Dienstag, 5. Januar 2021

The Gate - The Gate: Die Unterirdischen - The Gate: Das Tor zur Hölle (1987)

https://www.imdb.com/title/tt0093075/

Ohne es zu wissen, haben Terry und Glen grauenhafte Kräfte freigesetzt. Als sie im Garten einen geheimnisvollen Kristallstein ausgraben, öffnen sie so das Tor zu einer höllischen Unterwelt. Zuerst entweichen aus dem Loch nur ekelhafte Motten, doch schon bald folgen kleine Erdmonster - die "Unterirdischen" - und terrorisieren Glens Familie und seine Freunde. Eine ausgelassene Party wird zu einem furchtbaren Höllentrip, denn der Dämonenlord schickt einen Untoten, um Terry zu holen und in die Unterwelt zu verschleppen. Glen nimmt allein den Kampf gegen die Dämonen auf und begibt sich damit in tödliche Gefahr...

"The Gate" war für den damals 13-jährigen Stephen Dorff der Start ins Filmgeschäft. Nach drei kleineren TV-Auftritten war "The Gate" nicht nur sein erster Kinofilm, sondern gleich noch die erste Hauptrolle. Der gebürtige Ungar und Regisseur Tibor Takács lieferte mit diesem Film den mit Abstand größten Erfolg seiner Karriere ab, und drehte schon kurz danach nur noch minderwertige C-Ware. Doch "The Gate" lässt sich nicht aus seiner Vita streichen und ist irgendwie großartig. Von der ersten Sekunde an ist das klassisches 80er Fantasykino, welches die damals vermeintliche Vorort-Idylle gnadenlos unterwandert und eine herrliche Kreuzung aus Horrorfilm und Coming-of-Age-Story, gepaart mit etwas Abenteuer abliefert. Das allgemeine Setting und die Ausrichtung erinnern stark an "Poltergeist", gemischt mit etwas "Die Goonies" oder "The Lost Boys", auch eine dezente Prise Stephen King liegt bei dieser liebevollem Geschichte in der Luft. Es ist die Gute-Nacht-Geschichte von Monstern im Schrank, unter dem Bett oder eben unter dem Garten, die zunächst sehr harmlos und kindlich-naiv, dabei aber immer schon charmant aufgebaut wird, final aber ordentlich im Tempo anzieht und sogar irgendwann wirklich leicht gruselig auftritt. Stop-Motion-König Ray Harryhausen hätte bestimmt an dem günstigen, nicht immer wirklich ernstzunehmenden, dafür engagiert zum Leben erweckten Treiben seine helle Freude gehabt. Das lange relativ kindgerechte Gruselabenteuer gewinnt auch erst im letzten Drittel richtig an Fahrt und präsentiert einige wirklich schöne Momente. 


Dramaturgisch steigert sich der Film damit geschickt, um am Ende ernsthaft beeindrucken zu können, aber auch nie zu viel übertreibt, um sein Idealpublikum endgültig zu verstören. Denn das dürften eher größere Kinder um die 14 Jahre sein, die sich behutsam an das Horrorgenre herantasten und sich weder veralbert, noch überfordert damit vorkommen wollen. Dafür ist "The Gate" nahezu perfekt. Der optimale Übergang von der einen Filmwelt in die andere, der auch andersherum immer noch funktioniert - mit cineastischer Kindheitsprägung in den 80ern natürlich noch umso besser. Nett.

6,5/10

Von NSM kommt der Film im auf 1.600 Stück limitierten Mediabook.

Quellen
Inhaltsangabe: NSM

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