http://www.imdb.com/title/tt0084516/
Die junge Carol Anne Freeling (Heather O'Rourke) scheint durch einen
Fernseher mit fremdartigen Wesen Kontakt aufnehmen zu können. Diese
besuchen auch bald daraufhin das Haus der Familie und spielen ihnen
einige harmlose Streiche, wie das Verrücken von Stühlen und das
Verbiegen von Besteck. Doch bei diesen harmlosen Späßen bleibt es nicht
lange, denn plötzlich tut sich im Kinderzimmer der Familie ein
gigantischer Strudel auf und zieht Carol Anne in eine Zwischenwelt. Auch
der Baum im Garten, vor dem sich der Sohn schon immer gefürchtet hat,
wird plötzlich lebendig und versucht den Jungen zu entführen. Die
Freelings beschließen, einige Wissenschaftler zu Rate zu ziehen, doch
auch diese werden von den Phänomenen so stark mitgenommen, dass sie das
Medium Tangina (Zelda Rubinstein) zu Hilfe holen müssen. Diese schafft
es, durch den Fernseher zu Carol Anne Kontakt aufzunehmen. Doch
zurückholen kann sie sie vorerst nicht. Und warum die Familie von den
Phänomenen verfolgt wird, bleibt auch lange unklar, bis schließlich der
Vater Steve (Craig T. Nelson) auf den entscheidenden Hinweis stößt.
Wer die Chance hatte, "Poltergeist" in den 80er Jahren
anzusehen, ist den Zuschauern von heute sicher eindeutig im Vorteil. Denn er
erinnert sich vermutlich noch an den Schauer, den der Film bei ihm
ausgelöst hat, mit seinen gruseligen Schocks, noch nie dagewesenen
visuellen Effekten und einer Filmfamilie (allen voran Heather O'Rourke, Oliver Robbins und Craig T. Nelson), die ihm bis zum Ende
regelrecht so ans Herz gewachsen ist, dass man sich auf eine Fortsetzung
freute. Das Wissen um das Kino dieser Ära bewahrt einem quasi
auch den Respekt vor den Leistungen der Filmemacher, ohne diese
zwangsläufig der gesteigerten Perfektion des Gegenwartskinos
gegenüberstellen zu müssen. Zumindest ich sah den Film zum ersten Mal in den frühen Neunzigern - und selbst dann hatte er noch seine ursprünglich gruselige Intensität.
Altmeister Tobe Hooper gab hier sein Mayor-Studio-Hollywood-Debüt und verärgerte
mit dem Ergebnis gleich mal Produzent Steven Spielberg, der schließlich
selber via Nachdreh ran musste, um den heutigen Klassiker des Spukfilms
nach seinen Idealen zurecht zu stutzen. Sicher ärgerlich für Hooper, aber
dennoch erweist sich "Poltergeist", auch drei Jahrzehnte nach seinem
Release, als einer der besten Grusler in der Filmgeschichte. Stilistisch zwar etwas schwankend zwischen rabenschwarzem Horror und familientauglicher
Geisterbahnfahrt ist das Ergebnis dennoch ein herrlich
unterhaltsamer und spannender Film, der Spaß durch selbstgefälligen Grusel
extrahiert, der aber auch oft genug auch die innersten Ängste anspricht. Diese werden durch teils heute noch wunderbare und
überragende Effekte stetig gefüttert und gerade wer eine Clownphobie hat, sollte diese nach dem Film wieder gut genährt wissen. Möbelrückende Geister, die
sich bewegenden Fleischstücke und Geister, die Kinder entführen sind klasse handgemachte Effekte und - da bis heute stetig
vielfach kopiert - einfach eine Ikone innerhalb des Genres Horror.
Und gerade wenn man glaubt, das Happy End erreicht
zu haben, greift das Grauen noch einmal richtig an und zerstört in spannenden
Bildern auch die letzte Vorstadtidylle. Wer hier sich langweilit oder schon "mehrfach besser gesehen" ruft
verdreht schlicht die Tatsache, dass dieser Film einer der ersten thematischen Geisterfilme und damit eben das Vorbild für heutige Grusler ist.
8/10
In den USA erschien der Film in einer schicken Edition im Digibook, welches auf vielen Seiten informativ über den Film schreibt. Natürlich liegt der Film als BD dabei und hat selbstverständlich auch deutschen Ton.
Quellen:
Inhaltsangabe: Warner Bros.
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