Samstag, 2. Januar 2021

Narrow Margin - Narrow Margin: 12 Stunden Angst (1990)

https://www.imdb.com/title/tt0100224/

Per Zufall wird Carol Hunnicut Augenzeugin bei der Ermordung eines Unterweltanwalts. Aus Angst davor, nun selbst umgebracht zu werden, verbirgt sie sich in einer abgelegenen Hütte in den Rocky Mountains. Ihre Panik ist berechtigt. Als der zuständige Staatsanwalt Robert Caulfield sie dort aufsucht und sie zu einer Aussage vor Gericht überreden will, überfällt ein Killerkommando das Haus. Carol und Robert können fliehen und als es ihnen gelingt, im letzten Moment in einen Zug zu steigen, wähnen sie sich fürs erste in Sicherheit. Doch das war ein Trugschluss. Ihre Verfolger waren ihnen zu dicht auf den Fersen und so kommt es nach zwölf Stunden nacktem Überlebenskampf in einem fahrenden Zug zur letzten, entscheidenden Konfrontation...

"Narrow Margin" ist einfach Unterhaltung pur. Und das ist wörtlich zu nehmen – tiefgründige Dialoge, versteckte Botschaften oder zum Nachdenken anregende Passagen gibt’s hier nicht. Dass Peter Hyams Remake kein Ausbund an Kreativität ist, fällt kaum negativ auf. Dafür bietet der Film aber aber all das, was man in einen kurzweiligen Action-Thriller packen sollte: Zuallererst selbstverständlich Action - einfach aber ansprechend inszeniert, nicht zu zahlreich, nicht zu überzogen. Dann natürlich auch gut gesäte Spannungsmomente - fesselnd, ohne einem die Luft zum Atmen abzuschneiden. Witz darf ebenso nicht fehlen - furztrocken, ohne Anlaufzeit, auf die Sekunde funktionierend. Kein Mensch braucht ein alles überlagerndes Gagfeuerwerk, albernes Rumgeblödel oder sinnlosen Fäkalhumor. Der Spruch muss kommen, der Spruch muss sitzen und dann kann der Rest gerne weitergehen. Inhaltlich muss das Rad nicht neu erfunden werden. Konsequent und zielstrebig sollte es sein, wenn man die Geschichte dann schon mal gesehen hat, kann man es auch verschmerzen. Solange die anderen Zutaten stimmen. Fürs Auge muss natürlich was her - in diesem Fall wird es mit wunderbaren Landschaften bedient. 

Und natürlich wurde auch nicht den Stars für die Besetzung gespart, einmal eine doch gut aufspielende Anne Archer als verängstigte Carol, die doch nur durch Zufall in die Sachen geraten ist und dann hätten wir noch Gene Hackman als hilfsbereiter Robert Caulfield, der hier wieder eine grandiose Leistung präsentiert und so beweist, dass er selbst die am einfachst gestrickten Rollen überzeugend und glaubwürdig rüberbringen kann, einfache Männer, die nur ihre Arbeit tun. Neben ihnen können aber, in Nebenrollen M. Emmet Walsh und J.T. Walsh glänzen, trotz ihrer recht kleinen Rollen. Und wenn alles dann zu guter Letzt auch noch in einem zeitlich vernünftigen Rahmen bleibt und sich nicht unnötig ausdehnt, kann man absolut glücklich sein. Eineinhalb Stunden folgt Schlag auf Schlag. Ruhepausen gibt es kaum, braucht es auch nicht. Dafür eine wunderbar dichte Atmosphäre, die all die schönen Komponenten lückenlos umschließt. Gefällt.

7,5/10

Von KOCH Films erschien der Film im limitierten Mediabook. Dieses beinhaltet den ungeschnittenen Film auf Blu-ray und DVD, sowie jede Menge Bonusmaterial. 

Quellen
Inhaltsangabe: Koch Films

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen