mediabook, welches den Film (natürlich ungeschnitten) auf BD und DVD enthält. Dazu gibt es haufenweise Bonusmaterial, sowie einen interessanten Textteil:
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