Sonntag, 10. Januar 2021

La Casa 4 - Witchery - Witchcraft - Witchcraft: Das Böse lebt (1988)

https://www.imdb.com/title/tt0096453/

Eigentlich wäre dieses alte, leerstehende Haus auf der kleinen Insel vor der Küste Neu-Englands ein geeignetes Feriendomizil. Das glauben auch die neuen Besitzer, die zur Besichtigung auf die Insel fahren. Dort überraschen sie Gary, dessen Freundin Leslie ohne Erlaubnis an diesem Ort parapsychologische Studien macht. Doch sie sind nicht allein. Von unheimlichen Erscheinungen getrieben, wollen die Besucher die Insel verlassen. Das Boot kann sie nicht mehr zurückbringen. Schon nimmt das Ungeahnte seinen Lauf. In einer einzigen Nacht öffnet Satans Dienerin die Tore zur Hölle. Alle anwesenden sind Teil eines satanischen Hexenrituals geworden, dessen Opfer Höllenqualen erleiden...

Warum die deutschen Verleiher 1988 glaubten, "Witchcraft" wäre dem deutschen Publikum geläufiger als der Originaltitel "Witchery", ist das erste Rätsel dieses schrägen Films. Linda Blair und Hildegard Knef werden im Vorspann angepreisen, doch allein der Name David Hasselhoff müsste den Zuschauer spätestens stutzig machen und einen Hinweis darauf geben, um was für einen Film es sich hierbei handelt. Schnell wird klar: Bei "Witchcraft" handelt es sich um einen etwas zu prominent besetzten Hexhaus-Hororstreifen, der etwas zu viel Leerlauf und zu wenig Stringenz aufweist, um richtig zu fesseln. Für italienische B-Movie-Verhältnisse ist das zwar recht ordentlich gemacht, doch leider auch sehr altbacken und über die Jahre zudem schlecht gealtert. Unzählige Anschlussfehler, Sinnlosigkeiten (warum rüttelt man panisch an einer verschlossenen Türe herum, wenn doch deutlich sichtbar der Schlüssel steckt?) und eine Story, die kaum unglaubwürdiger sein könnte: Auf einer einsamen Insel irgendwo im Nichts steht ein verfallenes Hotel, in dem eine von Satan geschwängerte Hexe zu Tode gehetzt worden sein. 8 Leute, darunter eine ehemalige Bessene (aktuell hochschwanger), eine Jungfrau, ein wortkarges Kind, ein stets gut gefönter Hasselhoff und 4 weitere unwichtige Personen treffen sich aus unterschiedlichen Gründen in dem verlassen Haus. 

Eigentlich wollen sie nach der "Hausbesichtigung" (es geht wohl um den Kauf von Immobilien, die man ach so günstig erstehen könne, weil die Zeit gerade nicht da war, um die aktuellen Hauspreise gegenzuchecken) wieder zurück, doch wegen eines Sturms und weil es 1988 noch keine Mobiltelefone gab, wird eine Leuchtkugel abgefeuert, die nur von einem Mädchen im Rollstuhl gesehen wird, dessen Vater genervt lieber "Der Pate" liest und das gelähmte Kind sich selbst überlässt. Der Skipper des Shuttleservices wird von der Knef mit einem billigen Swarovskistein geblendet und erhängt sich danach wegen des omnipräsenten Glitzerkristalls am Schiffsmast. Diese und noch gefühlte tausend Ungereimtheiten mehr sorgen jedenfalls dafür, dass die Insel jedenfalls nicht verlasen werden kann. 

In der Nacht passieren unheimliche Dinge, die zunächst aber niemanden wundern. "Oh, da hängt einer kopfüber als lebende Fackel im Garten. Komisch." - "Naja, dann lasst uns eben verschwinden!" Die Mutter hängt kopfüber im Kamin, wilde "Geistererscheinungen" werden eingeblendet... merkwürdig, merkwürdig. Das Horrormäßigste ist defintiv das kaputtoperierte Gesicht der Knef. Keine Maske mehr nötig, um im Angesicht ihres Blickes zu schreien. Fazit: Blair, Hasselhoff, Knef. Das sind die Box Office Namen, die den Cashflow generieren sollten. Weitere Darsteller wie Leslie Cummings und Robert Champagne klingen eher nach Softporno. Nicht weiter verwunderlich, hat doch Joe D'Amato, Sleaze- und Trashking produziert. So krude wie diese Mischung ist das Ergebnis.

4/10

Von X-Rated erschien der Film ungeschnitten und in HD im limitierten und nummeriertem Mediabook als "Eurocult-Collection #58":

Quellen
Inhaltsangabe: X-Rated

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